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Kapitel 9 (Nico)


Ich schaffte es gerade noch die Tür meiner Hütte hinter mir zuzuschlagen, bevor ich Tränen ausbrach. Doch mir fehlte die Energie auch nur einen weiteren Schritt zu gehen, also ließ ich mich direkt hier auf den Boden sinken.

Die Tränen rannen mir übers Gesicht, als wären sie ein reißender Fluss und ich glaubte fast, dass ich in ihnen ertrinken könnte. Etwas, was mir in diesem Moment ehrlich gesagt sogar ganz recht kam. Es tat alles so weh....so verdammt weh.

„Es ist besser so", versuchte ich mich selbst zu überzeugen, doch meine Stimme ist nicht mehr, als ein brüchiges Schluchzen, dass wenig überzeugend wirkt.

Dabei stimmte es doch. Das hier ist die richtige Entscheidung gewesen. Schließlich ist es besser, wenn ich mich selbst verletzte, als wenn es jemand anderes tut. Hierauf konnte ich mich vorbereiten. Es ist nur zu meinem eigenen Schutz. Im Grunde habe ich doch bloß die Notbremse gezogen, bevor ich spektakulär gegen die Wand gefahren wäre.

Warum fühlt es sich also so an, als wäre ich an den Backsteinen zerschmettert worden?

„Fuck", murmelte ich, „Fuck. Fuck! FUCK!"

Am Liebsten hätte ich einfach bis an mein Lebensende weiter geschrien, doch meine beschissene Stimme versagte schon jetzt und eine weitere Welle an Tränen kam in mir auf.

Wie erbärmlich war das hier eigentlich? Ich hatte einem Jungen die Freundschaft gekündigt, nur die Freundschaft, zwischen uns ist schließlich nie etwas passiert, und trotzdem heulte ich, als würde die Welt um mich herum zusammenbrechen.

Vielleicht tat sie das ja auch gerade. Meine Welt zumindest. So fühlte es sich auf jeden Fall an. Will war der Einzige hier gewesen, der mich wie einen normalen Menschen behandelt hatte. Bei ihm war ich nicht der „Hades-Sohn", der „Prinz der Unterwelt", der „Wierdo" oder was sich der Rest des Camps alles für mich ausgedacht hatte. Bei ihm war ich einfach nur Nico. Einfach nur ich.

Einen Moment lang fragte ich mich, ob ich vielleicht einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Will war das einzig Schöne gewesen, dass ich hier gehabt hatte und ich hatte ihn fortgejagt, weil ich Angst hatte. So wie ich es immer tue. Alles Gute stoße ich fort, ob ich nun will oder nicht.

Doch es wäre so oder so passiert. Es ist besser, dass es jetzt passiert ist und nicht erst, wenn mein Herz nicht nur zerschmettert worden wäre, sondern dazu auch noch in Brand gestanden hätte.

Außerdem wusste ich jetzt auch wieder, was Sache ist. Jetzt war ich einfach wieder allein, so wie ich es immer gewesen bin, seit Bianca gestorben war.

Bianca.

Schmerzhaft wurde mir bewusst, dass ich nun älter war, also sie es jemals geworden ist. Komisch fühlte sich das an. Sie war doch immer so viel größer, so viel erwachsener als ich gewesen. Sie hatte bestimmt nicht heulend auf dem Boden gehockt, nur weil sie es nicht schafft, wenigstens eine Person an sich heran zu lassen.

„Weil sie im Gegensatz zu mir keine Angst gehabt hat", flüsterte eins Stimme in meinem Hinterkopf und ich musste ihr Recht geben. Bianca war so vieles gewesen. Aber vor allem war sie mutig gewesen. Und sie hatte Nico geliebt.

Doch genau dieser Mut und diese Liebe waren der Grund gewesen, warum sie jetzt nicht mehr hier war.

Weil sie mir diese verdammte Figur schenken wollte, die noch immer auf meiner Fensterbank stand. Diese kleine, nutzlose, unwichtige Figur, die das wertvolle, besondere Leben meiner wertvollen besonderen Schwester gekostet hatte.

Manchmal würde ich sie gerne zertrümmern, verbrennen, ins Meer oder einen aktiven Vulkan werfen, doch ich konnte es nicht. Es war das Letzte, was sie mir geschenkt hatte. Das Letzte, was mich an sie und ihre unglaubliche Liebe erinnerte.

Und daran, dass ich nur zerstörte. Vielleicht wäre sie noch bei den Jägerinnen. Vielleicht hätte sie dort Freundinnen gefunden, mit ihnen gelacht und gejagt. Doch dafür hatte sie keine Zeit gehabt, weil sie ihrem beschissenen Bruder ein Geschenk machen wollte.

Sie hätte hier sein und mir Ratschläge geben können. Ich versuchte mir vorzustellen, sie würde auf meinem Bett sitzen und mich anlächeln, so wie sie es früher getan hatte. Sie hatte ein ganz besonderes lächeln gehabt. Eines von der Sorte, die einem stets ein gutes Gefühl gab. Ganz egal wie schlecht es einem ging. Genau das brauchte ich jetzt.

Will hatte so ein Lächeln.

Fuck. Ich wollte doch nicht mehr an ihn denken!

Ganz egal, was ich tat, ich bekam ihn nicht aus meinem Kopf. Die letzten Momente spielten sich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge ab. Ich sah sein Lächeln und wie es sich plötzlich veränderte. Auf einmal starrte mich ein verletzter Will aus schreienden Augen an.

Diese Erinnerung war wie ein weiterer Tritt in den Magen und ich fühlte mich, als würde ich mich gleich übergeben. Doch nicht einmal dazu hatte ich die Energie.

Ich wusste, dass ich Will verletzt hatte und ich hasste es. Aber das war immer noch besser, als wäre ich selbst verletzt worden. Das hätte bestimmt noch mehr weh getan, auch wenn ich in diesem Moment nicht wusste, wie das möglich sein könnte.

Aber es wäre bestimmt so passiert. Dass Will dasselbe für mich fühlen könnte, wie das, was ich für ihn fühlte, war ganz außer Frage. Er würde mich niemals als mehr, als nur ein Freund sehen. Niemals.

Deshalb war es besser so. Deshalb war das alles besser so.

Zumindest versuchte ich mir das einzureden, während ich auf dem Boden meiner Hütte hockte und versuchte das unkontrollierbare Zittern meines Körpers zu zähmen.

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