Kapitel 5
Zurück in der Akademie war ich direkt in den medizinischen Flügel gegangen. Ich hatte nicht auf diese Grace gewartet, denn ich wollte ganz sicher nicht von ihr verarztet werden. Die brauchte sich nicht die Mühe machen ... wobei sie das sicherlich auch nicht gemacht hätte. Das zeigte sich ja alleine daran, dass sie mir nicht nachgekommen war. Lieber flirtete sie mit Satoru ... und er würde es sicherlich zulassen.
"Scheiße, deine Haut ist ja richtig verätzt", sagte Shoko, als sie sich das Ausmaß meiner Verletzungen ansah. Ich lag auf einer Liege, nur in meinem BH und meinem Slip. "Aber du hattest noch Glück im Unglück. Ich glaube, deine Kleidung hat das meiste abgefangen, hätten diese Hände dich noch länger festgehalten, wäre es brenzlig geworden. Aber an Beinen, Armen und an deinem Oberkörper sind es nur Reizungen der Haut, das geht weg."
"Das ist eine gute Nachricht", meinte ich. Sie fing an alle Stellen einzucremen und widmete sich dann meinen Handgelenken, die sie ein bisschen mehr behandeln musste, genauso wie meine Fußknöchel. Meinen Hals hatte sie sich noch nicht richtig angesehen, aber schon ein Tuch mit irgendeiner Flüssigkeit auf meine Haut gelegt, damit sich diese erholen konnte. Shoko spritzte mir irgendwas, was wohl die Haut regenerieren sollte. Ich hatte keine Ahnung davon und hoffte einfach nur, dass alles wieder normal wurde und ich keine richtigen Narben davon tragen würde. "Ich bin übrigens ziemlich froh, dass du wieder hier bist." Ich drehte meinen Kopf zu ihr.
"Du bist froh?", wollte ich wissen. "Dann wärst du die einzige. Ich hab doch alle verraten."
"Du weißt, dass ich auf Gojos Seite stehe, was die Ältesten angeht, aber ich konnte dir nichts vorwerfen. Wir alle müssen uns nach ihnen richten, selbst er und ich fand es unfair, dass sie alle nur dir die Schuld gegeben haben." Sie zuckte die Schultern. "Ich kenne dich, Mako, du hattest sicher einen Grund." Ich lächelte leicht.
"Ja, den hatte ich. Es ist kompliziert."
"Das habe ich mir gedacht. Hast du schon mit Masamichi darüber gesprochen?"
"Ich denke, das hat Satoru schon getan."
"Ihr arbeitet also wieder zusammen?"
"Was hat er dir gesagt, nachdem ich gegangen bin? Hat er überhaupt mit irgendwem gesprochen?"
"Nachdem du gegangen bist, hat es eine ganze Weile gebraucht, bis er überhaupt wieder was gesagt hat." Ich riss die Augen auf und sah sie fragend an.
"Was? Satoru und nichts sagen?" Shoko lachte und nickte.
"Er war ziemlich in sich gekehrt, so kannte ich ihn nicht ... wobei, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war er ganz zu Anfang auch mal so gewesen. Früher ... er war immer gereizt und hatte manchmal seine Kräfte nicht im Griff." Ich schluckte, denn ich wusste genau wovon sie sprach. Ich hatte Satoru so kennen gelernt. Damals war er so anders ... gebrochen.
Satoru war schon immer dazu bestimmt der beste Jujuzist überhaupt zu werden. Er hatte schon immer den Druck gehabt, allerdings ohne Grund. Er hatte die Kraft, sie war einfach in ihm und er musste sie nur richtig einsetzten. Man hatte ihn immer besonders behandelt und in den Himmel gelobt, sodass er sich unbesiegbar gefühlt hatte. Bis er dann auf meinen Vater traf. Durch ihn hatte er erfahren, wie schwach er in Wirklichkeit war. Wenn es um Fluchkraft ging war Satoru unübertroffen, er ist der stärkste Jujuzist, aber mein Vater benutzte keine Fluchkraft, er war ein ganz normaler Mensch, der es geschafft hatte Satoru zu besiegen. Waffen wie zum Beispiel mein Katana konnten Satorus Infinity durchbrechen, solange ich es nicht mit Fluchkraft verstärkte und das war ihm bis dato nicht bewusst gewesen. Das war zu der Zeit keinem so richtig bewusst gewesen.
Mein Vater hatte ihn schlimm zugerichtet und das war der Zeitpunkt gewesen, in dem Satoru in ein Loch gefallen war. Er war der Stolz aller, sollte das Vorzeigeobjekt aller Jujuzisten werden und hatte verloren. Den Druck, den er dann von oben, von den Ältesten, bekommen hatte, war so immens, dass er durchgedreht war. Aber schon damals hatte er gewusst, wie er das vor allen versteckte. Denn gesund war es nicht gewesen, dass alle so auf ihn geschaut hatten.
Und dennoch ... obwohl es mein Vater gewesen war, der ihn gebrochen hatte, hatte er Megumi und mich gerettet. Er hatte uns vor der Zenin Familie gerettet, an die Toji uns verkauft hatte. Er hätte alles für Geld getan, das wusste ich. Aber das war jetzt nicht mehr wichtig. Ich wollte nicht mehr so oft an diesen Mann denken, denn er war Geschichte, ich brauchte ihn nicht. Megumi und ich hatten uns damit abgefunden, dass wir nur uns hatten ... uns und Satoru.
Ich hatte von seinen psychischen Problemen nicht direkt gewusst, wie auch? Ich war gerade mal zwölf gewesen, als Satoru uns aufgenommen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich sowas nicht sehen können, aber mit jedem Jahr was verging, hatte ich immer mehr gesehen und hatte durch seine Mauer sehen können, die er um sich herum errichtet hatte. Denn es kam ziemlich oft vor, dass Satoru seine Beherrschung verlor. Man hatte darüber hinweg gesehen, denn er war ein Genie.
Mit sechzehn war ich dann bei Gojo gewesen, als wir von einem Fluch angegriffen worden waren, einem Sonderfluch der höchsten Stufe. Dort hatte ich das erste Mal das Ausmaß gesehen, was in Satoru vorging. Ich hatte ihn bewundert, wie alle es taten, wie konnte ich auch nicht? Er kam immer unverletzt nach Hause, trieb einen Fluch nach dem anderen aus und rettete uns alle jeden Tag aufs Neue. Wie konnte man so jemanden nicht bewundern? Und natürlich war ich leicht in ihn verliebt, auch wenn ich wusste, dass das niemals was werden würde. Er war sowas wie mein Ziehvater, das würde er niemals zulassen, deswegen hatte ich mich damit abgefunden, hatte im Stillen für ihn geschwärmt. Aber an dem Tag hatte ich gesehen, was dieser Druck mit ihm machte.
Er war in einen Rausch gefallen, den niemand hätte stoppen können ... das hatte ich zumindest geglaubt. Aber es gab jemanden, der ihm hatte helfen können ... zumindest dachte ich, dass es so war.
"Mako?" Ich blinzelte und sah Shoko an.
"Hmm?"
"Ich habe gesagt, dass es nur eine Person gegeben hat, die ihn runter gebracht hat, sodass er wieder ansatzweise so war wie vorher und das warst du." Ich vermied es ihr in die Augen zu sehen. Denn irgendwie fühlte es sich gerade im Moment falsch an. Alles was ihn und mich verbunden hatte, war nicht mehr wichtig. Dass ich Schuld war, das wusste ich ja. Ich hielt mich bewusst von ihm fern, suchte nicht das Gespräch, weil unser Streit vor zwei Jahren ...
Wenn du gehst und das durchziehst, dann brauchst du nicht mehr zurückkommen.
Seine Stimme in meinem Kopf war noch so präsent, als hätte er es mir gestern erst gesagt. Das stand zwischen uns und ich meine, er machte keinen Hehl daraus, dass er sich in den letzten zwei Jahren mit Frauen getroffen hatte. Wobei ... man bei ihm nie wirklich wissen konnte, ob er es ernst oder nur als Scherz meinte.
"Shoko, kann ich dich etwas fragen?", meinte ich dann, ging nicht auf ihr Gesagtes ein. Sie stand an meinen Füßen, versorgte meine Fußknöchel, sah mich aber jetzt an.
"Klar, du kannst mich alles fragen."
"Wer ist diese Sato?"
"Du meinst Grace?" Ich verdrehte die Augen.
"Ja, die."
"Sie ist vor anderthalb Jahren hergekommen, um mich zu unterstützen. Durch die ganzen Vorkommnisse mit Yuji und Sukuna und den ganzen Flüchen, die plötzlich auftauchen, ist es anstrengender für mich geworden und ich brauchte Hilfe. Grace kenne ich noch von früher, sie ist wirklich begabt und hat unglaubliche medizinische Kenntnisse."
"Haben sie was?" Shoko hielt in der Bewegung inne, denn sie wollte mir gerade das Heilmittel spritzen, sah mich an.
"Ähm ..."
"Sag es einfach."
"Es scheint so. Auf jeden Fall flirtet sie sehr offen mit ihm und er unterbindet es nicht." Ich schluckte hart und nickte. Das war ein Stich ins Herz, den ich erst einmal verkraften musste. Wobei mir das nicht zustand. Wir waren nicht mehr zusammen, mit meinem Gehen hatten wir Schluss gemacht und er durfte tun und lassen was er wollte. "Habt ihr zwei noch nicht geredet? Ich dachte, dass ihr das schon längst getan habt und deswegen wieder zusammen losgezogen seid."
"Na ja, wir haben nicht über alles gesprochen. Ich meine, dazu habe ich kein Recht. Ich bin gegangen ohne mit ihm darüber zu sprechen."
"Mako, du solltest mit ihm reden. Über euch solltet ihr reden, wie es jetzt weiter geht. Wenn du dich einfach zurückhältst, weil du denkst, dass da was ist, wird es nur zu Komplikationen führen."
"Es sind zwei Jahre, Shoko. Ich habe Fehler gemacht und muss jetzt damit leben. Ich kann nicht von ihm verlangen, dass er noch dasselbe fühlt nach dieser Zeit und nach meinem Verrat."
"Aber du fühlst noch dasselbe."
"Ja, weil ich einen ganz anderen Wissensstand hatte, all die Jahre."
"Stimmt schon, aber es ist Gojo. Du und er, ihr habt eine ganz andere Geschichte, du solltest mit ihm darüber reden. Ihr zwei konntet schon immer gut miteinander sprechen. Du weißt Dinge über ihn, die niemand weiß." Sie hatte schon Recht und doch wollte ich es nicht tun. Es war ihm gegenüber nicht fair und wenn er wirklich etwas mit Grace hatte ... dann konnte ich erst Recht nichts sagen, das stand mir einfach nicht zu.
Als Shoko dann endlich mit meinen Fußknöcheln fertig war, widmete sie sich meinem Hals. Die blauen Flecken waren nichts im Gegensatz zu der versengten Haut. Zwar gab sie mir Schmerzmittel, aber die halfen nicht wirklich. Shoko musste mir irgendwas auf die Wunde schmieren, die unheimlich brannte. Und die musste ich eine halbe Stunde drauf lassen, damit sich meine Haut ... ich wusste das Wort nicht mehr, aber auf jeden Fall, damit irgendwas passierte, damit die Wunde zuwachsen konnte. Shoko hatte mit tausend Worten um sich geworfen, die ich nicht verstanden hatte. Solange das alles funktionierte, war ich ja froh.
Eine Stunde später war ich dann endlich aus dem Behandlungszimmer raus. An Hand- und Fußgelenken hatte ich Verbände, genauso wie um meinen Hals. Es schränkte mich ein wenig ein und war unangenehm, aber da musste ich wohl durch.
Während ich zurück zum Wohnheim ging, sah ich auf den Boden, trat einen kleinen Stein vor mir her und wollte mich nur darauf konzentrieren. Ich wollte niemanden sehen und auch mit niemandem sprechen, auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich zu Masamichi gehen sollte, um ihm alles zu erklären. Wobei ich mir sicher war, dass Satoru ihm schon alles erzählt hatte. Denn das ganze war wichtig und da Masamichi noch nicht selber nach mir gesucht oder mich zu sich zitiert hatte, wusste er schon Bescheid. Zudem war es auch besser, wenn Satoru es ihm sagte, ich konnte es ja nicht wirklich und auch wenn ich mir sicher war, dass mir nichts passieren konnte, wenn ich Gokus Fluch entging, wenn ich es aufschrieb, wusste ich doch nicht, ob ich dieses Glück nicht auch überstrapazieren konnte.
"Du könntest heute Abend vorbeikommen. Ich kann was für uns kochen." Ich sah automatisch hoch, als ich ihre Stimme vernahm. Am liebsten wäre ich weitergegangen, hätte das nicht gehört. Ich wollte nicht in solch eine Situation laufen, es tat doch so schon weh genug.
Vor mir standen Grace und Satoru und natürlich hatte sie wieder eine Hand auf seiner Brust, stand ziemlich nah bei ihm. Wenn die nicht wie ein Paar aussahen, wusste ich auch nicht weiter. Und ich musste es wissen. Zwar hatten Satoru und ich unsere Beziehung ein bisschen geheim gehalten, denn er als stärkster Jujuzist war immer Ziel irgendeiner Gruppe oder wurde von den Flüchen gefürchtet, sodass es sicherer für mich gewesen war, dass es nicht jeder wusste, dass ich mit ihm zusammen war. Aber immer wenn ich konnte, hatte ich nahe bei ihm gestanden, einfach nur um in seiner Nähe zu sein, wenn wir uns schon verstecken mussten, dann wollte ich ihm wenigstens so nahe sein. Und dasselbe tat auch Grace gerade.
Bevor Satoru ihr allerdings antworten konnte, drehte sie ihren Kopf und sah mich.
"Oh, Makoto, du bist schon fertig?", fragte sie, was mich nur wütend machte.
"Ich sagte eben schon Mako reicht vollkommen", erwiderte ich leicht gereizt.
"Achso, ich dachte, dass ist ein Spitzname."
"Ist es auch."
"Sie hasst es Makoto genannt zu werden", mischte sich nun auch Satoru ein. "Tu ihr einfach den Gefallen, ansonsten kann es unschön werden." Ich stockte. Warum fühlte sich das gerade so schlecht an? Warum fühlte es sich so an, als wäre er Kilometer von mir entfernt? Es wirkte so, als wenn es ihm auf die Nerven ging, dass ich allen nur meinen Spitznamen anbot. Konnte aber auch sein, dass ich mir das ganze nur einbildete, weil mich der Anblick der beiden so schmerzte. "Wie sieht es mit deinen Verletzungen aus? Konnte Shoko sich darum kümmern?" Ich nickte.
"Ja, aber es wird etwas dauern. Ich gehe jetzt lieber und lasse euch weiter darüber diskutieren, ob ihr zusammen esst oder nicht", erwiderte ich und ging an den beiden vorbei.
"Makoto!", rief er mir nach, aber ich drehte mich nicht mehr um. Ich konnte das nicht. Zumindest noch nicht. Ich musste mich daran gewöhnen, aber im Moment war es noch frisch und ich konnte es einfach nicht verkraften.
In meinem Zimmer zog ich mich erst einmal um. Ich hatte wieder Satorus Jacke anziehen müssen, weil meine Sachen durchlöchert waren. Dabei hatte ich meinen Drachen-Kimono sehr gemocht. Ich schmiss alles weg und zog mir etwas anderes an. Satorus Jacke steckte ich dann in die Wäsche. Auch wenn er es verdient hätte, sie einfach so wieder zu bekommen, wollte ich sie vorher waschen. Was aber nicht hieß, dass ich sie ihm auch heute wiedergeben würde ... ihn noch einmal zu sehen würde ich nicht überstehen, wobei er ja sicherlich nicht bei sich war. Er war ja bei Grace.
Verdammt! Sie war so viel größer als ich und so viel hübscher. Und wie sie schon angemerkt hatte, hatte sie auch die weiblichere Figur. Ich hatte nie über meinen Körper geklagt. Ich war schlank und durch mein Training sogar ein bisschen muskulös. Natürlich hatte ich Muskeln antrainieren, um dem ganzen Druck standzuhalten, aber ich hatte nie so viel gemacht, dass es unnatürlich aussah. Grace hingegen war Medizinerin, sie musste nicht kämpfen und hatte dadurch viel weiblichere Rundungen. Ihre grauen Haare waren gepflegt und hatten eben ihr wunderschönes Gesicht so schön umspielt. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, sie war eine wunderschöne Frau ... was nicht hieß, dass ich sie mochte. Denn sie hatte einen schrecklichen Charakter. Zwar hatte ich sie schon auf den ersten Blick nicht gemocht, einfach weil mir klar war, dass sie Satoru näher stand, vielleicht so nah, wie ich es mal getan hatte und das schmerzte mich, aber ich wäre nie so unhöflich zu ihr gewesen, wie sie es allerdings zu mir war, also hatte auch ich mich nicht mehr zurück gehalten.
Das würde noch lustig werden ... und vor allem anstrengend.
Ich hatte mich auf mein Bett gelegt, um ein bisschen auszuspannen. Die Kämpfe gegen die Flüche waren nicht anstrengend gewesen, aber die Säure des Sonderfluchs hatte mir mehr als zugesetzt. Weswegen ich angeschlagen war.
Und natürlich hatte Megumi davon erfahren. Ich war nur mehr als überrascht gewesen, als er bei mir angeklopft hatte, um nach mir zu sehen. Nachdem er mich gestern so kühl begrüßt hatte, hatte ich mit sowas einfach nicht gerechnet. Er hatte mir sogar was zu essen besorgt. Was mich natürlich glücklich machte. Jetzt, wo er wusste, dass ich nicht gegangen war, weil ich den Ältesten vertraute, sondern einfach keine Wahl hatte, war seine Wut ein wenig verpufft. Ich wusste, dass es noch ein bisschen dauern würde, aber er hielt sich nicht mehr von mir fern, was mich ein bisschen von dem Schmerz ablenkte, der sich in mein Herz geschlichen hatte.
Megumi blieb ein bisschen, aber ich wusste nicht wie lange, denn ich schlief beim Reden ein. Das Mittel, was Shoko mir gespritzt hatte, und die Schmerzmittel hauten jetzt rein und ich konnte dem nicht entkommen. Allerdings hatte ich Megumi davor gewarnt, dass das passieren konnte, damit er nicht wütend auf mich wurde.
Am nächsten Morgen wachte ich durch die Schmerzen an meinem Hals auf. Wobei Shoko mich auch davor gewarnt hatte. Meine Haut regenerierte sich und das würde wehtun, dagegen konnte sie leider nichts tun. Da musste ich wohl durch. Weswegen ich dann auch einfach aufstand, um ein bisschen laufen zu gehen. Ich musste so tun als sei nichts, damit der Schmerz in den Hintergrund rutschte, was mir auch ziemlich gut gelang.
Weswegen ich auch knapp zwei Stunden laufen ging, es machte auch ein bisschen meinen Kopf frei, ließ mich für einen kurzen Moment über nichts anderes nachdenken, als ein- und ausatmen. Allerdings hielt das nicht lange, denn sobald ich wieder auf dem Akademiegelände war, begegnete ich Grace. Sie lief mit einem Klemmbrett in der Hand über das Gelände und sah mich natürlich direkt.
"Makoto", lächelte sie mich an. Ich wurde langsamer und blieb dann vor ihr stehen.
"Mako", korrigierte ich schon wieder.
"Ach ja, entschuldige. Ich glaube, dafür brauche ich noch ein bisschen."
"Mach dir nichts vor, ich hab kein Problem damit, dich immer zu korrigieren." Ihr Lächeln wurde verschmitzter, weil sie wusste, dass ich sie durchschaut hatte. Sie musste vor mir nicht die Liebe und Nette spielen.
"Dann muss ich mich bei dir ja nicht verstellen", stellte sie dann klar und hielt sich ihr Klemmbrett vor die Brust. "Pass auf, Makoto, ich würde es vorziehen, wenn du dich ein bisschen von Satoru fern hältst. Er gehört mir und ich habe keine Lust mich mit so kleinen Mädchen wie dir herumschlagen zu müssen, die eine kleine Schwäche für ihren Sensei haben. Du solltest deinen Platz kennen und dir endlich eingestehen, dass das, was du mit ihm hattest, niemals etwas ernstes sein konnte. Deswegen habt ihr euch auch versteckt. Ich meine, wie sieht es denn aus, wenn man euch zusammen sieht? Er hat dich und deinen Bruder vor der Zenin Familie gerettet und dann fängt er was mit seiner Ziehtochter an? Das sollte auch für dein kleines Hirn verständlich gewesen sein oder? Er braucht jemanden an seiner Seite, der ihn unterstützen kann. Er ist der stärkste Jujuzist aller Zeiten und so sollte er auch behandelt werden." Ich ballte meine Hand zur Faust. Was bildete sich diese Schlange ein?
"Bist du sicher, dass du da die richtige Wahl bist? Vor allem verstehe ich nicht wirklich, was du mir da sagen willst oder was du dir da einbildest. Satoru ist mein Sensei, mehr nicht. Ich weiß nicht, wer dir diesen Bären aufgebunden hat", sagte ich und ging einfach nur an ihr vorbei.
"Satoru selber." Ich stockte, blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Niemals hatte er mit ihr über mich gesprochen, das glaubte ich nicht. Auch wenn es ihn hart getroffen hatte, als ich gegangen war, über soetwas sprach er nicht mit jedem ... und vor allem nicht mit jemanden, den er nicht so gut kannte oder ... oder?
Aber bevor ich irgendetwas erwidern konnte, wurde ich gerufen. Ichiji-san kam auf uns zu, winkte auch schon wild.
"Mako-chan, gut dass ich dich gefunden habe", meinte er und kam dann bei uns an. Er verbeugte sich leicht vor Grace und sie nickte nur. "Yaga-san hat mich gebeten, dich zu ihm zu schicken, er möchte mit dir etwas besprechen." Ich nickte ihm zu.
"Danke dir, Ichiji-san", sagte ich nur und machte mich auf den Weg zu Masamichi. Ich war wirklich froh, dass Ichiji-san aufgetaucht war, denn ich war drauf und dran gewesen irgendwas zu sagen, was uns vielleicht in Schwierigkeiten gebracht hätte. Mir gefiel diese Grace nicht. Ich glaubte ihr kein Wort, auch wenn es mich schmerzte die beiden zusammen zu sehen ... sie waren sicherlich kein Paar, zumindest kein Liebespaar. Das hätte er mir gesagt.
Ich kam an Masamichis Büro an und klopfte kurz, bevor ich eintrat. Er hatte mich zu sich bestellt, da musste ich nicht warten, bis er mich herein bat. Er saß noch hinter seinem riesigen Holzschreibtisch, starrte auf einen der Monitore und das ohne seine Sonnenbrille. Aber dann drehte er seinen Kopf zu mir und setzte die Brille auf.
"Du siehst scheiße aus", meinte er, aber ich zuckte nur die Schultern.
"Was soll ich dazu sagen?"
"So einen Fehler hast du schon lange nicht mehr gemacht."
"Ich war abgelenkt. Die Patienten der Anstalt hatten um Hilfe gerufen und waren noch am Leben, ich hatte ..." Masamichi nickte und verstand mich.
"Setzt dich doch bitte." Er stand von seinem Schreibtisch auf und kam um ihn herum, damit wir uns an seinen Tisch auf dem Boden setzen konnten.
"Worüber willst du mit mir sprechen?", wollte ich dann wissen.
"Satoru hat mir gesagt, warum du gegangen bist."
"Das habe ich mir schon gedacht. Es war besser so, weil ...", ich stockte, denn meine Hand fing schon an zu zittern.
"Du kannst nicht drüber reden. Ich befehle dir auch hiermit, dass du damit aufhören sollst. Wir können nicht riskieren, dass du dich selber tötest. Zumal ich dich noch brauche. Du und Satoru, ihr seid mein bestes Team und ich bin wirklich froh, dass du wieder hier bist. Ihr zwei könnt zusammen so viel erreichen."
"Ich versuche deinen Befehl gehorsam zu leisten, aber ..."
"Kein aber. Ich weiß, dass die Ältesten mir angewiesen haben dich wieder als Erstklässlerin anzunehmen, aber schon damals hast du zusammen mit Satoru agiert und das wirst du auch weiterhin. Ich brauche euch zwei einfach zusammen. Und außerdem meinte Satoru, dass Inumaki versuchen könnte den Fluch von dir zu nehmen."
"Ich will ihn aber nicht in Gefahr bringen, Masamichi."
"Ihr seid alle in Gefahr und ich denke für dich würde er es machen, egal wie gefährlich es ist."
"Das weiß ich auch, aber wenn ich ihn nicht darum bitte, solange fühlt er sich auch nicht in der Pflicht."
"Du musst diesen Fluch loswerden, Mako. Irgendwann wird dir etwas herausrutschen, zumal ich nicht zulassen kann, dass Gakuganji dich weiter erpressen kann. Solange er dich in der Hand hat, kann er alles von dir verlangen. Das kann ich nicht zulassen und das wird auch Satoru nicht zulassen." Ich seufzte. "Ich brauche dich auf unserer Seite, Mako. Wenn du aber unter Gakuganjis Fuchtel stehst, kann ich dich nicht einweihen."
"Das verstehe ich auch und du weißt, dass ich nicht mit ihm zusammenarbeite, weil ich es will. Ich will euch helfen, ich bin immer noch auf eurer Seite und werde es auch bleiben, egal was passiert."
"Dann möchte ich, dass wir es mit Inumaki versuchen. Du musst den Fluch loswerden und dann wird Gakuganji auch nichts mehr versuchen. Auch wenn Goku mitbekommt, dass der Fluch gebrochen ist, kann Gakuganji nichts tun, denn er wird wissen, dass wir alle Bescheid wissen. Er ist damit durchgekommen, weil er dich erpressen konnte, jetzt nicht mehr."
"Okay", lenkte ich ein. Er hatte ja Recht und ich hatte es ja nur nicht getan, weil ich sie alle nicht in Gefahr bringen wollte, aber auch diesbezüglich hatte er Recht. Dafür war es zu spät. Im Moment passierten so viele Sachen, dass niemand mehr sicher war.
"Gut, ich habe gehofft, dass du einlenkst", meinte er und stand auf. Wieder seufzte ich. Das war auch so typisch. Er hatte schon alles in die Wege geleitet, sodass er mich nur noch überreden musste. Also stand ich auch auf und zusammen gingen wir zum Trainingsplatz, wo die anderen trainierten.
Als Inumaki uns sah, drehte er sich zu uns, sodass auch die anderen merkten, dass wir kamen.
"Yaga-san", begrüßten sie ihn und verbeugten sich leicht. Megumi sah mich fragend an, aber ich seufzte nur.
"Wo ist Satoru?", wollte Masamichi wissen.
"Du weißt doch, dass er nie pünktlich ist", sagte ich.
"Shake", stimmte Toge zu, nickte sogar.
"Und zum Training taucht er meistens erst gar nicht auf", erklärte Nobara.
"Ich habe ihn herbestellt", sagte Masamichi und sah mich an, wobei ich nur die Schultern zucken konnte. Ich konnte da auch nichts daran ändern, selbst mich ließ er stehen ... oder hatte mich damals stehen gelassen. Auch wenn ich ihm etwas wichtiger war, als vielleicht jemand anderes.
"Macht doch nicht so ein Drama, ich bin ja hier", ertönte dann auch schon seine Stimme. Gemächlich kam er auf uns zu und hatte seine Hände in den Hosentaschen. Heute trug der Herr mal nicht seine Augenbinde, sondern eine dunkle Sonnenbrille. Und auch seine Uniform hatte er nicht an. Stattdessen trug er eine beige Hose, dazu ein schwarzes Sweatshirt mit rundem Ausschnitt. Ich hasste es, wenn er so leger unterwegs war, da konnte ich ihm einfach nicht widerstehen.
(Ich hätte euch so gerne ein Gif hier eingestellt, aber Wattpad will einfach nicht. Aber ich meine, so sieht er ja auch unglaublich aus *_*) (Verdammt, ich liebe ihn einfach! Warum sieht er so gut aus? Warum?)
"Eigentlich hatte ich dich in mein Büro bestellt", sagte Masamichi und stemmte die Hände in die Hüfte.
"Mir ist was dazwischen gekommen."
"Etwas oder jemand?" Ich ballte eine Hand zur Faust und sah zu Boden. Das wollte ich wirklich nicht wissen, denn ... sein Outfit verriet mir, dass er privat unterwegs war ... mit Grace? Hatte sie doch Recht gehabt?
"Weiß Inumaki schon von seinem Glück?"
"Wir versuchen es?", fragte nun Megumi und machte einen Schritt auf uns zu. Masamichi nickte.
"Was geht hier vor?", wollte Panda wissen.
"Wir müssen uns kurz Inumaki ausleihen, ist das in Ordnung?", ging Masamichi nicht auf Panda ein. "Je weniger ihr alle wisst, desto besser." Panda und Maki gefiel das nicht, das erkannte ich an ihren Gesichtern, aber anders ging es nicht. Mir ging es ja schon gegen den Strich, dass jetzt auch noch Toge mit hineingezogen wurde.
"Shake", meinte Toge und kam zu uns.
"Ich möchte mitkommen", warf Megumi dann ein.
"Du bleibst hier und trainierst weiter", entschied ich und sah ihn an. "Wenn etwas schiefgehen sollte, dann will ich dich nicht um mich haben, nur zu deiner Sicherheit."
"Aber Makoto ..."
"Nein", unterbrach ich ihn. "Du bist mir wichtiger, als alles andere. Dir darf nichts passieren, Megumi." Er biss die Zähne zusammen, beließ es aber dann dabei.
Zu viert machten wir uns also auf den Weg in die Trainingshalle. Die gesamte Situation war ein bisschen komisch, weil ich nicht genau wusste, wie ich mich verhalten sollte.
In der Halle stellten Toge und ich uns gegenüber.
"Takana?", fragte er mich und ich lächelte sofort.
"Ja, mir geht es gut. Ich hoffe, dass ich dich nicht in Gefahr bringe, weil ich dich um das hier bitte."
"Okaka." Um das zu unterstreichen zeigte er mit seinen Armen auch noch ein X.
"Aber versprich mir, dass du aufhörst oder uns sagst, wenn etwas ist. Deine Sicherheit ist wichtiger."
"Deine ist genauso wichtig, Mako-san", meinte Toge dann, während er den Reißverschluss seiner Jacke etwas öffnete. Seine Stimme war so angenehm.
"Masamichi und ich sind ja auch noch da, wenn etwas passieren sollte", warf Satoru ein und stellte sich neben mich, Masamichi stellte sich an Toges Seite. Wir beide nickten und dann wurde es leise. Toge und ich sahen uns in die Augen und er atmete tief ein.
"Fluch lösen!", sagte Toge und direkt spürte ich den Druck auf meinen Schultern. Genauso wie bei Goku hatte Toges Stimme einen Hall und seine Fluchkraft drückte so heftig auf meinen Körper, dass ich einen Schritt zurück ging. Satoru bewegte sich direkt mit mir, aber ich blieb stehen.
"Hat es geklappt?", wollte Masamichi wissen, sah erst mich und dann Toge an.
"Das können wir ganz leicht ausprobieren", sagte ich und atmete tief ein und aus. "Ich wurde von Gakuganji erpresst und bin deswegen nach Amerika gegangen."
Alle starrten mich an, erwarteten, dass irgendwas passierte. Satoru machte einen Schritt auf mich zu, sein Blick war auf meine Hand gerichtet, aber nichts passierte. Kein Druck oder sonst etwas, meine Hand wollte auch nicht nach meinem Katana greifen, zitterte nicht.
"Scheint geklappt zu haben", meinte Satoru.
"Der Fluch war ziemlich stark", erklärte Toge. "Ich konnte ihn richtig auf dir spüren."
"Du konntest ihn aber komplett von ihr lösen?", wollte Masamichi wissen. Toge nickte, zog den Reißverschluss wieder hoch.
"Shake." Als er dann einen Schritt machen wollte, knickte er leicht ein. Ich war sofort zur Stelle und stützte ihn.
"Alles okay?", wollte ich wissen.
"Shake. Takana."
"Danke dir, Toge." Aber er schüttelte nur den Kopf.
"Ikura." Ich konnte ihn wieder los lassen. Er hatte ziemlich viel Kraft aufbringen müssen, um mich von dem Fluch zu befreien, aber es schien wohl wieder zu gehen. Es bedeutete mir viel, dass er das für mich getan hatte und dass es ihm auch wichtig war, mich von dem Fluch zu befreien. Sie als meine Freunde zu haben, war ein Segen und ich konnte mich immer auf sie verlassen. "Tsunamayo." Ich atmete tief ein und aus, nickte.
"Ja, ich weiß, dass ich es Panda und Maki sagen sollte. Auch Shoko sollten wir alles erklären", meinte ich und sah Masamichi an.
"Zu viele sollten nicht davon erfahren, Mako. Gakuganji konnte dich erpressen, wer weiß, wo er sonst noch seine Leute hat. Mal davon abgesehen, dass im Moment so viel los ist und wir dauernd angegriffen werden. Auch als Satoru angegriffen wurde. Sie wussten genau wo er sich befinden würde, dasselbe galt für unseren Austausch, wo der Sonderfluch aufgetaucht ist. Solche Ereignisse häufen sich jetzt und ich bin mir sicher der Sonderfluch von gestern war auch nicht zufällig in der Anstalt." Da musste ich ihm leider Recht geben.
"Konbu", meinte Toge. Ich sah ihn an.
"Meinst du, sie werden es verstehen?", wollte ich wissen. Er lächelte mich an, so musste es zumindest sein, denn ich sah seinen Mund ja nicht, aber ich sah es an seinen Augen, die mich liebevoll ansahen.
"Shake."
"Ich will trotzdem, dass du vorsichtig bist, Mako. Mit Gakuganji ist nicht zu spaßen. Ich weiß, dass ich dich hier nicht festhalten kann, aber wir müssen verhindern, dass er dich noch einmal in die Finger bekommt", meinte Masamichi.
"Das ist nicht mehr wichtig", sagte ich. "Er hat mir den Fluch aufgetragen, sodass ich mich selber töte. Er wusste, dass ich soweit gehen könnte und es euch einfach sagen könnte, egal ob ich sterbe oder nicht."
"Aber du hast es nicht gesagt und darauf hat er gepokert", mischte sich Satoru ein. Ich vermied es ihn anzusehen.
"Ja, weil ich dachte, dass ich es so vielleicht aushalten würde, aber es hätte einen Punkt gegeben, wo es mir egal gewesen wäre und das weißt du. Wenn ich verhindern kann, dass er euch etwas tut, wäre ich den Schritt gegangen. Was Gakuganji auch wusste. Er wird jetzt nicht mehr dahinter sein mich noch einmal mit einem Fluch zu belegen, denn jetzt wisst ihr von allem. Wenn ich wirklich auf einen seiner Leute stoßen sollte, werden sie den Befehl haben mich zu töten, einfach nur damit ich aus dem Weg bin." Toge nickte.
"Shake", stimmte er mir zu.
"Dann pass wenigstens ein bisschen mehr auf dich auf, kannst du das tun?", fragte Masamichi und massierte sich die Schläfen. Ich nickte und es tat mir mehr als leid, dass ich ihm Ärger bereitete. "Mir ist jetzt nur wichtig, dass du nicht mehr von ihm kontrolliert wirst und wir dich endlich wieder haben." Sanft legte er mir eine Hand auf die Schulter. Ich nickte.
Man merkte ihm richtig an, dass doch eine Last von ihm gefallen war, auch wenn wir andere Probleme dadurch bekommen hatten. Aber so war es im Moment eben.
Zusammen gingen wir dann wieder zurück. Satoru ging neben mir, wieder mit seinen Händen in der Tasche.
"Hat Masamichi dir schon gesagt, dass wir wieder ein Team sind?", fragte er mich.
"Ich würde es vorziehen mit Yuji, Megumi und Nobara ein Team zu bilden. Jemand sollte ein Auge auf Sukuna werfen, jetzt wo er sich einfach so Zutritt zu Yuji verschaffen kann, ohne das der es mitbekommt", erwiderte ich nur.
"Das kann dein Bruder übernehmen."
"Kann er nicht. Sukuna ist zu stark für ihn, zumindest noch und wenn wir noch mehr Finger finden sollten und sie Yuji geben wollen, dann sollte jemand starkes bei ihm sein."
"Dann wohl eher ich als du."
"Dann eben du, das ist mir egal."
"Makoto", sagte er aber dann, umfasste sanft mein Handgelenk, schaffte es aber dennoch, mich zu sich zu drehen. "Verdammt, was ist los?"
"Nichts. Wir müssen nur vorsichtig sein, das ist alles." Ich löste seinen Griff und ging Toge und Masamichi weiter hinterher. Am Trainingsplatz erklärte Masamichi nur leicht, dass jetzt alles okay war, dass sie sich keine Sorgen machen müssten und das es besser war, dass nicht zu viele von meiner Situation wussten. Somit hatte er klar gemacht, dass wir ihnen schon vertrauten, hatte eingeräumt, dass etwas nicht stimmt, wie es aber gelöst hatten. Und da Panda und Maki mich kannten akzeptierte sie es, vor allem als Toge ihnen das auch noch einmal klar gemacht hatte. Megumi musste ich nur ansehen. Ich wusste, dass ich mit ihm noch einmal in Ruhe reden musste, aber das mussten wir alleine machen.
Satoru erbarmte sich dann und trainierte mit uns, weil er auch einsah, dass wir die sechs weiter bringen mussten. Sie mussten stark werden, damit sie unter diesen ganzen Umständen überlebten.
"Ich bin so fertig", jammerte Yuji, ließ seine Arme ziemlich hängen. "Wir sollten darum beten, dass Gojo-sensei morgen keine Lust mehr hat zu trainieren."
"Du gehst weiter trainieren, Yuji-kun. Du musst deine Fluchkraft noch besser kontrollieren", sagte Satoru, was Yuji richtig weinen ließ. Allerdings konnte ich ihn nicht in Schutz nehmen. Yuji war erst wenige Monate hier und hatte keine Ahnung, wie er seine Energie meistern sollte, da brauchte er ziemlich viel Training. Also schnappte Satoru sich ihn und schleppte ihn weg.
"Mako-san, wir wollen baden gehen, kommst du mit?", fragte Nobara mich und lächelte.
"Ich kann wegen meiner Wunden nicht, außerdem muss ich noch einmal zu Shoko. Genießt euer Bad", erwiderte ich und sie zuckte nur die Schultern. Ich trennte mich von den anderen und ging zu Shoko, die sich meinen Hals genauer ansah. Meine Hand- und Fußgelenke waren wieder in Ordnung. Sie gab mir dann noch einmal Medizin mit, die ich nehmen sollte, wenn ich ins Bett gehen wollte, denn die würden mich noch einmal so richtig umhauen.
Als ich dann wieder im Wohnheim war, ging ich ins Bad, um mich ein bisschen frisch zu machen. Duschen konnte ich noch nicht, also musste ich mich so ein bisschen waschen. Danach ging ich in den Waschkeller und sah nach meiner Wäsche. Auch Satorus Jacke war schon fertig und war über den Tag sogar schon getrocknet. Also stand ich damit in der Hand im Waschkeller und sah zu ihr herunter.
"Und wie gebe ich sie ihm jetzt?", murmelte ich vor mich her. Ich konnte schlecht zu ihm gehen, nachdem ich eben so blöd gewesen war. Verdammt. Was hatte mich da nur geritten? Ich sollte sie ihm bringen und mich entschuldigen. Ja, das war eine gute Idee.
Den Weg zu seiner Wohnung kannte ich natürlich, wie auch nicht? Oft genug hatte ich da meine Zeit verbracht oder auch die Nächte. Natürlich dachte ich darüber nach, dass ich mich zurück in diese Zeit wünschte. Ich war glücklich mit ihm gewesen. Mehr als das. Es hatte mich erfüllt als Jujuzistin neben ihm kämpfen können und dann nach der Arbeit meine Freizeit mit ihm zu verbringen. Es hatte alles gut zwischen uns beiden gepasst. Wir konnten beides gemeinsam machen, niemals hatten wir gestritten. Über Kleinigkeiten ja, aber nichts wesentliches. Bis auf diesen einen ...
Ich stand vor seiner Türe und hob gerade die Hand, um anzuklopfen, als die Türe schon aufgemacht wurde. Und keine Geringere als Grace stand vor mir.
"Oh, Makoto", sagte sie, heute schon zum zweiten Mal.
"Mako", korrigierte ich sie auch zum zweiten Mal.
"Stimmt. Mako-chan." Ich biss die Zähne zusammen. Diese Frau regte mich auf. Jetzt spielte sie mit dem chan natürlich darauf an, dass ich zu jung für Satoru war. "Was willst du hier?"
"Könnte ich genauso fragen."
"Grace, bist du noch ... Makoto", trat Satoru hinter Grace und sah mich an. Seine Sonnenbrille war ein bisschen nach unten gerutscht, sodass ich ihm in diese unglaublich hellen Augen sehen konnte. Nein! Nein, ich regte mich jetzt nicht darüber auf, dass es so aussah, dass sie hier zusammen wohnten, denn so war es nicht. So durfte es einfach nicht sein.
"Ich habe deine Jacke gewaschen und wollte sie nur vorbei bringen", meinte ich und drückte sie dann Grace in die Hand. "Dann bin ich wieder weg. Viel Spaß noch." Ich zog nur schnell meine Mundwinkel zu einem Lächeln hoch, drehte mich wieder um und ging.
"Makoto!", rief Satoru mir schon wieder hinterher, aber ich ging weiter.
"Lass sie gehen", hörte ich Grace noch sagen, was mir natürlich einen Stich verpasste ... denn er hörte auf sie. Lief mir nicht hinter und rief mich auch nicht noch einmal.
In meinem Zimmer, nahm ich sofort die Medikamente und legte mich ins Bett. Ich schrie mich innerlich an, nicht zu weinen. Ich interpretierte zu viel in diese Sache hinein und dennoch tat es weh ihn mit ihr zusammen zu sehen. Er erklärte es ja auch nicht. Wie sollte ich nicht so denken?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro