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30 | Mutantenkrieger, heiß serviert


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DIE ROXON NORCO, VOR DER KÜSTE MIAMIS

Bleib verdeckt. Warte auf die anderen Iron Man und Jarvis' Anweisungen. Schieß auf die bösen Jungs, nicht auf Tony und Rhodes, und schon gar nicht auf den Präsidenten.‹

Klingt machbar.

Deswegen sitze ich jetzt zwischen zwei Kränen am Rand des ehemaligen Öltankers, während die beiden Männer sich zu Fuß auf das Schiff schleichen. Ich habe den Präsidenten im Blick, der über einem großen, mit Weihnachtslichtern geschmückten Scheiterhaufen angekettet wurde. Im Iron Patriot Anzug. Sie wollen ihn öffentlich auf einem Öltanker hinrichten. Welch Ironie.

Der Helm meiner Rüstung ist heruntergeklappt. Mein Iron Man Anzug ist der einzige, den wir noch hatten, und da er nur auf mich kalibriert ist – Tja. Sieht so aus, als wäre ich die einzige übernatürliche Hilfe gerade. Ich lasse mir den Wind ins Gesicht wehen. Und warte. Ganz ehrlich, ich hasse warten. Warten, während irgendetwas Spannendes passiert, und ich die Einzige bin, die nicht mitmachen darf. Dabei ist diese Mission sehr wichtig. Es geht um Pepper. Dass sie sie haben ist meine Schuld, ich hätte Killian in dem Hotel irgendwie aufhalten müssen...

Ich tippe kurz an den Rand meiner Brille. »Gib mir Sicht auf Dad und Rhodes.«

Aber das ist nicht mehr nötig. Nicht weit entfernt vom Präsidenten ertönen Schüsse. Sie wurden entdeckt.

»Bleib wo du bist!«, fordert Tony mich über den Funkkanal auf.

Ich sehe nach links. Vier dieser Mutanten-Menschen springen von Plattform zu Plattform und nähern sich den beiden. Sie brauchen Hilfe. Ich bin kurz davor, Dads Anweisungen zu ignorieren. Etwas blitzt am Himmel auf. Eine Sternschnuppe? Ein Helikopter? Es kommt näher. Es teilt sich auf, erst in zwei, dann immer mehr Lichter.

Die Iron Man Anzüge. Mindestens dreißig Stück kreisen das Schiff ein.

»Das hast du also die ganze Zeit über im Keller gemacht«, murmele ich und starre die vielen Anzüge an. »Hammer.«

Anscheinend werden sie komplett von Jarvis gesteuert, und jetzt attackieren sie die Supersoldaten. Das Signal. Mein Helm klappt zu und ich stoße mich vom Kran ab.

»Wärmesignatur für Extremis erfasst«, sagt Tess, und ich stürze mich auf den ersten Mann.

»Ganz ehrlich, dieser Hautton sieht sehr ungesund aus.« Ich schieße auf seinen Arm. Das macht ihn nur noch wütender. Er will sich auf mich werfen, aber im letzten Moment fliege ich nach oben und er fällt ins Meer. Nummer eins. Fehlen nur noch ... sehr viele mehr. Es bleibt natürlich nicht bei den Vieren. Irgendwann laufen mehr heiße Typen rum, als ich zählen kann. Zum Glück übernimmt das Tess.

»Zwei Angreifer auf drei Uhr!«

»Sag doch einfach rechts.« Dem ersten ramme ich meine metallene Faust in den Magen. Es wird heiß. »Ah, scheiße. Was ist nur falsch bei euch?«

Ich fliege nach oben, gerade rechtzeitig, sodass die zwei zusammenstoßen. Sie rappeln sich wieder auf, einen der beiden schieße ich von der Plattform. Jemand gibt mir einen Stoß, sodass ich zur Seite stolpere, und damit fast selbst in die Tiefe gestürzt wäre. In letzter Sekunde schwinge ich nach links, und mein Angreifer fällt an mir vorbei zu seinem Kollegen.

»Ich könnte hier ein wenig Hilfe gebrauchen!«

»Kommt sofort«, sagt Tony. »Jarvis, schicke Heart Breaker und Red Iron nach Steuerbord!«

Die Höllenkrieger geben nicht auf. Einige von ihnen springen jetzt auf die herumfliegenden Iron Men und reißen ihnen Körperteile ab.

»Das ist aber nicht sehr nett«, bemerke ich und lasse den Anzug, auf dem zwei Mutanten sitzen, explodieren. Dabei verliert Heart Breaker, so hat Tony ihn genannt, die Kontrolle und rast in einen hängenden Container. Er fängt Feuer. In letzter Sekunde kann ich einem herabrasenden Trümmerteil ausweichen.

Ich sehe Rhodes, dem sich zwei Angreifer nähern. Im Flug schieße ich auf sie, ein weiterer Iron Man wirft sie vom Kran herunter, wo sie pulverisiert werden.

Mühsam steht Rhodes auf. »Weißt du, Mädchen in deinem Alter sollten mit Schminken und Jungs beschäftigt sein.«

»Ja, wahrscheinlich. Aber wer will das schon, wenn man einen Iron Man Anzug fliegen könnte?« Mit diesen Worten schwinge ich mich wieder in die Luft. Weiter geht der Spaß. Also daran könnte ich mich gewöhnen.

»Judy, ich hab Pepper gefunden, du hältst die Stellung«, sagt Tony über Funk.

»Nichts lieber als das.« Mit dem einen Repulsor stabilisiere ich mich, mit dem anderen schieße ich auf die bösen Jungs. Ohne anzugeben: Ich bin ein Naturtalent. Ich werde auf eine Person aufmerksam. Sie klettert unter dem Container entlang, in den Tony vor kurzem reingeflogen ist. Killian.

»Das ist für meine Geige!«, rufe ich, bevor ich das Geländer unter ihm wegpuste. Was zur Hölle, jetzt fängt er an zu glühen. Scheint ihm nicht so zu gefallen. Bitte sag nicht, dass er auch noch Feuer speien kann. Trotz meiner Geschosse arbeitet er sich weiter nach oben, bis er schließlich außerhalb meines Schussfeldes ist.

»Tony, Killian kommt zu euch, passt auf–«

Mit voller Wucht trifft mich etwas am Rücken. Ich falle gute zwanzig Meter in die Tiefe und bleibe erstmal liegen. Das Heads-up-Display flackert. Ich stöhne. Das tat verdammt weh. Ächzend stütze ich mich hoch. »Schadenreport?«, presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

»Flugfunktion beschädigt. Repulsoren intakt. Beschädigung des Anzugs an folgenden Stellen: Unterarm, Rückenpanzer«

»Okay, das reicht erstmal. Kannst du die Flugfunktion wiederherstellen?«

»Bin dabei.«

»Judy, weg da!«, brüllt mich Rhodes über das Kommunikationssystem an.

Ich sehe nach oben. Ein Container kracht genau auf mich zu. »Ihr wollt mich doch verarschen«, murmele ich. Mithilfe der Repulsoren schieße ich mich aus der Gefahrenzone heraus. Eine gewaltige Explosion lässt mich noch ein paar Meter weiterschlittern. So langsam wird mir sehr warm in diesem Anzug.

»Der Präsident ist gerettet, ich bring ihn hier weg.«

Okay, wieder zurück zur Mission. Wo ist Tony?

»Tess, wie sieht's aus?«

»Dreißig Prozent

Na toll. Eins wird mir jetzt klar: Zum Laufen sind diese Anzüge nicht ausgelegt. Ich sehe bestimmt aus, als hätte ich Bleiklötze an den Füßen, und genauso fühle ich mich auch. Immer wieder stellen sich mir diese Mutanten in den Weg. Bald kann ich sie nicht mehr abwehren.

»Zur Hölle mit denen. Tess, öffne den Anzug.«

»Ich glaube nicht, dass das–«

»Tu es!« Frische Luft umfängt mich. Leider habe ich keine Zeit, das schöne Wetter zu genießen, denn der erste Angreifer naht. Ich weiche nach rechts aus. Jetzt stehe ich am Rand des Schiffs. Die Frau setzt zum Sprung an. In der letzten Sekunde ducke ich mich unter ihr weg, und ihr dämonischer Körper landet im Meer.

Ich puste mir die Haare aus dem Gesicht. Das war meisterhaft. Ich renne zurück in die Mitte des Schiffs. »Tess, schick den Anzug zu mir, sobald er wieder fliegen kann!«

Unter den Schlägen des nächsten Unruhestifters ducke ich mich ebenfalls weg. Wieder einmal punkte ich mit meiner Körpergröße. Ich klettere den Kran hoch, auf dem ich Tony vermute. Er hat gesagt, ich soll ihm den Rücken freihalten, und genau das werde ich tun. Na gut, wahrscheinlich rechnet er nicht damit, dass ich hier ohne Anzug aufkreuze, aber das hält mich ganz bestimmt nicht davon ab.

»Der Anzug ist jetzt bereit«, informiert mich Tess.

»Flieg ihn her!« Allmählich geht mir die Puste aus. Warum wurde dieser alte Tanker nicht schon vor Jahren geschrottet? Er bietet sich doch geradezu als Versteck für Bösewichte an. Apropos. Ich habe Killian entdeckt. Wirklich unauffällig ist er ja nicht, immerhin glüht er wie eine Weihnachtsbaumkugel. Eine explosive, boshafte Weihnachtsbaumkugel.

Als ich auf der obersten Ebene ankomme, wird mir der Weg versperrt. Von der gleichen Frau wie vorhin.

»Hab ich dich gerade eben nicht schon über Bord geworfen?« Aus dem Augenwinkel sehe ich meinen Anzug heranfliegen. Ich zucke mit den Schultern. »Na gut, dann eben nochmal.« Mit ausgebreiteten Armen gehe ich auf die Frau zu. Sie holt mit ihrer Faust zum Schlag aus, wird aber von meinem Anzug abgebremst. Dieser schließt sich jetzt um mich. Hallo, altbekannte Hitze. Dich habe ich nicht vermisst.

Wir liefern uns einen Kampf, der hauptsächlich darin besteht, dass ich mich wegducke, bevor ihre glühende Faust meinen Anzug wegschmilzt.

»Schonmal 'nen Exorzismus versucht?«, keuche ich. Ich ziele auf ihre Beine. Sie fällt der Länge nach hin, springt aber sofort wieder auf. Durch eine Explosion werden wir beide zu Boden gerissen. Ich sehe nach oben. Dort kämpft Tony mit Killian. Korrigiere: kämpfte. Durch diese Ablenkung blieb der Frau genug Zeit, sich wieder kampfbereit zu machen. Als ich mich umdrehe, stürzt sie sich auf mich.

»Kleine Mädchen sollten nicht mit so gefährlichen Spielzeugen spielen«, zischt sie.

»Ich bin nicht klein! Hört auf, mir das alle zu sagen. Tess, auswerfen!« Ich fliege aus dem Anzug heraus an die Brüstung, während die Frau von der Wucht des Aufpralls endgültig in die Tiefe hinuntergeworfen wird.

Erschöpft lehne ich mich am Geländer an. Der Anzug ist futsch. »Dad wird mich umbringen«, murmele ich. Zeit zum Ausruhen bleibt mir nicht, denn der Kran gerät in eine gefährliche Schieflage. Scheiße, wie soll ich denn jetzt hier runterkommen?

»Auf Acht Uhr, Miss Stark«, sagt Jarvis' Stimme.

Ein Iron Man Anzug kommt auf mich zugeflogen. Nette Mitfahrgelegenheit. Der Kran kippt noch ein Stück. Ich nehme Anlauf und springe. Warte, was, wenn er mich nicht auffängt? Dieser Gedanke kommt mir ziemlich spät, und mehr Zeit darüber nachzudenken habe ich auch nicht, denn im nächsten Moment klammere ich mich auch schon an das blau-goldene Etwas. Allerdings scheint er schon etwas mitgenommen zu sein. Weiß er überhaupt, wohin er fliegt?

Ein Teil des herabstürzenden Krans trifft den Anzug, er schlingert gegen eine Gitterebene. Ich kann mich kaum halten und greife nach einem Stück des Geländers. Der Anzug zerschellt ein paar Meter unter mir. Na toll. Ich hieve mich ein Stück höher, und liege nun nur mit meinem Oberkörper auf der Plattform.

»Hört mich jemand? Ich bräuchte hier ein wenig–« Ich stocke, als etwas – nein, jemand – über das Gitter auf mich zu geschlittert kommt. Derjenige greift ebenfalls nach einem Geländerrohr, und baumelt über der Tiefe.

»Dad?«

»Hey Küken«, schnauft er. »Wir müssen dringend hier weg, alles stürzt ein.«

»Ja, das habe ich auch schon bemerkt. Wo ist Pepper?«

Tony sieht nach unten. »Alles klar, halt dich an mir fest.«

»Dad. Wo ist Pepper?«, wiederhole ich.

Er weicht meinem Blick aus und umgreift nur meinen Arm. Ein schrecklicher Gedanke nimmt in meinem Kopf Gestalt an. Pepper ist tot. Killian hat sie getötet.

Wir prallen nicht gerade sanft auf dem Deck des Schiffes auf. Der Anzug, mit dem Tony uns nach unten befördert hat, gibt den Geist auf. Ein weiterer stürzt vor uns zu Boden. Der Helm landet direkt vor uns. Angespannt starrt Tony darauf.

»Hast du Killian gesprengt?«, flüstere ich ungläubig. Jetzt starre auch ich den Helm an, bis die Klappe aufspringt. Kein abgetrennter Kopf.

Tony atmet erleichtert auf. »Geht's dir gut? Alles noch dran?«

»Das Gefühl habe ich nicht, aber ich denke, es geht.« Mir tut alles weh. Am liebsten würde ich mich einfach hier hinlegen, und liegen bleiben.

Etwas bewegt sich in den Flammen. Eine Gestalt richtet sich auf.

»Judy, bleib zurück«, sagt Tony und schirmt mich mit einem Arm von dem ab, was nun aus dem Feuer auf uns zukommt. Auf meinen Ellenbogen krauche ich nach hinten.

»Schluss mit den falschen Masken«, sagt er. Killian? »Sie wollten doch den Mandarin. Er steht hier vor ihnen. Das war schon immer ich, von Anbeginn an. Ich bin der Mandarin!« Eine Stange trifft seinen Kopf und fegt ihn von uns.

Was?

Ich wische das Blut weg, das mir ins Auge tropft. Jetzt erkenne ich die Person, die vor uns steht. Glühend, mit feurigen Augen.

»Pepper!« Ein Glück, sie lebt! Aber wie? Liegt das an dem Serum?

Tony starrt sie entgeistert an. »Was soll ich jetzt sagen?«

»Wie wär's mit: Nächstes Weihnachten wird entspannter, versprochen?«, schlage ich vor.

Leider Gottes ist es noch nicht vorbei. Ein Iron Man schießt auf Pepper. Jarvis muss wohl immer noch den Befehl haben, auf alle Personen mit der Wärmesignatur für Extremis zu schießen. Tonys Headset liegt neben mir, ich werfe es ihm zu – doch da ist Pepper schon aufgesprungen, bohrt ihre Faust durch den Anzug und bringt ihn zu Boden.

Killian steht wieder auf. Pepper schnappt sich die Armrüstung mit dem Repulsor, wirft Killian gegen die nächste Wand, schießt eine kleine Bombe hinterher und aktiviert diese mithilfe des Repulsors.

Wow. Wie war das nochmal, mit ich-bin-die-einzige-übernatürliche-Hilfe?

Tony und ich saßen die ganze Zeit nur auf dem Boden und haben Pepper angestarrt. Jetzt schüttele ich den Kopf und versuche, aufzustehen. »Pepper. Das war der Hammer.«

»Schätzchen?«, fragt Tony vorsichtig.

»Was mache ich nur.« Sie dreht sich zu uns. »Das war ganz schön brutal.«

»Du hast mir eine unsagbare Angst eingejagt, ich dachte du wärst–«

»Tot? Wieso, wegen des sechzig Meter Sturzes? Wer ist jetzt ein brodelnder Vulkan?«

»Darüber können wir noch streiten. Aber es verschiebt sich ein bisschen in deine Richtung.« Er greift nach dem Headset, das ich ihm vorhin hingeworfen habe.

Ebenfalls in meiner Reichweite liegt der Helm meiner Iron Man Rüstung. Ich knie mich davor. Wie kann ich den nur innerhalb eines Tages zerstört haben? Und was ist mit Tess?

»Hey, Tess, bist du noch da drin?« Ich tippe auf das Metall.

»Wo so-so-llte ich den sonst sei-ei-ei-ei-n.«

»Ich glaube du hast einen schweren Wackelkontakt.«

»Soll ich im In-inter-ter-net nach einer Lösung-ung suchen?«

Ich grinse. »Wenn du was Brauchbares findest. Bis dahin solltest du dich zur Sicherheit lieber abschalten, sonst fällst du noch komplett aus.«

Nachdem ich den Chip mit den ganzen Daten aus dem kaputten Helm entfernt habe, gehe ich zu Tony und Pepper.

»Ich war mal sturzbesoffen und hatte es fast gelöst, ich denke ich kann dich bestimmt heilen. So bin ich, ich repariere Sachen.« Tony streicht Pepper beruhigend über den Arm.

»Und alle deine kleinen Ablenkungen?«

»Die werde ich auf ein Minimum reduzieren. Jarvis?«

»Hier ist soweit alles in Ordnung, Sir. Darf es sonst noch etwas sein?« Mein Headset ist immer noch mit den anderen verbunden, deswegen höre ich Jarvis genauso wie Tony.

»Du weißt was.«

»Das Tabula-Rasa-Protokoll, Sir?« Fast hätte ich wieder die Augen verdreht. Tony und seine Protokolle.

Er sieht mich und Pepper an. »Was soll's, es ist Weihnachten, ja.« Dann schließt er uns in eine Umarmung.

Überall über dem alten Öltanker explodieren Tonys Anzüge. Wie ein Feuerwerk. Ein Feuerwerk aus den Iron Men. Es ist wunderschön. Dieses Weihnachten war auf jedenfalls besonders, und genauso ist dieser Abschluss.

Ich kann nicht glauben, dass er tatsächlich alle seine Anzüge geopfert hat. Um Pepper zu retten. Um sich selbst zu retten, vor diesem Laster, das er schon seit einer Ewigkeit mit sich herumschleppt. Von dieser Ablenkung, dieser Schale. Vielleicht ist er jetzt nicht frei geworden, aber freier. Und eins ist klar, dieses Erlebnis hat uns allen gezeigt, wie wichtig wir einander sind. Selbst wenn Pepper nicht meine Mum ist, und sie auch niemals ersetzen wird, ist sie die Beste, die ich mir wünschen könnte. Und auch die beste Partnerin für Tony. Und Dad – Tja, er wird wohl immer Tony bleiben, und dafür mag ich ihn. Er mag zwar nicht alle Dad-Qualitäten haben (außer schlechte Witze, darin ist er ein Profi), aber dafür ist er eins: Er ist Iron Man. Und das kann ihm keiner nehmen.


Dad hat einen Weg gefunden, Pepper zu heilen. Er hat Tag und Nacht daran gearbeitet, und dachte sich danach: Warum aufhören?

Deswegen stehe ich jetzt hier vor dem OP-Saal. Pepper und Rhodes sind ebenfalls anwesend, um Dad zu beobachten. Er gibt uns einen Daumen nach oben, bevor eine Krankenschwester ihn ins Land der Träume schickt. Dieser Schlaf wird ihm guttun, das macht bestimmt die letzten Wochen wett, in denen er nicht geschlafen hat.

Der ARK-Reaktor wird entfernt, die Metallsplitter werden entfernt – einfach so. Etwas, das er schon vor Jahren hätte tun können.

»Sieht so aus, als wäre seine Zeit als Cyborg endlich vorbei«, sagt Rhodes neben mir und nickt zuversichtlich.

»Er wird es schaffen«, sagt Pepper. Sie legt einen Arm um meine Schulter.

»Nach allen was er durchgemacht hat, wird ihn eine OP, die schon lange überfällig ist, nicht aufhalten«, merke ich an. Die Ärzte lassen von Dad ab. Natürlich übersteht er das. »Er hat das alles nur für dich gemacht, weißt du?«

»Ich wünschte, er würde mehr auf sich selbst achten.«

»Dafür hat er ja dich.«

Leider konnte ich die Ärzte nicht überzeugen, Dad noch länger in Narkose zu lassen. Doch auch diese paar Stunden haben gereicht.

»Wir haben keine Blumen mitgebracht, ich hoffe du fühlst dich nicht vernachlässigt«, begrüße ich Dad, als wir am Abend sein Zimmer betreten.

»Gott sei Dank, immerhin bin ich ja nicht todkrank. Hey Pepper.«

»Wie geht es dir?« Ihr Lächeln wirkt nur zu einem kleinen Teil besorgt.

»Ging mir nie besser. Ohne Loch in der Brust.« Er klopft leicht auf den Verband um seinen Oberkörper.

»Die Ärzte wollen dich zur Beobachtung noch eine Nacht hierlassen.«

»Eine Nacht, von mir aus. Wo sollten wir denn sonst hin?«

»New York! Oh, bitte lass uns in den Avengers Tower ziehen«, sage ich aufgeregt. Jetzt, wo unsere Villa zerstört und meine Geige gerächt ist, wird es Zeit, dass wir uns einen neuen Wohnort aussuchen.

Dad grinst. »Ob du's glaubst oder nicht, in diesem Moment sind die Umzugsleute beschäftigt, alles für uns einzurichten.«

»Das ist das erste unserer Weihnachtsgeschenke. Nachträglicher Weihnachtsgeschenke.« Pepper deutet auf den Tisch am Fenster. Darauf steht ein metallener Kasten.

»Darf ich's aufmachen?«, frage ich.

»Du kannst es dir auch nur angucken, wir haben Zeit«, sagt Dad.

Im Kasten liegt ein weiterer Kasten. Ein Geigenkasten. Mit klopfendem Herzen klappe ich ihn auf. »Wow.« In einem Bett aus Samt liegt eine wunderschöne Geige aus glattem Fichtenholz. Ich nehme sie in die Hände und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.

»Ist das...«

»Yep«, sagt Dad.

»Habt ihr...«

»Ja«, sagt Pepper.

Ich hole tief Luft. »Eine echte Guadagnini?!« Wow, die muss ein Vermögen gekostet haben. Und sowas geben sie mir? »Darauf werde ich nie spielen können«, sage ich kopfschüttelnd. Trotzdem halte ich dieses Meisterwerk eines Musikinstruments weiter in meinen Händen.

»Spiel doch jetzt«, bittet Pepper. Sie macht es sich neben Dad auf dem Krankenbett bequem.

Ich zupfe an den Saiten der Geige. Sie ist perfekt gestimmt. Kurz schließe ich die Augen und genieße das Geräusch der Schwingungen, die sich im Raum ausbreiten. Dann setze ich den Bogen an. Sobald ich die ersten Töne anspiele, spüre ich die veränderte Stimmung.

Auf Dads blassen Gesicht breitet sich ein zufriedenes Lächeln aus. Pepper schließt die Augen.

Ich spiele weiter, und die Klänge schweben aus dem angelehnten Fenster hinaus in den grauen Winterhimmel. Für einen winzigen Moment brechen die Sonnenstrahlen aus der Wolkendecke hervor und erhellen diesen magischen Augenblick.

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