9. Kapitel
Königin Aristea's Sicht:
Mein Sohn würde heute heiraten, dachte ich sofort, nachdem ich aufgewacht war.
Delea war die perfekte Frau für Alexius. Sie würden glücklich miteinander werden und Athen viel weiterführen.
Ich stand auf und begann meine Haare zu kämmen. Dabei dachte ich immer wieder an die Beiden. Dann steckte ich meine langen Haare zu einer imposanten Frisur hoch und kleidete mich an.
Voller Vorfreude schlich ich in aller Frühe zu Delea's Zimmer und begrüßte sie freundlich:„Guten Morgen, Prinzessin." Sie setzte sich verschlafen auf und sah sich verwirrt um. Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten.
Ich zog sie sanft aus dem Bett und setzte sie auf einen Hocker. Sofort machte ich mich an ihre Haare. Ich flocht sie zu einem komplizierten Zopf und steckte diesen, so wie ich es auch bei meinen gemacht hatte, da es so üblich war, hoch. Zum Schluss steckte ich ein paar Perlen und Muscheln hinein und betrachtete sie dann. Sie hatte eine ehrliche und klare Schönheit, die nicht nur Äußerlich zu erkennen war.
Ich half ihr in das Hochzeitskleid, das vor einigen Jahren meines gewesen war.
Bei dem Anblick stiegen mir Tränen in die Augen.
Delea saß niedergeschlagen da und schaute mich traurig an. „Was mache ich hier nur? Ich sollte ihn nicht heiraten.", sagte sie und ich konnte mein Entsetzen kaum noch verbergen:„Delea, er liebt dich! Keine Zeit für Zweifel. Du wirst seine wunderschöne Frau sein und uns alle glücklich machen." Sie lächelte und wischte ihre und meineTränen aus dem Gesicht. Ich sah sie überglücklich an und ermunterte sie nochmal:„Du möchtest doch nicht so einen alten, stinkenden Mann heiraten, oder?" Sie schüttelte lachend ihren Kopf und umarmte mich. Ich hatte sie in der kurzen Zeit ganz schön lieb gewonnen und konnte mir kaum noch vorstellen, dass sie uns verlassen könnte. Mit einem „So jetzt lasse ich dich mal allein" verabschiedete ich mich von ihr und wechselte das Zimmer. Mein Weg führte mich zu meinem Sohn, der bereits in einer angemessenen Bekleidung dort stand und ziemlich nervös aussah. Daneben stand Manuel, mein Mann. Mein Lächeln verschwand und eine traurige Miene bot sich an. Ich hatte keine schönen Erinnerungen an ihn.
Ich senkte meinen Kopf und deutete so auf meine Unterlegenheit.
„Ich bin stolz auf dich, mein Sohn. Du schlägst dich nicht mit Gefühlsduseleien herum.", lobte Manuel ihn.
Er kannte Alexius nicht richtig. Er hatte Gefühle und war nicht machtgierig, das wusste ich genau. Doch leider wussten das nur drei Personen. Alexius selbst, Delea und ich.
Manuel verließ den Raum und ließ mich mit Alexius reden. „Mutter, ich bin nervös.", sagte er direkt, als die Zimmertür geschlossen wurde. Ich lächelte ihn an und versuchte ihn zu beruhigen:„Das ist normal. Du machst das Richtige." Er lächelte mich dankbar an und nahm mich in den Arm, was er nicht oft machte. Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Nun ging ich in mein Gemach und setzte mich dort vor das Fenster.
Ich freute mich sehr für Alexius. Er liebte Delea wirklich. Bei Delea war ich mir sicher, dass sie das selbe empfand. Und ich würde nach der Krönung Alexius nicht mehr von meinem Mann herumkommandiert und schlecht behandelt werden. Alexius würde sich dagegen wehren, das hatte er mir versprochen, denn er konnte es nicht leiden, wie sein Vater mich behandelte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro