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Trouble in paradise

Freitagabend saß ich dann aufgeregt und mit großen Erwartungen auf der Rückbank von Jennas Auto. Na ja, besser gesagt das Auto ihres Vaters.

Ich hatte mir ewig Gedanken über meinen Look gemacht, denn heute würde ich Lionel sehen. Hoffentlich würden wir uns wieder näher kommen, so wie bei der letzten Party. Ob er mich vielleicht sogar küssen würde?

Ich hatte mich letztendlich für eine graue Boyfriend Jeans, meine Doc Martens, den schwarzen Nietengürtel und ein altrosanes Sweatshirt von Nike entschieden. Dazu hatte ich meine hellblaue Tasche mitgenommen und den grauen Mantel. Wir würden auf den Weihnachtsmarkt gehen und da war es bestimmt kalt. Ich bereute es jetzt schon, dass ich keine Mütze und Handschuhe mitgenommen hatte, so wie Jenna.

Lionel hatte Jenna seinen Standort geschickt, jedoch waren wir alle etwas verwirrt mit den Koordinaten, sodass wir länger brauchten um das Haus zu finden. Als wir schließlich ankamen, stand Lionel schon draußen, neben ihm zwei Kästen Bier. "Der hat ja ziemlich viel zum trinken dabei.", grummelte Jennas Vater und ich sah wie sie mir einen beunruhigten Blick zuwarf. Wir hatten vergessen wie streng Jennas Eltern waren. "Aber wir sind ja auch viele Leute", versuchte Jenna aus der Situation herauszukommen.

Ihr Vater meinte schließlich: "Mhm. Ich helf ihm mal das Zeug in den Kofferraum zu tragen.", bevor er sich abschnallte und aus dem Auto stieg. Ich hörte Jana seufzen: "Puh, das ist gerade nochmal gut gegangen." Es war förmlich zu spüren wie sie sich entspannte. Mir war das auch lieber als, dass uns ihr Vater jetzt noch eine Szene machte.

Ich hörte von hinten wie Jennas Vater mit Lionel redete und ihn damit aufzog ob er die zwei fehlenden Flaschen im ersten Kasten selber getrunken hatte. Ich grinste, da man Lionel anmerkte, dass er sich unwohl unter dem strengen Blick von Jennas Vater fühlte.

Als der Kofferraum geschlossen wurde und die beiden um das Auto herum gingen, drehte sich Jenna schnell zu mir um und gab grinsend noch ein: "Reißt euch zusammen.", von sich. Ich hätte laut aufschreien können, doch in dem Moment öffnete Lionel die Tür und setzte sich ebenfalls auf die Rückbank, wodurch ich Jenna lediglich einen vielsagenden Blick zuwerfen konnte.

"Hey.", sagte ich leise lächelnd und er grüßte mich freundlich zurück. Während der Fahrt wurde nicht viel geredet. Ich versuchte Lionel unauffällig zu mustern. Er trug wieder eine schwarze Jogginghose, einen gleichfarbigen Rucksack von Vans und die schwarze Winterjacke welche er mir bei der ersten Party gegeben hatte.

Es war seltsam hier neben ihm zu sitzen und fast kein Wort zu sagen und für einen Moment konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass wir bei unserer letzten Begegnung solch eine Chemie gehabt hatten. Dieser Junge war wirklich bei mir zuhause gewesen. Krass. In der neunten Klasse war ich schon aufgeregt gewesen, wenn ich mal ein Gespräch alleine mit einem Typen geführt hatte und jetzt, knapp zwei Jahre später hatte ich einfach einen zu mir nach Hause eingeladen. Und es war gut gelaufen.

Als wir bei Warren ankamen, holten wir die Getränke aus dem Kofferraum und gingen zielgenau durch den Garten in die Hütte, wo Warren schon dabei war den Ofen einzuheizen. Warren und Lionel begrüßten sich mit einem Handschlag und danach küsste Jenna ihn kurz. Wir drei waren schon früher als die anderen gekommen um Warren beim Aufbauen zu helfen. So zu viert wirkte es fast so als wären wir zwei Paare.

Während dem Aufbauen fühlten Jenna und ich uns allerdings ein bisschen fehl am Platz, da wir uns in der Hütte doch nicht so gut auskannten und somit meistens nur rumstanden und auf irgendeine Anweisung von den Jungs warteten.

Allerdings konnten wir darüber lachen und redeten ein wenig über Celine und den morgigen Abschlussball. Heute hatte sie sich bei mir beschwert, dass Nick ihr immer in den Ausschnitt starrte und sie ein tief ausgeschnittenes Kleid tragen würde, was ziemlich unangenehm für sie werden könnten. Meiner Meinung nach übertrieb sie mit Nick ein bisschen, so schlimm war er gar nicht. Celine steigerte sich nur gerne in Dinge hinein. Sie brauchte diese kleinen Dramen in ihrem Leben irgendwie einfach.

Es dauert nicht lange bis dann auch die anderen kommen und angefangen wurde ein bisschen vorzuglühen. Levis, Johnny, Lennart und dieser Melvin waren wieder da, außerdem hatte Lennart seine beste Freundin mitgebracht. Und von Lionel hatte ich bei unserem Treffen erfahren, dass diesmal auch Nadia, eine Arbeitskollegin der Jungs kommen würde. Sie war so ziemlich das einzige Mädchen, das fest in der Clique war.

Zuerst geriet es irgendwie nicht richtig in Schwung, sodass die Party eher zu einem lahmen Zusammensitzen mutierte. Mit Lionel kam ich leider gar nicht ins Gespräch, da er immer an einem vollkommen anderen Ort als ich war.

Je später es wurde, desto mehr verließ mich der Mut.

Ich war ziemlich demotiviert, als die anderen dann zum Weihnachtsmarkt aufbrechen wollten, da der Weg dorthin ziemlich lang war und es draußen echt eiskalt war.

„Wird dir nicht kalt, wenn du nur diesen Mantel trägst?", fragte Jenna und sah misstrauisch an mir herunter. Ich frierte zwar jetzt schon, zuckte jedoch nur lächelnd mit den Schultern und meinte: „Passt schon."

„Na ja, dafür hab ich einen Freund, an den ich mich kuscheln kann.", grinste diese und bekam von mir einen Schlag gegen den Oberarm.

Zu Fuß zum Weihnachtsmarkt zu gehen dauerte wirklich lang und ich war froh, als wir erstmal da waren. Auf dem Weg hatte ich leider nur mit Jenna und manchmal mit Warren geredet. Kein Lionel in Sicht.

Wir kauften uns erst einmal etwas zu essen und ich war heilfroh als ich schließlich meine Bratwurstsemmel in der Hand hielt. Da wir sonst zu viele Leute waren, teilten wir uns auf zwei Kreise auf und leider war Lionel nicht bei uns. Dafür unterhielten Jenna und ich uns ganz gut mit Lennarts bester Freundin Susi. Sie war schon von klein auf mit ihm befreundet und erzählte uns davon dass es sich durch ihr ganzes Leben zog, dass sie mehr mit Jungs als mit Mädchen zu tun hatte.

Bei mir war das genaue Gegenteil der Fall. Ich hatte immer mehr weibliche Freunde gehabt. Dass ich so wirklich etwas mit vielen Jungs, so wie in dieser Clique machte, war mehr die Ausnahme als die Regel.

Ich hatte solche Mädels schon immer irgendwie cool gefunden, die sich in einer Clique voller Kerle komplett wohl fühlen konnten.

Bei uns standen noch Lennart, Johnny, Melvin und ein paar die ich nicht sonderlich gut kannte. Nach dem Essen kam dann natürlich der Glühwein. Ich trank als einziges Mädchen einen, da Jenna gegen Orangen allergisch war und Susi Glühwein nicht mochte. „Wollen wir eine Runde drehen? Schauen ob man irgendwen kennt?", fragte Letztere und wir stimmten zu.

Ich mochte an Weihnachtsmärkten das Essen, die Lichter und die gute Stimmung. Was ich allerdings nicht mochte waren die vielen Menschenmassen, an denen wir uns vorbeidrücken musste. Da bekam man ja schon fast Platzangst. Sowie es sich herausstellte war Susi einer dieser Menschen, die gefühlt den ganzen Ort kannten und so mussten wir tausend mal halt machen um mit irgendjemandem zu plaudern. Dabei wollte ich eigentlich einfach nur zu Lionel und mich von ihm wärmen lassen. da mir kalt war.

Doch leider war ich den ganzen Abend schon zu schüchtern um ihn anzusprechen.

Nachdem wir eine Runde gedreht hatten, schöpfte ich Hoffnung, dass wir vielleicht jetzt mit ihm ins Gespräch kamen, doch stattdessen bemerkte ich, wie Jenna sich neben mir auf einmal komplett versteifte. Und gleich darauf sah ich auch den Grund dafür. Neben Warren stand eine schlanke Brünette und lachte affektiert über jeden seiner Witze.

Schon von diesem kurzen Blick her wusste ich das irgendwas an ihr falsch war. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Sie war eine falsche Schlange, da war ich mir ganz sicher.

Als Jennas Freund dann endlich mal aufsah, schienen die beiden so eine Art stilles Gespräch durch Blickkontakt zu haben, denn seine Augen wurden sanfter und er setzte zu einer Frage an, die Jenna eiskalt mit einem„Nein." unterbrach.

Ich verstand gar nichts mehr und blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Vergiss es.", kam es mit einem vernichtenden Blick von Jenna, bevor sie kehrt machte und ich hinterher. Irgendwas an diesem Mädchen musste sie so abgrundtief hassen, dass Jenna sofort in den Kampfmodus ging, sobald sie sie nur sah.

„Was ist denn los?", stieß ich aus, während ich verwirrt hinter ihr herging. Jenna unterbrach ihren schnellen Schritt und seufzte bevor sie demotiviert zu Boden sah. „Du weißt doch, dass ich in der Realschule mal eine Zeit lang ziemlich gemobbt wurde?", kam es leise von ihr. Ich nickte schweren Herzens. Ich kannte Geschichten davon, dass sie nicht die Beliebteste war. Sie hatte nie viel erzählt, allerdings wusste ich, dass das größtenteils an ein paar Zicken aus ihrer Klasse lag.

„Dieses Mädchen dort drüben, Theresa war eine der Hauptverantwortlichen dafür. Sie hat nie was in mein Gesicht gesagt, aber ich wusste ganz genau, dass sie hinter meinem Rücken über mich redet. Dieses Gefühl... ich kann sie nicht mehr sehen. Noch heute zucke ich im Unterricht zusammen wenn eine Gruppe laut tuschelt, weil ich sofort Angst habe, dass sie über mich reden könnten."

Meine Herz wurde ein klein wenig schwer bei diesen Aussagen. Ich konnte mir Jenna kaum als Mobbingopfer vorstellen, denn eigentlich hatte sie alles. Den guten Charakter, das hübsche Aussehen und noch dazu ein Herz aus Gold.

„Ich hab immer das Gefühl dass sich Leute über mich lustig machen, wenn ich etwas im Unterricht sage und nur irgendwen lachen höre. Ich bin so froh dass ich weg von diesen Leuten bin, aber sie gerade hier zu sehen war wie ein Schlag ins Gesicht."

„Oh nein... und was war das mit Warren gerade?", fragte ich, da ich diesen Teil immer noch nicht verstand.
„Er tut es schon wieder. Es ist immer das gleiche. Egal wo oft ich ihm sage, wie schlecht diese Menschen mich behandelt haben, Warren denkt immer dass es sich nur um typische Mädchenzickereien handelt. Ich seh schon genau wie es ablaufen wird. Theresa und ihre Freundinnen werden ein süßes Lächeln aufsetzen und ganz lieb fragen, ob sie noch mit zur Party gehen dürfen. Und Warren wird ja sagen, wie immer, weil er mich nicht ernst nimmt."

„Oh.", seufzte ich und senkte den Blick, „und wenn du sie einfach ignorierst? Wir müssen ja nicht mit ihnen reden." Ich konnte genau sehen wie ernst es Jenna war, jedoch wollte ich Streit zwischen den beiden einfach vermeiden. Mein Glühwein war leer und ich fand, dass es an der Zeit war zurückzugehen.

„Nein, ich kann das nicht. Es verdirbt mir alles wenn sie dabei ist. Und Warren es nicht einsieht. Und da ist noch was. Michelle, eine gute Freundin von Theresa wollte mal... mehr von Warren."

Dieses Gespräch nahm eine überraschende Wendung.

„Da war zwischen ihm und mir schon was und sie hat sich ständig da mit reingedrängt und wollte ihm dazu überreden mich fallenzulassen, da ich es ‚nicht wert sei'."

Mit offenem Mund sah ich Jenna an. Das hatte ich gar nicht gewusst. Ich wollte zu etwas ansetzen, doch in dem Moment kam Warren zu uns. Er redete eine Zeit mit Jenna, schien aber seine Meinung nicht geändert haben. "Du musst doch nicht mit ihnen reden, ich kann sie doch jetzt schlecht abweisen."

"Doch. Du nimmst mich nicht ernst Warren." Jenna schien auf ihrem Standpunkt zu beharren und mir war auf einmal gar nicht mehr wohl bei der Sache.

"Nein. Warren mir ist es egal, was du machst, aber ich geh nicht mit, wenn die zwei auch kommen.", hörte ich auf einmal von ihr, bevor sie sich umdrehte und kehrtmachte. Warte, nein! und was war dann mit mir? Und Lionel? Ich wollte ihn doch so gerne sehen. Aber ich würde auf keinen Fall ohne Jenna irgendwohin gehen.

"Ich hab zwar von all dem keine Ahnung, aber es klingt ziemlich ernst.", sagte ich mit Nachdruck zu Warren bevor ich ebenfalls umkehrte und versuchte mit Jenna Schritt zu halten. "Falls es dich aufmuntert, ich bin mir sicher, dass mit dieser Theresa irgendwas falsch ist. Ein Mädchen erkennt eine falsche Schlange auf zehn Meter Umkreis.", beschloss ich, als ich zu ihr aufgeschlossen hatte.

Jenna schnaubte. Ich könnte allein bei dem Gedanken an Theresas falsches Lachen kotzen. Sie war eine Schlampe, das war sicher. Und dann hatte sie Jenna und mich auch noch angelächelt. Dass sie das nur tat, weil sie auf Warrens Party wollte, war ja sowas von klar.

Ich erkannte, dass Jenna zu drei Freundinnen von ihr wollte, mit denen wir uns vorher schon kurz unterhalten hatten. Sie kannte sie ebenfalls von ihrer Realschulzeit und die Gruppe wirkte ganz nett. Auf jeden Fall hatten die drei schon beobachtet, dass Theresa bei Jennas Freund stand und begannen darüber herzureißen. Jenna erzählte alles und die Mädels reagierten mit großer Empörung darauf.

"Ich kann's nicht glauben.", kam es von Jenna bitter, "dass er sich einfach für die falsche Seite entscheidet." Ihre tonlose Stimme sprach von Enttäuschung.

Eine ihrer Freundinnen fragte:"Und was macht ihr jetzt?"

"Wir haben bis halb eins Zeit.", hörte ich Jenna auf einmal sagen.

Nein. Nein, nein, nein, bitte nicht. Bitte lass uns nicht mit diesen Fremden mitgehen. NIcht falsch verstehen, die Mädchen wirkten ganz nett und so, aber das war überhaupt nicht was ich machen wollte. Die anderen begannen sich zu unterhalten und ich fühlte mich aus jedem Gespräch ausgeschlossen, da ich die Leute nicht kannte und nie mitreden konnte. Ich wurde von Minute zu Minute missmutiger und enttäuschter von dem Abend, bis mein Laune schließlich im Keller war.

Ich hatte keine Lust mehr. Es war nass, kalt und langweilig. Jenna sah so als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen und mir war auch zum Heulen zumute. Ich wollte einfach nur zu Lionel und mich an ihn kuscheln. Oder mit ihm reden. Heute hatte ich noch gar nichts mit ihm zu tun gehabt, obwohl ich mich schon so gefreut hatte ihn zu sehen. Und nicht darauf bei ein paar Fremden zu stehen und mir den Arsch abzufrieren. So hatte ich mir den Abend nicht vorgestellt.

Irgendwann gab ich es auf bei dem Gespräch zuzuhören und richtete meinen Blick gegen den Boden. Von Jenna kam auch nicht mehr allzu viel, was ich ihr nicht verübeln konnte. Das ganze Drama hatte auch ihr den Abend ordentlich vermiest.

Am liebsten wäre es mir, würden sich die zwei einfach vertragen. Ich weiß, ich konnte von Jenna in ihrer Situation nicht verlangen nachzugeben, aber es wäre mir auf jeden Fall lieber als noch weiter hier zu bleiben. Wie sollte ich meinem Vater überhaupt erklären, dass ich jetzt nicht mehr bei Warren, sondern bei wildfremden Leuten war, wenn er uns abholen wollte? Nach einer Weile kam dann wirklich Jennas Freund zu uns und ich betete einfach nur, dass die beiden das jetzt klärten.

"Ich dachte ihr seid schon losgegangen.", kam es unterkühlt von Jenna. Warrens Blick wurde schuldbewusst und er seufzte, während er sich zu ihr drehte: "Warum sollte ich die mitnehmen? Anstatt dir, meiner Freundin? Das mach ich nicht.", betonte Warren.

Ich sah zwischen den beiden hin und beobachtete, wie Jennas Blick versöhnlicher wurde. "Bedeutet das du nimmst sie nicht mit?"

"Nein.", seufzte Warren, "und jetzt lass uns gehen."

Ich hätte vor Freude aufjubeln können, als Jenna schließlich"Okay", sagte und wir endlich hier wegkonnten.


***

„Louise?", hörte ich auf einmal Warren sagen, der mir leicht angetrunken ins Gesicht sah. Jennas Freund hatte auch schon ein paar Glühwein hinter sich.

Wir waren auf dem Rückweg vom Weihnachtsmarkt und mein ganzes Körper fühlte sich wie ein Eiszapfen an. Vor uns gingen nur noch Levis und zwei Jungs mit denen ich noch nichts zu tun gehabt hatte.

Lionel und die anderen waren schon früher gegangen. Ich hoffe die ganze Zeit nur, dass es nicht mehr so weit war.

„Ist eure Küche eigentlich echt so geil?" Mein Kopf schnellte zu Warren und ich sah ihn ungläubig an, nicht sicher ob er das gerade wirklich gesagt hatte. „Was?", schnaubte ich lachend. Wie war das Thema hier jetzt auf meine Küche gekommen?

„Das hat der Lionel gesagt.", meinte er nur und Jenna seufzte: „Stimmt, ihre Küche ist echt voll geil."

Das hat Lionel gesagt?", hakte ich skeptisch nach und Warren nickte. "Wow, andere Jungs so ‚sie hat so n geilen Arsch' und er nur ‚sie hat so ne geile Küche'," ahmte Jenna ihn nach, „und deshalb is er jetzt verliebt."

Jenna, Warren und ich sahen uns an, bevor wir laut loslachen mussten. Dieses Gespräch war wirklich zu seltsam gewesen.

„Ich bin's einfach nicht gewohnt so intensiv über meine Küche zu sprechen.", kicherte ich. Hoffentlich hat Lionel nicht nur die Küche an dem Treffen gefallen...
Ich war heilfroh als wir endlich ankamen. Vom Weihnachtsmarkt reichte es mir erstmal für die nächsten Tage.

In der Hütte war die Stimmung super. Es war laut, im Hintergrund lief wieder Deutschrap und es wurde Shisha geraucht. Warren, Jenna und ich setzten uns auf die Couch, nachdem Jennas Freund uns drei Stamperl geholt hatte.

„Auf Warrens Zigeinerhüttn!", grölten die Jungs laut, als wir mit zahlreichen Spirituosen anstießen. Ich lachte: „Auf die Hütte.", und kippte meinen Vodka runter.
Die nächste halbe Stunde waren wir damit beschäftigt ganz schön betrunken zu werden und als ich das erste mal aufs Handy sah, fielen mir um die zwanzig Nachrichten von Maddie auf.

Maddie: Louise?

Louise????

Louiseeeeeeee?

Hast du morgen Zeit um in einen Club zu gehen?

Lina und Jan machen wieder Aufsicht

Wieso antwortest du nicht?

Hast du grad Lionel da?

Das war noch eine Sache die sich geändert hatte. Maddie wusste jetzt auch von mir und Lionel. Ich hatte es ihr in der Pause erzählt, nachdem sie mich öfters gefragt hatte, ob es bei mir irgendwas neues gäbe und ich es nicht mehr für mich behalten konnte.

Louise: Morgen ist doch der Abschlussball :/

Ein bisschen schade war es schon, da in Club gehen sonst so selten möglich war

Maddie: oh stiiiiiiiimmmmmt

Louise: Bin übrigens nur bei Warren

Nachdem ich ihre letzte Frage beantwortet hatte, wollte ich eigentlich das Handy wegstecken, doch es kamen zwei höchst beunruhigende Nachrichten von ihr.

Maddie: Ah ja
Und ich bin schon wieder nicht eingeladen.

Ich hätte es wissen müssen. Maddie hatte schon in der Schule, als wir von der Party erzählt hatten ein wenig neidisch, beziehungsweise angefressen gewirkt und ein bisschen zu oft betont, dass sie beim nächsten Mal auch gern kommen würde. Ich seufzte und zeigte Jenna die Nachricht, welche nur mit einem nur mit einem zerknirschten: "Scheiße.", reagierte.

"Fuck was soll ich denn darauf antworten.", fragte ich verzweifelt.

"Einfach gar nicht mehr antworten", hörte ich auf einmal Lionel sagen, der uns gegenüber saß mit Melvin und Johnny. Melvin war der große Typ, der beim letzten Mal gekotzt hatte und Johnny ein eher gut gebauter Rothaariger mit dem ich noch nicht so viel zu tun gehabt hatte.

Ich lachte auf: "Genau, ich antworte einfach nie wieder." "Eure Freundin kann auch jetzt noch kommen, wenn sie will.", meinte Warren gleichgültig, doch als ich Maddie das anbot bekam ich nur eine eingeschnappte Antwort zurück.

Maddie: Chill man

Außerdem ist eine Einladung aus Mitleid nicht viel wert

Wir können was machen wenn ihr Lust drauf habt.


Ich hätte mir gegen die Stirn schlagen können, weil sie mir mal wieder die Worte im Mund verdrehte. Jenna konnte eben nicht das ganze Gymnasium hierhin mitnehmen, ich war schon froh darüber, dass ich mitdurfte.

Louise: Es war kein Mitleid, du kannst kommen wenn du Bock hast. Wir haben dich immer gern dabei

Maddie: K


Okay, sie war definitiv angefressen. Genervt steckte ich mein Handy weg. Mit Maddie gab es immer so viele kleine Dramen, das Mädchen konnte anstrengend sein. Ich beschloss mir keine Gedanken mehr darüber zu machen und einfach  die Party zu genießen. Und das funktioniere ganz gut. Irgendwann saß ich dann auch neben Lionel und als Jenna und Warren mit sich beschäftigt waren klappte es endlich.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und bemerkte, dass er mich auch ansah. Etwas verlegen lächelte ich ihn an und meinte: "Hey." Er erwiderte mein Lächeln und sagte: "Hi."

Ich war so glücklich endlich mit ihm reden zu können. Am Anfang war es ein bisschen schüchtern, doch dann konnten wir uns darüber lustig machen, wie betrunken seine Arbeitskollegin Nadia war und auf einmal floss es dahin. Genau wie bei dem Treffen, wir waren auf einer Wellenlänge und ehe ich mich versah, hingen wir die gesamte restliche Party zusammen.

Wir redeten, lachten und bemerkten, wie uns Jenna und Warren dabei beobachten. Als wir die beiden darauf ansprachen, weil es echt auffällig war, grinsten sie uns allerdings nur dumm an.

"Hier.", lachte auf einmal Nadia und drückte mir eine Flasche Ficken in die Hand. Ich stellte sie hinter mir ab, hörte jedoch auf einmal ein lautes Lachen von ihr: "Nicht abstellen, du sollst trinken!" "Oh.", lachte ich und nahm einen Schluck aus der Flasche, bevor ich sie ihr wiedergab.

"Sie ist so fertig.", grinste Lionel. Die Zeit verging rasend schnell, wie immer wenn man Spaß hatte. Wir spielten Kicker in einem Team gegen Levis und Lennart, mit Melvin als Schiedsrichter, wobei sich meine Theorie bestätigte, dass Lionel kein guter Verlierer war.

Wie oft hatte ich mir etwas wie "Louise was machst du da?" anhören müssen, wenn ich einen Fehler machte. Allerdings bekam ich ein Highfive, wenn wir einen Punkt erzielten, was das ganze wieder gut machte. Am Ende des Spiels stießen Warren und Jenna zu uns, letztere war mal wieder echt betrunken. Wir entschieden uns was zu trinken zu holen und da es drinnen so voll war, holten wir nur kurz unsere Drinks und setzten uns nach draußen.

"Louise, ich weiß, was wir zwei jetzt ausprobieren.", meinte Jenna und holte eine kleine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank, die sie mitgebracht hatte.

"Eigentlich bringt immer jeder ein bisschen was mit.", meinte Warren dann zu mir und ich sah ihn verlegen an: "Uff sorry, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm."

"Passt schon. Lionel hat diesmal so viel mitgebracht, der hat deine Schulden beglichen.", kam es locker von Warren, "den Hugo von letztem Mal hast du mitgebracht, oder?"

Ich nickte und daraufhin kommentierte er nur: "Man, der war sowas von süß, den hat am nächsten Tag meine Mum ausgetrunken."

"Oh.", machte ich. Okay, Hugo brachte ich wohl nicht mehr mit.

Wir setzten uns nach draußen, wo außer uns vieren noch Levis und ein paar andere Jungs waren. Es wurde total lustig. Die Jungs vapten wieder und ich trank noch meinen Vodka Orange, den ich von drinnen geholt hatte. "Wie kann man immer so fertig sein?", gab Lionel neben mir von sich und wies auf Jenna hin die halb am Einschlafen war. Ich lachte, sie vertrug wirklich wenig.

Warren beugte sich über Jenna und versuchte sie zu küssen was mäßig gut funktionierte, da diese kaum noch wach war. Lionel seufzte und zog Warren zurück, während er stöhnte: "Warren, nicht wenn sie schläft. Das macht man nicht."

"Dann mach's halt besser.", kam es grinsend von Warren und auf einmal wurde auch Jenna wieder wach: "Genau, mach's besser! Allein schon wegen der Küche!"

Ich bekam einen Lachanfall, als sie das sagte und Lionel verlegen aufstöhnte. "Oh man. Jaaa, Warren hat mich halt gefragt, wie es bei euch so aussieht und ich meinte halt nur so joa die Küche is schon ganz nice.", erklärte er mir und ich lachte. Daran würde ich ihn noch eine Zeit lang erinnern.

Wir unterhielten uns weiterhin und ich war irgendwie total glücklich. Irgendjemand hatte eine Box mit nach draußen genommen und  wir hörten aus Spaß einfach mal Weihnachtslieder. Jenna und ich sangen laut bei 'Last Christmas' und 'All I want for Christmas is you' mit, während wir lachten. Es fühlte sich total frei an.

Irgendwann bemerkte ich, dass ich mein Handy drinnen vergessen hatte und wollte aufstehen: "Könnt ihr mal kurz vorbei gehen?", fragte ich Jenna und Warren, die neben mir auf der Bank saßen. Allerdings bekam ich nicht die gewünschte Antwort sondern lediglich ein Aufstöhnen von Warren: "Dann müssen wir uns ja bewegen." Ich seufzte und setzte mich wieder hin. Dann eben nicht.

Jedoch beobachtete ich, wie auf einmal Lionel aufstand und rief schon: "Oh nein, du musst nicht..", zu ihm, was ihn jedoch nicht davon aufhielt komplett umständlich über Levis und die anderen, die dort saßen drüber zu steigen und nach drinnen zu gehen.

Die anderen grölten und Warren meinte grinsend zu mir: "Das war jetzt schon so ne halbe Liebeserklärung." Ich lachte verlegen und konnte nur eins denken. Oh man war das gerade süß.

Wenig später kam Lionel mit meinem Handy zurück und ich bedankte mich mit einem Lächeln. Vor ein paar Wochen noch hätte ich niemals gedacht, dass Lionel mich gut finden würde. Und, dass der heiße Kerl auch so süß sein konnte.

Wir unterhielten uns alle und Jenna stöhnte: "Ich bin so fertig:"

"Oh Gott, ich auch. Und morgen muss ich auch noch auf den Abschlussball von einer Freundin. Dann sitz ich da so noch voll dicht.", erzählte ich und Warren lachte mich aus. Lionel überlegte eine Weile still, bevor er fragte: "Wo ist der Ball."

"Ähm in der nächsten Stadt.", erwiderte ich und fragte mich worauf er hinauswollte.

"Wo? Theater?" Ich nickte: "Wieso?"

"Warren, Jenna, wie wärs wir spontan auch hingehen.", fragte er auf einmal und Warren sprang gleich drauf an: "Jaa, aber kannst du überhaupt tanzen?"

"Die kann ihm ja n bisschen was zeigen.", rief Levis und zeigte auf mich. Ich lachte über ihren betrunkenen Spontaneinfall, bis Jenna schmunzelnd erklärte: "Jungs, dafür braucht ihr 'ne Karte. Und 'nen Tisch. "

Auch wenn es unüberlegt war, ich fand es trotzdem unglaublich süß. Der Gedanke, dass die drei auch auf den Abschlussball kommen könnten, war wie ein wahr gewordener Teenie Traum. Ich glaube, wir hätten total viel Spaß dort.

Je später es wurde, desto müder wurde ich. Mein Kopf war schwer vom Alkohol. Ich spürte wie Lionel seinen Arm um mich legte, damit er mich näher zu sich ziehen konnte. Warren und Jenna beobachteten uns wieder, doch das war mir egal, als ich mich an seine Brust schmiegte und Lionel mich wieder kraulte. Ich war glücklich. Dieser Abend hatte scheiße begonnen, doch jetzt wo ich wieder seine Hand meine Wange streicheln spürte, war alles gut. Er war so verdammt süß heute gewesen.

Ich wollte noch noch unendliche viele Abende wie diesen.

Die Zeit verstrich und ich wollte noch nicht gehen. Ich könnte meinen Vater fragen, ob wir länger bleiben dürfte und er würde es bestimmt erlauben, doch es bestand die Chance, dass Jennas Eltern mich danach hassen würden. Und ich wollte nicht das gleiche Schicksal wie Maddie erleiden. Lionel meinte dazu nur: "No risk, no fun", aber dieses Risiko wollte ich dann doch nicht eingehen, also musste ich die letzten Momente genießen.

Lionels Arme um mich, die Art wie er mich kraulte und mit mir redete. Ich war müde und fühlte mich bei ihm so wohl, dass ich halb einschlief. Ach, es war so toll, dass ich ihn übermorgen schon wieder sehen konnte. Die letzten Stunden waren defintiv mein LIeblingsteil der Party, das machte die verlorene Zeit am Weihnachtsmarkt leicht wieder gut.

Als es schließlich halb eins war und mein Vater da sein müsste, begleiteten uns Lionel ud Warren noch vors Haus. Während Jenna Warren küsste, umarmte ich Lionel. Danach nahm er meine beiden Hände in seine und ich schwankte lachend, aufgrund meines fehlenden Gleichgewichtssinnes. "Nicht umfallen!", kam es von Lionel, während er immer noch meine Hände hielt und ich lachte: "Versprochen!"

Nachdem wir uns schließlich voneinander verabschiedet hatten, gingen Jenna und ich zum Auto. Glücklich, doch erschöpft ließ ich mich auf den Vordersitz fallen und begrüßte meinen Vater kurz. Bei dem musste man nicht aufpassen. Wenn ich betrunken Blödsinn redete, lachte er mich in der Regel nur aus.

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