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Ich nehme meinen leergegessenen Teller und stelle ihn in die Spüle.
Casanova hat sich ins Wohnzimmer aufs Sofa verkrümelt und ich habe jetzt grad auch nichts besseres vor, weswegen ich ihm folge.
Es läuft irgendeine Serie die ich zwar kenne, mir der Name aber nicht mehr einfällt.
,, Kennst du Lucifer? " Casanova guckt mich so komisch von unten hoch an, so dass er mich kurz an einen missratenen Dackel erinnert.
,, So hieß das. Ja kenn ich. Warum? "
,, Weil er mich an dich erinnert. "
Hää?? Wie jetzt?
Er muss meinen Blick bemerkt haben, was wahrscheinlich auch nicht allzu schwierig war.
,, Lucifer ist wie du. Ich weiß ja nicht, ob du auch von deinem Vater hintergangen und von deiner Mutter im Stich gelassen wurdest, aber du hast den gleichen dunkelschwarzen Humor und du hast einfach den gleichen Charakter.
Oh wenn du nur wüsstest...
,, Also um ersteres brauchst du dir keine Sorgen zu machen, da ich keine Eltern mehr habe, die mich verraten oder hintergehen könnten und bei Zweiterem kannst du dir da nicht mal sicher sein, weil du mich nicht kennst. "
Ich zwinkere keck und werfe mich dann in den neben der Couch stehenden Ohrensessel.
Ich liebe diese Dinger. Aber noch mehr mag ich Schaukelstühle. Meine Mutter hatte immer einen auf der Terrasse stehen gehabt. Als Jas und ich noch klein waren, haben wir uns immer bei ihr auf den Schoß gesetzt und sie hat uns Geschichten erzählt. Selbst ausgedachte. Meine Lieblingsgeschichte war die, in der 2 Geschwister, ein Junge und ein Mädchen einen Hund und eine Katze finden, die sich dann später verwandeln und auch in Bruder und Schwester werden. Alle 4 sind Geschwister und eine böse Hexe hat da von den Vieren verzaubert, weil die Mutter sich zu wenig um die kleinen gekümmert hat. Traurig aber wahr. Ich mochte die Geschichte deswegen, weil sie gut geendet hat und so viel Familienliebe war.
Ich hab mir immer gewünscht, dass Jas und mir mal so was passiert. Ist leider nie eingetroffen.
,, Hey, Erde an Zimtzicke. Was hast du? "
Ich weiß gar nicht was er meint, bis ich den bitter salzigen Geschmack von Tränen auf meinen Lippen spüre.
,, Ich musste an meine Mutter denken. " Es ist ja nicht mal gelogen, er denkt eben nur, dass sie tot ist.
,, Oh" Bedrückt sieht er wieder zum Fernseher. Es ist ihm unangenehm, mich an meine Familie erinnert zu haben.
Ich versuche die Stimmung zu lockern. Ich hasse peinliches Schweigen.
,, Erinnerst du dich noch an unsere Wette? Ich will den Einsatz verschärfen. "
Verwirrt guckt er mich an. Nullchecker.
,, Wenn ich deins zuerst raus bekomme, dann gehst du mich Elli zu einem Date. " Jetzt guckt er völlig ratlos.
Casanova ist sprachlos.
,, W-warum Eleanor? "
,, Weil ich zufällig ihre Freundin bin und sehe, wie sie dir immer hinterher schmachtet. Deswegen. " Erklärend in meinem Lehrerinnenton erläuterte o h ihm meine Vorgehensweise.
Es sieht aus, als würde er sich wieder fassen...
,, Und wenn ich gewinne, dann gehst du mit mir aus. " Dieses dumme Machogrinsen umspielt seine Lippen.
,, Na dann habe ich doch direkt einen Grund zu erfahren, welche Leichen du im Keller verbunkert hast. Elli wird das nämlich sonst gar nicht gefallen... "
Wir sehen uns noch kurz im die Augen, bis wir uns wieder dem Fernsehprogramm widmen.
Langsam habe ich das Gefühl mein Zeitgefühl zu verlieren...
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