2. Kapitel
Delea's Sicht:
Ich saß vor so einem dieser aufgeplusterten Gockel von Prinzen, die verheiratet werden sollten. Meine Eltern hatten nichts besseres zu tun, als mich dort hinzuschicken. Ich wollte nicht heiraten. Keinen Prinzen, keinen Wohlhabenden, nicht einmal einen Bettler. Ich wollte Priesterin in Artemis Tempel auf Delos sein. „Hallo", sagte er. Der konnte mir wegbleiben. Ich schwieg ihn trotzig an und er schwieg auch. „Eure Hoheit, darf ich nun den Heimweg antreten?", fragte ich vorwurfsvoll und trotzig zugleich. Er sah mich wie ein erschrockenes Tier an und bekam seinen Mund nicht mehr zu. Für einen kleinen Moment zweifelte ich an meiner Frage, aber dann meldete sich der Prinz doch noch zu Wort:„Hört mir nur einen Augenblick zu. Ich würde gerne mit Ihnen plaudern." Ich nickte langsam und sah ihn für kurze Zeit erstaunt und verwirrt an. „Ich möchte kein König werden und ich sehe dir an, dass du keine Königin sein willst. Deshalb bitte dich: Bleib hier und lerne mich näher kennen.", fügte er hinzu.
Von meiner Verwirrung peinlich berührt rannte, nein ich durfte nicht rennen, ich ging mit schnellen Schritten aus dem Raum und richtete mein Ziel auf das Gästezimmer, das mir zugewiesen wurde. Als ich die Tür geschlossen hatte, damit keiner mein nicht ganz so damenhaftes Verhalten sehen konnte, schmiss ich mich auf das Bett. Ich wollte keine Prinzessin sein, da hatte er recht, aber verwirrt war ich trotzdem. Wahrscheinlich versuchte er so meine Gunst zu gewinnen und konnte einem dir Gefühle von dem Gesicht ablesen. Eine Gabe der Götter? Nein, warum sollte er ein Geschenk von den Göttern bekommen, das würde keinen Sinn ergeben. Allerdings sollte man die Götter nicht unterschätzen oder deren Handeln in Frage stellen.
Eine Glocke erklang, die das Abendessen ankündigte. Ich lief mit sanften Schritten über den langen mit Mamor belegten Flur in den Speisesaal. Dort war eine große Tafel aufgestellt, die aber keinesfalls genug Platz für alle Bewerberinnen bot. Fünf Mädchen setzten sich an die Tafel und ich schloss daraus, dass diese wohl die Favoritinnen des Königs seien und die anderen nach Hause geschickt worden waren.
Ich setzte mich an die Tafel und nahm das königliche Mal zu mir. Der Blick des Prinzen wanderte oft zu mir und jedes Mal, wenn ich es bemerkte, errötete ich. Ich fragte mich warum, denn ich möchte diesen Prinzen doch gar nicht. Wahrscheinlich nur mein Anstand und die Verwunderung über diese Geste, dachte ich mir und gab mich damit zufrieden.
Nach dem Essen ging ich wieder in das Gästezimmer, während die anderen Mädchen in Gesellschaft der königlichen Familie
Ich setzte mich auf mein Bett und starrte vor mich hin.
Dann klopfte jemand an die Tür, die sofort geöffnet wurde. Der junge Prinz betrat den Raum:„Verzeih mir, ich dachte... nein ich wollte-" „Schon gut! Dürfte ich bitte alleine sein?", ich unterbrach sein Gestotter und wandte mich dem Fenster zu. Ich hörte ein leises Seufzen und er versuchte es erneut:„Sie...du bist eine bezaubernde Frau. Lass mich dich kennenlernen und lerne mich kennen."„Na schön. Aber ich verlange einen Gefallen von dir.", antwortete ich frech, sodass es schon fast unverschämt war. „Alles, was du willst. Aber was willst du?", sagte er schnell, bevor ich es mir anders überlegen konnte. Ich beantwortete seine Frage nur zu gern:„Ich will ein Empfehlungsschreiben, um Priesterin zu werden." Er nickte und verließ den Raum mit einem breiten Lächeln.
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Ich hoffe, dass euch die Geschichte gefällt.
Dankeschön
Blütenregen♡
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