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Sie machten sich auf einen kleinen Spaziergang über den Hof.
„Ich bin beeindruckt, das hier gehört alles dir?", fragte Louis staunend und schloss mit einer Handbewegung all das ein, was vor ihnen lag. Eine Scheune, dessen Holzlatten zum Teil jedoch so morsch waren oder komplett fehlten, dass sie die großen Landmaschinen darin preisgaben, mehrere weite Felder voller Kräuter und Gemüsesorten, ein paar Obstbäume, Blumenfelder, zwei Gewächshäuser und natürlich das kleine Wohnhaus mit privatem Garten, welcher jedoch eher als Spielplatz fungierte.
„Das war schon immer mein Traum", gab Harry wahrheitsgemäß zu. „Schon als kleiner Junge habe ich es geliebt, meinen Großeltern bei der Gartenarbeit zu helfen. Egal, ob es darum ging Obst zu pflücken, Gemüse zu ernten oder neues zu pflanzen. Selbst mit Unkraut jäten konnte man mich nicht abschrecken."
„Respekt! Das war mein Endgegner." Erstaunt sah Harry ihn an. „Auch ich kann mir die Hände schmutzig machen, Curly. Ich stand nicht schon immer auf der Bühne", kam Louis ihm zuvor, bevor Harry ähnliche Worte, wie die, die Louis gerade benutzt hatte, über die Zunge rollen konnten.
„Ich geb's zu, das hätte ich nicht gedacht." „Als Kind wollte ich immer auf solche einem Hof Ferien machen, doch da ich vier jüngere Schwester habe, war ich leider eindeutig in der Unterzahl und musste das Nachsehen haben. Deshalb wurden meist ihre Wünsche berücksichtigt und das bedeutete für mich, etliche Schulferien auf dem Reiterhof zu verbringen."
„Das tut mir leid." „Ich sehe, dass du dir ein Lachen verkneifst, Harry. Spätestens die hier geben das preis", grinste Louis und pikste ohne zu Zögern mit seinem Zeigefinger in eins der Grübchen in Harrys Wange. „'tschuldigung", sagte Harry, bemüht die Fassung zu bewahren. Er hatte diese plötzliche Berührung nicht erwartet. „Ich finde die Vorstellung von Klein-Louis bloß witzig, wie er auf einem Hof voller Mädchen und Pferde steht und keine Ahnung hat, wie er die nächsten Wochen herumbekommen soll."
Jetzt lachte auch Louis. „Ich geb's zu, die Vorstellung ist ziemlich witzig und eigentlich recht akkurat. Mädchen und Pferde gehören wirklich nicht zu meinen liebsten Lebewesen." Harry sah ihn an, doch Louis zwinkerte ihm bloß grinsend zu und nickte dann mit dem Kopf in Richtung der Felder. „Wie meisterst du das alles? Hast du jemanden, der dir hilft?"
Harry schluckte und räusperte sich schnell. „Manchmal, ja. Meine Freude helfen mir auf dem Land, wann immer sie können und meine Mutter unterstützt mich mit Milly. Aber im Grunde ist das hier mein zweites Baby – nach meiner Tochter natürlich. Die Arbeit ist hart und zeitintensiv, genau genommen hat man nie Feierabend, aber ich liebe es. Wenn alles nach Plan läuft, schaffe ich es nach Millys Einschulung vielleicht endlich, mich dem weiteren Ausbau zu widmen. Es wäre ein Traum, meine Lebensmittel in Bio-Supermärkten liegen zu sehen und das nicht nur hier in der Region."
Am offenen Eingang der Scheune blieb Louis stehen und blickte Harry ins Gesicht. „Das klingt nach einer Menge harter Arbeit. Aber ich bewundere dich für deine Träume und alles, was du dafür bereits auf die Beine gestellt hast." „Danke", sagte Harry geschmeichelt und schenkte Louis ein Lächeln, ehe er sich wieder in Bewegung setzte.
„Wir sind gar nicht so verschieden, weißt du?"
„Glaub aber ja nicht, dass ich vergessen hätte, warum wir eigentlich hier sind. Beziehungsweise würde ich gerne wissen, warum du hier bist." Er sagte nicht, dass es ihn störte, er brauchte bloß eine Erklärung.
Louis lachte verlegen und nuschelte ein „Mist", ehe er schnell zu Harry aufschloss und sich bemühte, mit dem Größeren Schritt zu halten. „Wie schon gesagt, ich wollte Milly gerne ein Geburtstagsgeschenk machen und da ich nicht wusste wohin, oder eher wie, damit es heute rechtzeitig ankommt, bin ich kurzerhand persönlich hier ... Überraschung?"
„Eine Überraschung ist das wirklich", sagte Harry und bedachte Louis mit einem eingehenden Blick. Er sah einen Funken Unsicherheit in Louis' sonst so selbstbewusster Miene aufflackern. Leise seufzte er. „Aber ist schon okay. Milly wird sich riesig freuen, wenn sie dich sieht."
„Tut mir leid, Harry. Ich hätte es wirklich per Post geschickt ..." „Mich wundert es, dass deine Nachricht nicht angekommen ist, wenn du sagst, du hättest mir geschrieben. Das ist schon seltsam."
„Hab ich, hier", schnell griff Louis in seine Hosentasche und zog sein Handy hervor. Kurz tippte er darauf hervor, bis er Harry den leuchtenden Bildschirm unter die Nase hielt, „das sollte Beweis genug sein."
Hi Curly,
ich kann nicht schlafen und musste an dich denken. Ich mag dich irgendwie, obwohl wir uns gar nicht kennen. Ist das seltsam? Wahrscheinlich schon. Wahrscheinlich sollte ich dir auch gar nicht schreiben, aber ich möchte Milly etwas zum Geburtstag schicken. Schreibst du mir eure Adresse? Dann schicke ich es morgen per Express, damit es pünktlich ankommt.
Schlaf gut, Harry :) - LT
„Du magst mich also?", fragte Harry, nachdem er die Textnachricht gelesen hatte, auch wenn seine Wangen glühten wie zwei rote Sommeräpfel. „Das ist jetzt nicht der springende Punkt", antwortete Louis schnell und Harry meinte, auch so etwas wie Scham in seinem Gesicht lesen zu können. „Ich habe dir geschrieben, das ist Fakt. Und du hast nicht geantwortet."
Selbstverständlich hätte er Louis geantwortet, hätte er solch eine Nachricht von ihm bekommen. Auch wenn er schier überfordert gewesen wäre. Doch für Milly hätte er es getan. Und ein Stück weit vielleicht auch, weil ihm der Sänger selber noch eine geraume Zeit im Kopf herumgeschwirrt und ihn in den Schlaf begleitet hatte. Das hätte er ihm aber niemals so geschrieben.
Harry warf einen weiteren Blick auf das Display. „Weil die Nachricht nie bei mir angekommen ist." Und damit deutete er auf den kleinen grauen Haken in der unteren Ecke, der ihnen bestätigte, dass die Nachricht nie zugestellt worden war.
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Hallo, ihr Lieben, ich hoffe, es geht euch gut und ihr seid gut ins neue Jahr gestartet? Wie ihr seht bemühe mich, einen meiner Vorsätze für dieses Jahr direkt umzusetzen. Ich hoffe, das neue Kapitel hat euch gefallen. Lasst gerne eure Gedanken dazu da :)
Fühlt euch gedrückt, wenn ihr mögt und nehmt euch gerne etwas Liebe mit ♥️ -Sarah
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