Real life Cinderella
Es war erst acht und es waren schon alle betrunken. Inklusive Jenna und mir. Wir standen draußen in Warrens Garten und feuerten kichernd die Jungs an, die an dem Kickertisch spielten. Warren hielt Jenna von hinten umschlungen, die kaum noch gehen konnte und deshalb immer wieder taumelte. Ich war betrunken und guter Laune, weshalb es mir nichts ausmachte, dass ich keinen Freund zum Kuscheln hatte.
Ich war zu beschäftigt mit einem Jungen namens Patrick über das perfekte Katerfrühstück zu diskutieren. Es spielten Patrick und Lionel gegen zwei Jungs namens Johnny und Lennart. Letztere machten einen Punkt, woraufhin Lionel genervt aufstöhnte und sich die Haare raufte. Ich grinste, da konnte wohl jemand nicht gut verlieren. "Lach mich nicht aus, das ist anstrengender als es aussieht.", sagte er auf einmal zu mir. "Ja ja", meinte ich abwesend und er grummelte: "Das ist wirklich anstrengend. Ich krieg Rückenschmerzen vom Runterbeugen."
Irgendwie kam es mir so vor, als würde er mich nicht sonderlich gerne mögen. Er sah mich manchmal so... skeptisch oder unentschlossen an. Wie ich schon bei Jennas Geburtstag festgestellt hatte: Arrogant und uninteressiert.
"Ja kein Wunder, wenn du so n Turm bist.", rief Warren auf einmal. Lionel war wirklich groß. Eins achtzig locker.
Was soll's? Dann mochte mich der Heiße eben nicht. Darauf konnte ich verzichten. Da ich mir keine Gedanken mehr darum machen wollte, wandte ich mich ab und ging mit Warren und Jenna, als das Spiel aufgelöst wurde. Die beiden setzten sich auf die Bank, die draußen vor der Hütte stand und ich gesellte mich dazu. Jenna kicherte, sie war wirklich fertig, da sie schon immer sehr wenig Alkohol vertragen hatte. Unsere Bierflaschen von vorhin standen noch dort, also nahm ich wieder einen Schluck.
Eine vierte Person kam dazu und ließ sich neben Warren auf die Bank. Groß, attraktiv, vollkommen in schwarz angezogen. Lionel. "Wie ist das Bier, dass ich besorgt hab?", fragte er. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, was das war, denn es schmeckte richtig gut. „Astra Raketen", las ich auf dem Etikett. Jenna rief: "Schmeckt richtig geil." Lionel nickte und fixierte mich mit seinem Blick: "Und dir?" Da ich gerade einen Schluck davon nahm, war ich unfähig verbal zu antworten und zeigte ihm nur einen Daumen nach oben.
Lionel grinste und meinte auf einmal: "Die gefällt mir." Wow, hatte Warrens Freund da gerade echt etwas nettes über mich gesagt? Ich war zu betrunken um weiter darüber nachzudenken, aber hatte der Heiße gerade wirklich gesagt, dass ich ihm gefiehl?
Die Jungs vapten beide und ich fragte mich wie man an so einer elektrischen Zigarette überhaupt zog. Komischerweise stank der Rauch, der aus diesen Teilen kam überhaupt nicht, sondern roch sogar gut. "Willst du auch mal?", fragte Warren Jenna und sie sah unsicher lächelnd zu ihm: "Irgendwie schon, aber ich hab Angst, dass das wehtut." Warren zog die Augenbrauen zusammen. "Das tut nicht weh. Außerdem rauchst du eh schon die ganze Zeit passiv mit." Jenna überlegte und meinte dann: "Eher nicht. Aber so 'n bisschen episch sieht das schon aus." Wir sahen die weiße Rauchwolke, die aus Lionels Mund kam in die dunkle Luft aufsteigen und ich hatte ein ganz besonderes Gefühl. Der Rauch wirkte fast wie eine gespenstische Wolke als er so über uns schwebte.
Jenna sog die Luft ein und murmelte: "Der Geruch ist so geil."
Warren zog an seiner Zigarette und bließ ihr den Rauch ins Gesicht, bevor er sich vorlehnte und sie inmitten des Nebels küsste. Ich wusste nicht was ich jetzt tun oder sagen sollte, da die einzigen die sonst noch auf der Bank saßen ich und Lionel waren. Als sein Blick meinen traf, lächelte ich wenig verlegen, da die Situation seltsam war.
Lionel lächelte zurück. Er sah dabei echt süß aus ohne diesen arroganten Blick.
***
Irgendwann waren wir zurück in die Hütte gegangen, wo ich nun mit Jenna, Warren und noch ein paar anderen saß und übers Gras rauchen redete. "Echt jetzt? Du?", rief Warren kritisch als ich von meiner ersten und letzten Erfahrung damit sprach. Sollte es mich beleidigen, dass er davon so überrascht war? "Ja, aber ich hab nur zwei mal gezogen und fast gar nichts gespürt." Wir waren dadurch auf das Thema gekommen, dass Jenna seitdem sie zu uns gewechselt war schon zweimal auf dem Schulhof Gras angeboten wurde.
Lennart und Levis kamen von draußen rein und letzterer rief: „Will noch einer mit Bierpong spielen?" Ich sah mich um und merkte, dass Jenna damit beschäftigt war intensiv den Speichel von Warren zu kosten und auch sonst niemand etwas sagte, woraufhin ich spontan aufsprang und meinte: „Ich spiel mit." Ich begleitete die zwei nach draußen, woraufhin Levis meinte: „Ok Lennart, wir beide gegen Louise und Lionel."
Ich ging zu meinem Teampartner Lionel, der schon am Beerpongtisch stand. „ Mir ist voll warm.", meinte dieser und legte seine Hände an sein Gesicht. „Echt?", fragte ich verwundert, „mir ist eher kalt." Es war nachts und wir hatten Mitte November. Lionel sagte nichts mehr, sondern wandte sich plötzlich ab um in die Hütte zurückzugehen. Bevor ich mich wundern konnte warum er einfach weggegangen war, kam er schon wieder zurück und gab mir eine schwarze Jacke in die Hand. „Danke.", meinte ich lächelnd. War das seine?
Lennart und Levis wollten langsam mit dem Spiel anfangen, woraufhin ich näher zu Lionel aufrückte und leise zu ihm meinte: „Ich bin echt schlecht in Bierpong. Also wirklich schlecht."
„Ich auch. Ich kann des gar nicht", erwiderte er und ich lachte: „Gut, dann blamier ich mich wenigstens nicht allein."
Das erste und letzte Mal Bierpong hatte ich auf Lunas Geburtstagsparty im Juli gespielt, wobei ich kein einziges Mal getroffen hatte. Nachdem das gegnerische Team gespielt hatte, warf Lionel und verfehlte. Es achtete allerdings niemand drauf, da wir alle zu betrunken war. Als ich warf traf ich zu meiner Überraschung , sowie alle darauf folgenden Male auch. „Ich glaub ich kann gleich wieder reingehen, die macht des allein.", meinte Lionel und drehte sich um, woraufhin ich lachend rief: „Ne ne du bleibst hier!" Wir machten noch ein bisschen weiter, bis das Spiel schließlich aufgelöst wurde. Ich fragte mich echt warum ich darin auf einmal so gut war.
„Wem gehört eigentlich die Jacke die ich da an hab?", fragte ich Lionel, da ich es vergessen hatte. „Mir."
Ich trug die Jacke von dem Heißen. Geil. Ich hatte es noch gar nicht so realisiert, da stürzte auf einmal Jenna aus der Hütte und taumelte auf mich zu. Ich griff sie an der Taille als sie vor mir fast ins Stolpern geriet. „Louiseeeeeeee.", lallte sie kichernd, „gehst du mit aufs Klo?"
Aus Erfahrung wusste ich, dass sie echt wenig vertrug. Als ich mit ihr und Warren im Sommer beim Volksfest gewesen war, hatte sie lediglich zwei Bier getrunken und Warren hatte danach erzählt, dass sie sich beim Heimweg regelmäßig auf den Gehweg gelegt und immer wieder „Ich will nicht mehr." gestöhnt hatte.
„Okay.", meinte ich, obwohl ich gar nicht musste und ließ meinen Arm um ihre Hüfte, um sie zu stützen während wir uns langsam durch den Garten zu Warrens Haus in Bewegung setzten. Ich öffnete die Haustür und hievte Jenna hinein, die ohne mich sicherlich umfallen würde. Ich wusste nicht wie viel sie getrunken hatte, aber es sah nach einem ganz schönen Absturz aus. Das Badezimmer war gleich hinter der Haustür der erste Raum links und ich öffnete die Tür um Jenna reinzubringen. „Irgendwer hat Vodka auf mein Handy verschüttet.", murmelte diese und zog es aus ihrer hinteren Hosentasche. „Oh mein Gott meines ist auch total klebrig.", stimmte ich zu und wir begannen unsere Handys am Wasserhahn sauber zu machen, woraufhin wir irgendwann einen riesigen Lachanfall bekamen. Nachdem wir damit fertig waren schloss ich die Tür und ließ Jenna allein. Gegenüber an der Wand war eine Garderobe und eine hölzerne Sitzbank auf die ich mich fallen ließ.
Ich lehnte den Kopf an die Wand und grinste. Das machte Spaß. Ich feiert mit Jungs, die ich noch nicht mal sonderlich gut kannte und genoss es sogar. Und ich trug die Jacke des heißen Kerls. Besser konnte es doch eigentlich gar nicht laufen.
Die Tür ging auf und Warren kam gefolgt von Lionel rein. Ich stand von der Bank auf. „Jenna ist im Bad." Lionel schüttelte grinsend den Kopf: „Das Mädel ist so fertig. So viel hat sie doch gar nicht getrunken." Ich nickte lachend. „Das ist normal bei ihr."
In dem Moment machte Jenna die Tür auf. Nur etwa eine Sekunde stand sie ruhig da, bis sie plötzlich in sie zusammenfiel. Sie kippte einfach um. Ich tat einen Schritt nach vorne und versuchte ihren Arm zu greifen, doch sie entglitt mir. Auf einmal stand Lionel neben mir und hob sie unter den Armen, um sie wieder hochzuziehen. „Bringen wir sie in die Hütte.", meinte Warren. Ich hob Lionel die Tür auf, welcher die bewusstlose Jenna trug. Zu dritt gingen wir durch den Garten, wobei meine Freundin immer noch kein Wort sagte.
Ich stieß die Tür zur Hütte auf und ließ die Jungs vorbei. Lionel legte Jenna auf dem Sofa ab, woraufhin sich Warren neben sie setzte. Links von den beiden nahmen ich und Lionel Platz. "Sollte ich mir Sorgen um sie machen?", fragte ich unsicher, aber Lionel meinte: "Die wird schon wieder. Hier sind schon ganz andere Dinge passiert."
Ich sah zu Warren, der Jenna küsste und danach einfach schlafen ließ. Es wird schon klar gehen. Eine halbe Stunde hatten wir noch, bis wir um zwölf abgeholt wurden. "Hoffentlich wird sie wieder normal bis ihr Vater da ist, sonst bringt der uns um." Lionel nickte: "Wird schon."
"Wem gehört eigentlich die Jacke.", fragte ich wieder, da ich es vergessen hatte. Lionel schmunzelte: "Das ist meine." Oh. Ich trug wirklich seine Jacke.
Auf dem Tisch sah ich meinen Bacardi- Cola Mix, der dort noch stand und nahm ihn. Lionel, Warren und ich redeten und rauchten noch ein wenig Shisha. Ich war so betrunken, dass ich über alles lachte was die Jungs sagten. Wir unterhielten uns echt gut. Von Handys -ich hatte ein IPhone und Lionel ein Samsung, allerdings wusste er nicht was er besser fand- kamen wir auf Haustiere und Verletzungen. Die beiden waren ganz ungläubig als ich erzählte, dass ich mir noch nie etwas gebrochen hatte, dafür zeigte ich ihnen aber die zwei Narben an meinem linken Handgelenk, die noch davon waren, als ich mich mit elf am Gartenzaun aufgerissen hatte. Lionel erzählte davon, wie er vor drei Jahren gestolpert war, während er mit seinem Hund Gassi ging und sich dabei das Schlüsselbein gebrochen hatte. Irgendwann wachte sogar Jenna auf und wir hielten sie davon sich noch mehr von der Vodka Flasche die auf dem Tisch stand einzuschenken.
Ich erzählte davon, dass mein Vater morgen Geburtstag hatte und wir lachen darüber wie fertig ich sein würde.
Auf einmal spürte ich wie sich jemand auf uns legte und musste lachen, als ich sah wie Levis sich quer über meine, Warrens und Lionels Beine gelegt hatte. "Hey.", rief ich grinsend und er grüßte zurück. Wir hatten alle so einen Spaß dabei. Levis ging dann irgendwann auch noch von uns runter und verschwand wieder nach draußen.
Ich gähnte. Langsam wurden meine Beine schwer und ich war müde. Der Alkohol tat den Rest, sodass mein Kopf schwer wurde. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Lionel seinen Arm um mich gelegt hatte. "Bisschen müde?", fragte er in einem leisen und fast schon liebevollen Ton. Ich nickte lächelnd und lehnte mich an ihn. Durch die Jacke, die ich immer noch trug und seine Körperwärme wurde mir wohlig warm. Lionel zog an seiner Vape und hielt sie mir hin. "Willst du auch mal? Du musst nicht."
Das war wieder etwas, das mich an ihm überraschte. Ich hatte immer gedacht, er war einer dieser Typen die Leute sofort uncool fanden, wenn sie nicht rauchten oder tranken. Und deshalb schüttelte mit einem "Die Shisha reicht mir erstmal." den Kopf. Ich nahm mein Handy um nachzusehen wie viel Uhr es war. Zwanzig Minuten noch. "Du kannst ruhig schlafen. Ich weck dich um zwölf.", meinte Lionel und ich lehnte mich ein Stück näher an ihn.
Auf einmal spürte ich wie er mit seiner Hand durch mein Haar strich und sanft begann meine Haare zu kraulen. Und oh mein Gott konnte er das gut. Ich kuschelte mich näher an ihn und genoss seine Körperwärme. Lionel kraulte mich und streichelte mit seiner anderen Hand ganz sanft mein Gesicht. Ich dachte nicht darüber und rastete nicht aus, wegen dem was ich hier tat sondern versuchte nur jeden Augenblick mit ihm zu genießen. Ich wollte, dass diese Nacht mit ihm nie endete. Was gab es für einen besseren Weg den Abend ausklingen zu lassen, als ihn in den Armen des heißesten Typen im Raum zu verbringen?
Ich hob den Kopf und sah ihn an. Lionel senkte den Blick und sah mir in die Augen. Ich versank auf seltsame Art und Weise in seinem Blick und alles um mich herum fühlte sich so... gedämpft an. Als würde die Zeit langsamer vergehen. Ich fragte mich ob er mich jetzt küssen würde. Als er jedoch nichts tat, lächelte ich nur einmal leicht und lehnte meinen Kopf wieder an seine Brust. Er machte es wie vorher. Sein rechter Arm lag um meine Schulter und kraulte mich und seine linke Hand streichelte mir über meine Wange. Das Sofa war bequem und er war so warm und alles war so einschläfernd und schön. Ich fühlte mich wohl, obwohl ich ihn kaum kannte.
Einmal war ich nicht einsam. Was die anderen auf der Party denken mussten, wenn sie uns hier so eng sahen? Es war so schön. Und dass es vergänglich war machte es noch schöner. Wer wusste ob ich ihn wieder sehen würde? Ob ich nochmal mit diesen Jungs feiern würde und ob wir dann überhaupt noch mal so eng wären? Ich wollte diesen Moment nur genießen. Ihn nahe bei mir zu haben, seine Finger in meinem Haar zu spüren und seine Jacke an meinem Körper. Er nahm seine linke Hand von meiner Wange und nahm mein Handy um auf die Uhr zu schauen. Fünf Minuten. Ohne den Alkoholrausch wäre ich nicht so mutig, doch als er seine Hand wieder vom Handy weg nahm, nahm ich sie in meine. Er hielt sie fest und ließ seine Hand auf seinen Oberschenkel sinken, während er immer noch meine hielt.
Wir hielten Händchen. Wie als wären wir Paar. Im nüchternen Zustand würde ich mich das nie trauen, doch jetzt fühlte es sich.. natürlich an. Während im Hintergrund Deutschrap lief, wie schon den ganzen Abend, versuchte ich die letzten fünf Minuten auszukosten. Ich wollte nicht von ihm weg.
Doch es ließ sich nicht vermeiden. Als im übertragenen Sinne die Uhr zwölf schlug, meinte Jenna: "Mein Vater ist da." Lionel stand auf, was ich ich ihm gleich tat. Seine Wärme fehlte mir sofort und hinterließ eine beklemmende Kälte. "Warte, deine Jacke.", rief ich. Er winkte ab: "Lass sie einfach liegen." Ich streifte die schwarze Winterjacke ab und ließ sie auf der Bank liegen. Lionel reichte mir seine Hand und ich folgte ihm am Tisch vorbei. Levis war dabei zum Jackenständer gelaufen und reichte mir meinen grauen Mantel. Ich bedankte mich und zog ihn an, woraufhin ich Jenna und Warren raus folgte. Fast alle von den Jungs waren noch mitgekommen um uns zu verabschieden. Warren kam aus dem Haus und reichte mir und Jenna unsere Taschen welche er geholt hatte.
Während Jenna sich mit einem Kuss von Warren verabschiedete winkte ich den anderen kurz, kam aber auf einmal ins Stolpern. Wieso wankten meine Beine so stark? Lionel griff schnell um meine Taille und zog mich wieder hoch. "Nicht umfallen." Ich kicherte: "Huch, ich hab nicht mehr so viel Gleichgewicht."
Jenna war fertig damit sich zu verabschieden und ich winkte noch mal kurz. "Ciao Jungs.", rief ich bevor ich ihr durch den Garten folgte und auf der anderen Straßenseite schon das Auto von ihrem Vater sah. Ich atmete tief durch und hakte mich unter. "Okay, wir müssen versuchen uns normal zu verhalten. Dein Vater darf nichts merken."
***
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie hatten wir es wirklich geschafft, dass Jennas Vater nichts davon merkte, wie besoffen wir waren. Ich hielt mich an meine übliche Devise: Einfach so wenig reden wie möglich. Meine Nacht war nicht sehr erholsam. Ich schlief ewig nicht ein und wachte dann auch noch jede halbe Stunde auf, sodass ich gefühlt gar keinen Schlaf hatte und um sieben schon wieder komplett wach war.
Mein Mund war trocken, ich hatte Bauchschmerzen und war unendlich müde. In der Früh raffte ich mich nur ganz kurz auf um meinem Vater zu gratulieren und ihm sein Geschenk zu geben, bevor ich mich wieder in mein Bett verkroch und versuchte Celine anzurufen. Ich musste ihr alles über Lionel erzählen.
Zum Glück war sie ebenfalls schon wach und nahm ab. Ich begann zuerst ein bisschen was über die Party zu erzählen, darüber wer alles da war und wie betrunken alle waren, wobei sie mir mehr oder weniger zuhörte. Celine konnte wirklich süß sein, aber wenn irgendetwas sie nicht interessierte ließ sie sich das wirklich anmerken, indem sie einfach gar nicht mehr antwortete.
"Ja, ich muss dann gleich wieder gehen meine Familie will mit mir sprechen.", meinte sie und ich rief: "Nur noch kurz." "Gleich bin ich weg.", meinte sie relativ unsensibel.
"Nein warte. Jetzt wird's nämlich spannend.", versprach ich ihr und kam zu dem wirklich interessanten Punkt des Abends, "Ich hab am Ende mit einem Freund von Warren gekuschelt. Der hieß Lionel und hat mich gekrault. Du ich war so fertig und bin halb auf dem eingeschlafen, haha. Bist du noch da?" Ich bekam ein paar Sekunden keine Antwort bis ich Celine seufzen hörte: "Oh Boy."
Ich grinste und wusste schon jetzt, dass ich ihr Interesse geweckt hatte. Über Jungs konnte man mit Celine ewig lang reden.
"Kann man so sagen.", meinte ich knapp. "Hast du seine Nummer?", kam es von ihr und ich meinte: "Wir sind alle in dieser Party Gruppe. Oh man Celine der sah echt gut aus. Und vorher hat er mir seine Jacke gegeben, die ich den Rest des Abends anhatte."
"Ich glaube ich würde da ausrasten.", seufzte sie schwärmerisch, "es gibt noch Gentlemen. A man of culture." Ich lachte: "Hahaha, der war echt süß muss ich zugeben." "Hast du ein Bild? Oder Insta?"
"Nö. Beides nicht.", meinte ich bedauerlich. Celine meinte ungläubig: "Echt nicht? Nicht mal nachgeschaut?" Ich erklärte, dass ich ihn nicht gefunden hatte, da Jenna und Warren mehreren Lionels auf Insta folgten und die alle entweder privat waren oder keine Bilder von sich selbst hochgeladen hatten.
"Und wir haben zwischendurch sogar Händchen gehalten.", fuhr ich fort, "Aber ich bin echt nicht mehr sicher..." "Louise du betrunkenes Stück!", entfuhr es Celine und ich lachte: "Aber nur ganz kurz."
"Warum rastest du nicht aus?" "Inwiefern ausrasten?", fragte ich irritiert und sie rief: "Ähhh hallo das ist ja wie in einem Highschool Film!"
Ich seufzte verträumt: "War schon voll schön. Er kann richtig gut kraulen. Des war so angenehm alter." Celine lachte und meinte bestimmt: "Ja ich würde sagen ich komme nächstes Mal mit.", was mich zum kichern brachte. Es wäre so schön würde es ein nächstes Mal geben. "Und er hat immer so gesagt wenn ich müde bin kann ich ruhig schlafen und er weckt mich um zwölf."
"Hat er dich nicht auf Snapchat geaddet? Und hat er kein Profilbild auf WhatsApp? Weißt du seinen Nachnamen?", fragte Celine weiter und ich verneinte alles. "Du hast seine Nummer, aber glaubst du er schreibt dir?" "Hm ich weiß es nicht..", machte ich und dachte darüber nach wie schön es wäre, würde er das tun.
"Machst du dir eigentlich gar keinen Kopf?" "Was meinst du?", fragte ich verwirrt. "Ja denkst du nicht an ihn?", fragte sie ungläubig, "Du bist so ja da war so ein Typ ja yolo." Ich musste lachen bei ihr schlechten Nachmache von mir und meinte ernster: "Doch schon. Es war schön mit ihm und was noch so passiert kann ich nicht wissen. Aber ich denk da ehrlich gesagt voll oft dran seitdem ich zurückgekommen bin haha." Das war eine Untertreibung. Ich dachte an nichts anderes mehr. Tausendmal schon war ich den genauen Verlauf des Abends im Kopf durchgegangen. "Also es wirkt nur so als würde ich mir keinen Kopf machen."
"Ich hab eine Idee wie ihr euch wieder treffen könnt, sogar die ganze Gruppe.", kam es auf einmal von Celine und ich meinte skeptisch: "Okay?"
"Wo ich sogar mitkommen könnte.", fuhr sie fort, "ist mir nur gerade so eingefallen. Wie wärs mit Bowling? Da kann ich mit und dich unterstützen. Mit meinen Tipps. Du weißt wie gern ich auf Beziehungspsychologe mach."
Celine hatte immer so aufwändige und komplizierte Pläne wenn es um Jungs ging und ich wusste nicht, wie ihr sagen sollte, dass mir das zu viel war. "Hm...", murmelte ich, "so gut kenne ich die nicht. Ich sollte einfach abwarten bis Warren wieder ne Party macht und ich ihn dort sehen kann."
"Ja, aber bis dahin dauert es wahrscheinlich noch ein bisschen. Jenna kann ja fragen. Sie soll einfach in die Gruppe schreiben 'Wer hat Bock auf Bowling mit mir und Louise?'."
Das könnte aber auch total komisch werden, da ich die Jungs wirklich noch nicht lange kannte. Ich denke dies wäre ein zu großer Schritt aus meiner Komfortzone. Außerdem bekam ich unheilvolle Bauchschmerzen bei dem Gedanken an die Bowlingaktion, weshalb ich antwortete: "Ich denke immer noch, dass mein Plan die bessere Option ist. Sorry Celine, aber ich werd das erstmal auf Eis legen."
"Oh man dieses Leben.", stöhnte sie und ich seufzte. "Kannst du laut sagen. Als ich heute aufgewacht bin dachte ich mir dasselbe. Oh man dieses Leben."
"Das war's dann Cinderella.", kam es von Celine, "Jetzt musst du bis zum nächsten Ball warten."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro