¿31¿
Nico P.O.V
Schwerer Atem, das war das einzige, was ich hörte. Meinen eigenen und den dieses Monsters vor mir. Ich konnte nichts sehen. Um mich rum war alles in rot getunkt. Aber ich roch und spürte. Ich roch das Blut eines Vampirs und spürte meine Zähne in seinem Nacken. "Nicroals, es ist gut genug." murmelte der alte Mann, den ich gerade biss schwach. Genug? Von was? Mein ganzes Leben lang hatte ich mich nur auf diese eine Bewegung konzentriert und jetzt soll genug sein? Ich riss meine Zähne aus dem Fleisch meines Vaters, entlockt ihm dadurch einen letzten Schrei und setzte mich.
"Du wusstest, dass ich nicht allein bin. Du hast nur do getan. Warum?" fragte ich. "Um dich in diesen Zustand zu bringen war es nötig, deine Gefühlsbahn zu übersteuern. Du musstest den höchsten Grad deiner Verzweiflung erreichen." Auch mein Vater musste sich setzen. An seinem Körper klafften großen Wunden. "Und wozu?" fragte ich sauer. "Um dir zu zeigen, wer du bist. Deine Verbindung zu dieser Welt hält dich davon ab, das zu sehen." Nein, diese Welt hat mich davor gerretet. "Was bin ich denn, Vater? Was bin ich?" zischte Ich und stand wieder auf. "Sah es mir!"
"Du bist Nicrolas Van Tronn, Prinz der Vampire und Träger meiner Gene. Was du nicht bist, ist ein Mensch." Tief atmete ich durch. "Ich scheiß auf dein Königreich und deine Gene. Ich bin kein Prinz. Ich bin ein Monster, vondem Gruselgeschichten erzählt werden. Eltern warnen ihre Kinder vor mir. Erwachsene Männer jagen mich. Ich will deine Welt nicht mehr." meinte ich. "Mein Leben lang hab ich nach deiner Pfeife getanzt, mich auf den Trohn vorbereitet. Warum machst du nicht einfach Jurias zu deinem Nachkommen? Er will den Trohn doch, im Gegensatz zu mir!" fügte iich hinzu. "Jurias würde mein Königreich zerstören, aber du kannst es erweitern."
Fragend sah ich ihn an. "In dir steckt Kraft, Nicrolas. In dir steckt Kraft, die Jurias niemals erlangen könnte. Wir Vampire fühlen nicht. Wir kämpfen und beißen, so war es schon vor langer Zeit, doch desto mehr Jahre vergingen, desto mehr Gefühle kamen in uns hoch und du verspührst die gleichen Gefühle wie ein Mensch. Zu liebst und lachst und weinst. Diese Gefühle machen dich stark, aber auch schwach. Doch die Stärke übertrumpft." Ich hatte genug von seinen Worten. "Wenn ich den Menschen so sehr gleiche, dann will ich einer werden. Ich will ein Mensch sein!"
Vater, der bis eben noch müde und erschöpft auf dem Boden saß, sah mich jetzt voller Schreck an. "Mach mich zu einem Mensch, Vater! Als Vampir werde ich mich nur immer weiter gegen deine Welt wehren. Ich will wie ein Mensch altern, zur Schule gehen, arbeiten und einfach menschlich sein. Nie wieder kämpfen oder sogar regieren." sprach ich voller Ernst. Eine lange Minute lang durchbohrte Vater mich mit seinem Blick. "Wer seine Welt einmal verlässt kann nie wieder zurück kehren. Wenn du auf ewig schwach und arm sein willst, dann sei es so. Als Strafe dafür, dass du deine Welt verlässt wirst du Schmerzen schlimmer als das Sterben erleiden."
Er holte aus, doch ich stoppte ihn. "Warte! Gewährst du mir einen letzten Biss?" fragte ich. "Einen letzten Biss?" Ich nickte. "Ich habe mich verliebt, Vater. Er ist meine Welt und nur durch ihn kann ich mit meinem alten Leben abschließen. Er war mein erster Gefühlvoller Biss und ich wünsche mir, dass er auch mein letzter wird." Vater nickte schließlich. "Du bist ein schlechter Vampir, aber ein guter Mensch. Auch ich kann das sehen. Geblendet von dieser Welt wirst du immer wieder hierher finden. Die Kraft, die dir gegeben wurde ist nicht für dich bestimmt."
"Das ist sie auch nicht. Die Kraft sollte eigentlich mir gehören." Mit einem lauten Knall zerbrach die Tür vor uns beiden. "Hallo Bruderherz." Mein jüngerer Bruder Jurias betrat das Zimmer. "Jurias, was tust du hier?" fragte Vater. "Tu nicht so überrascht, du weißt, warum ich hier bin. Weißt du, mein geliebter Bruder, Papa hat all die Info von mir. Ich hab ihm gesagt, dass du hier mit einem Menschen bist und er kam her, um dich zu töten, aber anscheined ist der Alte über die Jahre schwach geworden! Dann muss ich das wohl selbst in die Hand nehmen."
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