Kapitel 3 (Will)
Den Rest meiner Schicht verbrachte ich gewissermaßen im Autopilot. Ich verband, trug Salben auf unf verabreichte Ambrosia und Nektar. Doch mit meinen Gedanken war ich noch immer bei meinem Gespräch mit Nico.
Ich wusste nicht wie, aber ich hatte es geschafft, dass Nico mir vertraut! Ein wenig zumindest und das war mehr, als ich mir erhofft hatte. Auch wenn das Ende des Gesprächs ziemlich...na ja... plötzlich kam und ehrlich gesagt auch freundlicher hätte sein können, war ich doch weit genug zu ihm durchgedrungen, dass er mir von seinem Traum erzählt hatte.
Auch später beim Abendessen beschäftigte es mich noch, weshalb ich Chiron kaum zuhörte, während er vom diesjährigen Pegasusrennen erzählte, das demnächst stattfinden wird. Ich hatte sowieso schon das ein oder andere miterlebt. Und so viel neues wird es schon nicht geben. Reiten konnte ich ohnehin nicht besonders gut.
Nico hatte von mir die Erlaubnis erhalten in seine Hütte zurück zu kehren. Aber nur unter der Bedingung, dass er genug aß. Um das zu kontrollieren, wanderte mein Blick immer mal wieder zu ihm. Nur deswegen.
Jason war zu Besuch im Camp und hatte sich kurzerhand zu ihm an den Tisch gesetzt. Diese Idee seinerseits bereitete dem Camp zwar ein wenig Sorgen, da man den Zorn Zeus' und Hades' nicht auf sich ziehen wollte, doch die beiden Gottheiten schienen es nicht all zu eng zusehen. Zumindest hatte sich der Boden och nicht aufgetan und das Wetter schien auch ruhig zu bleiben.
Percy wurde der Zugang dann aber verweigert. Schließlich wollte man den guten Willen der Götter ja auch nicht überstrapazieren. Also saß er an seinem Tisch und versuchte zuerst mit lautem Rufen, dann, nach einigen Beschwerden, mit Handzeichen mit seinen Freunden zu kommunizieren. Doch nach einigen verwirrten Blicken, hörte er auch damit auf.
Das Gespräch zwischen Nico und Jason verlief auch eher einseitig. Während Jason eifrig versuchte Nico in ein Gespräch zu verwickeln, gab dieser bloß einsilbige Antworten und nickte ab und zu mal. Und er aß auch wieder kaum
Stattdessen starrte er die meiste Zeit einfach ins Leere. Ich fragte mich, woran er wohl gerade dachte. Vielleicht an seinen Traum. Vielleicht an etwas ganz anderes. in solchen Momenten wünschte ich mir, ich könnte Gedaken lesen. Zu gerne wüsste ich, was in seinem Kopf vorging.
Aber wer weiß? Vielleicht werde ich es irgendwann erfahren. Das heute in der Krankenstation war ein wichtiger Schritt. Irgendwann vertraut er mir vielleicht genug um mir mehr über sich zu erzählen.
„Will?", riss Austin mich aus meinen Gedanken.
Ich schüttelte kurz den Kopf und sah ihn dann fragend an.
„Du tust es schon wieder", meinte mein Bruder. Auf meinen verwirrten Blick hin erklärte er: „Du starrst. Die ganze Zeit. Was ist denn da so interessantes?"
Ich spürte wie ich rot wurde, während ich nach einer Antwort suchte. Ich konnte jawohl kaum sagen, dass ich die ganze Zeit über Nico nachgedacht hatte. Das wäre total missverständlich.
„Irgendwo muss ich ja hinschauen", antworte ich also, wobei meine Stimme ein wenig genervter klang, als geplant.
„Und ‚irgendwo' ist Nico di Angelo?", meldete sich nun auch Kayla nicht ohne ein breites Grinsen im Gesicht zu Wort. „Sag mir nicht, dass du auf ihn stehst!"
Dieser Gedanke schien mir so abwegig, dass ich nicht anderes als lachen konnte. In keinem Universum könnte jemals etwas aus mir und Nico werden. Dafür waren wir einfach zu verschieden!
„Keine Sorge, Kay", meinte ich also abwehrend. „Ich mache mir bloß Sorgen um ihn. Von einem medizinischen Standpunkt aus"
Das war schließlich die Wahrheit. Wie mir aufgefallen war, hatte Nico auch dieses Mal wieder bedenklich wenig gegessen. Drüber würde ich später mit ihm reden müssen.
„Medizinisch", lachte Austin daraufhin lachend. „Genau"
„Ach, seid doch ruhig!", sagte ich noch, bevor ich mich schließlich wieder auf den Weg in die Krankenstation machte. Dort gab es schließlich immer was zu tun.
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