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Kapitel 4 (Nico)



Es war eine Erleichterung, endlich wieder in meiner Hütte zu sein. Zum ersten Mal, seit ich mich von Will überreden lassen hatte, der Krankenstation einen Besuch abzustatten, hatte ich meine Ruhe.

Ich war nicht gerne unter Menschen, erst recht nicht so vielen. Vermutlich lag es daran, dass ich nach Biancas Tod eigentlich immer allein gewesen war und anscheinend irgendwie verlernt hatte mit Gesellschaft klar zu kommen. Das laute Gerede lenkte mich von meinen Gedanken ab und ich hatte ständig das Gefühl, beobachtet zu werden, als wären alle Augen auf mich gerichtet.

Das war ja auch oft genug der Fall. Wie oft hatte ich schon unfreiwillig im Mittelpunkt gestanden? Zu oft. Immer wenn mich jemand auch nur etwas zu lang ansah, fürchtete ich mich davor, was sie über mich denken. Eigentlich sollte mir das egal sein, aber das war nicht so einfach, wenn man die Angst in ihren Augen gesehen hatte. Sie fürchteten sich vor mir und die, die es nicht taten, fanden mich anderweitig seltsam.

Aber hier in meiner Hütte war ich allein. Hier verurteilte mich niemand und ich konnte in Ruhe nachdenken.

Manchmal fragte ich mich, ob es nicht vielleicht besser wäre, dass Camp zu verlassen. Ich würde mich schon irgendwie alleine durchschlagen können. Doch den Mut dazu hatte ich bisher nicht aufbringen können.

Und jetzt war da Will...Er war so nett zu mir gewesen. Aber das war er bestimmt zu jedem. Es musste nichts heißen. Vielleicht wäre er ja auch eigentlich froh darüber, wenn ich ginge und ist nur zu nett, um es zuzugeben.

Beim Essen hatte er immer so komisch zu mir herüber gesehen. Ich hatte seine Blicke nicht wirklich deuten können. Möglicherweise machte er sich ja einfach nur wieder Sorgen. Das ist ja schließlich sein Job als Heiler. Es musste ja nichts mit mir persönlich zu tun haben.

>Oder du hast irgendwas falsch gemacht und ihn auch vergrault<, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Sofort versuchte ich, sie wieder dorthin Zugverbindung, wo sie hergekommen war, doch trotzdem brannten ihre Worte noch immer in meinem Inneren.

Menschen waren einfach nicht mein Ding. Ich hatte in meinem Leben oft Angst gehabt. Vor grauenhaften Dingen. Doch die Angst vor anderen Teenagern stand sehr weit oben auf der Liste.

Die nächsten Tage vergingen im Flug und zogen sich gleichzeitig wie Honig. Zu meiner Überraschung, hatte Will sich nicht von mir abgewandt. Ganz im Gegenteil. Wann immer er mich sah, kam er auf mich zu und versuchte sich mit mir zu unterhalten.

Anfangs hatte ich noch versucht, seine Versuche abzublocken, doch irgendwann habe ich gemerkt, dass es keinen Sinn hat. Und so ließ ich es zu und irgendwie war es auch schön, jemanden zu haben, der sich für einen interessiert. Doch ich musste aufpassen, dass ich ihn trotzdem nicht zu nah an mich heran ließ.

Ich hätte uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Freunde bezeichnet, Will vermutlich schon. Wir sprachen regelmäßig miteinander, trainierten zusammen und ab und zu ließ ich mich breitschlagen, etwas mit ihm zu unternehmen.

Die anderen im Camp schienen das mitbekommen zu haben. Immer wenn wir zusammen unterwegs waren, war das stetige Tuscheln, dass mich ohnehin schon umgab, noch lauter. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Schließlich hätte ich auch nie gedacht, dass jemand wie Will sich mit jemandem wie mir abgeben würde.

Will war es bereits aufgefallen und ich versucht ihm klar zu machen, woran es lag. Wir waren so verschieden. Zu verschieden eigentlich. Eigentlich war diese Freundschaft, wenn man das zwischen uns so nennen wollte, ohnehin zum Scheitern verurteilt.

Aber bis das passierte konnte ich es ja noch genießen. Solange es mir nicht zu wichtig wurde. Darauf musste ich aufpassen. Damit ich nicht wieder verletzt werde.

Manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, dass wir auch noch in ein paar Monaten, vielleicht sogar Jahren, befreundet wären. Dass wir immer noch gemeinsam am Strand sitzen und lachen würden, während Will versucht mir immer mehr Sonnencreme aufzuschwatzen. Dass er immer noch ab und zu an der Tür meiner Hütte klopfen würde, nur um zu schauen, was ich gerade so tat. Dass wir nebeneinander am Lagerfeuer sitzen und singen würden und ich ich alles geben müssen würde um nicht laut los zu lachen, weil er, zumindest für Apollo-Verhältnisse, so unglaublich unmusikalisch war.

Doch diese Gedanken musste ich immer direkt verdrängen. Ich durfte mich keine unrealistischen Hoffnungen machen. Bald wird er merken, dass ich kein guter Freund bin. Und dann wird er mich verlassen. Und dann bin ich wieder allein.

Natürlich wäre es okay, wenn ich ihn vermisse. Sein Lachen, seine dummen Witze, seine völlig unbegründete Sorge um mich, diese Wärme, die immer von ihm ausging...

Mit vermissen würde ich schon klar kommen. Aber ich durfte mich auf keinen Fall wieder so zerbrechen lassen. Jahre hat es gedauert um mich irgendwie wieder zusammen zu flicken, wenn auch nur mit Bastelkleber und deplatzierten Stücken. Aber immerhin hing alles wieder irgendwie zusammen. Das sollte nicht wieder zerfallen.

„Du solltest wirklich mehr essen!"

Mein Essverhalten schien wirklich eines von Wills Lieblingsthemen zu sein. Fast täglich nervte er mich mit seinen Vorwürfen.

„Hast du schon mal davon gehört, dass man sowas nicht kommentieren sollte?", fragte ich also, während ich ihm einen Todesblick zuschickte, der allerdings bei weitem nicht so ernst ankam, wie geplant.

Denn Will? Der lachte bloß und setzte zu einer Ausrede an: „Nico, als dein Arzt..."

„Du bist 15", schnitt ich ihm spöttisch lachend das Wort ab, „Und daher ganz bestimmt nicht mein Arzt"

„Aber ich bin die Person hier, die sich am meistem um dich sorgt!", antwortete Will.

Für ihn war es vermutlich bloß ein kleiner Satz, der schnell mal so dahin gesagt war, doch für mich war es so viel mehr. Die Worte fühlten sich wie Pfeile an, die in meine Haut stachen und sich dann noch einmal darin drehten. Denn es stimmte.

Es gab vielleicht Leute hier, die mich duldeten und vielleicht auch etwas Zeit mit mir verbrachten, doch auch denen war eigentlich egal, was ich tat. Nur Will nicht.

Das zu hören hatte etwas schönes an sich, doch gleichzeitig tat es auch weh, da mir klar war, dass das nicht ewig so bleiben würde.

Will schien meine Reaktion gar nicht bemerkt zu haben, denn er lächelte bloß unbekümmert und sagte: „Na ja, ich muss jetzt auf jeden Fall zurück auf die Krankenstation. Bis später, Nico!"

Dann drehte er sich um und verschwand, während ich ihm immer noch völlig perplex hinterher starrte.

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