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Kapitel 32

(Bild: Waya Van Runehoejs)

Geduld ist das Vertrauen, dass alles geschieht, wenn die Zeit reif ist.

Sham sprang heute mal wieder phänomenal. Nach dem verkorksten Turnier in Damme, liefen die nächsten beiden Trainingsstunden bestens und Peter strebte bereits das nächste Turnier an. Für ihn war nach seinem kleinen Ausraster die ganze Sache vergessen. Teenager machten manchmal eben dumme Sachen.
Für Liv jedoch nicht. Sie haderte immer noch mit sich und hatte keine Ahnung, wie sie sich aus der ganzen Sache wieder rausmanövrierte.

Tim hatte ihr nicht mehr geschrieben, was Liv noch einmal mehr als Zeichen dafür deutete, dass es für ihn eine einmalige Sache gewesen war. Ein Ausrutscher eben. Dennoch hatte sie keine Ahnung, ob sie sich jemals wieder so unbefangen über den Parcours und die Pferde unterhalten konnte, wie früher. Immer, wenn sie Tim sehen würde, musste sie an den Kuss denken und gleichzeitig an Vincent.

Sie hatten gestern geskypt und der Franzose hatte sie wissen lassen, dass er einen neues Pony zur Verfügung gestellt bekam. Eine Apfelschimmelstute mit dem Namen Mirabelle, die noch etwas unerfahren zu sein schien. Aber Vincent war guter Dinge und hatte vollstes Vertrauen in die Stute. Liv vermisste ihn. Früher hatte sie immer über die geschmunzelt, die eine Fernbeziehung führten. Nie hatte sie sich vorstellten können, sich so irgendwie verbunden zu fühlen. Und jetzt? Jetzt hatte sie Vincent und er wohnte über fünfhundert Kilometer von ihr entfernt.

Noch immer plagte Liv ein schlechtes Gewissen. Sie wusste, dass sie es Vincent sagen musste und er würde es wahrscheinlich auch verstehen. Er war klug und würde verstehen, dass Liv unüberlegt gehandelt hatte. Dazu auch noch unter Alkoholeinfluss. Jedoch hatte Liv keinen blassen Schimmer, wie sie das anstellen sollte. Wenn sie im April in Frankreich reiten durfte, was bei dem jetzigen Stand ihrer Leistungen nicht so wahrscheinlich war, dann sahen sie sich erst wieder in zwei Monaten.

Zwei Monate waren eine lange Zeit. Was war, wenn er es auf einem anderen Weg erfahren würde?

Aber von wem?

Liv hatte es niemandem erzählt und Tim war nicht der Typ dafür so etwas überall herumzutratschen. Also hatte Liv vorerst nichts zu befürchten. Außer wenn Tim mit einem seiner Freunde darüber geredet hatte. Wenn Emma es herausfinden würde, dann würde sie natürlich sofort zu Vincent rennen ...

"Liv, Besuch" Lisa war in den Stall gestürmt und blickte das Mädchen mit glänzenden Augen an.

Diese hob die Brauen. "Besuch?"
Lisa nickte schnell. Ihr Blick schweifte kurzzeitig auf Capi, der gelangweilt mit dem Huf scharrte.

Liv unterband dies. Dann seufzte sie. "Was ist es denn für Besuch?"
Lisa grinste verschwörerisch. "Na ja. Peter hat gemeint, ich soll es dir nicht sagen"
Genervt verdrehte Liv die Augen.

"Lisa, Peter würde so was nicht sagen" Damit behielt Liv auch Recht, denn Lisas Grinsen erlosch beinahe zeitgleich.
"Wieso kennst du ihn so gut?", fragte sie etwas niedergeschlagen. Ihr Pferdeschwanz war ziemlich unordentlich zurückgekämmt.
"Falsche Frage", entgegnete Liv, "Es muss heißen: Wieso kenne ich dich so gut"
Nun war sie es, deren Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. "Und jetzt sag mir, wer es ist"

Lisa gab sich endlich geschlagen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Der Bundestrainer. Und er scheint ein Pony für dich zu haben"
Liv klappte die Kinnlade hinunter. Der Bundestrainer, Karsten von Hohenfeld persönlich, wollte ihr ein Pony zur Verfügung stellen?

"Also, dein Gesichtsausdruck ist einmalig" Lisa lachte und Liv knuffte sie in die Seite. Dann stellte sie Capi, den sie in einer halben Stunde eigentlich hätte springen sollen, zurück in die Box und folgte Lisa nach draußen.

Tatsächlich stand in der Hofeinfahrt der Reutingers ein grüner Jeep, an den ein protziger Pferdeanhänger gekuppelt war. Das konnte bloß ein Traum sein.

Karsten von Hohenfeld begrüßte Liv mit einem freundlichen Lächeln. Seine Händedruck war kurz und fest.
"Wie sehr es mich freut, meine beste Reiterin wieder so zu sehen"
Er musterte Liv kurz, die ein wenig verlegen lächelte. Ihr Wangen hatten sich ein wenig gerötet. Die hohe Wertschätzung des Bundestrainers löste einen riesigen Wärmeschwall in ihrem Körper aus.

Peter warf ihr einen aufmunternden Blick zu. Er war selbst ein enger Vertrauter des Bundestrainers.
"Ich habe da so ein holländisches Pony in meinem Stall" Er wandte sich kurzweilig dem Hänger zu, aus dem ein schrilles Wiehern gekommen war. "Braucht 'ne erfahrene Hand. Ist aber genau das, was man sich unter einem Championatspony vorstellt. Dazu auch noch ein richtiger Hingucker"

"Ähm ... ähm. Ok?" Liv hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Von jetzt auf gleich hatte es ihr die Sprache verschlagen. Ihre Gedanken rasten. Niederländisches Championatspony. Vermögen. Bundestrainer. Hingucker. Bundeskader. Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen.
Karsten von Hohenfeld war ebenfalls in Damme gewesen. Er hatte sie reiten sehen.
Er wollte sie für die kommende Saison für Deutschland im roten Jackett reiten sehen.

"Wenn du willst, kannst du sie mal ausprobieren", erklärte er und signalisierte einem Pfleger das Pony auszuladen.
Liv hob die Brauen.
"Sie?"
Der Bundestrainer nickte.
"Ich weiß, dass du kein Stutenfan bist, aber ich bin mir sicher, sie wird dir gefallen. Vertrau mir einfach"

Liv sah der Sache nun etwas skeptischer entgegen. Sie konnte im Parcours kein zickiges Pferd gebrauchen.
Zehn Minuten später, betrachtete Liv die dunkelbraune Ponystute mit der breiten weißen Blesse und den weißen Fesseln mit schief gelegtem Kopf.

"Sie ist echt schick", hauchte Lisa, die Liv nicht von Seite gewichen war. Sie stützte die Hände in die Hüften und blickte auf die schwarzen Schuhspitzen. Dann sah sie wieder zu Liv. "Komm, probier sie aus"

Um weder Peter, noch den Bundestrainer zu enttäuschen nahm sie dem Pferdepfleger schließlich die Zügel aus der Hand und führte die Stute in Richtung der Reithalle.
"Was ist sie bisher gegangen?", fragte Liv ein wenig abgelenkt von dem Pony Karsten von Hohenfeld.

"In den Niederlanden bereits bis 130cm. Sie ist mit ihren zwölf Jahren schon sehr erfahren. Auf dem Papier heißt sie übrigens Waya Van Runehoejs", erklärte der Bundestrainer, der links neben Liv herstiefelte.

Lisa hob die Brauen. "Gesundheit?", meinte sie gerade so laut, dass Liv sie verstehen konnte. Diese musste leise kichern. Der Name war kaum aussprechbar.

Ihre Bedienungsanleitung war da einfacher zu verstehen. Waya, wie Lisa sie der Einfachheit nannte, war zwar etwas temperamentvoll, aber keinen Falls bösartig. Sie ließ sich wunderbar sitzen und hatte traumhafte Gänge. Liv harmonierte gut mit ihr. Sie war bereits auf vielen Pferden gesessen und Waya gehörte eindeutig zu denen, dir ihr länger im Gedächtnis bleiben sollten.

Die relative kleine Stute hatte eine kraftvolle Galoppade, mit der sie energisch an den Sprung heranzog. Sie sprang ruhig und verschwendete keinen Zentimeter. Was für ein Traumpferd.
Sie verkörperte die perfekte Mischung aus Jumper und Sham. Temperamentvoll, aber dennoch gut zu kontrollieren. Schnell und vorsichtig. Gut am Sprung ausgebildet und ehrgeizig. Was für ein Pferd.

"Sie ist großartig", schwärmte Liv Wayas Hals tätschelnd.
"Ich wusste, dass sie dir gefällt" Peter grinste und auch Karsten von Hohenfeld wurde ein leichtes Lächeln entlockt. War das ein Traum oder wirklich Realität? Wenn es wirklich ein Traum war, dann würde Liv am liebsten nie wieder aufwachen.

"Ich werte das mal als Ja. Ja, du willst sie diese Saison reiten oder?" Liv nickte heftig. Wie konnte man bei so einem Angebot nur Nein sagen?

Später, als sie neben Lisa in der großen Halle Schritt ritt, tippte Liv hektisch auf ihrem Smartphone herum, um Vincent von den Neuigkeiten zu erzählen. Er spammte ihn mit jeder Einzelheit über Waya zu, ohne, dass überhaupt antwortete. Wahrscheinlich ritt er gerade selbst.

Liv kam aus den Schwärmen gar nicht mehr heraus. Waya war ein Traum. Ein Pferd, das einem nicht allzu häufig begegnete. Sie könnte Livs neuer Dino werden.
Dabei waren die Probleme um Tim und Vincent vollkommen vergessen.

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