Diogenes Club
Karfreitag, 29. März 2001
,,Du bist Halbbrite, richtig, Josuke?"
,,Und wie hast du das deduziert?"
,,Gar nicht, um fair zu sein. Die Leute im Studio reden, ich höre bloß zu. Schon Mal in London gewesen?"
,,Nope."
,,Dann mach dich auf den ersten Kulturschock gefasst. Taxi!"
Sherlock winkte ein schwarzes Taxi heran und wir stiegen auf dir Rückbank. ,,Zum Diogenes Club", rief Sherlock dem Taxifahrer zu. Er simste an seinem Handy und ließ mich verwirrt. ,,Das verstehe ich nicht. Ich dachte wir gehen nach Morioh. Was wollen wir im Diogenes Club?"
,,Dio."
,,Huh?"
,,Im Zeifelsfall ist immer Dio die Antwort. So läuft das doch bei der Familie Joestar, oder? Dio hatte einige, nennen wir es Mal Ratten, auf der Welt verteilt. Einer davon war Okuyasus Vater, oder liege ich da falsch?"
,,Ja schon, aber-"
,,Er war kein Idiot. Führte Buch über seine Ratten, um den Überblick nicht zu verlieren. Über sie, aber auch über ihre Druckpunkte. Du weißt schon, für den Fall, dass sie nicht spuren oder sich querstellen. Eine Absicherung."
,,Druckpunkte?", hakte John nach. Sherlock steckte sein Handy ein und sah uns an, als ob wir super dumm wären. ,,Geheimnisse, Suchten, Krankheiten oder eben Kinder. Dio hat eine Akte über Okuyasu. Da steht vielleicht nicht viel drin, aber es ist ein Anhaltspunkt."
,,Okay, aber wieso-"
,,Wieso wir in den Diogenes Club fahren? Nun, ich könnte jetzt sagen, dass Dio der britischen Regierung ein nettes kleines Sümmchen für die Verwaltung und geheimhaltung seiner Akten bezahlt hat und das zufällig mein Bruder uneingeschränkten Zugang zu Dios Archiv hat, aber das wäre ein Staatsgeheimnis und wer bin ich Staatsgeheimnisse auszuplaudern? Ah, wenn wir schon davon reden!"
Sherlocks Handy klingelte. Er drückte einen Knopf und hielt sich das Handy ans Ohr.
,,Hallo Brüderchen... Nein, du hast meine SMS richtig verstanden. Hast du zu viel Kaffee getrunken oder was beinträchtigt dein Denkvermögen so sehr?... Okuyasu Nijimura... Ja, Himmel Herr Gott noch eins, das ist ein Name! Ich dachte du wärst so dicke mit der japanischen Botschaft, da wird ja wohl kaum einer William Smith heißen... Wir sind gleich da, such einfach schon Mal die Akte raus... Ja ja, du mich auch!"
Er legte auf und schüttelte den Kopf. ,,Mycroft sucht die Akte raus. Ah und Josuke, wenn wir im Club sind... Klappe halten und so wenig Geräusche machen wie möglich, bis wir in Mycrofts Büro sind!"
Klappe halten? Ok. Keine Geräusche? Schwierig. Meine Schuhe quietschten auf dem Mamorboden des Diogenes Clubs. Bekam einige unangenehme Blicke dafür, weshalb ich umso erleichterter war, als endlich Mycrofts Bürotür hinter uns zufiel.
,,Staatsgeheimnisse, Sherlock. Wieso bringst du unbefugte mit?", begrüßte Mycroft Holmes uns und wedelte mit Okuyasus Akte in der Luft herum. ,,Unbefugt? John kennst du und Josuke ist eine interessierte Partei. Her damit", rief Sherlock und entriss seinen Bruder die Akte. ,,Okay Josuke, ich lese die Daten vor, du sagst wenn etwas nicht stimmt oder du etwas noch nicht wusstest."
,,Okay."
,,Okuyasu Nijimura, geboren am 22. September 1983 in Tokio. Mutter verstarb an einer verschleppten Lungenentzündung, der große Bruder hat eine eigene Akte."
,,Oh verzeiht, hätte ich die auch raussuchen sollen?"
,,Nein, aber jetzt sollst du die Klappe halten, Mycroft! Bis auf ein paar medizinische Eingriffe steht hier nichts interessantes. Nun, das war zu erwarten. Die Akte ist Teil eines Inventar an Druckmitteln, keine ausführliche Biographie. Schade, aber einen Versuch war es wert. Danke, Brüderchen!"
Sherlock warf Mycroft die Akte zu und ging. Kurz angebunden sahen John und ich uns an, ehe wir dem Detektiven nach gingen und unsere Fragen nur zurückhielten, bis wir diese Hölle des Schweigens verlassen hatten. ,,'Einen Versuch war es wert'?! Jetzt komm schon, das können Sie vielleicht Ihren Bruder auftischen, aber nicht mir. Sherlock Holmes macht nie etwas unüberlegt. Was sollte das?", konfrontierte John ihn sogleich. Sherlock drehte sich zu uns um und lächelte leicht. ,,Ich musste nur die Akte sehen. Mehr nicht."
,,Ja... und?"
,,Da wurde was ausradiert, mein lieber Watson. Einfach als ob jemand einen Block an Buchstaben aus der Akte herausgenommen hätte. Letzte Nacht hat es einen Einbruch im Diogenes Club gegeben. Ich wollte nur meinen Verdacht bestätigen, dass es Okuyasu war, der anscheinend etwas in seiner Akte gefuscht hat. Mycroft muss nicht wissen, dass Okuyasu der Einbrecher war, daher die Lüge."
,,Aber das macht keinen Sinn! Warum sollte Okuyasu... was könnte er zu verbergen haben?"
Sherlock zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung, aber das finden wir auch noch heraus."
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