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Kapitel 31

"Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht?" Peter verschränkte die Arme vor der Brust und lief vor dem LKW auf und ab. Er war stocksauer. Annie wollte etwas sagen, doch er schnitt ihr das Wort ab.

"Weißt du, eigentlich will ich es gar nicht hören. Es ist mir egal" Er blieb stehen. "Es ist nicht mein Problem. Mein Problem ist es erst, wenn eure Eltern erfahren, dass ihr Alkohol getrunken habt" Er warf Annie einen strengen Blick zu und sie senkte den Kopf.

Liv stützte ihre Ellenbogen währenddessen auf ihre Knie. Ihr Schädel brummte und sie konnte sich nicht mehr an den gestrigen Abend erinnern. Nur eine Sache, die verschwand einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Sie hatte Tim geküsst und sie wusste noch nicht einmal warum. Tim war ok, er war freundlich und hilfsbereit, nicht hässlich, nicht hübsch und war immer nett zu Liv gewesen. Aber sie hatte sich nie zu ihm hingezogen gefühlt.

Warum um alles in der Welt hatte sie ihn dann geküsst? Und warum hatte er ihren Kuss erwidert? Er hätte sie wegstoßen können, ihr sagen können, dass es falsch war, was sie gemacht hatte. Dann wäre jetzt alles viel einfacher. Liv dachte an Vincent. Erst am Tag vorher hatte sie ihre Beziehung bekannt gemacht. Emma hatte sie vollkommen bescheuert angesehen und jetzt hatte sie schon wieder etwas gegen Liv in der Hand. Niemand durfte erfahren, dass sie Tim geküsst hatte ... niemand.

"Liv, hörst du mir überhaupt zu?" Peter hob die Brauen und stützte die Hände in die Seiten. Liv blickte auf. Sie hatte keine Ahnung, was Peter gerade gesagt hatte. Stattdessen rasten ihre Gedanken und ihr Kopf dröhnte. Unauffällig steckte Annie ihr ein Aspirin zu.

"Ich versteh es nicht mal" Peter seufzte und kniete sich neben Liv. "Liv, ich kenne dich jetzt schon so lange ... du warst nie der Typ, der auf Parties ging und sich unnötig betrank. Vor allem nicht vor einer wichtigen Prüfung. Warum dann ausgerechnet jetzt, jetzt, wo es wichtig ist, sich gut zu platzieren. Die Sichtungsprüfungen für den Preis der Besten sind bald. Willst du dich da auch so benehmen?"

Peter erhob sich wieder. "Ihr seid alle noch keine sechzehn, das heißt, ihr dürftet rein theoretisch noch keinen Alkohol trinken" Peter kratzte sich am Nacken. Ihm war bewusst, dass ihm keiner wirklich zuhörte. Liv sah bestürzt auf den Boden. Mit den Klamotten vom Vortag war sie heute Morgen in Reutingers LKW aufgewacht. Von Annie und Lisa hatte stattdessen jede Spur gefehlt. Sie schienen wohl woanders geschlafen zu haben und das hatte Peter natürlich brühwarm mitbekommen.

"Ich habe eine gewisse Verantwortung für euch", fuhr Peter von fort. "Und glaubt mir, es ist besser, wenn ihr heute nicht reitet. Keiner von euch. Es soll schließlich nichts passieren ... Liv, was meinst du?"

Liv blickte auf. Ihre blonden Haare waren mittlerweile nachgewachsen und fielen strähnig über ihre Schultern. Sie hatte Angst, Tim zu begegnen. Sie wollte sich nicht rechtfertigen, sie wollte ihm nicht erklären, dass es ein Fehler gewesen war. Sie fühlte sich elend.

"Ich denke, wir sollten heimfahren" Livs Stimme war rau. Ihre aufgesprungenen Lippen schmeckten noch immer nach Alkohol und es kam ihr so vor, als hätte ihr jemand mit einem Baseballschläger eins übergezogen. Sie wollte einfach nur weg; und heulen.

Lisa sah sie verständnislos an. "Was? Ich bin nicht mal die, die sich betrunken hat und ich darf trotzdem nicht reiten?"

"Entweder alle oder keiner", meinte nun auch Annie, die mittlerweile wohl begriffen haben schien, was für einen riesen Fehler sie gemacht hatten. Liv kannte sie noch nicht lange, doch sie wusste, dass Annie vernünftig war. Vernünftig und intelligent. Jedoch war gestern wohl beides ausgeschalten gewesen.

Peter zog alle Nennungen der Finals zurück und Lisa zeterte die komplette Fahrt über wie ein Rohrspatz.

Dabei war sie es doch gewesen, die unbedingt auf die Party wollte.

Die Eltern der Mädchen waren mittlerweile eingeweiht. Reutingers waren außer sich gewesen und auch Thomas Langhoff war nicht gerade begeistert. So endete das anfangs noch so glorreiche Wochenende vorzeitig in einem riesen Chaos.

Als sie Zuhause angekommen waren, stellte sie Sham und Dino auf die Koppel. Capi kam in die Führmaschine. Es war grauenvoll, Liv war am Ende. Nicht nur körperlich sondern auch psychisch. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als an den Kuss und an Vincent. Er durfte es nicht erfahren, sonst ... sonst war eigentlich?

Würde er ausrasten? Schluss machen? Würde dieser klitzekleine Fehler alles zerstören?

Macht man nicht die meisten Fehler wenn man zu viel denkt, wo man eigentlich fühlen sollten?

Als Liv am Montagmorgen auf ihr Handy schaute, war es überschüttet mit WhatsApp Nachrichten. Gleich ganz oben war eine von Vincent. Sie traute sich gar nicht, sie zu lesen. Dabei hatte er nur gefragt, ob sie das Wochenende mit Sham gut überstanden hatte und nicht wieder im Sand gelandet war. Liv beschränkte sich auf eine kurze Antwort. Es tat weh. Eindeutig. Sie konnte ihn einfach nicht anlügen.

Die anderen waren von Leuten aus der Schule, die nach Hausaufgaben fragten oder sich bei Liv mehr aus Höflichkeit, als aus Interesse fragten, wie das Wochenende gelaufen war. Lisa schrieb ihr, dass ihre Eltern sauer waren und Annie hatte sich einfach bei ihr erkundigt, wie es ihr ging. Die letzte Nachricht, die Liv noch nicht geöffnet hatte, war von Tim. Er hatte ihr heute um halb zwei in der Nacht geschrieben.

Hey Liv ... Alles ok? Wo warst du heute? Warum bist du nicht geritten?

Mehr nicht. Völlig unpersönlich, als würden sie sich nicht wirklich kennen. Sie hatte keine Ahnung, was Tim jetzt dachte. Ob sie in ihn verliebt war oder ob es ein Ausrutscher gewesen war. Aber sie war froh, dass er sie nicht darauf angesprochen hatte. Sie wusste nicht, was sie ihm zurückschreiben sollte. Sie biss sich auf die Unterlippe. In einer Stunde müsste sie fertig sein für die Schule. Wieso also jetzt antworten, wenn sie später auch noch Zeit hatte?

Mir ging's nicht so gut.

Sie schrieb ihm nach der Schule. Sie fühlte sich nicht wohl dabei und hatte irgendwie Angst davor sich vor ihm zu rechtfertigen. Es war alles so bescheuert. Wenn es Schicksal wirklich gab, was hatte dieser Kuss dann für einen Sinn? Natürlich kann man Fehler durchstreichen, aber man kann sie nicht ausradieren. Liv würde sich immer daran erinnern, dass sie ihren ersten richtigen Freund hintergangen hatte.

Ok, dann gute Besserung.

Tim war so nett. Er war ein anständiger Junge. Wahrscheinlich hatte er nicht mal gewusst, dass Liv mit Vincent zusammen war. Für ihn war es einfach nur ein Kuss gewesen. Für Liv jedoch war es der Schlag gewesen, der ihr makelloses Spiegelbild entzwei brechen ließ. Nun saß sie in dem Scherbenhaufen, sauer und enttäuscht von sich selbst. Ihr war bewusst, dass sie einen Fehler gemacht hatte, allerdings hatte sie keinen Blassen Schimmer, wie sie ihn wieder ausbaden wollte.

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