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Nico P.O.V
Wieder und wieder sah ich dieses Szenen vor mir. Erst war alles friedlich aber dann ging alles den Bach runter und das letzte was ich sah, war wie Annas Hand zu Boden sank. Es schmerzte, es schmerzte so sehr das ganze jedesmal zu sehen. Als sich das nächste mal alles wieder von neuem wiederholte schrie ich einfach nur noch auf. Ich hatte alle, die mir irgendwas bedeutet getötet und das nur, weil ich sie nicht beschützen konnte. Ich bin zu schwach, auch nur eine Person, die ich liebe zu beschützen. Die Bilder um mich herum zerbrachen in tausend Scherben.
Ich kniete auf dem Boden, schlug frustriert mit meinen Fäusten auf den Boden und weinte. Schwach, schwach war ich. Als Mensch wäre ich nur noch schwächer, was sollte ich als Mensch nützen? "Keine Sorge, ich geh nicht weg. Ich bleib bei dir, mein kleiner Vampir." Ich hörte ein fernes Flüstern. Es war eindeutig Louis, niemand sonst würde mich sein kleiner Vampir nennen. Natürlich! Wieso tue ich das alles? Mein Leben lang habe ich mich für all die Fehler verantwortlich gemacht. Für jeden Tod, für alles, was passiert ist, dabei hab ich auch gutes getan. Ich trage viele Sünden, aber ich kann mich nicht ewig an ihnen festhalten.
Erneut sah ich die Szene vor mir. Anna stand vor dem Herd und kochte. "Anna." flüsterte ich heiser von meinem eigenen Schreien. Fragend drehte sie sich um. "Ich will diese Szene nie wieder sehen. Ich will nie wieder sehen müssen, wie du in meinem Armen stirbst, aber ich kann es auch nicht rückgängig machen. Es tut mir leid, dass ich dich nicht beschützen konnte und dass ich so dumm war, nicht auf mich selbst zu hören, trotzdem kann ich deinen Tod nicht rückgängig machen. Ich werde den Gedanken, dass du Tod bist, nie ertragen können, aber ich kann es jetzt endlich verstehen."
Alles um mich herum begann sich zu drehen. Die Szenen verschwommen ineinander. "Ich bin kein Vampir!" rief ich. "Ich bin ein Mensch, mit gravierenden Fehlern, aber ich lasse nicht zu, dass diese Fehler meine Zukunft beeinflussen! Nie wieder will ich jemanden beißen müssen! Ich lehne diesen Vampir in mir ab!" rief ich und die Bilder zersprangen immer weiter. "Ich bin ein Mörder! Ich habe Unschuldige getötet, aber das hört jetzt auf!" Erneut zogen an mir Bilder vorbei. Momente, die ich als Vampir verbracht habe. Mein erstes Training, mein erster richtiger Kampf, meine Ernennung zum Thronfolger.
Ich war aufgeregt, im positiven Sinne. Ich fühlte mich endlich frei. "Es soll endlich aufhören!" Ich rannte auf eines der Bilder zu und rammte meine Faust dagegen. "Ich bin kein Vampir!" Schon wieder fing ich an zu weinen, aber diesmal war es anders. Meine Tränen waren nicht mehr schwarz, sie waren durchsichtig! Ich schlug gegen immer mehr Bilder. "Ich will gemeinsam mit Louis eine Zukunft haben. Ich will sein Lächeln sehen, wenn ich einen richtigen Schulabschluss habe und ich will ihn zum Lachen bringen können, als richtiger Mensch. Ohne zweite Form, ohne Blutsaugen, ohne Kämpfe. Ich will endlich leben!
Immer mehr Tränen traten aus meinen Augen und jede weitere Träne machte mich glücklicher. Es ist vorbei, dieses schreckliche Leben ist endlich vorbei. Ich sah es wie einen roten Faden vor meinen Augen. Die Verbindung, die ich zur Welt der Vampire hatte. Ich sah meinen Vater, den Grafen und alle anderen Vampire. Diesen scheiß Aufseher sah ich auch. Um den Vampir in mir loszuwerden muss ich also auch diese Welt loswerden. Schade, dass ich mich nicht nochmal persönlich vom Grafen verabschieden konnte. "Ich scheiß auf diese Welt!" zischte ich und durchtrennte den Faden, der mich viel zu lange schon an diese scheiß Welt gebunden hatte.
Ein Schmerz, viel schlimmer als der Schmerz zuvor, fuhr durch meinen Körper. Ich hatte einen Teil meines Körpers von mir verabschiedet , quasi diesen Teil aufgegeben. Jetzt wollte er aus mir raus. Dieser Schmerz brachte mich wieder zurück in die Realität, ließ mich die Augen panisch aufschlagen. Mein Magen verkrampfte sich und ich fühlte mich, als wollte ich kotzen. "Nico!" Starke Arme legten sich um meinen Körper. "Louis...E-eimer." murmelte ich. Er verstand zum Glück, was ich wollte und holte schnell einen Mülleimer her. "Alles gut, du hast das schlimmste geschafft." Louis strich mir beruhigend über den Rücken, während ich mich ergab.
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