Mord im Orient Express
Montag, 03. Juli 2000
Okay wie erkläre ich das jetzt?
Joey, dieser kleine Hund, hat seine Klone los geschickt um meine Kleidung zu stehlen und gegen Kleider einzutauschen. Nur wegen dieser Konvo hier...
Hmmm sicher, als ob ich im Lolita Kleid zur Schule gehen. Meine Fangirls da würden sich freuen, aber nahhh danke. Hab mir von Okuyasus Klamotten für morgen geliehen, auch wenn dir mir einen Ticken zu klein waren.
PARTNER LOOK!
Und jetzt zu dir, Joey. Ich habe morgen einen mangen Tag und werde erst gegen Abend zuhause sein. Wenn dann diese Kleider nicht weg sind und meine Klamotten nicht wieder im Schrank hängen, dann werde ich dich finden, dich betäuben, dich in meinen Keller schleifen und all die Fantasien an dir auslassen, die Horrorfilme in mir ausgelöst haben. Die besten Filme sind die, in denen Menschen mit Bohrmaschinen gefoltert werden. Das muss sich so krass anfühlen einen anderen mir einer Bohrmaschine in den Kopf zu bohren.
Nun aber zum eigentlichen Thema ich saß heute noch recht lange im Studio, scrollte durch Celinas Wattpad Chats (Ich glaube manchmal vergisst sie, dass ich ihre Nachrichten lesen kann) und bekam quasi diese Konvo mit...
Haiiro: Bin bei der Folge mit dem Zug
Celina: Mord im Orient Express
Haiiro: JoJo Charaktere in Mord im Orient Express, das wäre ein Chaos
Celina: Bring mich nicht auf dumme Gedanken. Hab keine Zeit dafür
JAHA, ABER IHR HABT MICH AUF DUMME GEDANKEN GEBRACHT!
Also schrieb ich schnell das Skript und wir drehten den ganzen Abend.
Alsooo... Viel Spaß lol.
*****************
Es war kältester Winter, als ich im Restaurant, in der näher des Bahnhofes mit meinem besten Freund Okuyasu zu Mittag aß. Wir mussten all unsere Kraft tanken, denn in nicht Mal drei Stunden würde der Orient Express abfahren, mit uns oder ohne uns.
Okuyasu entschuldigte sich kurz und kaum war er weg, da fand ein junger Mann mit blonden Haaren und bernsteinfarbenden, boshaften Augen seinen Weg zu unseren Tisch und nahm ungefragt platz. Etwas empört über diese Dreistigkeit war ich durchaus, als ich den Fremden über meine Illustrierte hinweg argwöhnisch musterte. Meine Detektiv Augen bemerkten drei kleine Muttermale, die in einer feinen Reihe das Ohr der Fremden schmückten und ihm wie vom Teufel geküsst aussehen liesen.
,,Kann man Ihnen helfen, Sir?", fragte ich, während ich versuchte so zu tun, als ob meine Illustrierte nach wie vor das interessanteste im Raum wäre, doch damit belog ich mich nur selbst. Ich war neugierig auf diesen Mann und die Geschichte, die ihn dazu verleitete mich so unverschämt direkt aufzusuchen.
,,Josuke Higashikata, sind Sie das? Man sagte mir Sie würden ebenfalls im Orient Express zu Gast sein."
,,Ganz Recht und von dem Wörtchen 'auch' her kann ich wohl davon ausgehen, dass wir diese Reise gemeinsam antreten. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
Mein Gegenüber holte eine Zigarren Schachtel aus dem Jacket, zündete sich eine an der Kerze an, die auf dem Tisch stand und paffte mir den krebserregenden Stoff mitten ins Gesicht und auf die Überreste meines Mittagessens. ,,Dio Brando. Rechtsanwalt. Ich komme wegen einer recht vertraulichen, wenn nicht sogar überlebenswichtigen Angelegenheit heute zu Ihnen. Ihr Ruf als Detektiv eilt Ihnen voraus."
Komm zum Punkt, dachte ich genervt. Was konnte schon so überlebenswichtig sein?
,,Welche Angelegenheit wäre das, Mr. Brando?"
Dio schaute sich kurz um, dann lehnte er sich zu mir über den Tisch, bis dass der Rauch seiner Zigarre mir fast die Luft zum atmen nahm. ,,Man trachtet mir nach dem Leben, Mr. Higashikata. Ich habe Drohbriefe erhalten. Umbringen will man mich, noch auf der Zugfahrt. Ich muss sie bitten, dass sie mich während der Reise beschützen. Geld spielt keine Rolle!"
,,Normalerweise", antwortete ich trocken, ,,Kommt der Detektiv erst ins Spiel, wenn es eine Leiche gibt. Nicht schon davor. Zudem kommt, dass ich diese Fahrt nicht beruflich sondern privat mache, ergo ich habe Urlaub. UND, der wohl ausschlaggebenste Punkt, Sie sind mir nicht sympathisch, Mr. Brando. Eine schöne Zugfahrt wünsche ich Ihnen. Vielleicht treffen wir uns ja auf einen Plausch im Speißewagon... ich will's aber nicht hoffen."
Dio sah verdattert aus, doch ein Rechtsverdreher wie er wusste, wie man sich schnell fing. Da dann auch noch Okuyasu zurückkam, verschwand er einfach, ohne dem Anstand sich zu verabschieden. Einen so dreisten Mann habe ich wirklich noch nie getroffen!
,,Wer war das?", fragte Okuyasu.
,,Irgendso ein Bettler. Scher' dich nicht drum."
Im Zug lernten wir die Mitreisenden kennen.
Zum einen waren da Lady Erina Joestar und ihr ungehobelter Enkel Joseph. Joseph war bereits unten durch bei mir, als er sagte ich wäre so gutaussehend, ich könnte glatt sein Sohn sein.
Mrs. Elisabeth war wohl sowas wie eine Hoheit in ihrer Heimat, jedenfalls schleppte sie ein leicht dümmlich wirkendes Fräulein Namens Suzi Q als Zofe mit sich rum. Suzi Q konnte nur Ja und Amen zu allen sagen und leise kichern. Dumm, naiv, zurückhaltend und schön. Es dauerte nicht lange (um genau zu sein 5 Minuten) da begann Joseph um das schöne Fräulein zu werben.
Jotaro Kujo war ein Fahrgast, den ich für eine seiner biologischen Abhandlungen über das Verhalten von Seesternen während der Paarungszeit kannte. Auch er reiste nicht alleine, sondern in Begleitung seiner Tochter Irene und deren Verlobten Anasui.
Giorno Giovanna war wohl soetwas was man in Italien als Papa oder Don bezeichnen würde. Ein Mafiose, der seine Verbrechen so geschickt legt, dass die Polizei ihm nie etwas zur Last legen konnte. Meine Kriminalbegeisterte Seite bewunderte ihn dafür. Der Detektiv in mir hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht.
Begleitet wurde er von seiner rechten Hand, Guido Mista
Die Brüder Dragona und Jodio machten den Kreis der mitreisenden dann voll. Ansonsten gab es dann noch einen Schaffner mit dem äußert geistreichen Namen Robert Speedwagon. Nun, ich schätze mit dem Namen kann man nur Schaffner werden.
Unter all diesen Leuten war Dio der 13te und wenn das letzte Abendmahm uns etwas gelehrt hat, dann das 13 einer zu viel ist. Das was Dio mir sagte lies mir plötzlich keine Ruhe mehr, doch ich beschloss es zu ignorieren.
Am nächsten Tag war Dio tot.
Ups.
Eine Schneelawine hat die Schienen bedeckt und hinderte uns am weiterfahren. Bis der Räumungszug kam, würde es dauern und da ich der einzige Mordexperte vor Ort war, holte Speedwagon mich in aller Frühe aus dem Bett und schrie: "Oh Mr. Higashikata, etwas furchtbares ist geschehen! Mr. Brando ist tot!"
Zu dem Zeitpunkt lag ich halb nackt mit Okuyasu in einem Bett und geriet in Panik, als Robert energisch klopfte, denn diese Geschichte spielt achtzehnhundertoderneunzehnhundertschießmichtot. Gay sein ist nicht ok.
Schnell stand ich auf, lief zu Mr. Brandos Zimmer und untersuchte die Leiche. Okuyasu kam bald hinterher und sah sich im Zimmer um. ,,12 Stiche. Da muss jemand echt wütend gewesen sein."
,,Und es muss gegen 3 Uhr morgens passiert sein. Jedenfalls sagt die kaputte Uhr auf seinem Nachttisch das", ergänzte Okuyasu.
Da bemerkte ich einen Zeitungsausschnitt, der den Tod mehrerer Menschen bei einem Schiffsunglück vor mehreren Jahrzehnten betrauerte. Unter der Opferaufzählung ist der Name "Jonathan Joestar" mit Dios eigenen Blut markiert worden. Da wurde ich stutzig, denn eine Familie Joestar, die kannte ich.
,,Joestar ist ein sehr häufiger Name in Großbritannien. Ich kenne keinen Jonathan und ich kannte auch Mr. Brando nicht, Mr. Higashikata", beteuerte Mrs. Joestar mir kurz darauf.
,,Ja, Ihretwegen kriegt meine Granny noch einen Herzinfarkt! Sie muss sich ausruhen nach all der Aufregung. Wieso fragen sie nicht den Typen, der letzte Nacht in ihrem Zimmer war?"
,,Jojo, nicht..."
Da wurde ich hellhörig und sah Erina durchleuchtend an. ,,Es war jemand in ihrem Zimmer letzte Nacht?"
,,Ja, gegen 3 Uhr, als der Mord geschah. Von der Statur her war es ein Mann. Ich war Tür an Tür mit Mr. Brando und es gibt eine Durchgangstür, die unsere Zimmer verbindet. Ich schätze der Mörder hat im Dunkeln die falsche Tür erwischt."
Ich bedankte mich für die Auskunft und beschloss weiter zu forschen.
,,Jugendliche stiehlt Pferdekutsche und mordet Priester bei der Flucht. Jolyne Cujoh (19) weiterhin auf der Flucht", las ich aus meiner Illustrierten vor. Jotaro hatte einen Arm um seine Tochter geschlungen und sah mich feindselig an.
,,Dieser Priester, Enrico Pucci, war ein Freund von Mr. Brando. Warum musste er sterben, Irene?"
,,Woher soll ich das denn wissen?!"
Ich sah sie an, mit einem Blick der verriet, dass ich ihr nicht glaubte. ,,Jotaro Kujo hat die Existenz seiner Tochter immer geheimgehalten. Ihr Alter, ihr Aussehen, ihr Aufenthaltsort, ihren Name. Es dauerte Jahre, bis die Medien überhaupt erfuhren, dass es ein Kind gibt. Erst vor etwa einem Jahr, kurz nach Vater Puccis Tod, zog Dr. Kujo seine geliebte Tochter in die Öffentlichkeit. Aber Irene Kujo? Nein. Den Namen hat er dir samt gefälschter Papiere besorgt, damit du mit deinem Mord davon kommst."
,,Noch ein Wort", fuhr Jotaro dazwischen, ,,Und die Zeitung berichtet bald über Ihren Tod."
Interessant. Ich hielt Dr. Kujos Blicken stand und erkannte an seiner Mimik und seiner Körperhaltung, dass ich völlig richtig lag. Dennoch, zur Deeskalation befragte ich erst Mal weiter.
,,Oh nein, Lady Elisabeth und ich haben tief und fest geschlafen", erkärte Suzi Q kurz darauf mit einem verträumten Lächeln, ,,Aber echt Furchtbar der Gedanke, dass wir hier mit einen Mörder eingeschneit sind. Na ja, ich bin mir sicher, dass Joseph mich beschützen wird."
Kotz würg.
,,Genug jetzt mit dem Unsinn", Suzi!", tadelte Elisabeth sie streng. ,,Aber mit einem hat das Mädchen recht. Wir haben nichts gesehen oder gehört."
,,Komisch. Das behauptet jeder hier", murmelte ich lächelnd. Darauf erwiderte niemand etwas.
,,Mista, dì al mangiatore di pesce e patatine fritte che non ho ucciso questo criminale."
,,Don Giovanna will Sie wissen lassen, dass er nichts mit dem Mord an Mr. Brando zu tun hatte."
"Questo detective ha i capelli come un animale morto."
"Und er sagt Sie haben eine schöne Frisur."
"perché ha le cerniere sul petto? Sembra così troia. Dì all'ispettore di vestirsi bene!"
"Unnnd er sagt Sie haben einen tollen Kleidungsgeschmack."
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Don Giovanna mich auf das übelste beleidigte und Guido Mista es nicht übers Herz brachte mir all das an den Kopf zu werfen. Ich lächelte falsch und beschloss die nächsten zu befragen.
,,WIR HABE DIESEN HERR ANWALT AUF WISH BESTELLT NICHT GETÖTET. WIR SIND NUR HIER, WEIL ES IM ORIENT GUTE DROGEN GEBEN SOLL. PERIODT!", lies ich mich als nächstes von Jodio anschreien.
,,Jodio!", tadelte Dragona.
Notiz an mich selbst: Drogen Razia gegen die Beiden einleiten, sobald all das hier vorbei ist.
Als alle Befragungen durch waren, kam ich zu einem Ergebnis und trommelte alle Fahrgäste draußen vor dem Zug zusammen. ,,In wenigen Stunden werden Polizei und Räumungszug hier sein, doch mir war es möglich vorher noch den Mord an Mr. Brando aufzuklären.
Was mir zuerst auffiel war, dass die Stichwunden an der Leiche unterschiedlich tief waren. Eine zierliche Person wie zum Beispiel Fräulein Suzi, wäre in Verdacht gekommen, wenn die Wunden nicht tief gewesen wären. Tiefe Wunden hätten für einen kräftigen Mörder wie zum Beispiel Dr. Kujo gesprochen. In diesem bizarren Fall allerdings war keine Wunde wie die andere..."
,,Josuke, was deutest du da an?", fragte Okuyasu aufgeregt. Ich lächelte selbstbewusst.
,,Das Schiffsunglück bei dem Mr. Jonathan Joestar ums Leben kam. Auch wenn keiner von Ihnen es zugeben will, so haben Sie ihn alle gekannt und ihn nach seinem Tod vermisst. Lady Erina, ich habe mich schlau gemacht. Der Nachname Joestar ist sagenumschreiben 8 Mal auf der ganzen Welt vetreten, also doch nicht so bekannt, wie Sie behauptet haben. Jonathan Joestar war Ihr Ehemann, Mr. Brando war schuld an seinen Tod und somit kamen Sie an ein Motiv, das da älter ist als die Menschheit selbst - Rache."
,,Hören Sie auf so über meine Granny zu reden! Sie war das nicht! Es war der Mann in ihrem Zimmer!", brüllte Joseph dazwischen. Oh mann.
,,Nun hören Sie schon auf, Joseph. Es war niemand in dem Zimmer ihrer Großmutter und das wissen Sie genausogut wie ich! Ihr Großvater ist damals gestorben, Ihr Vater starb kurz nach Ihrer Geburt, Ihre Mutter musste gehen und an allem war nur Mr. Brando schuld.
Wie viele Freunde Mr. Brando Dr. Kujo genommen hat.
Wie viel Schmerz er seinem eigenen Sohn bereitet hat.
All das Leid, all der Schmerz. Jeder einzelne hier in diesem Zug, ja, selbst der Schaffner, Sie alle haben all das zusammen geplant, um Rache zu nehmen. Sie haben nacheinander auf Mr. Brando eingestochen. Symbolisch, schätze ich, damit sie nicht wissen wessen Stich ihn letztenendes aus dem Leben hat scheiden lassen. Das alles war geplant und organisiert. Von. Anfang an."
Stille legte sich über die Schneelandschaft. Ich spürte Okuyasus entgeisterten Blick im Augenwinkel, wagte es aber nicht meinen Blick von den 12 mutmaßlichen Mördern zu nehmen. 12 Mörder. Judas war tot.
,,Sie haben mit allen Recht, Mr. Higashikata", sprache Erina da, ,,aber wir haben es getan um diese Welt von Dio Brando zu befreien. Wenn jemand dafür ins Gefängnis gehen soll, so will ich das sein. Bitte ziehen Sie nicht meine Familie da rein!"
Erinas Aufopferung stieß direkt auf heftige Proteste seitens der Anderen, also hatte ich etwas Schwierigkeiten mir wieder Gehör zu verschaffen. ,,Niemand geht ins Gefängnis."
,,Wie bitte?", hakte Okuyasu nach.
,,Ich sagte, niemand geht ins Gefängnis. Dio Brando ist gestorben, nachdem der Zug von der Lawine aufgehalten worden ist. Der Mörder kam von außen in den Zug rein, hat 12 Mal auf ihn eingestochen und ist für immer im Schnee verschwunden. Der Fall wird niemals aufgelöst und die Seele dieses Bastardes wird auf ewig ruhelos durch dieses Tal wandern", verkündete ich düster, sehr zufrieden mit den preiswert überraschten Gesichtausdrücken.
,,Soll das heißen-?"
,,Sie haben das Richtige getan. Ich werde nichts sagen."
Einige Stunden später wurden die Schienen geräumt, die Leiche abtransportiert und die Gäste wurden erneut befragt. Da die Polizei nicht ganz helle ist, glaubten sie uns die Geschichte mit dem Schnee Phantom und wir konnten bald weiter fahren, so dass ich den Tag im Speisewagon bei einer Partie Schach und einem Scotch mit Okuyasus ausklingen lassen konnte.
,,Dir ist schon klar, dass wir mit 12 Mördern durch den Orient fahren, oder?"
,,Wir haben ihnen nichts getan, also werden sie uns nichts tun. So einfach ist das. Oh, apropros tun, Schach matt."
Okuyasus König fiel und er nippte schmollend an seinem Scotch Glas. Ironischerweise habe ich ihn mit 12 übrigen Figuren geschlagen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro