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[18] Die Lügnerin

Als ich wieder zu mir komme, weiß ich auf Anhieb, was los it. Keine Ahnung warum; es ist wie ein innerer Instinkt, der sich im Laufe der letzten Wochen entwickelt hat und nun jede Gefahr genauestens analysiert, bevor ich überhaupt richtig wach bin.

Meine zerschundene Wenigkeit wurde auf einen OP-Tisch abgelegt, nur eine dünne Matte bietet etwas Polsterung, was einen steifen Nacken jedoch nicht verhindern konnte. Ächzend rappel ich mich in eine sitzende Position hoch und reibe mir mit verzogenem Gesicht die schmerzende Stelle, als die Tür aufgeht - das einzige "Möbelstück" in diesem Raum - und niemand anderer als dwr werte Herr Janson hereinspaziert. Die Kiefer fest aufeinander gepresst, beobachte ich den Vizedirektor, wie er locker auf mich zukommt, mit einem noblen, weißen Anzug gekleidet und unter dem Arm eine dicke Ringmappe geklemmt. Misstrauisch mustere ich den grauhaarigen Mann. Er scannt mich kurz von oben bis unten mit seinen kleinen Rattenaugen, ehe er den Blick auf seine Unterlagen senkt und sich leise räuspert.

"Tut mir leid für den unsanften Umgang mit Ihnen, doch es war notwendig. Des Experiments Willen."
Er sieht mich wieder an, ruhig und emotionslos, als würde er mit einem Fremden sprechen und nicht etwa mit einer Gefangenen. Etwas in Jansons nesselnder Stimmlage lässt die Alarmglocken in mir schrillen, ein unangenehmes Kribbeln rinnt mir durch die Adern bis in die Fingerspitzen und verschafft mir Gänsehaut. Erst nach einiger Zeit des Schweigens fällt mir auf, dass er mich gesiezt hat; ich wurde also über den Rang der normalen Probanden gestellt und in die nächste Ebene erhoben. Wie nett.

Janson blättert wieder in der Mappe, öffnet dann den Schnappverschluss und nimmt ein Dokument heraus.
Als wäre es das Wertvolleste der Welt, streckt er es mir behutsam und vorsichtig entgegen, sodass ich nicht anders kann, als es ihm betont grobe zu entreissen, sodass das Papier dabei protestierend knistert und an den Ecken zerknittert wird.
Hastig überfliege ich die kleingedruckten Zeilen.

Proband C1; die Lügnerin

Geschlecht: weiblich
Herkunft: unbekannt
Jegliche Daten des Stammbaumes: unbekannt
Informationsquelle: unbekannt
Status A+
Bluttest positiv

Darauf folgt kilometerlang wissenschaftliches Gerede. Am unteren Ende des Dokuments wurde - ganz provisorisch mit einer Heftklammer - ein etwa A5 großer Zettel befestigt, wo mit Tinte einige Sätze handgeschrieben wurden.

Der Masterplan steht kurz vor seiner Vollendung. Es fehlen nur noch wenige Details, um das Heilmittel zusammenzustellen; einige Reaktionsräme wurden noch nicht ausreichen ausgereizt. Diese sind jedoch ausschlaggebend für das gesamte Projekt, weshalb wir uns gezwungen sehen, es noch weiterzuführen. Doch keine Sorge; es dauert nicht mehr allzu lange. ANGST hat eine Variante gefunden, mehrere Tests gleichzeitig auszuführen, damit Zeit gespart wird und infizierte Probanden eventuell noch gerettet werden können. Ich bin mir sicher, du verstehst das; immerhin verfügst du über geraumes Wissen.

Ava Paige

So eine...
Haufenweise Beleidigungen liegen mir auf der Zunge, vor lauter Wut kralle ich mich fester in das steife Dokumentspapier, sodass es einreisst. Als ich den knappen Brief nochmals durchgehe, stechen mir zwei Dinge ins Auge: infizierte Probanden.
Sie weiß gewiss, dass Newt einer dieser Leute ist. Ansonsten würde sie diesen heiklen Punkt nicht so diskret ansprechen. Und weiteres...

"Verdammt, es gibt doch schon ein Heilmittel, ihr Vollidioten!"
fluche ich ungeniert los und wedel dabei wild mit dem Zettel vor Jansons Gesicht herum. Bedächtig entfernt sich dieser einen Schritt von mir und lächelt mich kalt an.
"Die Sache mit deinem Tagebuch meinst du? Ach, ein nettes Spielchen. Aber wir müssen uns jetzt den Träumereien entziehen und tätig werden, Alina. So einfach ist das nicht."
"Das ist nicht mein Ta..."
setze ich an, verstumme dann aber abrupt.. Wie meint er das? War das Buch auch nur eine Variable, auf die die Probanden getestet wurden? Das kann doch nicht sein... oder?
Der Gedanke lässt mich nervös schlucken. Habe ich doch keinen Weg gefunden, Newt zu retten? Die Welt zu retten? Mich zu retten? Was, wenn ANGST doch die einzige Chance ist, das Heilmittel zu finden? Mein standfester Hass gegen die Organisation kommt kaum merklich ins Wanken. Mit wachsendem Zweifel betrachte ich Janson, der dies mit deutlicher Zufriedenheit mitverfolgt und immer noch künstlich lächelt, als ob man seine Mundwinkel an den Ohren festgebunden hätte.

"Also? Möchtest du uns helfen oder nicht? Es sind keine körperlichen Tests, keinem wird Schmerz zugefügt. Als Miss Paige diesen Brief schrieb, waren wir noch mitten in den Nachforschungen verstrickt, seit dem haben wir mehr herausfinden können. Es fehlen nur mehr winzige Puzzelteile, dann ist alles wieder gut; und du bist der Schlüssel, Alina! Du kannst die Welt retten!"
Nun gleicht es mehr dem verzogenem Grinsen einer Horrormaske, was Janson da für Mimiken zieht, doch seine Stimme ist flötend und nesselnd wie eh und je.
Lügner, schießt es mir sofort durch den Kopf. Sie brauchten im Buch umbedingt Thomas' Gehirn, warum also sollte es nun anders sein? Oder war es nur eine Masche, ein Experiment, ein Versuch? Wussten sie gar nicht sicher, ob das Hirn des Jungen die Antworten bereithalten würde? Bei ANGST konnte man nie wissen...

Die ganzen Fragen fraßen spürbar an meinen Nerven und ich ließ Avas Brief in meinen Schoß sinken. Erst jetzt fällt mir auf, wie stark das raue, blütenweiße Papier nach Metall und Desinfektionsmittel stinkt, als habe man es in pures Parfum dieser Duftnoten getaucht.
Außerdem erinnert mich der metallerne Geruch auch an etwas anderes; an Blut. Vielleicht war es dieser Punkt, diese Erinnerung an Wunden, Schmerz und dem damit verbundenen Tod so vieler unschuldiger Jugendliche, welcher mir schließlich die Stützen wegkickte und mein steifes Genick zum Nicken brachte. Ich will nicht nachgeben; aber mir fehlt die seelische Kraft, um es doch zu tun.
"Meinetwegen. Hoffen wir mal, dass ihr diesmal ausnahmsweise euer Wort hält und niemanden foltert."

Auf Jansons leicht faltigem Gesicht breitet sich eine hauchdünne Befriedigung aus, die er mit einem kurzem, gespieltem Lacher zu kaschieren versucht.
"Sehr weise! Nun denn, Krankenpfleger werden dich erst einmal versorgen, dann darfst du zu deinen Freunden zurück."
Schneller als ich reagieren kann, war mir das Blatt abgenommen und der Vizedirektor zur Tür hinausmarschiert. Keine drei Sekunden später kommen zwei Krankenschwestern herein, junge, hübsche Frauen, die mich mit großen Augen verschreckt anblinzeln. Wie Roboter reichen sie mir einen Becher Wasser und ein nach Apfel schmeckendes Muß, dass ich nach tagelangem Fasten mehr schlucke als schmecke. Danach darf ich duschen, bekomme frische Kleider - alle in weiß, wenn ich das so anmerken darf - und sogar mein durch das Shampoo wieder erblaute, jedoch sehr stumpfe Haar wird zu einem strengen, perfekt sitzenden Dutt geflochten. Als ich mich nach einer Stunde Regeneration und Körperpflege in einem Ganzkörperspiegel betrachte, fällt mir fasst die Kinnlade bis zum Boden: ich sehe aus... wie einer von ihnen, könnte man sagen.
Weiße Hose, weiße Bluse, gepflegt und sauber wie ein Arzt. Natürlich ist es um weiten besser als das sandige, zerrissene Gewand, das ich davor getragen habe, die von Blut verkrustete Haut und der fettige, juckende Haaransatz; und doch widert es mich auf seltsame Art und Weise an.

Ich will nicht so sein wie sie.
Ich will wieder normal sein.
Ein gewöhnlicher Teenager.

"Miss?"
Eine Krankenschwester klopft zögerlich an der Badezimmertür, als wäre ich eine Bombe, die bei zu viel Stress hochgehen könnte.
"Mister Janson erwartet Sie. Er möchte Sie nun die den anderen Probanden bringen."
Die Erwähnung der anderen reisst mich aus meinen Gedanken.
Minho. Thomas. Newt. Chuck.
Der Gedanke an sie lasst mich unruhig werden, aber auf eine positive Art.
Ich möchte sie wieder sehen. Sie umarmen und sichergehen, dass es ihnen gut geht.

Hastig trete ich aus dem Bad, wenite Meter entfernt wartet Janson bereits. Ohne ein Wort - und ohne eine einzige Wache, fällt mir auf - geht er los, und ich tribble ihm mit den flachen Schuhen, die man mir gegeben hatte, eifrig nach.
Newt. Ich muss verhindern, dass ihm etwas passiert.
Chuck. Hat er es geschafft? Ich hoffe. Sonst war alles davor umsonst.
Thomas. Thomas muss so und so durchkommen, er ist die Hauptperson.
Minho. Minho...
Zu ihm fällt mir kein tiefgründiges Gelaber ein. Allerdings spricht der Name für sich; ich frage mich, was ihm die letzten Stunden so widerfahren ist. Wie lange war ich überhaupt ohnmächtig? Tage? Wochen? Es müsste länger sein, da Janson davon sprach, sie hätten bereits Ergebnisse aus Tests erhalten. Hat er bereits die Namen der Infizierten genannt? Hasst mich Newt jetzt?
Jansons Stimme reisst mich aus meinen Grübeleien.

"Wie schon erwähnt, müssen bei einigen Tests gewisse Gefühle ausgelöst werden, um die Gehirnströme messen zu können. Angst, Trauer aber auch Freude waren die meistvertretesten Emotionen, aber eine blieb fast völlig aus. Diese sollte durch deinen Auftritt kein Problem mehr darstellen."
Freude?
Freuen sie sich über meine Widerkehr? Aber... er sagte bereits, Freude sei genug vorhanden. Wahrscheinlich Freude über das eigene Überleben oder das von Freunden; bitter.
"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es wird alles wie von selbst gehen. Du kannst nichts Falsches tun!"

Diese Worten alarmieren mich dann doch. Was sagt er da? Was soll ich den tun? Er sagte mir ja gar nichts, von wegen, ich hätte eine Aufgabe?

"Weißt du Alina, ganz unter uns gesprochen; es tut mir leid, dass ihr das alles durchmachen müsst. Doch ein solch ein Opfer für die Menschheit ist einfach notwendig. Deshalb sehe es als Ehre, wenn du die anderen enttäuscht."

Ich stemme die Fersen in den Boden und will ruckartig anhalten. Was will er von mir? Was geht hier eigentlich vor? Ich will doch einfach wieder zu den Lichtern, und Schluss! Keine große Show, keine Reden, keine Drama. Ich hasse Drama. Das macht Filme nur kitschig und unglaubwürdig.

"Es wird auch nur ein paar Tage oder Wochen dauern, bis du ihnen wieder gegenüber treten kannst. Bis dahin haben wir unsere Messergebnisse bestimmt."

Ich gehe weiter. Ich will nicht; aber ich gehe weiter. Meine Beine bewegen sich wie von selbst, unter meinter Haut kribbelt es wie verrückt, als hätte ich Ameisen im Blut. Es fühlt sih an wie damals, in der Wüste, im Gewitter... als kurze Zeit alle dachten, ich sie tot. Nette Reden, die da zustande kamen, aber lustig war es auf keinen Fall.

Ich will mich gegen diese außerkörperliche Kontrolle wehren, doch ANGST scheint mich konplett im Griff zu haben. Ich erinnere mich an Thomas' Beschreibung im Buch, als er unter den Einfluss der Organisation geriet... er schilderte die Symptome, als würden sie durch Mark und Knochen gehen, diese jedoch spielen sich allein im Blut ab.
Der Stich.
Die seltsame Kreatur. Sie hat mich gestochen. Hat sie mir vielleicht irgendetwas gespritzt? Transmitter oder dergleichen, wie bei Divergent? Nicht mal nervös auf die Lippe beissen kann ich mir, als eine eine doppelflügliche Tür aufschwingt und Janson, gefolgt von meiner Wenigkeit, in einen mittelgroßen Raum treten. Mit ungewohnter Eleganz bewegt sich mein Körper über die leicht erhabene Bühne, am Fuß sitzen und stehen die Probanden allesamt zusammen, ihre Gespräche verstummen abrupt bei meiner Erscheinung. Aus dem Augenwinkel - ich bin nicht in der Lage, den Kopf zu drehen - sehe ich, wie eine Gestalt aufspringt; Minho.
In dem Moment beginne ich zu sprechen, ohne es verhindern zu können.

"Guten Tag, Probanden der Gruppe A und B. ANGST erklärt eure Testphasen von nun an für beendet, damit heiße ich euch alle als freiwillige Teilnehmer des Projekts in Zukunft gerne willkommen!"
Gleichzeitig mit diesen Worten zieht sich dir Haut an meinen Schulterblättern schmerzhaft zusammen, genau dort, wo das Tattoo ist. Die Lügnerin.

Fick dich, ANGST.

Aaaaaaaaalles klar xD
War nicht gerade das spannendste Kapitel, aber ja guuut...
Ich werde versuchen künftig kurzere Kapitel zu updaten, dafür öfter, damit ihr nicht so lange warten müsst! :)
LG Cookietoo :D

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