49. Kapitel
Alexius
Nachdem sich alle Berater langatmig verabschiedet hatten, bemerkte ich erst, dass Delea fehlte.
"Wisst ihr wo Delea ist?", fragte ich Penthesilea und meine Mutter.
Mutter schüttelte nachdenklich den Kopf, doch Penthesilea schien etwas aufgefallen zu sein.
"Sie sah betrübt aus und ist direkt nach der Beendung gegangen.", meinte diese.
Wahrscheinlich war sie nur beschäftigt gewesen, dachte ich und wollte mir etwas bequemeres anziehen.
Deshalb verabschiedete ich mich kurz bei meiner Familie.
Als ich das Gemach betrat, lockerte ich sofort den Gürtel und die Gewandspangen und zog dem Himation, den Umhang, aus.
Der schlichte Chiton gefiel mir deutlich besser.
Ich ging zu der Truhe vor dem Bett und holte schlichte Samdalen hervor, die ich sofort anzog.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Delea im Bett lag, bis ich ein leises Schluchzen hörte.
Ich setzte mich auf das Bett und zog vorsichtig die Decke von Delea herunter, die über meine Anwesenheit ebenfalls überrascht war.
"Was ist passiert?", fragte ich die Prinzessin. Sie wischte die Tränen weg und setzte ein Lächeln auf. Ein falsches Lächeln.
"Es ist alles gut.", log sie.
Ich schüttelte bloß den Kopf.
Delea setzte sich auf und kämmte die schönen Locken.
Wortlos richtete sie ihre Kleider und ihre Haare, während ich meine Frau perplex anstarrte.
Sie hatte anscheinend nicht vor, mit mir darüber zu reden.
"Delea, warte doch!", rief ich der weglaufenden Prinzessin zu.
"Das Denkmal für die Göttinnen muss noch in Auftrag gegeben werden.", sagte sie bloß.
Und blieb stehen.
"Ich denke daran. Aber wir haben noch ein Thema: Was ist los?", ich bestand auf ihre Antwort.
"Was ist mit dir los?", antwortete sie mit einer Gegenfrage.
"Ich habe dich gefragt, nicht anders herum.", meinte ich.
"Es war nur eine Frage.", schob ich schnell hinterher.
Sie legte ihren Kopf schief.
"Es ist alles gut.", sagte ich.
Vielleicht war sie bereit zu antworten, wenn ich es auch getan hatte.
"Noch vor wenigen Tagen haben wir jeden freien Augenblick zusammen verbracht. Du hast mich gehalten und warst bei mir. Du warst nicht traurig, als die Königin von dem Tod deines Vaters erzählt hat und dann- dann finde ich dich erstarrt am Bett deines Vaters. Nimm mich in die Arme, wenn alles gut ist!", schrie sie aufgebracht.
'Er würde vergiftet, ich gefährde dein Leben!', hätte ich gerne zurück geschrien.
Ich zögerte.
Wir waren alle in Gefahr und ich zog Delea dort herein.
Ich durfte keine Nähe zulassen, sie würden sterben.
"Ich wusste es doch.", murmelte sie.
Es war nur eine Umarmung, komm schon, drängte ich mich.
Zögernd ging ich auf sie zu und umschloss sie leicht mit meinen Armen.
Obwohl ich mich mental dagegen wehrte, genoss ich die Umarmung.
Ihre Hände legten sich in meinen Nacken und ihr Mund auf den meinen.
Du willst sie töten. Lass das!
Schrie mein Kopf.
Du Idiot, genieße die Liebe!
Seufzte mein Herz.
"Nein.", flüsterte ich und ging einen Schritt zurück.
Richtig so, stoß sie weg und rette sie!
Mein Kopf hatte Recht.
Der fassungslose Blick der Prinzessin bohrten sich in mein Herz.
Es schmerzte sehr, sie so leiden zu sehen.
Aber es war das Beste für sie.
Schluss!
Oben ist ein Bild, das ich von Delea gemalt habe.
Ich hoffe, dir gefällt das Kapitel;)
Bis Bald!
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