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19.1 | Celly | Magischer Kram

(Diejenigen, die kein Fan von Harry Potter & Co sind, können die nächsten drei Kapitel getrost überspringen)

CELLY

»Celly, wir kommen zu spät zum Frühstück!«

»Ja-ha, ich bin doch schon fertig!« Schnell rollt Celly den Umschlag zusammen und bindet ihn ihrer kleinen Eule Frodo ans Bein. »Ich hoffe du findest den Weg zu Judy, okay?« Mit einem Krächzen erhebt sich der Vogel und fliegt mit schnellen Flügelschlägen davon. Celly sieht ihm kurz nach. Heute scheint die Sonne, und der Himmel strahlt in einem satten Blau. Es ist Sommer auf Ilvermorny. Die Zauberschule liegt auf einem hohen Berg, abgeschirmt von den Blicken neugieriger No-Majs.

»Celly! Ich esse dein Schokobrötchen auf«, mahnt die Stimme erneut. Sie gehört zu Amy, einem dunkelhäutigen Mädchen mit kinnlangen Locken. Seit dem ersten Schuljahr sind die beiden Freunde.

Während Celly eilig den Schlafraum der Mädchen verlässt, bindet sie ihre langen, hellbraunen Haare zu­sammen. Auf der Treppe zum Gemeinschaftsraum wartet Amy auf sie. Der gesamte Raum ist in sanften Grün-Tönen gehalten, überall stehen Sessel und Sofas herum. Am gemütlichsten findet Celly die Sitzsäcke, in die man sich im Winter hineinkuscheln kann, um dem Knistern des Kaminfeuers zu lauschen. Jetzt, im Sommer, sind die Kamine natürlich aus. Durch die Drei-Stockwerk-hohen Fenster fällt genügend Licht herein, um den ganzen Raum zu erhellen. Davor stehen noch einige Tische, an denen man seine Hausaufgaben machen kann. Außer Celly und Amy befinden sich nur noch drei weitere Schüler hier, alle anderen sind schon beim Frühstück in der großen Halle.

»Jetzt aber schnell«, sagt Amy und zieht Celly zur Tür hinaus. Diese ist in einem riesigen Bücherregal ver­steckt, dessen Bücher über die Köpfe der beiden Mädchen hinwegschweben, als sie eilig den Gang ent­langlaufen. So eilig, dass sie beinahe ihre Lehrerin für Zaubertränke umgerannt hätten.

»Miss Puckridge und Miss Lee. Hätte ich mir ja denken können. Beeilen Sie sich, und kommen Sie ja nicht zu spät in den Unterricht«, warnt Professor Keanelly.

»Ganz bestimmt nicht, Professor«, beteuert Celly lächelnd.

Um die große Halle zu erreichen, müssen die beiden Mädchen einen kleinen, hohen Vorraum durchqueren. Auf Steinvorsprüngen über ihren Köpfen sitzen vier Wesen: Ein Donnervogel, eine gehörnte Schlange, ein Pukwudgie (ein koboldähnliches Wesen mit Stacheln auf dem Rücken und einem Pfeil in der Hand) und ein Wampus (eine Art Raubkatze). Das sind die Wappentiere der vier Häuser von Ilvermorny. Alle Erstklässler werden vor Beginn ihrer Schulzeit in einer feierlichen Zeremonie ihrem Haus zugewiesen. Also eigentlich werden sie erwählt. Und zwar von den Skulpturen selbst.

Celly erinnert sich noch, wie aufgeregt sie damals war, vor ziemlich genau drei Jahren, als sie wie so viele andere Neuankömmlinge in dieser kleinen Halle stand. Zuerst hatte sie sogar Angst, dass sie vielleicht in gar kein Haus passen würde. Doch diese Zweifel erwiesen sich als un­begründet, als das stachelige Wesen seinen Pfeil hob, und Celly damit in das Haus Pukwudgie einsortiert wurde.

In der großen Halle angekommen, werden Celly und Amy von einem rothaarigen Jungen mit Sommerspros­sen an einen Tisch unweit der Eingangstür gewunken. Die Tische sind überall in der Halle verteilt, an jedem sitzen etwa sechs Leute. Nur zu feierlichen Anlässen werden die Tische zusammengeschoben. Dann sitzen die Schüler in ihren Häusern zusammen. Die Lehrer frühstücken im hinteren Teil des Saals, vor einem großen Fenster.

»Ihr seid spät dran«, bemerkt Ben, als Celly am Tisch Platz nimmt. Ben Parsley ist ebenfalls in Pukwudgie und trägt deshalb, wie die beiden Mädchen, eine grüne Krawatte. Der Rest der Schuluniform ist bei allen Schülern gleich und in dunkelblau gehalten. Bei den Mädchen besteht sie aus einer weißen Bluse, einem blauen Blazer, einem Rock und weißen Kniestrümpfen, die Celly besonders lästig findet. Wenigstens müssen sie im Sommer die langen Roben nicht tragen.

Celly greift nach einer Scheibe Toast und schaufelt sich Rührei auf den Teller.

»Celly hat getrödelt«, erklärt Amy.

»Gar nicht, ich habe nur noch schnell einen Brief an Judy geschickt.«

»Diese No-Maj Freundin von dir?«, fragt Ben neugierig.

Celly nickt und nimmt einen großen Bissen von ihrem Marmeladentoast. Jemand kommt an den Tisch gefegt.

»Habt ihr schon gehört?« Das blonde Mädchen klatscht ihre Schulbücher auf den Tisch. Gerade noch rechtzeitig kann Amy eine Kakao-Katastrophe verhindern.

»Was denn?«, fragt Celly mit vollem Mund. Geneva Delane ist in ihrem Jahrgang, allerdings in Donnervogel. Sie ist etwas seltsam. Vielleicht liegt es an ihrer Gewohnheit, plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen, um dann wieder genauso spurlos zu verschwinden. Aber Celly mag sie, vor allem in Geschichte der Zauberei hat sie ihr schon öfters geholfen. Das ist nicht unbedingt Cellys Lieblings­fach. Gen setzt sich gegenüber von ihr auf einen Stuhl und rückt ihre Brille zurecht.

»Professor Walls wurde doch gestern von einem der Sechstklässler in einen Orang-Utan verwandelt.« Bei dem Gedanken müssen alle grinsen. Natürlich haben sie davon gehört. Der Anblick muss wirklich göttlich gewesen sein. Nur Schade, dass in Ilvermorny keine Handys erlaubt sind, sonst wäre ein Video davon schon längst der neuste Trend auf YouTube.

»Und deswegen«, fährt Gen fort, während sie eine Weintraube auf eine Gabel spießt, »wurden die Zauber­tränke-Prüfungen auf Freitag verlegt.«

Celly und Amy jubeln begeistert. Eigentlich sollte die Prüfung morgen stattfinden, doch Celly fühlt sich kein bisschen vorbereitet.

»Oh, und wir werden deswegen heute mit den Fünft­klässlern zusammengelegt«

Celly runzelt die Stirn. »Och nö. Muss das sein?« Ihr älterer Bruder Conrad, ebenfalls Pukwudgie, ist Fünft­klässler.

»Natürlich. Oder willst du etwa unvorbereitet in die Prüfung gehen? Oder sollte ich sagen noch unvorbereite­ter?«, wird sie von Ben aufgezogen.

»Hey, ich habe gelernt!«, beteuert Celly schmollend. Sie wirft einen Blick auf die große Uhr am anderen Ende der Halle. »Wir sollten langsam losgehen. Gen, kommst du... mit.« Allerdings ist Genannte schon längst ver­schwunden, wie Celly verwundert feststellen muss.

Wenig später steht sie vor ihrem Kessel im Zaubertrank­unterricht. Am Anfang des Trimesters hat Professor Keanelly die Schüler in Paare eingeteilt, deshalb muss Celly mit einem dicklichen Jungen namens Elliot Wilkins zusammenarbeiten. Darüber war natürlich keiner der beiden besonders froh, aber Celly muss sagen: Es gibt schlechtere Partner.

»Aconitum«, murmelt er gerade und sucht mit gerun­zelter Stirn einige Becher ab. »Hier gibt's kein Aconitum.«

»Das ist das gleiche wie Wolfswurz«, erinnert sich Celly, während sie konzentriert die richtige Menge Alraunensaft abwiegt.

»Hey Celly!« Sie wird von Amy angestoßen, die am Nebentisch mit Rylan Kalbandis arbeitet, dem beliebtesten Jungen des dritten Jahrgangs. Mit ihrem Kopf deutet sie in Richtung der Fünftklässler am anderen Ende des Klassenzimmers. Ein paar Leute haben sich um einen Kessel gescharrt, darunter auch Conrad. Er hält irgen­detwas in der Hand. Neugierig reckt Celly den Kopf, um mehr erkennen zu können. Im nächsten Moment ist der Tisch auch schon in eine Rauchwolke gehüllt. Auch wenn sie kein Profi in Zaubertränke ist, Celly ist sich sicher, dass das nicht passieren sollte. Professor Keanelly, die gerade noch an Bens Kessel stand, eilt nun verärgert zu Conrads Tisch.

»Mr Puckridge, Sie haben doch nicht etwa das Salamanderblut vor dem Alraunensaft dazu gegeben?«, ruft sie erschrocken. Die anderen Schüler sind mittlerweile zurückgewichen und werden nun von der Lehrerin an ihre Plätze gescheucht. Jetzt steht nur noch Conrad da, das Gesicht verrußt, die Haare angesengt. Und er grinst.

»Ich verstehe nicht, was daran lustig sein soll!«

»Nichts Ma'am, Verzeihung. Ich räume das auf.«

Celly grinst ebenfalls. Er hat sich fast die Nase weggesprengt. Wenn das ihre Eltern erfahren...



»Was war das den vorhin in Zaubertränke?«, fragt Celly und stellt ihr Tablett kurz auf dem Tisch ab, an dem Conrad und einige seiner Freunde sitzen.

»'ne Wette«, antwortet er lässig.

Eine Person gesellt sich dazu. Es ist ein großer Junge im Abschlussjahrgang. Seine hellen Augen funkeln wütend. »Fandest du das wirklich so komisch?«, fährt er den Jüngeren an. »Ich werde auf jeden Fall Mom schreiben.«

Ein paar der anderen Leute fangen an zu kichern. Es ist nichts Neues, das Chris mit Mom droht. Cellys ältester Bruder ist in dieser Hinsicht ziemlich konsequent.

Aber Conrad zuckt nur mit den Schultern und entgegnet grinsend: »Dann kannst du ihr auch gleich das mit Amanda Abbot erzählen.«

Chris starrt ihn weiterhin wütend an. »Pass auf«, zischt er.

Celly versucht, ihre Brüder zu beschwichtigen. »Hey Chris, es ist doch nichts passiert. Ich war dabei, in Zau­bertränke. Professor Keanelly hat das alles geregelt.«

»Solltest du nicht lieber für deine Prüfungen lernen?«

Daraufhin sagt Celly nichts mehr.

»Das ist jetzt der perfekte Moment, um zu gehen«, flüstert Amy. Celly nimmt ihr Tablett und sie gehen auf den Stammtisch ihrer Freunde zu. Sie wollte doch nur helfen. Aber nein, immer behandeln ihre Brüder sie nur wie die kleine, dumme Schwester.

»Er war bestimmt nur gestresst wegen seinen Abschlussprüfungen.«

»Oder er kann dich nicht leiden.«

Amy wirft Rylan einen scharfen Blick zu.

Celly zuckt hilflos mit den Schultern. »Chris droht immer mit Mom. Irgendwann macht das Conrad nichts mehr aus. Und jedes Mal, wenn... Was tust du da eigentlich?«

Rylan lässt seine Milchpackung schweben. Mit konzentriertem Blick und langsamen Bewegungen seines Zauberstabs lenkt er sie in Richtung einer Gruppe Mädchen. Die meisten von ihnen sind aus Wampus. Schließlich bringt Rylan die Packung über dem Kopf eines blonden Mädchens zum Stehen.

»Und jetzt passt auf«, sagt er. »Avifors!« Die Milchpackung verwandelt sich in zwei kleine, weiße Vögel, die um den Kopf des Mädchens herumfliegen. Begeistertes Klatschen ertönt seitens der Wampus-Schülerinnen. Zufrieden senkt Rylan seinen Zauberstab wieder.

»Wie oft hast du das geübt?«, fragt Ben.

»Sehr lange. Aber es lohnt sich.« Er lächelt und winkt zum anderen Tisch hinüber.

Celly ist genervt. Mal wieder typisch, für ihre Probleme interessiert sich keiner. Natürlich sagt sie das nicht laut. Sie widmet sich wieder ihrem Mittagessen.

»Kommst du nachher mit raus?«, fragt Amy.

Eigentlich wollte Celly für die Zauberkunstprüfung lernen. Aber wieso nicht? Die Zaubersprüche beherrscht sie doch sowieso schon ziemlich gut. Außerdem ist das Wetter heute zu schön, um drinnen zu sitzen und zu lernen. Das sollten sie nutzen.

Ein schriller Schrei ertönt vom Nebentisch. Die Blondine ist mit Milch begossen und schüttelt prustend ihre Hände.

Und Rylan? Der verschwindet gerade durch die große Flügeltür.



»Incendio!« Wieder nichts. Wütend wirft Celly ihren Zauberstab auf das Bett. Am Montag ist die Zauberkunstprüfung, die letzte, aber dieser Spruch will ihr einfach nicht gelingen. Blöde Prüfungen. Judy muss bestimmt nicht für nervige Prüfungen lernen. Sie kann den ganzen Tag nichts tun und Cocktails schlürfend am Strand liegen. Ob der Brief tatsächlich ankommt? Bis nach Kalifornien ist es immerhin sehr weit...

Plötzlich bereut es Celly, ihre Eule Frodo soweit geschickt zu haben. Vielleicht hätte sie den Brief lieber mit der Post senden sollen, auch wenn das unsinnig ist, weil kein Briefträger jemals hier hoch nach Ilvermorny kommt. Aber wenn Frodo erst zu ihren Eltern geflogen wäre, und diese dann den Brief an Judy nach Los Angeles geschickt hätten...

Amy kommt ins Zimmer. »Übst du immer noch den Flammenzauber?«

»Ja, aber ich bin zu blöd dafür«, sagt Celly verärgert. Amy schnappt sich das Lehrbuch für Zaubersprüche Band Drei und sucht nach der richtigen Seite. Celly sieht ihr über die Schulter.

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich alles richtig gemacht habe.«

»Mal sehen.« Amy zückt ihren Zauberstab. »Incendio!« Eine kleine Flamme erscheint, genau wie es sein soll. Frustriert schnappt sich Celly ihren Zauberstab und schlenkert ihn ebenfalls herum. Nichts passiert.

»Du darfst ihn nicht einfach so durch die Luft schlenkern. Du willst einen Flammenzauber erschaffen, und nicht Eichhörnchen erschrecken. Mach es so:« Und nochmal erschafft Amy eine perfekte Flamme.

Celly atmet tief durch und ahmt Amys Bewegungen nach. »Incendio!« Es funkt schwach, wie beim Anzünden eines Feuerzeugs. Beim nächsten Mal klappt es besser. Sie probiert es noch ein paar Male, bis sie sich in ihr Bett fallen lässt. Genug geübt.

»Hey, du zerknitterst deine Uniform!«

»Ist mir egal«, nuschelt Celly in ihr Kissen. Die Tür zum Schlafraum der Mädchen öffnet sich und jemand kommt herein gepoltert.

»Leute, kommt ihr mit zum Quidditch-Spiel?«

Celly öffnet ein Auge. Es ist Kaira Keater, eine ihrer Klassenkameradinnen. Sie macht sich nicht so viel aus dem ganzen Lernen. Trotzdem schafft sie es jedes Jahr, die Prüfungen zu bestehen. Über ihrer Schuluniform trägt sie einen grellgrünen Schal, der sich mit ihren Pink-gefärbten Haaren sticht. Interessante Kombination. Erwartungsvoll sieht sie Celly und Amy an.

»Geht nicht; Celly muss lernen«, sagt Letztere schulterzuckend.

Sofort springt Celly auf. »Quatsch, Quidditch geht immer!«

Kaira lacht. »Das solltest du dir auf ein T-Shirt drucken lassen.«



Es ist das letzte Spiel der Saison. Wampus gegen Pukwudgie. Schon letztes Jahr hat Cellys Haus den Quidditchpokal haarscharf verpasst, aber dieses Jahr werden sie gewinnen. Conrad ist einer der Treiber, auch ein Grund, warum Celly mitgekommen ist. Mal davon abgesehen, dass bei Quidditch-Spielen eigentlich immer alle anwesend sind. Deshalb überrascht es Celly nicht sonderlich, dass tatsächlich die halbe Schule da ist, auch einige aus Donnervogel und Gehörnte Schlange. Anscheinend will niemand von ihnen die ganze Zeit für die Prüfungen büffeln. Verständlich.

Celly und ihre Freunde, darunter auch Ben und Rylan, die dazugekommen sind, setzen sich auf ein paar freie Plätze auf der Tribüne.

»Ist das da Professor Walls?«, fragt Ben verwundert und deutet auf die gegenüberliegende Tribüne.

»Sieht gut aus für jemanden, der vor ein paar Tagen noch ein Orang-Utan war«, lacht Amy.

Rylan macht Affengeräusche, wodurch sie noch mehr lachen müssen.

Die Mannschaften laufen auf das Feld und Jubel erhebt sich. Das Team aus Pukwudgie in ihren grün-goldenen Umhängen, angeführt von Conrad, und das Wampus-Team in rot-schwarz. Ihr Captain ist ein bulliger Junge mit rotem Gesicht und raspelkurzen Haaren. Cool wie immer winkt Conrad den Zuschauern auf den Tribünen zu.

Kaira hüpft neben Celly auf und ab, immer noch den grünen Schal umgebunden, aber diesmal mit einem übergroßen Handschuh in der Hand, auf dem Pukwudgie #1 steht. Conrad hat seine kleine Schwester entdeckt und winkt ihr kurz zu. Chris ist nicht da. War ja auch nicht anders zu erwarten, immerhin muss er für seine ach-so-wichtige Abschlussprüfung lernen.

Die Spieler steigen auf ihre Besen und schweben einige Meter über dem Boden. Gespannte Stille legt sich über den Platz, als Coach Wrinkley den Quaffel in die Hand nimmt. Sobald er ihn hochwirft, und damit das Spiel startet, brechen alle wieder in Geschrei und Jubel aus. Auch Celly feuert ihre Mannschaft an. Plötzlich fällt ihr etwas ein. Wo ist eigentlich Gen? Wollte sie nicht auch zum Spiel kommen?

Sie brüllt Amy ins Ohr, um den Lärm zu übertönen. »Wo ist Gen?«

Aber Amy ist nicht ansprechbar. Aufgeregt hüpft sie auf und ab, folgt jeder Bewegung am Himmel und jubelt dabei unablässig. Celly ist sich sicher, dass sie dabei hauptsächlich Conrad anhimmelt. Also wendet sie sich an Ben.

»Weißt du, wo Geneva ist?«, fragt sie wieder.

Er schüttelt den Kopf. »Wollte sie nicht lernen?«

Das kann sein. Trotzdem wundert sich Celly. Normalerweise ist Gen bei solchen Veranstaltungen immer dabei. Naja.

Nach einer Weile verdunkelt sich der Himmel. Hoffentlich fängt es nicht an zu regnen.

»Da, hast du das gesehen?», ruft Amy aufgeregt und zeigt nach oben.

»Was denn?« Celly verrenkt sich beinahe den Kopf, als sie den Himmel absucht.

»Der Schnatz!«

Schon bald feuern alle nur noch die beiden Sucher an, die dem winzigen goldenen Ding hinterherjagen. Sie rasen haarscharf an Celly und ihren Freunden vorbei. Auch die anderen Spieler halten eine Sekunde lang inne, als der Pukwudgie-Sucher, Troy Rendis, ein Freund von Conrad, die Hand ausstreckt, wenige Zentimeter vor seinem Konkurrenten. In der nächsten Sekunde wird er von seinem Besen gekickt

»Oh mein Gott!«, ruft Kaira erschrocken.

Troy trudelt in Richtung Boden. In allerletzter Sekunde zischt ein anderer Besen heran und fängt ihn auf, bevor er ihn sicher auf der Erde absetzt. Von der Wampus-Tribüne aus ertönt Jubelgeschrei.

Triumphierend landet der Sucher zwischen seiner Mannschaft und hält seine Faust in die Höhe. Zwischen seinen Fingern glitzert der goldene Schnatz.

»Das war sowas von unfair!«, flucht Kaira auf dem Weg zurück zum Gemeinschaftsraum.

»Niemand hat gegen die Regeln verstoßen«, sagt Amy.

»Aber dieser Treiber, der hat absichtlich

»Leute, daran können wir jetzt auch nichts mehr ändern.«

An dem großen Bücherregal, das den Eingang zum Gemeinschaftsraum kennzeichnet, angekommen, zieht Celly an einem bestimmten Buch. Es ist jede Woche ein anderes, diesmal Von Aspisviper bis Zebrakobra - Giftschlangen und deren Gifte. Die Bücher schieben sich zur Seite und die Freunde betreten den Raum. Hinter ihnen strömen weitere enttäuschte Pukwudgies herein.

»Es stand 110 zu 120«, regt sich Kaira weiter auf, »wenn wir diesen blöden Schnatz nur gefangen hätten...«

Als sie sich wenig später auf den Weg zum Abendessen machen, begegnen sie der Quidditchmannschaft im Gemeinschaftsraum.

»Muss Troy nicht auf die Krankenstation?«, fragt Celly verwundert.

Er winkt ab. »Ach, der kleine Kratzer.«

»Was war denn los? Du bist der Treiber, du hättest den Klatscher abwehren müssen!« Kaira stellt sich mit verschränkten Armen vor Conrad.

»Und du solltest vielleicht lieber deine Klappe halten«, sagt er und baut sich ebenfalls vor ihr auf. Auch wenn er fast einen Kopf größer als sie ist, lässt sie sich nicht einschüchtern und starrt ihn wütend an.

»Außerdem habe ich Troy aufgefangen, als er gefallen ist.«

»Er wäre gar nicht gestürzt, wenn du deinen Job erledigt hättest!«

Celly geht dazwischen. »Hey Leute, alles okay. Wir haben verloren, ja, aber niemand wurde ernsthaft verletzt.« Sie versteht nicht, warum Kaira so wütend auf Conrad ist.

»Es war kein Klatscher.« Alle Blicke richten sich auf Troy. Seine schwarzen Haare sind immer noch voller Schlamm, der langsam trocknet. Wenigstens hat er sich das Gesicht gewaschen. Seine Wangen glühen rot.

»Kein Klatscher? Bist du dir sicher?«, fragt Alice Rook, die zweite Treiberin des Teams.

»Es fühlte sich mehr an wie ein Zauberspruch. Vielleicht Flipendio. Hey, Conrad, erinnerst du dich an dieses eine Duell?«

»Aber wer könnte der Quidditchmannschaft sowas antun wollen?«, schaltet sich Amy ein.

Troy zuckt mit den Schultern. Eine Minute lang schweigen alle nachdenklich.

»Vielleicht«, fängt Sean, einer der Jäger (und Elliots Bruder) schließlich an, »also... das soll jetzt nicht angreifend wirken, aber... ähm... also dein Bruder war nicht sonderlich gut auf dich zu sprechen, vielleicht wollte er-«

»Nein, das würde Chris nicht tun!«, ruft Celly energisch. Ja, er ist öfters wütend auf seinen Bruder, aber der ganzen Quidditchmannschaft zu schaden und möglicherweise zu riskieren, dass jemand verletzt wird - das würde er nicht tun.

»Celly hat Recht. Vor allem nicht so offensichtlich. Chris hätte mich dann wahrscheinlich eher im Schlaf erdrosselt oder mir Gift ins Mittagessen gemischt.« Er wirft einen strengen Blick zu Sean. »Also pass auf, was du sagst.«

Bens Magen knurrt erkennbar. »Ich will ja nicht stören Leute, aber das Abendessen ist bald vorbei. Falls wir noch was essen wollen, sollte wir uns beeilen.«

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