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15

Die ganze Zeit sehe ich Lisa an. Sie tut so als wäre nichts und vielleicht bilde ich mir das ganze auch nur ein, aber ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet sie mich hintergehen würde. Sie schaut zu unserem Dozenten, der gerade ein paar letzte Worte sagt, bevor wir heute alle gehen können. Dieser Montag zieht sich endlos hin. Sie grinst und lehnt sich zu Miri die ihr etwas ins Ohr flüstert. Eigentlich sollte ich wütend auf sie sein, weil sie mit Dylan geschlafen hat, wissend das er mit mir zusammen ist. Dass er mit anderen rummacht, daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt, aber als eine Freundin ist sie einen Schritt zu weit gegangen. Ich bin viel mehr enttäuscht darüber, dass sie mir so etwas antut. Wir waren nie beste Freunde, aber wir haben uns immer gut verstanden. Jetzt sehe ich sie in einem ganz anderen Licht. Sie respektiert weder mich, noch meine Beziehung. Von anderen hätte ich das auch nicht erwartet. Viele der Frauen, mit denen Dylan schläft, wissen nicht ein Mal, das ich existiere. Aber Lisa hat die Latte angehoben und ist Limbo darunter getanzt. Auf ihrem Hals zeichnen sich noch immer blaue Knutschflecken ab.

Vielleicht bin ich ja auch ein bisschen selbst dran Schuld, dass mich jeder so behandelt. Immerhin sage ich nie ein Wort. Und das ist falsch, aber wie soll ich etwas sagen, wenn mir doch nie jemand zu hört. Meine Stimme verschwindet immer in der Masse, wird überhört oder im Keim erstickt. Niemand interessiert sich für das, was ich zu sagen habe. Es ist als wäre ich unsichtbar.

„Kommst du?" Miri grinst mich an. Ich blinzle mehrmals und nehme meinen Blick von dem Stuhl, auf dem Lisa die ganze Zeit noch saß. Jetzt steht sie neben Miri, schaut auf ihr Handy und grinst. Es könnte Dylan sein, der ihr gerade geschrieben hat. Ich schaue auf mein Telefon. Nichts, keine Nachricht, kein Anruf. Nur wenige Leute interessieren sich genug für mich, um mir auch zu schreiben. Ich bin nicht interessant genug. Der Hörsaal leert sich mehr und mehr, bis irgendwann nur noch wir und ein paar andere hier sind. Nickend verstaue ich meinen Laptop und meinen Notizblock und folge den beiden raus. Die Kälte schlägt mir gegen die Wangen. Obwohl die Sonne immer noch so schön scheint wie heute Morgen, ist es trotzdem unglaublich kalt. Ich binde meinen Mantel zu und folge den beiden auf das Unigelände. Mein Blick fällt zu einer Gruppe von Studenten die rauchend am Eingang stehen und sich unterhalten.

„Die Damen", begrüßt uns jemand. Bevor ich realisieren kann, wer es ist der da spricht, legt Dylan schon seinen Arm um mich und gibt mir einen Kuss auf mein Haar. Ich lächle leicht und lehne mich an ihn. Miri beobachtet ihn mit einer Mischung aus Abneigung und Abschätzung. „Hey", murmelt sie knapp und sieht auf ihren dicken Ordner. Sie mag Dylan nicht, ich weiß es. Sie macht kein Geheimnis aus der Sache. Lisa sieht immer noch, oder schon wieder auf ihr Telefon, es wirkt fast schon als würde sie es meiden, ihn anzusehen. „Was machst du hier?" Frage ich und drehe mich in seine Richtung. Er lächelt mich an und zuckt mit den Schultern. Er wirkt heute so gelassen und glücklich, dass sich das auf mich überträgt. Mein Herz fühlt sich ein bisschen leichter an, an solchen Tagen. „Ich dachte ich hole dich ab und wir gehen zusammen was Essen." Schlägt er vor. „Klingt gut", stimme ich zu und grinse. Weil ich heute nichts zu Essen dabei hatte, konnte ich bis jetzt auch noch nichts essen. Mein Magen knurrt schon bei dem Gedanken daran.

„Du hast doch bestimmt nichts dagegen wenn ich mit komme?" Wirft meine beste Freundin mit frechem Grinsen ein. Ich sehe sie schmunzelnd an. Die beiden können sich gegenseitig nicht riechen. „Ich habe heute noch nichts gegessen", fügt sie theatralisch hinzu. Dass das gelogen ist weiß ich. Sie liebt essen viel zu sehr, als das sie es auch nur ein paar Stunden ohne aushalten würde. Mein Blick wandert zu Dylan, dessen Kiefer vor Wut mahlen. Ich hoffe, das hat seine gute Laune für heute noch nicht ganz verdorben.

„Na gut", stimmt er bissig zu. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss, quasi als kleines Dankeschön dass er Miri mit uns essen lässt. „Kommst du auch mit?" Meine beste Freundin widmet sich jetzt Lisa, die die Unterhaltung nur am Rande mitbekommen hat. Ich schnappe kaum hörbar nach Luft und hoffe dass sie nein sagt. Auch Dylans Griff um meine Hüfte wird fester. Er will auch nicht das sie mit kommt aber aus anderen Gründen als ich.

„Mein Auto ist voll mit Kram, sie wird da kein Platz mehr haben", knurrt er mit zusammen gebissenen Zähnen. Miri schaut zwischen den beiden abwechselnd hin und her. Ich bete, dass sie nicht darauf kommt. Sie würde ausflippen und Dylan die Augen ausreißen. Skeptisch nickt sie und schnalzt mit der Zunge. „Gut, dann nur meine beste Freundin, ihr Freund und ich. Klasse."

Ohne noch etwas zu sagen, geht sie vor. Ich werfe Lisa einen Blick zu, die verletzt aussieht und plötzlich tut sie mir leid. Ich weiß ich sollte kein Mitleid mit ihr haben, aber ich kann nichts dafür. Dylan hat deutlich klar gemacht, dass er sie nicht dabei haben will, was mich freut denn die Situation wäre schräg und unangenehm geworden. Aber sie ist offensichtlich verletzt. Am Ende des Tages bin ich seine Freundin und niemand anderes. Selbst wenn die Hölle zu friert würde Dylan sich am Ende für mich entscheiden und das ist ein beruhigendes Gefühl. Am Ende bin es immer ich, egal wer alles dazwischen kommt.

Wir, oder viel mehr Miri entscheidet sich für ein Burger Restaurant am Ende der Stadt. Ich weiß die macht das hauptsächlich, um Dylan zu ärgern, der gerne das sagen hat. Und eigentlich habe ich nichts dagegen wenn er entscheidet, was wir essen. Aber es ist auch erfrischend zu sehen, dass jemand anderes diese Rolle übernimmt. Er schaut durchgehend mit ausdruckslosem Gesicht auf die Straße. Ich nehme seine Hand, die auf meinem Schoß liegt und drücke sie leicht. Ein fragender Gesichtsausdruck zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Ich lächle ihn einfach nur an. Während Dylan und ich relativ still sind, quasselt meine beste Freundin, als ginge es um Leben und Tod. Dabei interessiert es sie nur wenig, dass Dylan ihr nicht zu hört und auf ihre Fragen absichtlich nicht eingeht. Genervt verdreht er die Augen und stellt das Radio ein bisschen lauter. Die Musik ist für meinen Geschmack ein bisschen zu laut, zu schrill und man versteht nicht, was der Mann überhaupt singt.

Er hält auf dem Parkplatz des Restaurants und schaltet den Motor ab. Die laute Musik verstummt und hinterlässt ein dumpfes Gefühl in meinen Ohren. „Ui Essen", ruft Miri verzückt aus und springt aus dem Wagen. Ich lache kopfschüttelnd und sehe ihr nach wie sie vor zum Eingang rennt. Manchmal benimmt sie sich wie ein Kleinkind. „Sie ist eine verdammte Nervensäge", motzt der Braunhaarige neben mir und fährt sich gestresst über die Schläfe. „Ey", mahne ich gespielt und stupse ihn mit der Schulter an. „Sie ist meine beste Freundin", füge ich noch hinzu. Ich wünschte, die beiden würden sich besser verstehen. Denn auch wenn Miri ihre Abneigung gut verstecken kann, wenn sie das will, ist er eben nicht sehr gut darin. Oder viel mehr will er es gar nicht verheimlichen.

Drinnen erschlägt einen die Wärme schon fast. Sofort öffne ich meine Jacke und ziehe sie aus. „Ich finde dein Outfit ja immer noch unangebracht für die Uni", murmelt Dylan an meinem Ohr und sieht an mir runter. Fragend folge ich seinem Blick. Die weiße Bluse, der schwarze Stoffrock und die dicke Strumpfhose sind jetzt nicht unbedingt Dinge, die ich als unangebracht bezeichnen würde. „Sie kann tragen was immer sie will", mischt Marissa sich ein. Ihr Blick würde Giftpfeile verschießen wenn das möglich wäre. Dylan neben mir versteift sich merklich. Ich kann nicht glauben, dass mein Outfit sich in ein Streitthema verwandelt. „Hey", mahne ich deshalb ruhig und sehe zwischen den beiden hin und her. „Es ist okay. Der Rock ist vielleicht ja wirklich ein bisschen kurz", ich zucke mit den Schultern. „Jules, dass kann doch nicht dein ernst..." „Hör jetzt auf", warne ich meine beste Freundin: Ich sehe ihr an, dass sie nicht aufhören will. Doch sie lässt es mir zu liebe sein. Ihr Blick trifft ein letztes Mal Dylan, der das jedoch nicht merkt weil er die Karte ansieht.

Ich hasse es wenn man sich meinetwegen streitet. Dylan hat nicht ganz unrecht, wenn er das sagt. Der Rock muss nicht sein. Außerdem weiß ich wie sehr er es liebt wenn ich mich nur für ihn so anziehe, er hat es verdient, dass ich ihm diesen Respekt gegenüber bringe.

„Ich muss auf Toilette", blafft sie und schiebt den Stuhl quietschend zurück. Seufzend sehe ich ihr nach. Mein Hunger hat sich bereits verabschiedet. Egal in welcher Situation ich mich befinde, immer lasse ich jemanden hängen. Es wird immer jemanden geben, der enttäuscht von mir ist. „Ich finde es gut, dass du deinen Fehler einsiehst", Dylan legt die Menükarte zur Seite, sein Blick durchforscht mich. Verstehend nicke ich. „Es ist doch ganz leicht, sich zu benehmen, oder?" Er sieht mich fragend an. Ich öffne meinen Mund, schließe ihn aber auch gleich wieder und sage nichts. Eine Person ist schon wütend, Dylan soll nicht auch noch wütend werden. „Du bist so gut", murmelt er und gibt mir einen Kuss. Lächelnd schließe ich die Augen. Der Stille Moment wird von einem lauten quietschen unterbrochen. Miri lässt sich, immer noch sichtlich wütend, auf den Stuhl fallen und räuspert sich. Entschuldigend lächle ich sie an.

„Wir nehmen das Tagesmenü", Dylan wendet sich der Kellnerin zu. Sie mustert ihn interessiert und schreibt sich unsere Bestellung auf. Sie sieht deutlich, dass er mit mir hier ist und trotzdem hat sie nichts dagegen, ihm ihren Ausschnitt entgegenzuhalten und mit ihm zu flirten. Es macht mich wütend, dass ich konstant von anderen Frauen übergangen werde. Vielleicht sieht mich niemand als Konkurrenz, weil ich das nicht bin. Ich bin ersetzbar, unsichtbar, niemanden den man als gefährlich ansieht oder vor dem man Respekt hat.

Ich bin eben nur die, die seine Scherben zusammen hält und sich daran schneidet.

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