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Müde schleppte ich mich am nächsten Morgen die Treppe hinunter. Da heute Sonntag war, hatte ich bis um 10 geschlafen und mein Dad war schon mit seiner neuen Freundin in einem Möbelhaus, das sie noch nach irgendwelchem Zeug schauen wollten. Gestern hatten die beiden beim Abendessen erzählt, dass sie bereits um neun losfahren wollten. Das wäre mir eindeutig zu früh gewesen. Es war richtig still im Haus, weshalb ich annahm, dass Mason auch mit gefahren war. Seine Tür hatte heute Morgen nämlich offen gestanden, als ich aus meinem Zimmer gekommenwar, und so hatte ich sehen können, dass er dort nicht war.
Ich trug nur ein langes T-Shirt zum Schlafen und einen Slip, als ich mich verzweifelt nachstreckte, um in der Küche an eine Müslischale zu kommen. Exakt in diesem Moment hörte ich die Haustür klappern. Waren das etwa schon mein Dad und Elisabeth? Dann waren sie aber ganz schön schnell gewesen. Ich dachte nicht länger nachu nd versuchte weiterhin die Schale ganz oben im Regal zu erreichen, als plötzlich eine tiefe Stimme direkt hinter mir ertönte. „Soll ich dir helfen, Prinzessin?" Vor Schreck zuckte ich heftig zusammen und fuhr wütend herum. Ich wollte gerade losmotzen, als ich in meiner Bewegung erstarrte. In der Küche standen sieben gutaussehende Jungs und ich erkannte Mason unter ihnen.
Also war das dann wohl seine Clique.
Endlich fand ich meine Sprache wieder. „Was macht ihr denn hier? Könnt ihr nicht wenigstens was sagen, wenn ihr reinkommt? Ich bin vor Schreck fast gestorben!" Ich war wütend und blitzte alle Jungs einmal der Reihe nach empört an. Ich stockte abermals, als ich in Liams Augen schaute und ich schluckte schwer. Schnell wandte ich meinen Blick ab. „Sorry, wenn wie dich erschreckt haben, dass tut uns wirklich leid." Cole, einer der Jungs, öffnete seinen Mund und blickte mich mit einem niedlichen Lächeln an. Er war auch derjenige gewesen, der mich vorhin angesprochen hatte. Er drehte sich ein wenig von mir weg, hob seinen Arm und holte mir die Schüssel aus dem Regal, an die ich nicht rangekommen war. „Danke." Ich schenkte Cole ein leichtes Lächeln und wandte mich dann wieder den anderen zu. Die starrten mich alle an, als sei ichirgendeine Touristenattraktion. Was war denn jetzt schon wieder mit denen falsch gelaufen?
Ich wedelte mit meiner Hand durch die Luft und blickte fragend in die Runde. „Was habt ihr denn jetzt schon wieder? Starrt doch mal woandershin!" Ein paar der Jungs wandten peinlich berührt die Blicke ab, einige andere starrten mich weiterhin provokant an. „Ähm, Soph, vielleicht solltest du dir etwas anderes anziehen . . .? Also wäre jetzt nur so ein Tipp." Mason blickte mich an und ich schaute daraufhin auch an mir herunter. „Oh, fuck!", rutschte es mir auch schon raus. Ich hatte voll vergessen, dass ich ja noch mein Schlafzeug trug und jetzt stand ich in nichts, als einem langen T-Shirt bekleidet vor einer Gruppe Jungs.
„Hättet ihr das nicht schon eher sagen können?" Ich seufzte auf, typisch Jungs. „Warum hätten wir es dir denn sagensollen, wenn die Aussicht die wir so haben, viel schöner ist?" Dylan, der ebenfalls zu diesen Badboys gehörte, leckte sich leicht über die Lippen und ich warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Was war das denn für ein widerlicherTyp. „Ich ziehe mich kurz um, dann komme ich wieder." Ich drehte mich schwungvoll um und wackelte provozierend mit den Hüften, als ich die Treppe hochlief. Sobald ich oben war atmete ich kurz durch und lief dann eilig ins Bad. Ich schnappte mir einfach eine graue Jogginghose und ein weißes, eng anliegendes T-Shirt, dass ein wenig bauchfrei war. Dann wusch ich mich kurzein wenig, machte Wimperntusche und ein wenig Lidschatten drauf und machte meine Haare zu einem Messy Bun. Ich warf noch einen letzten Kontrollblick inden Spiegel, schnappte mein Handy und lief dann wieder die Treppe hinunter. DieJungs lungerten mittlerweile im Wohnzimmer rum und ich machte mir noch schnellein wenig Müsli in meine Schale. Dann ließ ich mich mit meinem Essen auf einsder Sofas plumpsen, direkt neben Cole. Er war eigentlich ganz okay. „Musstet ihr mich jetzt wirklich so erschrecken? Da will man sich an einem Sonntagmorgen ganz entspannt sein Essen machen und schon sind lauter Jungs im Zimmer oder was?" „Wir wollten nur schauen wo Mason jetzt wohnt. Gestern waren wir ja schongemeinsam an dem Strand hier in der Nähe und Mason hatte angeboten, uns heute eine kleine Führung durch das Haus zu geben." Noah, der neben Cole auf dem Sofa rumlungerte, blickte mich leicht lächelnd an. „Jaja, ist ja auch okay. Nur passt bitte das nächste Mal auf, dass ich keinen Herzinfarkt bekomme oder so." Ich grinste und die Jungs lächelten zurück. Nur zwei nicht. Liam und Dylan. Liam, den ich in der Schule wütend gemacht hatte und Dylan, dem ich auch wasgesagt hatte, was ihm offensichtlich nicht passte. Ich hatte das Gefühl, Liams grüne Augen würden mich förmlich durchbohren und ich bekam eine Gänsehaut unter seinem intensiven Blick.
Ich stand schnell auf und machte mich wieder auf denWeg in die Küche. Dort stellte ich meine mittlerweile geleerte Schale ab, dann machte ich mich auf den Weg nach oben. „Dann will ich euch nicht weiter stören.Schaut euch nur um!" Ich lief hastig die Stufen nach oben und stolperte, während ich mehrere intensive Blicke auf meinem Hinterteil fühlte. Ich verschwand in meinem Zimmer, knallte die Tür zu und ließ mich an ihr hinuntergleiten. Ich war gerade mal eine halbe Stunde wach und schon sowas. Na toll.
Ich rappelte mich seufzend wieder auf und schmiss mich schwungvoll auf mein Bett. Ich hatte einen Fernseher in meinem Zimmer an der Decke hängen und angelte mir erstmal die Fernbedienung. Ich hatte ihn zu meinem 16. Geburtstag bekommen und war wirklich froh darüber, dass mein Dad mir diesen Wunsch erfüllt hatte. Davor hatte ich Serien und Filme immer auf meinem Laptop geschaut, aber so war es eindeutig entspannter. Ich wählte eine meiner Lieblingsserien, die ich alle schon tausendmal gesehen hatte, aus. Meine Entscheidung fiel auf „Friends" und ich begann direkt mit der Ersten Staffel. Ich hatte mich spontan dazu entschieden, heute den gesamten Tag in meinem Zimmer vor dem Fernseher zuverbringen. Ich nahm mein Handy, schaute die Serie, und war nebenbei auf Instagram oder WhatsApp, um mit meinen Freunden zu schreiben.
- 1040 Wörter -
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