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Ich überlege gerade warum ich hier bin. Hier im Büro des Direx. Echt mal, warum? Vorhin meinte Mr. Domad noch, ich solle hier hin. Der denkt doch, er hätte Autorität mit gegenüber.
,,Jess, würdest du mir bitte den Vorfall aus deiner Sicht schildern, da Stephanie leider noch im Krankenhaus verweilt."
,,Naja, also zuerst hat sie mich als Hure und dann als Schlampe bezeichnet. Es wäre ein Wunder würde sie meinen Namen kennen. Dann hab ich mich an einen Platz gesetzt und wollte Mittag essen, aber die liebe kleine Stephanie wollte das nicht, denn sie nahm mein Wasser hat es über mich gekippt und dann hat sie mein Sandwich genommen und es mir ins Haar und ins Gesicht geschmiert."
,,Ja und was ist dann passiert?"
,,Ich habe mein Essen verteidigt." Ich würde sagen, dass trifft es doch sehr gut.
,,Wie haben sie ihr Essen verteidigt?"
,,Naja, das wird ihnen weniger gefallen."
Flashback
Mit eisklaten Augen blicke ich ihr entgegen. Ich kenn' immer noch nicht ihren Namen. ,,Was willst du machen? Das war doch gar nichts. Wenn du dich mit mir anlegst, solltest du lieber jetzt schon die rote Flagge ziehen Bitch!"
,,Deine Dummheit tut ja schon körperlich weh. Mein Gott die WEIßE Flagge, Flittchen. Das selbe solltest du aber auch wissen. Wer sich mit meinem Essen anlegt, legt sich auch mit mir an!"
,,Verfressenes Miststück. So fett bist du doch gar nicht, könntest auch zu uns gehören, wenn du nicht so eine kleine miese Schnalle wärst, die denkt Geschichten werden wahr."
,,Lieber sterbe ich, als so eine Schlampe wie du zu werden."
Mit einem Sprung bin ich bei ihr und stürze mich auf sie. Damit hatte sie nicht gerechnet und kippt nach hinten um. Ihr Kopf schlägt mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. Es schallt im ganzen Cafetariaraum. Hohle Nuss.
,,Tu dir selbst einen Gefallen und beleidige weder mich noch mein Essen noch ein mal."
Ich stehe von ihr auf, kralle meine Hände in ihre Platinblonden Haare und ziehe sie mit mir hoch. Dann schupse ich sie von mir weg. Sie taumelt nach hinten und schlägt mit dem Kopf an einem Stuhl auf. Ups.
Flashback Ende
,,So war das dann. Ich wollte sie ja nicht mit Absicht ins Krankenhaus bringen."
Hust hust hust
,,Nun gut, trotzdem war ihr Tat kein Kavaliersdelikt. Zu aller erst rufe ich ihren Vater an und bestelle ihn hier her."
Oh. Fuck. Ich. Bin. So. Tot.
Das Auto hüllt sich in bedrohlichem Schweigen. Mein Vater hat mich seit seiner Ankunft im Büro keines Blickes gewürdigt. Aber das macht mir im Grunde ja noch gar nichts aus, sondern das vor dem ich mich zu fürchten habe, wenn wir zuhause sind.
Gemeinsam betreten wir das Haus. So schnell ich kann versuche ich mich aus seinem Umfeld zu entfernen. Ich erreiche schon die erste Stufe als die laute Stimme meines Vaters durch die Eingangshalle schallt.
,,Jessssss komm sofort zu mir und verrate mir warum zum Teufel ich heute einen Anruf von deiner Schule bekomm, wo mir gesagt wird, meine Tochter hat eine Mitschülerin Krankenhausreif geschlagen?!?!?"
Ich habe die Wahl. Entweder ich renne oder ich lasse es über mich ergehen.
Entschieden: ich renne
,,Du solltest stolz auf mich sein. Wenigstens habe ich von meinem Vater gelernt zu schlagen und andere zu enttäuschen!" Ich sehe ihn kalt an und renne dann hoch in mein Zimmer und schließe mich ein. Von unten höre ich die knallenden Schritte auf der Treppe von meinem Vater.
,,Was ist hier los?" Jasper.
Leise gehe ich zu meinem Fenster, öffne es und springe nach draußen in die vorzeitige Freiheit.
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