Drama drama part 2
Auf der Bühne geriet die Szene dann wie von selbst ins Rollen. Ich hatte diese paar Sätze schon so oft geprobt, dass sie mir wie automatisch von den Lippen kamen. Als hätte ich nie etwas Anderes gemacht.
Antonia tat ihren Job ebenfalls gut und während ich den Blick durch die schwarzen Silhouetten der Leute unter mir schweifen ließ, erkannte ich plötzlich Rich. Wow hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen. Wie es Rich wohl ergangen war? Hoffentlich ergab sich nach dem Stück mal die Gelegenheit zu reden...
Ich beendete meinen Text und was zufrieden mit mir. Wir hatten alles gegeben und die Anweisungen von Herrn Grind gut umsetzen können. Grinsend klopfte ich Ally im Vorbeigehen auf die Schulter, da ihre Szene gleich nach meiner dran war und spürte wie mir eine Last von den Schultern fiel.
Der erste Auftritt war gut gelaufen.
Erwartungsvoll nahm ich mein Handy und sah enttäuscht, dass Lionel nichts geschrieben hatte. Der Stein auf meinem Herzen schien noch ein Stück schwerer zu werden. Interessierte ihn das denn gar nicht? Weder eine Frage danach wie es gelaufen war, noch irgendwelche ermutigenden Worte oder Glückwünsche. Es passte gar nicht zu ihm, dass er so... gleichgültig schien. Na ja, wahrscheinlich war er beschäftigt.
Ich wollte ja keine dieser nervigen, anhänglichen Freundinnen sein, also legte ich mein Handy wieder hin und sah mir den Auftritt an. Der Rest des Stücks verging ganz schnell und ehe ich mich versah fiel ich Ally in die Arme und quietschte: „Wir haben's geschafft!" „Oh mein Gott, ich bin so erleichtert.", seufzte sie und ich konnte ihr glauben. Für Ally als eher introvertierte und schüchterne Person, die sich viel zu viele Gedanken um die Meinung anderer Leute machte, war das schon eine Leistung.
„Du warst einfach toll.", rief ich, als auch Jamie zu uns kam. Sie hatte in ihrer Hauptrolle geglänzt und ich war sicher, dass einfach jeder ihr das abgekauft hatte. Wir umarmten und beglückwünschten uns mit den anderen aus dem Kurs und traten nochmal auf die Bühne um ein paar Schlussworte zu sagen, sowie unseren Applaus zu genießen.
Danach lobte uns Herr Grind nochmal und wir konnten endlich raus zu den Zuschauern. Dieser Part war etwas, dass ich ganz besonders liebte. Ich sah wie Isabell, die eine der größten Rollen gespielt hatte, jauchzend in die Arme ihres Langzeitfreundes Adrian lief und von ihm hochgehoben wurde.
Ein sehnsüchtiges Lächeln umspielte meine Lippen, als ich die beiden beobachtete. Ich wünschte, das wären Lionel und ich. Wie gerne ich jetzt einfach nur auch in so eine innige Umarmung laufen würde...
Doch ich riss mich zusammen und ging mit Ally und Jamie zu den anderen Mädels, die uns natürlich feierten. Maddie, Marla, Luna und Joane waren gekommen und wir wurden von allen umarmt und beglückwünscht.
Nachdem ich auch noch von meinen Eltern gelobt wurde, machte ich mich noch schnell mit Isabell und Jamie auf zu dem Klassenzimmer, wo wir unsere Sachen gelassen hatten. Zurück in der Aula ging Isabell zu ihrem Freund, der zusammen mit Rich auf sie wartete. Ich lächelte ihm freundlich zu. „Hey.", sagte er und trat einen Schritt auf mich zu, „Ganz schön lange nicht mehr gesehen."
Ich nickte schmunzelnd: „Oh Gott ja, wie hat dir das Stück gefallen?" Er schwieg einen Moment woraufhin Jamie sofort rief: „Sag nichts falsches!", und wir alle anfingen zu lachen. „Doch, ich fand es gut. Wie geht's dir so?"
„Ach ganz gut, die Klausurenphase ist zum Glück vorbei und jetzt geht es erstmal ruhiger zu. Wie läuft dein Studium?"
Er erzählt ein bisschen und wir kamen für eine Weile ins Gespräch, bis meine Eltern dann fahren wollten. „Na ja, ich muss dann gehen. Ich hoffe man sieht sich mal.", verabschiedete ich mich mit einem Lächeln und ging zu meiner Familie.
Rich wieder zu treffen war nett gewesen, obwohl es sich eher auf Smalltalk beschränkt hatte.
Ich hoffte, dass wir irgendwann wieder besser befreundet sein könnten.
***
Die zweite Theatervorstellung am Donnerstag ging glücklicherweise genau so reibungslos über die Bühne wie die erste. Erleichtert sank ich in Allys Arme, nachdem der letzte Vorhang fiel. Wir beglückwünschten uns alle und auch Herr Grind war sehr zufrieden mit uns.
„Also am Anfang waren wir ehrlich gesagt nicht so davon begeistert, dass so viele Leute in unserm Kurs sind", meinte Hannah, eine der Zwölftklässlerinnen lachend, „aber das war echt mega. Also falls die aus der zukünftigen Elf nichts taugen, könnt ihr uns nächstes Jahr gern anrufen und wir machen noch mal ein Stück zusammen."
Wir lachten alle und hatten noch so einen Spaß dabei das gelungene Stück ein wenig zu feiern. Das war das schöne an Theater. Es war ganz einfach neue Leute kennenzulernen und eine schöne Gruppendynamik zu bekommen. Ich würde die anderen vermissen, wenn wir nächstes Jahr die Zwölftklässler waren, aber andererseits freute mich auch darauf. Vielleicht war Celine dann auch wieder in meinem Kurs.
Es war schon halb zwölf, als Jamie mich nach Hause gebracht hatte und ich todmüde ins Bett fiel, nachdem ich mich kurz abgeduscht hatte. Solche Theateraufführungen konnten echt anstrengend sein.
Ich antwortete auf die lieben Nachricht in der Gruppe und sah danach noch mal in den Chat mit Lionel. Heute hatten wir fast gar nicht geschrieben, eigentlich nur guten Morgen und gute Nacht. Und ob ich gut geschlafen hatte, aber sonst wirklich nichts.
Er fragte nicht nach dem Theaterstück und sonst auch nach nichts. Das beunruhigte mich. Es gab mir ein schlechtes Gefühl. So schlimm, dass ich diese Nacht nicht schlafen konnte. Stunde um Stunde wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, das alte Gedankenkarussell in meinem Kopf. So sollte das doch nicht sein. Warum diese Probleme, das Schweigen, die umeinander rotierenden Gedanken.
Lionel und ich waren doch füreinander bestimmt, da war ich mir ganz sicher. Selbst als alles aussichtslos schien, haben wir zusammengefunden. Etwas, was sich so richtig anfühlte konnte doch nicht so falsch sein.
Es war so einfach mit ihm und er hatte mir so gut getan. Die vielen Selbstzweifel und Einsamkeitsgefühle waren weg, er gab mir die Liebe, die ich so sehr brauchte.
Wegen ihm und all der Sachen, die geschehen waren hatte sich mein Blickwinkel verändert. Es war mir so egal geworden, dass ich in der Schule nicht zu den Beliebten gehörte. Ich hatte meinen Freundeskreis und das war alles was ich brauchte. Die Meinungen Außenstehender kümmerten mich nicht mehr und das war so angenehm. Ich schminkte mich nicht mehr in der Schule, konnte viel lockerer mit Leuten reden oder einfach irgendwelche Scheiße labern, da ich einfach dieses angenehme Gefühl der... Gleichgültigkeit im Kopf hatte. Wenn die Leute mich cool fanden, so wie ich war, dann war das schön, wenn nicht...brauchte ich sie nicht. Ich lebte für mich und meine Familie, als auch meine Freunde und für keinen sonst.
Er hatte mir ohne es zu wissen so viel gegeben und ich fühlte mich viel wohler in meinem Körper, in mir selbst, als zuvor. So viel selbstbewusster.
Doch diese ganzen Gedanken zermürbten mir den Kopf. Ihn zu verlieren wäre das Schlimmste. Den Schmerz könnte ich mir nicht mal ausmalen.
Als ich am Freitag aufwachte ging es mir schlecht. Mein Bauch tat weh und ich trat mit Augenringen ins Wohnzimmer zu meiner Mutter. „Hey, du siehst müde aus. Willst du einen Kaffee?"
Ich lehnte dankend ab und unterhielt mich mit ihr ein bisschen über das Theaterstück, doch meiner Mutter entging nicht, dass mein Blick dabei ins Leere ging. „Dir geht's heute nicht gut, das sieht man Louise. Was ist denn los?", fragte sie und während ich so auf den Boden blickte kämpfte ich mit den Tränen.
„Es ... es ist wegen Lionel.", sagte ich leise und tonlos. Gestern hatten wir wirklich fast gar nicht geschrieben und er brauchte immer Stunden zum antworten. Dabei waren wir doch wirklich keines dieser Paare, das sich nichts zu sagen hatte. „Ich... ich.. diese Gefühle. Es belastet mich so sehr.", fügte ich mit bebender Stimme hinzu und merkte wie mir eine Träne das Gesicht hinunterlief. „Ich hab solche Angst."
„Oh nein.", seufzte meine Mutter. „Er... er verhält sich so komisch und, dass ich ihn die ganze Woche nicht sehen konnte macht es nicht besser." Sie nickte: „Ja, es wäre wirklich besser wenn du sehen könntest wie er sich verhält wenn ihr euch trefft. Da ihr nicht auf dieselbe Schule geht kann man ja nicht mal einfach kurz reden oder so."
Ich schluckte und verdrängte die weiteren aufkommenden Tränen. Diese verdammte Emotionalität. Lionel hatte diese Woche gar nicht nach einem Treffen gefragt, deshalb hatte ich vorgeschlagen, dass wir uns Samstag, also morgen trafen. Heute war nämlich eine Party bei Levis, aber die Mädels und ich wussten noch nicht ob wir dort hingingen.
„Ich... ich hab nur solche Angst und diese Gedanken überschatten einfach alles.", schniefte ich und wischte mir übers Gesicht. Mein Herz tat jetzt schon so weh. Meine Mutter versuchte mich zu trösten und mir gut zuzureden, doch alles ging seltsam an mir vorbei, bis ich aus dem Auto stieg und den Weg zur Schule hochlief.
Die Mädels saßen an unserer üblichen Bank in der großen Eingangshalle, als ich mit einem schwachen Lächeln grüßte und mich neben Ally setzte. "Louise.", hörte ich Jennas Stimme aus der hektischen Geräuschkulisse unserer Schule heraus, "gehst du heute zu Levis? Warren hat mich gefragt ob ich hingehe?"
Ich überlegte kurz und meinte dann: "Ja, ich denke schon." Es würde sehr stressig werden, doch es war wahrscheinlich einfach die beste Entscheidung. Ich musste Lionel sehen, um meinen Frieden zu finden. Die Aufregung der ganzen Woche lastete stark auf mir. All die Tage war ich angespannt und lange wach wegen dem Theater gewesen und morgen müsste ich auch noch um sieben aufstehen um den Erste- Hilfe- Kurs für den Führerschein zu machen. Die Party da hineinzuschieben würde anstrengend werden, aber es war machbar. Vielleicht würde es ja ein ganz toller Abend werden und mir all die schlimmen Gedanken nehmen.
Auf einmal lehnte sich Maddie vor und sah uns erwartungsvoll an, bis ich begann zu lachen. "Du brauchst mich gar nicht so auffällig ansehen, Maddie. Klar kannst du auch wieder mitkommen."
***
Der Tag war so anstrengend gewesen, dass ich todmüde ins Bett fiel, obwohl ich eigentlich fast gar nichts gemacht hatte. Der wenige Schlaf der letzten Nacht machte sich bemerkbar, dazu mein ständiges denken und kalkulieren von allen möglichen Szenarien, die heute Nacht eintreffen könnten. Ständig fragte ich mich was mein schlechtes Gefühl, die knappen Antworten von Lionel, das alles zu bedeuten hatte. Ich konnte mich in keiner einzigen Unterrichtsstunde konzentrieren und saß den ganzen Tag wie auf glühenden Kohlen bis ich endlich gehen konnte.
Ich musste mich wirklich entspannen, beschloss ich, während ich nachmittags im Bett lag. Es war mir zu viel. Alles war mir zu viel geworden. Ich musste einfach ein bisschen die Seele baumeln lassen und vielleicht schlafen, bevor ich am Abend zu dieser Party ging. Das würde das Beste sein. Also zog ich mir eine alte Jogginghose an und kuschelte mich ganz tief in meine Decke. Den Nachmittag verbrachte ich wie in einer Blase. Eingemummelt in der tröstlichen Wärme, irgendwo zwischen wach und schlafend.
Erst ein Anruf von Jenna am frühen Abend riss mich aus meiner Gedankenwelt. Ich spürte irgendwie, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. "Hallo?", ging ich ran und vernahm sogleich ein Schluchzen. "Es hat sich erledigt. Sie hat es wieder getan. Ich bin so wütend.", heulte Jenna ins Telefon und ich zog die Augenbrauen zusammen. "Was? Beruhig dich, was ist passiert?", fragte ich hektisch.
"Ich hab alles geplant. Wir haben unsere ganzen Fahrgemeinschaft ausgemacht. Ich hab mich gefreut mal wieder rauszugehen, Warren zu sehen und Spaß zu haben. Das einzige was noch gefehlt hätte war die Erlaubnis meiner Mutter. Und sie sagt nein. Sie sagt einfach nein. Ohne Grund. Und dabei ist ja auch noch so geheuchelt nett, als würde sie es genießen mir immer wieder jede Freude zu nehmen." Jenna schluchzte und ich konnte es nicht fassen. Das war ja mal wieder sowas von klar. Ich hasste die Frau so sehr.
"Warte was?!?", rief ich und saß mit einem Satz kerzengerader im Bett, "ist das jetzt dein Ernst?" "Ja. Sie hätten nichts machen müssen, ihr hättet mich ja hingefahren, aber sie haben trotzdem nein gesagt. Und ich versteh es nicht. Warum hasst sie mich so Louise? Warum mich und nicht meine Schwester? Warum darf sie alles nur ich muss immer so behandelt werden? Ich versteh es nicht."
Ihre Stimme brach am Ende und es tat mir so verdammt leid. Das war ihr großes Problem, schon seit Jahren. Jennas Leben könnte perfekt sein. Sie war hübsch, hatte viele Freunde, gute Noten und einen Freund, aber doch schafften es ihre Eltern immer wieder ihr all das kaputt zu machen. Sei es indem sie sie praktisch nie ihren Freund sehen ließen, sich weigerten zu ihrem Abschlussball zu gehen, oder sie was die Schule anging extrem unter Druck setzten.
"Und da lässt sich ganz sicher nichts machen?", fragte ich und sie begann nur noch stärker zu weinen. "Nein. Louise, warum ich? Es gibt sieben Billionen Menschen auf der Welt, warum sucht sie sich genau mich aus um mich zu quälen? Warum immer ich?"
Ich glaubte nicht daran, dass Jennas Mutter sie nicht liebte, denn das tat sie schon... aber auf eine ganz verdrehte, schon fast ungesunde Art und Weise. Auf eine Weise, die ihrem Kind mehr schadete, als half. Die psychischen Schmerzen, die Jennas Mutter ihr zusetzte, konnte man ja schon fast Misshandlung nennen.
"Das tut mir alles so verdammt leid für dich.", sagte ich leise, "weiß es Maddie schon?"
"Ja, sie hat ewig mit mir diskutiert, meinte ich solle mich gegen meine Eltern widersetzen und einfach abhauen... aber Louise, das kann ich einfach nicht. Ich mache mir damit selbst das Leben zur Hölle. Das kann ich nicht, so gerne ich es auch würde. Am Ende schien sie ziemlich wütend und hat gesagt, dass es ihr zu viel ist und sie jetzt auch nicht mehr hingehen will. Sie.. sie hat angedeutet, dass es Warren und meine Beziehung auf lange Sicht gefährden könnte, wenn ich nichts gegen meine Mutter tue, aber ich kann einfach nicht. I-ich hab so Angst, dass sie sauer auf mich ist. Und.. und Warren.. oh mein Gott." Jennas Stimme brach und ich konnte sie danach noch lauter schluchzen hören. Jenna liebte Warren wirklich. Und sie war gerade mit den Nerven am Ende. Ich versuchte sie zu trösten, doch meine Kehle war wie zugeschnürt, bis wir dann schließlich auflegten.
Erst als Stille einkehrte, war mir so richtig klar was das hieß. Wir würden heute nicht auf die Party gehen. Ich würde Lionel nicht sehen und nicht meine Klarheit bekommen. Ich musste alleine in meinem Zimmer bleiben, mit meinen düsteren Gedanken und dem unguten Gefühl in mir. Und der Ungewissheit was jetzt passieren würde. Wie betäubt stand ich auf und ging ins Bad um mir mein Gesicht zu waschen. Ich stützte mich mit den Armen am Waschbecken ab und blickte in den Spiegel, welcher von einem gold- blauen Rahmen umschlossen wurde.
Es gab keinen Ausweg mehr. Die Karten waren gefallen, dabei wollte ich doch so gerne Klarheit. Die Hoffnung war weg auf die Party zu gehen und Lionel zu treffen, der ganz normal mit mir umging und mir versicherte, dass alles in Ordnung war. In dem Moment fiel mir auf, dass ich ihm doch gesagt hatte ich würde hin gehen, als er mich heute morgen danach gefragt hatte.
Ich wusste nicht was passierte, aber in dieser Sekunde brach ich komplett zusammen. Was würde jetzt geschehen? Ich konnte dort nicht einfach alleine hingehen, da es geplant war, dass Maddie mich fuhr. Und außerdem war ich ein psychisches Wrack, die Woche war einfach zu anstrengend gewesen. Der wenige Schlaf, die ständige Ungewissheit. Ich fühlte mich so verdammt fertig. Und was wenn ich Lionel jetzt enttäuscht hatte? Wie sollte ich ihm absagen, es wäre doch total scheiße einfach nie hinzugehen ohne irgendwas zu sagen? Aber wie? Ich konnte ihm doch nicht einfach schreiben, dass seine Freundin ein heulendes und überanstrengtes Wrack war.
In dem Moment verfluchte ich meine dämlichen Emotionen. Frustriert schluchzte ich in meinen Ärmel, während ich zu Boden sank und mich mit angezogenen Knien an die Wand lehnte. Ich wollte einfach nur zu Lionel, doch warum war alles so kompliziert? Warum konnte nicht endlich etwas kommen und mir den Schmerz nehmen? Mich erlösen. Was tat ich, wenn Lionel jetzt enttäuscht von mir war? Er war doch eh schon komisch drauf, was war nur geschehen? Ich wollte einfach nur zu Lionel, dieser Satz verließ meinen Kopf nicht, er ging wie ein Mantra durch meine Gedanken, während ich schluchzend, den Kopf auf meine Knie gestützt die sandfarbenen Marmorfliesen anblickte. Eine Umarmung von ihm würde mir jetzt so gut tun.
Ich wusste nicht, wie lange ich Rotz und Wasser heulend im Badezimmer zusammenbrach, doch irgendwann klingelte plötzlich mein Handy. Ich sah verdutzt, dass es Maddie war und nahm ab. "Louise, ich versuch die ganze Zeit schon dich zu erreichen. Jenna hat ihren Vater irgendwie doch noch überzeugen können. Zieh dich um, wir holen dich in zwanzig Minuten ab. Wir gehen auf diese Party."
Maddies Worte brauchten eine Weile, bis sie so richtig in meinem Gehirn angekommen waren, Ich hatte keinen Plan wie Jenna das geschafft hatte, doch irgendwie machte sich Erleichterung in mir breit. obwohl ich es kaum fassen konnte. Ich hatte doch noch eine Chance das Ruder rumzureißen. Vielleicht war es ja wichtig, dass ich auf diese Party ging. Damit ich Klarheit bekam. Etwas in meinem Kopf schien Klick zu machen. Entschlossen wischte ich mir die Tränen vom Gesicht.
Ich würde mir jetzt das Heißeste anziehen was ich besaß, feiern als gäb's keinen Morgen und Lionel - aber vor allem mir selbst- verdammt noch mal beweisen, dass ich die Richtige für ihn war.
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