Endlich! Nach einer gefühlten Ewigkeit parkte Jin  - finally - den Van in der Tiefgarage. Munter hüpften alle - bis auf Yoongi, der schwerfällig einen Fuß vor den anderen tat - aus dem Wagen und liefen dann gemeinsam in Richtung Aufzug.

Vor den Türen des Fahrstuhls angekommen, betätigte Namjoon gut gelaunt den Knopf. "Also ich weiß nicht, wie es euch geht, Jungs, aber ich habe einen Wahnsinnshunger und ihr?" Sofort stieg der Geräuschpegel der Gruppe begeistert an - zum Leidwesen Yoongi's. Obwohl er hundemüde war, konnte er nicht verhindern, dass sein Magen bei dem Gedanken an Essen heftig zu knurren begann. Unauffällig legte er eine Hand auf seinen Bauch und massierte ihn in kreisenden Bewegungen. Als es plötzlich still um ihn herum wurde, sah er auf.

Sechs ausgehungerte, dunkle Augenpaare blickten erwartungsvoll zurück. "Was?", fragte er nach fünf weiteren Sekunden des Schweigens. "Kannst du uns die Steaks braten?", bettelte Tae und schob in einer für ihn typischen Grimasse die Unterlippe vor. Yoongi sah sein Bett gedanklich in weite Ferne rücken und stöhnte jammernd auf. "Muss das sein?" "Bitte Hyung!", rief Kookie und schlang die Arme um Yoongis Hüfte. Unbehaglich wand sich dieser daraufhin in dessen Unarmung. 

"Na gut, na gut, na gut...", ergab er sich schließlich, als er die körperliche Nähe nervlich nicht mehr aushielt. "Ich brate euch Steaks" Ein Jubeln ging durch die Gruppe, dann war es wieder still, während sie darauf warteten, dass sie endlich in den Aufzug steigen konnten.

"Wie lange braucht dieser lahme Fahrstuhl eigentlich noch?", fragte Yoongi schließlich ungeduldig, weil er beinahe schon fürchtete, seinen kostbaren Schlaf heute gar nicht mehr zu bekommen. Namjoon trat zur Seite und gab den Blick auf die Fahrstuhlanzeige frei. Eins stand fest: Heute war nicht Yoongis Tag...

Keine fünf Minuten später erklommen sie zu siebend die Stufen des Treppenhauses hinauf in die 20. Etage ihres Dorms. "Ich schwöre, ich war's nicht!", beteuerte Namjoon oder auch God of Destruction, wie Yoongi ihn in diesem Moment heimlich in Gedanken schimpfte. "Komm schon Jooni.", sprach er dann. "Niemand sonst von uns hat diese Ader, Sachen aus dem Nichts einfach ihren Dienst quittieren zu lassen, so wie du...", keuchte er weiter. Er, der das Schlusslicht der Gruppe bildete. Hoseok, der ein paar Stufen vor ihm hertrottete, zuckte mit den Schultern. "Hm, da ist was dran..." Ein frustriertes Schnauben des Leaders drang von weiter oben zu ihnen herab. "Ich habe doch nur den Knopf gedrückt...", grummelte die tiefe Stimme des Leaders.

Als die sieben Member oben ihre Wohnung betraten, taten allen die Oberschenkel und Waden weh. Noch während Yoongi ergeben in die Küche schlurfte, hefteten sich Jin und Kookie an seine Fersen, um ihm dort zur Hand zu gehen. Gut, immerhin hatte er Hilfe, wenn er die Member bekochen würde.

Noch während Yoongi vor der brutzelnden Pfanne mit den Steaks stand, fragte er sich, ob seine Müdigkeit nicht vielleicht doch größer als sein Magen war. Er dachte an sein Bett, dass ihn einladend die zweite Tür rechts den Flur runter erwartete. Müde wendete er das Fleisch. Bald, versprach er sich und blinzelte. 

Aber warum sollte er nicht einfach das Essen ausfallen lassen? Vor dem Schlafengehen noch zu Essen war sowieso nicht gut. Er könnte einfach morgen nach dem Aufstehen schnurstracks zum Kühlschrank laufen und sich dann bedienen. 

Doch seine Liebe für die Jungs stellte ein schlagkräftiges Gegenargument dar. Mit ihnen zu essen, war schöner, als allein. Und schon war Yoongis Entschluss final gefallen.