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Kapitel 6 (Will)


Appius hatte mich ein wenig vorwurfsvoll angesehen, als ich früher als geplant wieder auf der Krankenstation auftauchte, doch er hatte nichts gesagt. Das war auch besser so, denn nun strotze ich vor Energie. Ich könnte es auf die Pause und die frische Luft schieben, doch eigentlich wusste ich, dass es an Nico lag. Warum wusste ich nicht so genau, aber in seiner Gegenwart ging es mir immer etwas besser.

Zu meiner Überraschung ging er nicht nach 10 Minuten. Natürlich hätte ich ihm keinen Vorwurf gemacht, wenn er es getan hatte. Es gab bestimmt interessanteres als mir beim Arbeiten zuzuschauen. Vor allem für Nico, der sich an überfüllten orten ohnehin unwohl fühlte und wenn die Krankenstation eines war, dann überfüllt. Doch er blieb.

Den Großteil der Zeit saß er mit einem alten Walkman in der Ecke und beobachtete das geschäftige Treiben. Dieses Ding war sein persönliches Heiligtum, da Handys im Camp nicht funktionierten und er, laut eigener Aussage, ein Nichts ohne „My chemical Romance" wäre. Daraufhin hatte ich ihn als Emo bezeichnet und er hatte mich geboxt.

Aber ab und zu schien er sich genug zu langweilen, um mir ein wenig zur Hand zu gehen. Während einer dieser Phasen fragte ich: „Warum bist du eigentlich noch hier? Du kannst jeder Zeit gehen, das weißt du"

„Kann ich das, Solace?",fragte er zurück, nicht ohne eine schöne Portion seines üblichen Sarkasmusses. „Vielleicht will ich das ja gar nicht"

Darauf hatte ich keine Antwort parat und so verfielen wir in Schweigen, dass nur ab und zu von meinen Anweisungen unterbrochen wurde. Doch es war kein unangenehmes Schweigen. Wir sprachen zwar nicht miteinander, aber wir mussten es auch nicht. Und das war schön.

Die meisten meiner Freunde waren, genau wie ich, sehr gesprächig. Momente in denen man schwieg waren deshalb ziemlich selten. Einmal nicht reden zu müssen war da eine willkommene Abwechslung. Ich konnte sich ganz auf meine Gedanken konzentrieren und trotzdem wusste ich, dass Nico bei mir war, Zeit mit mir verbrachte und sie hoffentlich sogar genoss.

Ich tat das auf jeden Fall. Wann mir meine Arbeit das letzte Mal so viel Spaß gemacht hatte, wusste ich nicht mehr. Natürlich liebte ich das Heilen, doch es war oft auch einfach nur anstrengend. Aber mit Nicos vereinzelten sarkastischen Kommentaren war es viel witziger. Und manchmal reichte es auch einfach nur aus, ihn anzusehen, damit sich ein wohliges Gefühl in mir ausbreitete.

Einmal war ich gerade dabei eine tiefere Wunde mit Hilfe meiner Kräfte zu heilen, als er auf einmal neben mir auftauchte.

„Du leuchtest", stellte er fest. „Das ist ja wie bei Rapunzel"

„Halt die Fresse", lachte ich. Natürlich hatte er ausgerechnet diesen Film gesehen.

Genau diese kleinen Witze waren es, die mir die nötige Energie verliehen. Innerlich wünschte ich mir fast schon, er wäre immer hier. Doch das könnte ich dem armen jungen nicht antun.

„Worüber denkst du nach?", fragte er irgendwann, nachdem er eine Weile einfach nur neben mir gestanden hatte.

„An Alles und Nichts gleichzeitig. Irgendwie", antwortete ich, zu beschämt um die Wahrheit auszusprechen.

„Sehr präzise", nickte Nico mit hochgezogenen Augenbrauen. „Weißt du? Du solltest aufpassen"

Das traf mich so unvorbereitet, dass ich bloß einen überraschten Laut von mir gab.

„Du hast da diesen komischen Gesichtsausdruck, den du immer machst. Als wären alle Probleme im Camp auch deine. Pass da mal drauf auf", erklärte er, drehte sich um und ging zu seinem Stuhl zurück, wo er sich seine Kopfhörer wieder aufsetzte.

Perplex sah ich ihm nach. Sorgte Nico di Angelo sich etwa um mich?


Irgendwann ging Nico dann auch schließlich. Doch ich blieb noch eine ganze Weile, um eine letzte Runde zu drehen und noch etwas aufzuräumen. Als ich endlich fertig war, war die Sonne schon lange untergegangen und die meisten schliefen bereits.

So leise, wie möglich ging ich durchs Camp zu meiner Hütte. Früher hatte ich weder der Nacht, noch der Dunkelheit etwas abgewinnen können. Die Abwesenheit der Sonne saugte mir gewissermaßen die Energie aus. So hatte ich auch nicht verstanden, warum Nico so gerne nachts wach war, doch mit der Zeit fühlte sich die Dunkelheit immer vertrauter an.

Einen Moment lang dachte ich darüber nach, einen weiteren Abstecher zur Hadeshütte zu machen, um zu schauen, ob Nico auch heute davor saß und die Nacht genoss. Doch dann rief ich mir wieder ins Gedächtnis, wie früh ich morgen wieder raus musste und deshalb wirklich schlafen sollte. Außerdem hatte ich ihn heute auch schon genug mit meiner Anwesenheit belästigt.

Also ging ich weiter meinen geplanten Weg, während mir das Bild von Nico unter dem Sternen nicht aus dem Kopf ging.


Am nächsten Morgen riss mich der Sonnenaufgang viel zu früh aus dem Schlaf. Es war fluch und Segen zugleich immer zusammen mit der Sonne aufzuwachen. Ich hatte zwar eine Art automatischen Wecker, doch diesen konnte ich auch nicht ausschalten.

Es war noch lange vor dem Frühstück. Somit wurde ich noch eine ganze Weile waren müssen, bevor ich an meinen Kaffee kam. Doch die Überstunden von gestern machten sich dermaßen bemerkbar, dass ich etwas tun musste, von dem ich geschworen hatte es niemals zu tun.

Ich ging zum Waldrand, wo ein alter hoher Baum stand, den die Stolls samt Geschwister zu ihrem Geheimversteck ernannt haben. Eigentlich war es, wie der Name ja schon sagt, geheim, doch ich hatte es vor einer Weile zufällig entdeckt, woraufhin seine Besitzer mir freien Zugriff gestattet hatten, solange ich nicht zu Chiron gehe.

In diesem Versteckt bewahrten sie nämlich jede Menge Zeug auf, dass eigentlich nicht im Camp gestattet war. Nichts besonders gefährliches. Bloß Bier, alte Gameboys und so ein Zeug. Bisher war noch nichts schlimmeres passiert, also hatte ich es noch nicht für nötig gehalten zu petzten. Außerdem hatte es auch durchaus seine Vorteile. Denn man fand dort auch Energiedrinks.

Eigentlich hasste ich diese ungesunde Zuckerplörre. Das war quasi meine Verpflichtung als Arzt. Doch ich brauchte Koffein. Dringend.

Also nahm ich mir eine Dose und kippte den Inhalt in mich hinein. Mein Mund zog sich zusammen, doch man muss manchmal auch Opfer bringen. Außerdem war das hier ja sowieso nur eine Ausnahme.


In der Krankenstation war Appius bereits am Arbeiten.

„Geh zurück ins Bett, Will", sagte er ohne aufzublicken.

„Geht nicht", antwortete ich. „Die Sonne"

Nun drehte er sich um. „Dann musst du früher ins Bett gehen! Wie lange hast du diese Nacht geschlafen? Ach, ich will es gar nicht wissen!"

„Du bist doch auch schon wieder hier!", versuchte ich mich zu verteidigen, während ich ein Gähnen unterdrückte.

„Der Unterschied, Will,", meinte Appius und ging auf mich zu. „Liegt darin, dass ich erwachsen bin. Ich brauche weniger Schlaf als ein Teenager! Du musst aufpassen, dass du dich nicht übernimmst"

„Jaja", antwortete ich bloß und machte mich an die Arbeit, ohne seinen Worten weiter Beachtung zu schenken. ich konnte schon selbst auf mich aufpassen. Schließlich passte ich auch auf den Rest des Camps auf. Und das hatte ich schon getan, bevor er hier überhaupt aufgetaucht war.


Als ich etwas später meine Frühstückspause einlegte, gönnte ich mir erstmal eine schöne Tasse Kaffee. Zwar hatte der Energiedrink mich erstmal über die Runden gebracht, doch das hier war mir viel lieber. Also füllte ich mir gleich einen Thermosbecher für später ab.

Eigentlich hatte ich danach direkt zurück auf die Krankenstation gewollt, doch meine Füße schienen andere Pläne gehabt zu haben. Denn plötzlich fand ich mich ganz wo anders wieder. Ich stand vor einer Hütte. Seiner Hütte.

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