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Louis P.O.V
Mein Körper fühlte sich an, als wären alle meine Knochen eingeschlafen. "Louis! Bitte wach doch auf!" Nur schwach hörte ich die Stimme meiner Frau. Mit Mühe öffnete ich die Augen und stützte meine Hände auf dem kalten Boden unter mir ab. "Papa!" Als ich den Oberkörper hob zog sich ein kramofartiger Stich durch meine gesamte Schulter. Zischen sänk ich wieder zurück auf den Boden. "Ich rufe einen Krankenwagen!" bestimmte meine Frau Elena. "Nein, das ist nicht nötig." murmelte ich und versuchte erneut mich aufzurichten. "Nicht nötig? Du kriechst hier schwach auf dem Boden und wurdest gerade noch von irgendeinem Bmutsauger gebissen!"
Unter hohem Kraftaufwand schaffte ich es endlich mich aufzusetzen. "Und was willst du ihnen erzählen? Dass ein Fabelwesen, von dem man immer aus Märchengeschichten hört mich gebissen hat?" fragte ich amüsiert. Sie seufzte und steckte ihr Handy wieder ein. "Ganz der Schriftsteller." seufzte sie und half mir aufzustehen. "Papa, was war das?" fragte mein kleiner Engel Kim. "Alles gut mein Schatz. Der böse Junge hat sich nur einen Spaß erlaubt." Das dieses Monster mich gebissen hat war für mich noch das geringere Übel, doch dass er nichtmal den Anstand hat, meine kleine Tochter vor diesem Anblick zu beschützen.
"Louis, was war das damals mit deiner Frau?" fragte Elena, als wir nachhause liefen, oder ich eher humpelte. "Eine alte Geschichte, Jahre her. Sie wurde ebenfalls von einem wie dem gebissen, aber der war um einiges brutaler." murmelte ich und schüttelte mich kurz, bei der Erinnerung daran, was aber sofort den Schmerz zwischen Schulter und Nacken hervor zog. "Lass mich raten. Das war der Tag, an dem du dich entschlossen hast Schriftsteller für solche Krimigeschichten zu werden." Leise lachte ich. "So ungefähr." Ich wusste, dass der Junge, der mich gebissen hat sogar noch schonend mit mir umgegangen war. Hätte er wirklich zugebissen, würde ich jetzt nicht mehr laufen.
Als wir zuhause ankamen musste ich mich erstmal auf die alte Couch setzen. "Hoffentlich gibt das mal keine Narbe." murmelte ich. Elena hatte die kleine auf ihr Zimmer geschickt, damit sie dort liest oder zumindest versucht, sich von diesem Schock zu erholen. Sie hörte meinen lächerlichen Versuch, einen Witz zu machen und kam zu mir rüber. Vorsichtig strich sie meinen Pulli zur Seite und sah mich sogleich verwundert an. "Da ist keine Wunde Louis, noch nicht einmal ein Kratzer." erklärte sie. Ich stand sofort wieder auf und ging zum nächstbesten Spiegel.
Tatsächlich, mein gesamter Nackenbereich sah so aus, als wäre ich nur gebissen worden, als wäre das alles nur ein Traum gewesen. Aber die Schmerzen erinnerten mich daran, dass es definitiv keiner gewesen war. "Wir müssen zur Polizei gehen Louis! Ein Monster, das es eigentlich gar nicht geben sollte hat dich angegriffen!" meinte Elena ernst. "Wie stellst du dir das vor? Hallo Polizei, ich habe Schmerzen an der Schulter, weil ein Fabelwesen mir das Blut ausgesaugt hat. Ja, ich bin der Mann der schon einmal vor Jahren so etwas gemeldet hat und schon damals für verrückt erklärt wurde, weil meine Frau an Blutarmut starb. Ach, übrigens bin ich auch Krimiautor!"
Elena sah mich fast schon eingespannt an. "Entschuldige bitte, ich bin nur einfach fertig." murmelte ich. "Ich hab damals gelernt, dass es nur wenige Vampire hier in unserer Welt gibt, aber es gibt noch tausende andere Welten und manchmal kommen sie eben rüber, holen sich etwas aus unseren Welten und verschwinden wieder. Du kannst mit niemandem darüber reden, weil dir erstens keiner Glauben würde und weil es zweitens bisher noch keinen gab, der sich öffentlich mit seinem Biss präsentiert hat. Ich gehe die Tage zum Arzt und sage, dass ich in letzter Zeit viel Stress hatte, dann sehe ich ja, ob etwas schlimmes passiert ist."
Elena seufzte nach meinem kleinen Monolog und nickte schließlich nachgiebig. "Okay, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich mit diesem Wissen normal weiter leben kann." meinte sie. "Wann war denn unser Leben jemals normal." schmunzelte ich darauf nur. Sie nickte bloß erneut und ging in die Küche. "Geh schonmal schlafen, ich werd noch was trinken. Du solltest dich sowieso schonen." Meine Frau so zu belasten fiel mir wirklich schwer. Dieser Vampir hatte wirklich Mut, oder Größenwahn. Vor meiner Familie saugt er mir das Blut aus der Schulter. Wenigstens muss ich ihn nicht wiedersehen.
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