Painkiller
Dieser Tag war zu viel für mein Herz.
Lionels Nachricht hatte Wunden aufgerissen, von denen ich vorher nicht einmal wusste.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als ich da seltsam verdreht und mit dem Kopf am Fußende auf meinem Bett lag. Nur ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es erst halb zehn war. Halb zehn. Noch so früh. Ich hatte keine Ahnung, wie ich diesen Tag oder überhaupt die nächsten paar Stunden überstehen sollte. Ich wollte einfach nur schlafen. Schlafen und die Zeit vergessen, einfach gar nichts mehr fühlen.
Schlafen...das war es. Ächzend stemmte ich mich auf und kroch zu meinem Nachttisch, wo ich in der Schublade wühlte, bis ich gefunden hatte, was ich suchte. Unverzüglich öffnete ich die Tabletten. Gegen Schlafstörungen und nervöse Unruhezustände stand auf dem Etikett. In der neunten Klasse hatte ich sie mal gebraucht. Normalerweise nahm ich davon nur eine, doch ich zögerte nicht, als ich mir drei der weißen Tabletten in den Rachen schob.
Hoffentlich war das genug. Ich wollte einfach nur vergessen. Leider hörte dadurch auch das Weinen nicht auf. "Mein Kopf tut so unendlich weh.", schluchzte ich. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Kopfschmerzen gehabt. Alles dröhnte, stach und tat einfach nur weh. "Ich bring dir eine Kopfschmerztablette.", meinte meine Mutter und ging Richtung Badezimmer. Ich hoffte auf Linderung nachdem ich sie genommen hatte, denn dieses Pochen war kaum auszuhalten. Hatte ich jemals zuvor so stark geweint? Ich nahm mein Handy und sah, dass Jenna geantwortet hatte.
Aber nur die üblichen Floskeln. Dass es ihr so leidtat und wie scheiße es von ihm war. "Ich schreib ihm jetzt.", schniefte ich und meinte Mutter rief sofort: "Nein! Nein, tu nichts, das du später bereust."
Ich zog die Nase hoch und meinte: "Beruhig dich, ich will nur nach dem Grund fragen, warum er Schluss gemacht hat." Lionel war immer noch online. Allein die letzte Nachricht wieder zu sehen, traf mich mitten ins Herz.
Okay...was hast du dir denn anders vorgestellt?
Ich akzeptiere, dass du Schluss machst aber ich würde gern den Grund dafür wissen
Nach diesen zwei Nachrichten ging ich schweren Herzens auf Instagram, entfolgte Lionel und löschte seine Markierungen von all meinen Bildern. Es traf mich so sehr, dass er mich letzte Nacht schon entfolgt hatte. Als wollte er uns einfach so schnell wie möglich abhaken und mich aus seinem Leben haben. Zusätzlich entfolgte ich ihn auf Snapchat und löschte sogar seine Nummer. Was er kann, kann ich auch.
Zuletzt schickte ich den Screenshot auch noch an Celine und Maddie, bevor ich mich wieder schluchzend, genauso wie zuvor aufs Bett legte. Jetzt wussten es alle wichtigen. Mehr musste ich erstmal nicht tun.
Mein Körper wurde wieder von Schluchzern geschüttelt, bis ich ein leises Klirren neben mir hörte. "Trink das, dann wird es besser." Verheult blickte ich nach oben und sah, das meine Mutter eine fast leere Flasche Schnaps auf den Boden vor mir gestellt hatte. Es war dieser ganz grässliche Kräuterschnaps, den sie selbst aus Wodka und Schafgarbe braute. "Ich will nicht.", schniefte ich, doch sie meinte: "Aber dann wird es besser, vertrau mir." und goss ein wenig davon in ein Stamperl. Zögernd nahm ich das Glas und zog es dann in einer schnellen Bewegung an meinen Mund um alles runter zu exen. Anders hielt man dieses Gesöff auch gar nicht aus.
In der Flasche war noch genau so viel drin, dass es für einen weiteren Shot reichte, den ich auch noch trank. Danach hatte ich genug davon, denn es schmeckte scheiße.
"Ich kann das nicht fassen. Ich fand ihn so schön...ich fand alles an ihm so schön.", schluchzte ich lautstark und meine Mutter nickte mitfühlend. Lionel war wie der Freund gewesen, den ich mir immer vorgestellt hatte. Er hatte sich doch immer so gut um mich gekümmert und wir waren so perfekt zusammen gewesen. Ich hatte immer gedacht er passte zu mir, wie Sam zu Sophia. Wir waren doch so ein tolles Paar...
Mir fiel ein, dass ich jetzt niemals erfahren würde, wie das mit seiner ex Freundin damals war, oder was er bei unserer ersten Begegnung von mir gedacht hatte, dabei wollte ich das alles so gerne wissen. Und ich würde nie bei ihm übernachten, schöne Bilder mit ihm machen und auf seinem Motorrade mitfahren können. Er würde mich nicht zu meinem Abiball begleiten und auch nicht bei mir sein, wenn ich Geburtstag hatte. All die wunderschönen Erinnerungen, die ich noch mit ihm schaffen wollte würden niemals existieren.
"Zum Glück hast du nicht mit ihm geschlafen.", murmelte meine Mutter und der Gedanke daran versetzte mir einen Stich. "Aber ich hätt's gemacht.", rief ich trotzig, "ich hätt's gemacht, glaub mir das hätte ich. " Meine Mutter sah ich mich traurig an und strich über meinen Rücken, während sie leise: "Ich weiß.", meinte. Mein Schluchzen wurde noch stärker bei dem Gedanken. "Aber ich wollte, dass es mit ihm passiert." Das wollte ich wirklich, ich dachte immer er wäre der richtige dafür. Ich konnte es mir mit niemand anderem vorstellen.
Er war doch so lieb gewesen und hatte damals auch so liebevoll reagiert, als ich überhaupt keine Erfahrung mit dem Küssen hatte. Er war doch mein Erster in allem gewesen. "Ich wollte doch noch mehr mit ihm machen und ihn noch viel besser kennenlernen." Das... das war doch alles erst der Anfang gewesen.
"Und...und ich konnte mit ihm so gut reden und wir kamen so gut klar. Ich...was wenn ich mich nie wieder so fühlen werde? Ich hab keine Lust zurück in mein langweiliges Leben vor ihm zu gehen. Nein, ich will überhaupt nicht dahin zurück, ich wollte doch dass mein Leben weitergeht." Lionel und ich hatten sofort einen Draht zueinander gefunden und ich hatte so verdammt lange warten müssen, damit mir so etwas mal mit jemandem passierte. Es war so unfair. Es erschien mir, als hätte ich sechzehn Jahr auf ihn gewartet, nur um dann dann nach zwei Monaten wieder alles zu verlieren.
"Louise.", sagte meine Mutter eindringlich und nahm meine Hände, "ich weiß du glaubst das im Moment nicht, aber mit jemand anderem wird es genauso schön. Er war es eben einfach nicht. Aber glaub mir, der Richtige für dich läuft da draußen schon in diesem Moment irgendwo rum. Ihr habt euch nur noch nicht gefunden." Der Gedanke daran machte mich so emotional, dass ich gleich wieder anfing zu weinen.
"Aber ich will keinen anderen!", rief ich trotzig, "und muss ich darauf dann wieder verdammte sechzehn Jahre warten? Wer sollte überhaupt besser zu mir passen als Lionel? Und wer soll es bitte schaffen mich glücklicher zu machen?"
"Jemand der dich wirklich in sein Leben lässt.", sagte meine Mutter mit Nachdruck, "jemand der mit einem Kumpel zu deinem Theaterstück geht und dich auch mal mit zu seinen Freunden nimmt, anstatt nur im Zimmer zu sitzen und fernzusehen zum Beispiel. Du wirst es nicht glauben, aber so toll war er nicht. Und der Richtige wird das tun. Glaub mir, der lebt bereits unter dem selben Himmel, in genau dieser Sekunde und atmet dieselbe Luft wie du."
Ich konnte das nicht glauben. Es gab niemanden der besser zu mir und in mein Leben passte wie Lionel. Ich konnte gar nicht über einen Anderen nachdenken. Das einzige worauf ich hoffen konnte, war dass ich einschlafen und all dem hier entfliehen könnte. "Hast du irgendwas beruhigendes oder einschläferndes da?", fragte ich und auf meine Bitte hin brachte meine Mutter mir irgendwelche Beruhigungstropfen, welche ich nur allzu willig einnahm. Es war mir so verdammt scheiß egal, was ich davor schon alles eingeworfen hatte.
Ich konnte keine Sekunde alleine sein, also ließ meine Mutter die Tür offen, während sie die oberen Zimmer saugte.
Die nächsten Stunden waren ein einziger Albtraum. An diesem Tag ging ich durch die Hölle und wieder zurück, denn das war es wirklich. Jede einzige Sekunde fühlte sich an, als würde ich in der Hölle brennen. Minute um Minute lag ich auf meinem Bett, weinte und hoffte nur dass ich einfach einschlafen könnte. Irgendwann versiegten die Tränen sogar und ich wurde ruhiger. Das Schluchzen hörte auf und ich versank in der trügerischen Hoffnung einschlafen zu können. Doch jedes Mal wenn ich fast in den Schlaf abdriftete kam alles wieder hoch und ein Heulkrampf, jeder stärker als der letzte plagte mich. Nach diesem Schema liefen die Stunden bis zum Mittagessen ab, immer und immer wieder. Weinen, zur Ruhe kommen, fast einschlafen, dann wieder ganz plötzliches Weinen. Währenddessen raste ein Film aus Erinnerungen von mir und Lionel an mir vorbei. Eine Erinnerung folgte der nächsten, sodass ich manchmal kaum mitkam. Die Tabletten nutzten alle nichts. Lediglich die Kopfschmerzen waren schwächer geworden. Mein Herz fühlte sich an wie ausgespuckt, malträtiert, zertreten und in die Gosse geworfen.
Ich nahm mein Handy und sah das Lionel geantwortet hatte.
Ich hab mich einfach nicht wohl gefühlt
Das war sein Grund. Er hatte sich einfach nicht wohlgefühlt? In diesem Moment starrte ich auf die Nachricht und fragte mich wirklich, wer bist du Lionel? Das war nicht mehr der Junge, der einst so lieb zu mir gewesen war, in den ich verliebt war, sondern irgendein Monster. Und dies erschreckte mich zutiefst.
Beim Mittagessen saß ich nur stumm, ohne irgendwelche Regungen da und stocherte in dem Milchreis herum. Ich war noch nie so ein großer Fan davon gewesen, doch nach dem heutigen Tag hatte ich es nicht mehr essen können, ohne dass sich mir der Magen umdrehte. Ich musste nur lang genug in die Leere starren und die Tränen kamen wie von allein.
"Woran denkst du?", fragte meine Mutter mich vorsichtig und ich musste stärker weinen als ich sagte: "Daran, wie er mir Pancakes gemacht hat." Das war bei unserem vierten Treffen gewesen, als ich seinen Vater das erste Mal traf und total überfordert war, sodass ich nicht mal verstand was er sagte. Dieses Wochenende war so verdammt schön gewesen. Wir hatten nur in seinem Bett gelegen, Musik gehört geredet und uns zwischendurch immer wieder geküsst. Ich hatte mich so geliebt und gut gefühlt. Doch so würde es nie wieder sein.
"Das waren Fertigpfannkuchen.", meinte meine Mutter skeptisch und unter anderen Umständen hätte ich sogar darüber gelacht doch jetzt schluchzte ich nur komplett am Ende: "Es waren trotzdem Pancakes!" An diesem Tag war er so süß gewesen, ich konnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass er zu einer anderen genauso war.
Nach dem Mittagessen gingen wir mit Emma, unserer Französischen Bulldogge spazieren. Diesmal schien die Sonne und wir liefen die Felder hinter unserem Haus entlang. Ich schaffte es sogar nur den halben Weg zu heulen. "Ich hab überhaupt keine Lust mehr auf dieses Jahr! Ich will nicht neu anfangen oder jemand neuen kennenlernen, ich hab absolut keine Lust darauf!", schimpfte ich während ich den Hügel hinauf ging und von einer strahlenden Aussicht über die grünen Wiesen begrüßt wurde. Meine Mutter ließ unseren Hund los, welcher fröhlich über das Gras tobte und ich schluchzte bei dem Anblick. Wie konnte sie so lebensfroh sein, während ich mich neben ihr wie tot fühlte?
Das schlimmste war, dass ich mich so absolut verloren im Leben fühlte. So als hätte ich keinen Ort mehr an den ich gehen könnte und wäre einfach nur... verloren. Lost. Ohne Ziel und ohne Vorstellung. Die einzige Richtung in die ich gehen wollte, war zurück und da das nicht möglich war, trieb ich einfach nur verloren im Universum.
Als wir zurückkamen ging ich auf mein Zimmer. Irgendwie musste ich jetzt nicht mehr heulen, dafür stellte sich eine tiefe Erschöpfung ein. Ich setzte mich wie ein Roboter aufs Bett und lenkte mich den ganzen Nachmittag an meinem Handy ab. Die Tabletten und der Schnaps zeigten langsam ihre Wirkung sodass ich die ganzen folgenden Stunden wie benebelt war. Alles zog fast schon monoton an mir vorbei und ich war froh über jede Minute, die verstrich.
Nachdem die anderen aus der Schule zurück waren, war ich damit beschäftigt meine Freundinnen zu informieren. Jenna schrieb mir und meinte, dass sie für mich da wäre. Außerdem erfuhren es noch Joane und Ally, denen ich es ursprünglich gar nicht erzählen wollte. doch als Joane mir nur ein einfaches 'Hey'schrieb und Ally mich fragte wie es mir ging, da ich ja "krank" gewesen war, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und platzte schon förmlich mit allem heraus. Es war als müsste ich einfach alles auskotzen.
Auch Maddie reagierte entsetzt auf den Screenshot und schrieb mir Nachrichten was für ein Arsch er war und wie schrecklich dieses Verhalten war. Sie fragte, ob sie vorbei kommen sollte, doch da es mir zu viel war schlug ich erst einmal vor nur zu telefonieren. Maddie im Videochat zu sehen war irgendwie seltsam. Meine Haare waren verstrubbelt und die Haut blass, außerdem brachte ich nicht mal ein müdes Lächeln zur Begrüßung hin.
"Bist du deshalb heute nicht gekommen?", fragte Maddie mich und ich schnaubte. Lag das nicht eigentlich auf der Hand? Als wäre ich nach dieser Nachricht noch dazu fähig einfach normal zur Schule zu gehen. "Ja. Morgen komm ich wahrscheinlich auch nicht."
"Oh Gott macht dich das so fertig?", rief Maddie schockiert. Natürlich tat es das? Dachte sie etwa das würde spurlos an mir vorbeigehen? Sie wusste doch, dass ich in Lio verliebt und er mir demnach sehr wichtig war. "Es tut so weh.", antwortete ich mit Nachdruck, "Ich weiß nicht wie ich noch mehr solcher Tage überstehen soll. Maddeline es tut so weh."
"Klar, Herzschmerz ist scheiße. Umarmungen durch den Bildschirm", seufzte sie, "Und warum genau sagt er dir das nicht persönlich? Oder ruft wenigstens an?" Ich zuckte mit den Schultern: "Ich weiß es nicht." und Maddie sah mich mitleidig an.
"Ich kann auch einfach die nächsten Paar Tage am Stück kommen. Zum Ausheulen, Netflix schauen oder was auch immer du machen willst."
"Danke." Sie war wirklich süß, doch nichts auf dieser Welt könnte mich im Moment wieder froh machen. "Und nächstes Wochenende hätte ich höchstwahrscheinlich Aufsichten zum Clubben gehen. Willst du mit falls dich das ablenkt?" Ich nickte und sie schwieg einen Moment und schnaubte bevor sie rief: "Aber ganz ehrlich! Was ist das für 'ne scheiß Aktion von dem?!"
"Ich weiß, es ist schrecklich.", rief ich völlig am Ende. Maddie schüttelte den Kopf. "Und vor allem...Louise, das ist ja jetzt noch nicht vorbei", ich sah sie verständnislos an, bis sie langsam weiterredete, "Lionel ist immer noch einer von Warrens Freunden. Und Jenna wird uns immer noch gern zu Partys mitnehmen." Ich vergrub den Kopf in meinen Händen. Musste sie auch noch richtig schön Salz in die Wunde tun? "Keine Ahnung... ich kann dort nicht mehr hin, ich ertrag es nicht ihn dort zu sehen."
Maddie seufzte und nickte: "Ist gut, du musst nicht. Jenna und ich können uns bestimmt auch zu zwei absprechen." Ich nickte. Das würde ich nicht aushalten. Lionel dort zu sehen und so tun zu müssen als würde es mir nichts ausmachen. Was bei ihm ja anscheinend der Fall war. Dass Maddie und Jenna weiter hingehen würden schmerzte zwar, doch ich konnte ihnen ja kaum vorschreiben, wo sie hingehen durften.
"Maddie es geht mir so unglaublich beschissen weißt tu?", klagte ich wehleidig, "mein Kopf tut so weh und alles andere auch. Dieser Tag war die Hölle für mich." Sie nickte und bat mich um einen chronologischen Bericht des Tages bis jetzt, den ich ihr auch gab. Bei den ganzen Medikamenten wurden ihre Augen größer und sie fragte mich ob ich bis jetzt schon wieder was eingeworfen hatte, was ich verneinte. "Es tut so weh.", wiederholte ich klagend, da dies das einzige war an das ich denken konnte.
"Hey ich bin da, ok? Ich hab dich, was immer du brauchst. Und das hört auch nie auf, ok? Egal was dieser Arsch meint raushauen zu müssen. Schon immer für immer bro. Ich hab dich mehr lieb als Worte sagen können bro, ich will dass du das weißt."
"Danke. Ich fühl mich nur immer noch so beschissen und der Zustand in dem ich bin ist so komisch weißt du? Alles ist irgendwie so benebelt und.. gedämpfter in mir."
Seit den Tabletten und dem Alkohol war ich irgendwie ruhiger, doch es fühlte sich fast beängstigend still an. Da ich irgendwie wusste, dass es mich nur gerade, für diesen Moment davon abhielt durchzudrehen. Wie ein Staudamm, der ganz viel Wasser abhält, aber ich hatte keine Ahnung, wann diese Wirkung nachlassen und erneut alles über mir zusammenbrechen würde.
"Das versteh ich soweit ich kann, Louise. Und ich bin für dich da. Das musst du wissen ok? Und auch wenn er dich verlassen hat. Ich bin immer hier direkt in deiner Nähe. Egal was du brauchst oder wann du es brauchst. Das mit uns endet nicht auf absehbare Zeit. Nicht solange ich noch was dabei mitzureden habe."
Gerührt davon, wie ernst ihr das war sagte ich leise: "Danke."
"Das ist selbstverständlich.", betonte Maddie, "Das macht man so wenn man jemanden wirklich lieb hat." Ohne es zu wissen traf sie mich mit diesem Satz mitten ins Herz. Dann hatte mich Lionel wohl einfach nicht wirklich lieb...
"Und auch wenn das auf absehbare Zeit nicht besser wird. Irgendwann wird es das. Und bis es das ist bin ich hier. Und danach werde ich auch noch hier sein. Schon immer für immer."
"Danke."
"Immer."
***
Nach dem Gespräch mit Maddie ging ich duschen und legte mich danach wieder ins Bett. Ich hatte die ganze Zeit mit irgendwem geschrieben, entweder Ally, Celine oder Joane, denn ich hatte das Gefühl wenn ich mit Niemandem redete oder niemandem schrieb drehte ich durch. Andererseits konnte ich auch über nichts außer den ohrenbetäubenden Schmerz in mir schreiben. Ich hatte das Gefühl das alles musste mal raus.
Anstatt dem Herz und der Rose stand jetzt einfach nur noch ein Strich in meinem WhatsApp Status. Und ich hatte nicht vor, das so schnell wieder zu ändern.
Gegen Abend schaffte ich es sogar mir die Haare zu waschen und noch etwas von dem Milchreis zu essen. Nachdem ich versucht hatte irgendetwas im Fernsehen zu schauen und nochmal kurz geweint hatte, war es endlich an der Zeit schlafen zu gehen.
Ich dachte auch im Bett an nichts anderes als die Trennung, doch aus irgendeinem Grund war ich so erschöpft und verheult und einfach nur aus tiefster Seele fertig , dass ich sogar einschlief und der schrecklichste Tag meines Lebens endlich ein Ende nahm.
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