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Mine

Lionels Kuss hatte mich förmlich umgehauen, sodass ich auch noch die Stunde danach komplett aufgekratzt war.

Als ich danach an meinen Eltern vorbeiging musste ich mich wirklich dazu zwingen mich normal zu verhalten, bevor ich die Treppen hoch stürzte, mich ins Bett warf und sofort Celine anrief.

Ich war hin und hergerissen zwischen Euphorie und Panik davor, dass er mich nicht mehr mochte, weil ich mich so komisch verhalten hatte. Celine war am Ende so entnervt, weil ich sie komplett zulaberte, dass sie nur stöhnte: „Oh man Louise, der fand das süß."

„Ich hoffe.", seufzte ich, „ich hab so Angst, dass es ihm vielleicht nicht gefallen hat und er jetzt deshalb nichts mehr von mir will."

„Das glaubst nicht mal du."

Die nächste Stunde drehte ich komplett am Rad und war mit den Nerven am Ende bis dann endlich eine Nachricht von ihm kam.

Lionel: Hei fand's echt schön und wegen dem am Ende...hoffe es war okey für dich und tut mir leid dass ich dich so überfordert habe😓

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Das musste ja bedeuten, dass er mich noch mochte. Ich hatte es nicht vermasselt.

Louise: Ne ne du hast echt nichts falsch gemacht, war nur unsicher ob ich irgendwie was falsch mache

Er sollte nicht denken, dass es an ihm lag er war großartig...

Lionel: Sicher? :/ hast nichts falsch gemacht

Louise: Gut :)
Ich bin sicher
Du hast nichts falsch gemacht
Wirklich

Er durfte das auf keinen Fall denken. Ich wollte viel eher, dass er das, was er da getan hatte noch viel öfter tat.

Lionel: Also möchtest du nochmal was machen?😊

Louise: Klar gerne😊

Lionel: Super😊


***

Als ich am Morgen des zweiten Dezembers aufwachte, hatte ich ein ganz besonderes Gefühl. Ich lag im Bett, sah an die Decke und musste einfach nur lächeln, als ich mich an den Kuss zurück erinnerte. Ich hatte es noch nicht ganz begriffen, dass ich gestern wirklich meinen ersten Kuss gehabt hatte. Es erschien mir so surreal.

Nachdem ich Lionel geschrieben und mich angezogen hatte, wollte ich nur kurz in mein Zimmer, um meine fliederfarbene Tasche von Joop zu nehmen und die Rollos zu öffnen. Die Straßen sahen verändert aus, als die Sicht nach draußen freigegeben wurde, denn sie waren weiß.

Es hatte über Nacht geschneit. Schnee hatte für mich immer so etwas reines, unschuldiges an sich. Es schien als seien all die dreckigen Probleme und jeder Kummer unter der weißen Decke verborgen. Ich nahm mir einen Moment um den Ausblick zu genießen und lächelte. Dieser Schnee kündigt etwas wichtiges an. Da war ich mir ganz sicher.

In der Schule vergaß ich immer für kurze Momente was passiert war, doch dann fiel es mir auf einmal wieder ein und mein Bauch kribbelte schon wieder. Ich konnte den ganzen Tag an nichts anders denken und erzählte es sogar Maddie.

Die war nämlich wieder ganz normal, also nahm sie es mir wohl nicht mehr übel, dass wir sie nicht zur Party mitgenommen hatten.

Irgendwie war ich stolz darauf, dass ich vor ihr meinen ersten Kuss bekommen hatte, ich hätte es mir immer anders rum erwartet.

Als die anderen von der Zwischenpause zurück zum Unterricht gehen wollten, spürte ich auf einmal einen leichten Druck an meinem Arm und wurde von einer grinsenden Jenna hinter eine Säule gezogen. Ich wusste sofort was Sache war und grinste breit zurück.

"Ist es.. also.. ist es wahr?", fragte Jenna ganz aus dem Häuschen und ich nickte: "Celine hat's dir erzählt, oder?"

Jenna nickte: "Wow...das das ist toll. Oh mein Gott, es ist nur...Warren und ich haben dafür ungefähr ein halbes Jahr gebraucht."

Ich lachte. Lionel war da wohl etwas schneller in solchen Dingen.

"Wie war es?", wollte sie wissen und ich musste selber erstmal nachdenken. "Gut. Es war schön... ich war nur irgendwie total überfordert und dachte mir die ganze Zeit nur sowas wie ‚Hilfe was mach ich jetzt'."

Jenna lachte: "Das kenn ich."


***


Die ganze Woche ging ziemlich schnell vorbei und aufgrund des Kusses schwebte ich förmlich auf Wolken. In Ordnung nicht ganz, aber es war schon ziemlich nah dran.

Ich schrieb jeden Tag mit Lionel und konnte es kaum erwarten ihn wiederzusehen. Ich war eindeutig auf dem sichersten Weg mich in ihn zu verlieben und konnte rein gar nichts dagegen tun. Wollte ich auch nicht.

In der Pause am Donnerstag saß ich wieder mit Celine bei den Spinden und wir teilten Maiswaffeln, sowie Äpfel. "Seid ihr nach dem Kuss dann nicht irgendwie zusammen?", fragte Celine während sie ihren pastellrosanen Adidas Rucksack nach ihrem IPhone durchwühlte.

"Deine Handy liegt neben dir.", antwortete ich knapp und gab ihr das Telefon mit der funkelnden Swarowski Hülle. Celines Eltern gehörte ein ziemlich gut laufendes Transportunternehmen, was bedeutete Celine hatte Geld. Und zwar ausreichend.

Nachdem sie das Handy genommen hatte seufzte ich verwirrt: "Ich weiß es nicht, darüber hab ich auch schon nachgedacht. Das wäre so toll."

"Das erfährst du bestimmt bald.", meinte sie und ich nickte: "Ja, ich geh morgen zu ihm da erfahr ich vielleicht mehr."

"Uhhh.", machte Celine verschwörerisch," zu ihm nach Hause." Ich nickte grinsend: "Jaaa."

Ich war ziemlich nervös was das anging. Bis jetzt war Lionel immer nur bei mir gewesen, was zwar eine gute Abwechslung war, da ich mich so nicht um mein Haus kümmern musste, mich aber trotzdem sehr beunruhigte. Was wenn ich das Haus nicht fand, oder es irgendwie komisch lief nach dem Kuss.

"Ich bin aufgeregt.", gab ich vor Celine zu, "Hoffe das wird gut."

Celine meinte nur selbstsicher: "Du weißt, dass es gut wird. Er wird dich wahrscheinlich wieder küssen."
Ich lächelte: "Ja." und wurde langsam verunsichert bei Celines verschwörerischem Blick.

Sie grinste nur: "Also solltest du üben." Ich kicherte und knuffte sie leicht in die Seite. Auf was für Ideen dieses Mädchen immer kam.


***

Am nächsten Tag war es schließlich soweit, dass ich zum ersten Mal zu Lionel ging. Man war ich aufgeregt. Es war zwar nicht mehr so schlimm wie bei unserem ersten Treffen, doch als ich vor seinem Haus stand und klingelte, klopfte mein Herz doch ganz schön.

Zum Glück wusste ich wo er wohnt, da Jenna und ich ihn ja schon mal mitgenommen hatten, also war es wenigstens sicher dass ich am richtigen Haus war.

Es dauerte nicht lange bis Lionel die Tür aufmachte und ein mittelgroßer Hund an ihm vorbeigerannt kam. Das war sein spanischer Hütehund Pinty, von dem er mir schon mal erzählt hatte. Ich lachte und beugte mich zu dem Hund herunter um ihn zu kraulen.

„Pinty. Komm jetzt reicht's wieder.", meinte Lionel und zog seinen Hund zurück damit ich eintreten konnte. Ich zog meine schwarzen Puma Sneaker aus, woraufhin Lionel mir meinen Mantel abnahm und ich ihm nach oben in sein Zimmer folgte. Es war ungefähr so wie ich es mir vorgestellt hatte.

Die Wände waren weiß und in der rechten Ecke stand ein großes, sehr bequem aussehendes Bett mit dunkelgrauer Patchwork Decke und vielen Kissen. Das ganze Zimmer war in schwarz, grau und weiß gehalten. An der linken Wand war ein großer weißer Schreibtisch mit einem Computer und an der Wand hing ein Riesen Flatscreen.

„Kannst dich aufs Bett legen.", meinte er und ich nahm darauf Platz. Es war wirklich unglaublich weich.
Lionel setzte sich neben mich und ich fragte: „Was hast du heut so gemacht?"

„Wir waren Mittags was essen wegen dem Geburtstag meines Dads und danach noch aufm Weihnachtsmarkt und haben dort auch solche Tiere gestreichelt. Und meine Schwester will jetzt n Schaf.", nach dem letzten Satz grinste er mich schief an und ich lachte.

Wir entschieden uns wieder Netflix zu schauen und als ich ihn so von der Seite ansah wurde mein Lachen zu einem verträumten Lächeln. Er sah wirklich aus wie der Teenager Traum schlechthin. Heute trug er eine schwarze Jogginghose und ein burgunderrotes Adidas Shirt. Die Farbe stand ihm.

Und bei seinen lockigen braunen Haaren, sowie dem Körper könnte ich gleich wieder das Schwärmen beginnen. Er hatte kein Gramm Fett zu viel, war aber auch kein Lauch, groß und man sah ihm an, dass er trainierte, er war aber auch nicht zu durchtrainiert.

Ich fand meinen üblichen Platz in seinen Armen und lächelte als er mir einen Kuss auf die Schläfe gab. Bei ihm war für mich der schönste Ort der Welt.

Wir sahen „The Order", eine Serie, die er gern ansah, weshalb ich vorgeschlagen hatte, dass wir sie schauen konnten. „Wie viele Staffeln gibt es eigentlich?", fragte ich als die Folge zu ende war.

„Nur eine. Leider, die Serie ist gut. Leider gibt es so wenige solche Serien.", bedauerte er und ich nickte zustimmend. „Kennst du Riverdale?", fragte ich grinsend, woraufhin Lionel stöhnte: „Ja, aber ich hab nach der zweiten Staffel aufhört weil der Plot so scheiße wurde. Geht es in der dritten Staffel nicht irgendwie um diesen Gargoyle König, oder so?"

Ich lachte: „Ganz genau. Ein paar meiner Freundinnen und ich sehen diese Serie immer noch an, einfach weil es so lustig ist, wie schlecht sie ist. Es ist allein schon witzig nach jeder neuen Folge darüber zu reden."

Lionel schmunzelte und fragte mich was wir jetzt machen wollten. Am Ende entschieden wir uns dazu Musik zu hören, sodass er mit seinem Fernseher auf Spotify ging und eine Playlist anmachte.

„Was willst du hören?", fragte er und ich überlegte überrascht. „Ich weiß nicht, mir eigentlich egal. Mach einfach was du meinst."
„Nein sag. Wir können hören was auch immer du willst."

„Ich weiß es echt nicht und es ist mir auch egal. Wir können ja einfach das weiter hören.", schlug ich vor und hoffte, dass die Sache dann einfach gegessen wäre.
Mir fiel kein Lied ein, dass mir gefiel und gleichzeitig auch cool genug war um ihm gefallen zu können.

„Komm schon. Ein Lied, dass du magst.", versuchte er mich zu überzeugen. „Mir fällt gerade wirklich keins ein. Im Ernst.", betonte ich und bekam ein mulmiges Gefühl als er seufzte. War ich gerade dabei es zu vermasseln?

„Wieso bist du genervt von mir?", fragte ich vorsichtig mit gesenktem Kopf. Ich wollte ihn dich nicht vergraulen... die Richtung in die das gerade lief machte mich traurig.

„Weil du mir nicht zeigen willst, was dir gefällt.", seufzte er und traf damit ziemlich ins Schwarze. Es stimmte zwar, dass mir keins einfiel, aber ein Teil von mir hätte auch Angst davor, dass ihm meine Lieder nicht gefallen.

„Da gibt's nicht viel zu wissen. Mein Musikgeschmack ist echt total Basic. Das Lied mag ich.", rief ich, als die Playlist sich änderte und Circles von Post Malone gespielt wurde.

Lionel sah mich wissend an: „Das sagst du nur, damit du keins aussuchen musst." Sein Blick war allerdings etwas versöhnlicher geworden, sodass ich auf ein schnelles Ende dieser Diskussion hoffte.

„Nein.", grinste ich, „das Lied mag ich wirklich. Du wolltest ein Lied, dass mir gefällt und hier hast du es."

Lionel gab sich geschlagen und legte seinen Arm um mich als wir uns zurücklehnten und ich seine Finger mit meinen verkreuzte. „Post Malone ist generell gut."

Ich nickte. Wir begannen uns normal zu unterhalten und ich war erleichtert darüber. Dieses Gespräch hatte mich nervös gemacht. Manchmal fühlte ich mich unwohl dabei, wenn ich Entscheidungen treffen musste, selbst wenn es nur ganz Kleine waren. Wenn andere Leute sahen, wie ich mich entschied, hatte ich Angst, dass sie über mich urteilen würden. Mir war klar, dass das paranoid und irgendwie kindisch war, aber es war eben irgendwie in meiner Psyche verankert.

Lionel erzählte mir vom Motorrad fahren und von Dingen die dabei passiert waren. Von witzigen Sachen, bis zu Malen wo es ihn geworfen hatte. Er zeigte mir auf Google Maps die Stecken, bei denen er so fuhr und Bilder von seinem Moped. Auch wenn das normalerweise nicht so mein Ding war, interessierte es mich bei ihm. Ich hörte ihm gerne zu, egal bei was.

Bei meinem Vater war ich im Sommer oft auf seinem Motorrad mitgefahren und konnte mich nur zu gut an das Gefühl von Freiheit erinnern.

„Einen Kumpel von mir hat es mal ziemlich übel auf dem Weg neben einem Feld in der Kurve geworfen. Er hatte danach üble Verbrennungen wegen der Reibung."

Ich verzog das Gesicht und zischte: „Hört sich schmerzhaft an." „Oh ja. Aber mittlerweile fährt er wieder Motorrad.", erzählte Lionel.

„Ich weiß nicht ob ich das nach sowas noch könnte.", murmelte ich nachdenklich und lehnte meinen Kopf an Lionel. Sein Daumen strich sanft über meine Hand die immer noch mit seinen Finger verschränkt war.

„Ich auch nicht."

Die Stimmung wurde irgendwie ernsthafter und ich schwieg eine Weile bis wir wieder anfingen zu reden.

Wir begannen über unsere Schulen zu sprechen und über unsere Klassen. Lionel erzählte mir dass wegen Physik und Chemie die achte Klasse hatte wiederholen müssen und deshalb älter als Warren und die meisten aus seiner alten Klasse war.
Datetete ich hier also den coolen älteren Jungen auf den alle Mädchen aus der Klasse früher insgeheim standen? Obwohl ich nicht wusste ob es so war, brachte mich der Gedanke zum Grinsen.

Er begann ein paar Leute aus seiner früheren Klasse aufzuzählen, um zu schauen ob ich ein paar davon kannte. Irgendwie kamen wir dann auf seinen Nachbarn und Lionel überzeugte mich davon, dass er einen absolut seltsamen Haarschnitt hatte. „Warte, ich kann dir ein Bild zeigen."

Er ging zum Schreibtisch und kramte seinen alten Jahresbericht von der Schule hervor. Obwohl der Typ erst vierzehn war und man schlechten Geschmack da noch verzeihen konnte, brach ich in schallendes Gelächter aus als ich seine Frisur. „Oh mein Gott! Was ist das? Was ist diese eine blonde Strähne da vorne. Ich dachte der Rest wäre zuerst eine Kapuze oder so!"

„Nein, es sind seine Haare.", lachte Lionel verzweifelt. Wir lachten uns noch eine Weile kaputt bis ich fragte: „Zeig mir doch mal euer Klassenfoto."

Von einem auf den anderen Moment wurde Lionels Blick total ernst und er schlug das Buch zu: „Niemals."

Ich kicherte: „Komm schon, so schlimm kann es nicht sein."
Er legte das Buch zurück und schüttelte entschieden den Kopf: „Bah nein. Auf Klassenfotos sah ich immer scheiße aus. Entweder die Sonne blendet oder meine Haare sitzen gar nicht."

Ich lächelte: „Ich bin mir sicher, dass du trotzdem gut aussiehst." Ich konnte mir gar kein Bild vorstellen auf dem Lionel schlecht aussah.

„Nein. Ich hasse Bilder generell und diese wirst du niemals zu Gesicht bekommen." Mit diesen Worten setzte er sich wieder zu mir aufs Bett. Ich zog die Mundwinkel nach unten und versuchte süß auszusehen. „Komm schon. Ich bin mir sicher du siehst gut aus. Außerdem, ich hab dir die Bilder vom Abschlussball gezeigt. Auch die, die ich nicht so schön fand.", nahm ich als Argument.

„Jedes Bild von dir ist schön." Mein Herz schmolz bei diesen Worten wie Butter da hin. Mit einem verträumten Lächeln seufzte ich: „Danke. Auch wenn ich das nicht so sehe."

Lionel legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich, sodass ich meinen Kopf auf seiner Brust platzieren konnte. „Du musst es einfach auch so sehen."

Er war so süß. Das war gerade so unglaublich süß. Es wurde später und meine Augen immer schwerer, sodass wir eine Weile einfach nur eingekuschelt da lagen und Musik hörten.
Ich mochte das. Lionel war so nett zu mir.

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Musik, als Lionel auf einmal seine Hand an meine Wange legte und meinen Kopf anhob um mich zu küssen. Ich war überrascht, jedoch froh.
Froh, dass er mich wieder küssen wollte.

Ich erwiderte, doch irgendwie fühlte es sich seltsam an. Also schon gut, ich war einfach nur ein bisschen unsicher und planlos. Ich wünschte, ich hätte schon mehr Erfahrung auf dem Gebiet, dann müsste ich mir nicht ständig solche Gedanken machen. „Du musst den Mund nicht so weit aufmachen."

Ich hätte im Boden versinken können, als ich diese Worte hörte. „Oh.", kam es von mir und ich spürte wie mir heiß wurde. Ich war so peinlich und hatte mich wieder vor ihm blamiert. Wie erbärmlich.
Wahrscheinlich dachte er sich jetzt sowas wie „Igitt die kann ja überhaupt nicht küssen". Mein Fluchtinstinkt entschied sich für die nicht so schlaue Handlung, meinen Kopf in seinem Shirt zu vergraben und ein leises „Sorry" zu murmeln.

Lionel jedoch legte unbeirrt seine Hand an meine Wange und beugte sich zu mir um mich nochmal zu küssen. Ich legte meine Hände auf seinen Oberkörper und versuchte seinen Rat zu befolgen. Es war ein schöner Kuss und fühlte sich gut an. Mein ganzer Bauch kribbelte wie verrückt. Lionel gab mir liebevoll einen Kuss auf die Schläfe und ich nahm das mal als ein ‚gut gemacht'.

****

Als es langsam dunkel wurde, schlug Lionel vor zum nächsten Supermarkt zu gehen um Pizza zu kaufen. Er war höflich und schien mir jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, als er fragte ob ich lieber etwas anderes essen würde oder Pizza ok wäre.

„Pizza ist gut.", meinte ich und er fragte: „was für eine willst du?"

„Ist mir eigentlich egal, du kannst entscheiden."

Er zuckte mit den Schultern: „Du musst sie essen."

Ich hatte das nicht durchdacht. Keine Ahnung was ich wollte. Zu viel Auswahl. Ich hatte wieder das selbe Entscheidungsproblem. Es war blöd, aber wie gesagt, dass passiert schon bei kleinen Dingen.

Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit um mich zu entscheiden und spürte schon, wie er genervt wurde. Oh man warum bin ich so? Am Ende nahm ich eine Pizza mit Salami und er mit Schinken.

Lionel bezahlte, obwohl ich ihm anbot die Hälfte zu übernehmen. Gentleman eben.
Wir gingen nach Hause und legten die Pizza in den Ofen. „Was willst du trinken? Und jetzt sag bitte nicht mir egal."
Ich lachte: „Ich nehm ein Wasser." Lionel nickte und nahm zwei Gläser.

„Wir haben auch Cola.", meinte er danach und ich winkte schmunzelnd ab: „Du hast doch jetzt schon Wasser geholt."

„Willst du irgendwas süßes?", fragte er während wir auf die Pizza warteten und irgendwie war es ja schon süß, dass er so genau darauf achtete ob ich irgendetwas wollte. „Eher nach dem Essen mal schauen, danke.", meinte ich und er sah mich unüberzeugt an. „Okay. Aber sag es mir wenn du was brauchst."

„Ich will dich nicht vergraulen, also entscheide ich mich lieber.", scherzte ich und hoffte zumindest dass es nur ein Scherz war. Ich wollte Lionel wirklich nicht aufregen und schon der Gedanke daran, dass er von mir genervt sein könnte machte mich traurig.

Zum Glück kam sein Hund rein und wir spielten eine Weile mit ihm. Ich durfte sie am Bauch kraulen und Lionel meinte, dass sie mich mochte. Es war zu süß ihm dabei zuzusehen, wie er mit seinem Hund umging.

Als die Pizza schließlich fertig war setzten wir uns an den Tisch und begannen zu essen. Wir sprachen über Schulausflüge und ich erzählte von einem grauenhaften Camping Trip, den wir in der neunten Klasse im Sommer bei gefühlten vierzig Grad gemacht hatten, als die Tür aufging und ein Mann hereinkam.

Lionels Vater. Augenblicklich setzte ich mich gerader hin, bevor er mir die Hand gab. „Louise oder?", fragte er und ich nickte: „Hi. Ähm ja." Mist ich hätte nicht hi sagen sollen, sondern hallo. War das zu lässig?

Ob Lionel seinen Eltern von mir erzählt hatte? Und wenn ja, was hatte er ihnen erzählt?

Wenn ich richtig hörte, machte sein Vater einen Witz darüber wie fest mein Händedruck war und ich lächelte verstört und sah Lionel etwas planlos an. Dieser grinste verlegen und raunte mir ein „Hilfe", zu. Ich schmunzelte, während sein Vater weiter redete. Allerdings sprach er so schnell, dass ich ihn nicht wirklich verstand, aber auch nicht nachfragen wollte also nickte ich einfach nur lächelnd.

Bei der Händedruck Geschichte war ich mir auch nicht sicher, ob er das wirklich gesagt hatte, denn es wäre... seltsam. Vielleicht hatte ich ihn falsch verstanden. Zum Glück begann er kurz mit Lionel zu reden, sodass ich nich entspannen konnte.

Die beiden sahen sich irgendwie nicht besonders ähnlich und er war auch nicht so groß wie Lionel. Ich war ganz froh als wir dann fertig mit Essen waren und wieder nach oben gehen konnten.

Lionel schaltete die Musik wieder an und ich legte mich neben ihm auf sein Bett. „Was hat dein Vater eigentlich gesagt, ich hab ihn nicht verstanden?", fragte ich.
Lionel seufzte und schüttelte den Kopf: „Ich weiß es auch nicht. Hab's auch nicht gehört."

„Uff.", lachte ich. Wenigstens ging es nicht nur mit so. Diese Begegnung war irgendwie seltsam gewesen. „Ja so ist er immer, wenn Besuch da ist.", stöhnte Lionel, „dann will er einen guten Eindruck machen und merkt nicht, dass er dabei nur seltsames Zeug redet."

Ich schmunzelte: „Oh. Aber ist ja schön, wenn er sich bemüht." Lionel sah mich verlegen an und ich könnte schwören, dass ihm das ganze irgendwie unangenehm war. „Ja, is ja auch gar nicht peinlich.", antworte er ironisch und ich musste grinsen. Süß. Da war einer verlegen.

Ich kuschelte mich an ihn und meinte lächelnd: „Ist nicht schlimm."

Wir hörten weiter Musik bis mein Vater dann da war. Unten im Flur redeten wir noch locker über Kindheitsgeschichten von uns und er gab mir meine Jacke. „Na dann.", meinte ich lächelnd, als ich mich angezogen hatte. Lionel öffnete die Haustür und sah nach, ob mein das Auto meines Vaters schon auf der anderen Straßenseite parkte.

„Dein Dad ist noch nicht da.", meinte er und schlang seine Arme um meine Taille, wodurch ich eng an ihn gezogen wurde.

Ich lächelte und legte die Hände auf seine Schultern. „Gut."

Lionel beugte sich zu mir herunter und ich stellte mich auf die Zehnenspitzen um die Distanz zu schließen und seine Lippen auf meinen zu spüren. Wir küssten uns und es war verrückt. Ich hatte so oft von diesem Gefühl geträumt und jetzt hatte ich es heute schon mehrere Male getan.

Lionel wollte meine Wange küssen, was wegen der Dunkelheit allerdings auf die Nase ging und mich zum Kichern brachte, bevor er sich weiter meinen Lippen zuwandte.

****

Den Samstag danach telefonierte ich mit Celine, wobei ich die meiste Zeit mit Schwärmen beschäftigt war. „Es war wirklich so als wären wir zusammen. Also wir haben uns öfters geküsst und es war voll schön. Ach ich krieg so ein schönes wohliges Gefühl, wenn ich daran denke."

„Kann ich mir vorstellen. Dann würde ich sagen ihr seid zusammen."

Dieser Gedanke brachte mich zum Lächeln. Ich wäre so gern Lionels Freundin. Der Gedanke war so neu und aufregend.

„Morgen komm ich nochmal zu ihm, dann spricht er's vielleicht an oder ich kann fragen." Das hatten wir so spontan ausgemacht, als er mich heute Morgen gefragt hatte wann wir wieder was machen wollten. Gestern Nacht hatte er mir nach dem Treffen noch geschrieben, dass er's schön mit mir fand. Wie ein Gentleman eben.

„Ohlala gleich zwei Dates an einem Wochenende.", säuselte Celine," lucky you."

Ja, ich war wirklich vom Glück gesegnet. Die Stunden mit Lionel am Sonntag gingen runter wie geschmolzene Schokolade. Obwohl wir nicht besonderes machten, war ich wunschlos zufrieden.

Das zweite Mal war ich nicht mehr so nervös wie vorgestern, doch die Treffen mit Lionel waren immer noch etwas neues, aufregendes für mich, obwohl es diesmal eigentlich genauso ablief wie beim letzten Treffen.

Wir lagen einfach im Bett hörten Musik und küssten uns immer mal wieder. Ich lag ganz eng an ihm, hielte seine Hand und genoss es wie er meine Haut streichelte, mich kraulte oder meine Stirn küsste.

Ich fragte mich ob wir jetzt wirklich zusammen waren. Also rein freundschaftlich war das auf jeden Fall nicht.

Heute war ich irgendwie nachdenklich gestimmt. Mir ging so viel durch den Kopf, während ich mich von ihm verwöhnen ließ und der Musik zuhörte. Ich fühlte mich Lionel so verbunden an diesem Wochenende.

Was die anderen wohl davon denken würden? Es wussten bis jetzt nur Maddie, Caitlin, Celine und natürlich Jenna. Ein bisschen verrückt war der Gedanke schon, die meisten meiner Freunde hatten keine Ahnung was gerade in meinem Leben abging. Sie würden erwarten, dass ich zuhause war, doch stattdessen lag ich im Bett eines Jungen von dessen Präsenz in meinem Leben sie keine Ahnung hatten.

Und auch wenn ich früher oft unzufrieden war, im Moment würde ich dieses Leben für nichts eintauschen wollen. Ich war auf niemanden neidisch. Alles hatte sich zum guten gewandt.

Während ich Billie Eilishs Text von „Everything I wanted.", lauschte dachte ich über die lyrics nach. Lionel war so lieb zu mir, er verwöhnte mich wie eine Prinzessin und etwas sagte mir, dass er vielleicht der eine sein könnte, der mich nicht verletzt. Solange er da war konnte mir niemand etwas tun. Und ich hatte alles was ich wollte.

Ich liebte heute jedes Lied, sogar Under the mistletoe von Justin Bieber, den ich eigentlich gar nicht so mochte, ließ mein Herz kribbeln als Lionel mir kleine Küsse aufs Haar gab.

Der ganze Tag fühlte sich wie Balsam für meine Seele an und während 7 rings von Ariana Grande legte er endlich wieder seine Lippen auf meine.

My wrist, stop watchin', my neck is flossy
Make big deposits, my gloss is poppin'
You like my hair? Gee, thanks, just bought it
I see it, I like it, I want it, I got it (yeah)

Der Song rückte in den Hintergrund als ich bereitwillig erwiderte und mich näher an ihn kuschelte. Wie hatte ich dieses Gefühl vermisst.

Lionel war ein guter Küsser, er war fordernd aber nicht überfordert und gleichzeitig sehr zärtlich mit mir. Er hatte mir wortwörtlich irgendwie das Küssen beigebracht und ich hoffte sehr, dass es ihm mit mir gefiel . Nach unserem etwas längeren Kuss, bekam ich noch einen kurzen, unschuldigen auf die Stirn, bevor er leise fragte: „Was willst du eigentlich essen?"

„Was habt ihr denn da?", stellte ich die Gegenfrage und er überlegte: „Ich könnte dir Pfannkuchen machen."

Darf ich es wiederholen. Bitte werd mein Freund. Ich nickte: „Das klingt gut."

Wir gingen runter und Lionel holte eine Packung Fertigpfannkuchen aus der Speisekammer. „Eigentlich machen wir die selbst.", grinste er verlegen, „aber die macht wenn dann mein Dad."

Ich lächelte „Nicht schlimm." Solange ich was zu essen bekam und mit ihm Zeit verbringen konnte war ich wunschlos glücklich. Lionel zog seinen weiten schwarzen Pullover über den Kopf, wobei sein Shirt kurz hochrutschte und einen Teil seines Oberkörpers entblößte.

Nicht zu auffällig hinschauen, Louise. Ich will ja nichts sagen, aber das was ich sah gefiel mir gut. Lionels Körper war einfach ein Traum.

Ich setzte mit auf die Arbeitsplatte während er die Pancakes machte und wir uns gegenseitig Memes zeigten. Lionels Mutter kam kurz rein und die Begegnung mit ihr war um Längen nicht so komisch wie die mit seinem Vater.

Sie hatte rote Strähnen in den Haaren und ich erkannte ein Tätowierung von einem Schmetterling auf ihrem Rücken. Jedenfalls wirkte sie ziemlich locker und machte Witze mit Lionel während sie sich irgendetwas holte.

Wir aßen die Pfannkuchen und gingen danach wieder hoch in sein Zimmer. Ich legte mich auf sein Bett und seufzte glücklich. „Ist die Ecke bequem.", schmunzelte Lionel und ich machte überrascht: „Hm."
„Weil du dich so in die Ecke kuschelst." Ich nickte lachend und gähnte: „Oh man bin ich müde."

„Willst du herkommen?" fragte er leise und streckte seinen Arm nach mir aus. Ich nickte verträumt und kam in seine Arme, woraufhin ich einen Kuss aufs Haar bekam.

Wir lagen eine Weile im Bett und sprachen über vergangenene Zeiten, unsere Kindheit, die Schule. Ich erzählte ihm davon wie wir das erste mal umgezogen waren. Ich war zehn und wir waren nur in einen größeren Ort nicht weit weg gezogen, also hatte es nicht viel in meinem Leben geändert.

„Meine Schwester kommt kurz rein, weil ich ihr irgendwas ausdrucken muss.", meinte er Lionel und ich nickte. Seine Schwester Paula war zwei Jahre älter als er und ziemlich hübsch. Vor Gesicht her sahen sie sich ein wenig ähnlich, doch sie war blond und ungefähr so groß.
Ich saß auf dem Bett und beobachtete lächelnd wie sie sich zankten, weil irgendetwas nicht funktionierte.

Ich musste ihn nur ansehen und war glücklich. Selbst wenn er nur kleine Dinge machte, wie mit seiner Schwester reden oder schlafen, ich musste automatisch lächeln.
Die ganzen Jungs, die ich vorher mochte, was nie erwidert wurde waren mir jetzt völlig egal.

***

Als ich gehen musste, standen wir wie letztes Mal auch im Flur. Ich hatte so sehr lachen müssen, wegen irgendetwas dass er aus seiner Kindheit gesagt hatte, dass ich fast gegen die Wand gestolpert wäre.
„Nicht hinfallen." Ich lachte, „Sorry, hab kein so gutes Gleichgewicht."

Ich zog meine schwarzen Puma Sneaker an, die gut zu meiner schwarzen High Waist Jeans und dem etwas weiter grauen Pullover mit hohem Kragen passten. Lionel half mir in meinen beigen Liu-jo Mantel und sah nach ob mein Vater schon da war.

Glücklicherweise nicht. Lionel zog mich eng an sich und küsste mich. Ich erwiderte und genoss es wie immer. Hoffentlich würde ich das noch viel öfter tun können.

Als ich eigentlich gehen musste, wollte ich mich schon verabschieden, jedoch hielt Lionel mich an der Hüfte zurück und fragte leise: „Was ist jetzt eigentlich zwischen uns."

Jetzt war es wohl soweit. Die Frage auf die ich solange gewartet hatte. Trotzdem überraschte es mich, dass er sie stellte. So sehr, dass sich in meinem Kopf ein großes Vakuum gebildet hatte und ich nur noch überlegte wie ich aus dieser Situation rauskam.

Was wenn Lionel gar nicht so richtig fest mit mir zusammen sein wollte?

„Oh ähm.. das hängt davon ab..", stammelte ich, „Was willst du denn?"

Meine Gegenfrage hatte jedoch nicht funktioniert, denn er erwiderte: „Ich hab jetzt dich gefragt."

Okay...dann musste ich jetzt einmal über meinen Schatten springen. Es erforderte ein wenig Mut, aber es konnte doch nicht so schwer sein.
Ich atmete tief und nahm dann all meinen Mut zusammen, bevor ich die Hände in seinen Nacken legte und endlich sagte, was ich wollte.

„Also ich wär gern mit dir zusammen.", kam es so selbstbewusst wie möglich von mir und es dauerte keine paar Sekunden bis ich an ihn gezogen wurde und seine Lippen so entschlossen und leidenschaftlich auf meinen spürte. Ich konnte es kaum realisieren und war doch unendlich glücklich.

Es war offiziell. Dieser süße, gutaussehende und noch dazu total liebe Junge war meiner. Ganz offiziell meiner. Ich konnte jetzt sagen ‚das ist mein Freund' und ihn einfach küssen wenn mir danach war. Er war nämlich meiner. Und ich war seine.

Lionel unterbrach unseren Kuss um mich sanft auf die Wange zu küssen. „Na dann...", sagte ich lächelnd, konnte jedoch nicht zu Ende reden, da ich da schon wieder seine Lippen auf meinen hatte.
Diese Art mich nicht ausreden zu lassen, störte mich allerdings überhaupt nicht.

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