|50|
Benjis Sicht
Während Liliane schon mal ins Wohnzimmer geht, fange ich mit meinen berühmten Spaghetti Bolognese an.
Auf einmal ertönt ein markerschütternder Schrei und vor Schreck lasse ich die Spaghettipackung fallen.
Was guckt die denn bitte für Sender??
Ich höre Schluchzer und Schmerzensstöhne. Das ist kein Fernsehen.
Ich schleiche mich zur Küchentür und linse um die Ecke.
Das was ich da sehe, lässt mein Herz so schnell zusammenschrumpfen, dass es mir für einen Moment die Luft raubt.
Liliane liegt zusammengekullert auf dem Sofa und weint und schreit und tritt um sich.
Ohne groß darüber nachzudenken gehe ich zu ihr rüber und streiche ihr beruhigend über den Rücken. Sie sieht so zerbrechlich aus, wie sie da auf der Couch liegt und von etwas träumt, das sie lieber nicht kennen würde.
,, Hör auf Dad!....... Bitte!...... Ich kann nicht mehr..... Du hast mich schon zerstört! "
Mein Kopf schnellt in ihre Richtung. Es ist nur ein Wispern zwischen vielen ein Tränen, aber ich verstehe es trotzdem.
Was hat er getan?
,, Shshshshsh ganz ruhig kleines. Ich bin hier. Alles wird gut. " Beruhigend flüstere ich ihr zu, sie soll sich beruhigen, aber ich glaube, so schnell wird das nicht passieren.
,, Warum? Wieso hilfst du mir nicht Jas...... Mom? Warum bist du gegangen? " Ihr Wispern wird zu einem Flüstern. Ihre Tränen werden immer mehr und mein T-Shirt ist schon langsam nass. Aber daran kann ich gerade gar nicht denken.
Wer ist dieser Jas?? Wieso weint sie, wenn sie an ihn denkt? Ist er ihr Freund?? Hat ihr Dad sie vielleicht misshandelt und ihr Freund hat nur zugeguckt? Denn wenn ja, wäre er eines der größten Schweine dieser Welt. Niemand hat es verdient geschlagen zu werden.
In meinem Kopf spielen die wildesten Horrorszenarien ab. Von Vergewaltigung bis zur Schlägerei. Ich will es mir aber nicht vorstellen.
Ich kenne es doch schon gut genug.
Jessy kannte es schon gut genug.
Meine Gedanken werden unterbrochen von einem weiterem schrecklichem Schrei.
Es muss ihr scheußlich gehen...
Länger kann ich mir das nicht mehr mit ansehen.
Sie zuckt zusammen, als meine Finger ihre Schulter berühren. Ich rüttle erst leicht an ihrer Schulter, aber darauf reagiert sie nicht.
Ich schüttle schon etwas stärker an ihr, aber sie reagiert immer noch nicht.
Mit einem Mal verstirbt ihre komplette Gegenwehr. Sie tritt nicht um sich und auch ihre Tränen versiegen langsam.
S-sie hat ein Lächeln auf den Lippen.
Also ich bin sichtlich verwirrt. Erst weint sie und hat die schlimmsten Alpträume die sie nur hätte haben können und dann lächelt sie aufeinmal.
,, Danke Mom, danke Jasper, danke Dad. " Wispert sie.
Jasper?! Jasper Cooper?!? Die sehen sich ja schon irgendwie ähnlich...
Momomoment mal! Es muss nicht DER Jasper sein. Es gibt 1000de Jasper auf dieser Welt.
Mal davon abgesehen, jetzt scheint sie ja nicht gerade in Konflikt geraten zu sein. Ich meine sie lächelt und sagt 'danke'. Sie redet generell sehr viel in diesem Traum.
Ich erinnere mich an unsere Wette.
Ich werde definitiv rausfinden, was es mit ihrem Leben auf sich hat!
Aber dadurch, dass sie Waise ist, wird die Sache ganz schön kompliziert werden. Egal!
Zugucken kann ich jedenfalls nicht!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro