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Ich traumatisiere meinen Mann (again)

Dienstag, 24. Oktober 2000

,,Wieso trage ich eine Augenbinde, Josuke?"
,,Warte kurz..."
,,Ich sehe nur Dunkelheit. So muss es in meinem Kopf aussehen haha."
,,Red keinen Unsinn. Wo hab ich denn... Ah!"
,,Dauert das noch lange? Ich muss langsam das Abendessen machen und- Ah, du hast mir was in den Schoß gelegt. Darf ich gucken?"

Statt einer Antwort löste ich den Knoten und nahm Okuyasu das Tuch von den Augen. Ich setzte mich neben ihm aufs Sofa und sah zu, wie er irritiert auf das Fotoalbum nieder blinzelte, das in seinem Schoß lag. ,,Was ist das?"
,,Ein Fotoalbum."
,,Das sehe ich, Josuke. Aber wieso?"
Er schlug die erste Seite auf und stockte. Es war ein Polaroid von dem Cancún Schriftzug in Playa Delfines (musste erst Mal googlen). Koffer am Sockel des Schriftzuges implizierten, dass das Foto kurz nach der Ankunft in Cancún aufgenommen wurde. Das und die Tatsache, dass Keicho noch mit einem Flugzeug Nackenkissen im Arm und seinem Handgepäck auf dem Rücken vor dem Ú saß und einen Flunsch zog, als ob er überall anders lieber wäre als vor diesem verflixten Ú. Er mied stur die Kamera und schaute nach Rechts.
Okuyasu hatte seine Sachen alle abgestellt und ist das N hochgeklettert. Zumindestens er schien bester Laune sein.
,,Oh nein", rief Okuyasu, ,,du hast mit Abuela telefoniert!"
,,Yup!"
,,Du hast die Fotos bei Dad gefunden!"
,,Yup!"
,,Ich weigere mich da weiter durchzublättern!"
,,Gut, dann mach ich es!" Daraufhin blätterte ich um. Und dann wieder. Und dann wieder. Familien Bilder, Bilder von seinen Eltern, von ihm und seinen Bruder, von ihm und seiner Großtante, von ihm alleine. Bilder von Dia de los muertos in den Straßen von Cancún, Bilder vom Strand, Bilder vom Flughafen.
Bei einem Bild nur von ihm und seiner Mutter kickte Okuyas das Fotoalbum auf den Fußboden, zog die Beine ran und fing an zu weinen.
,,Wieso tust du das?"
,,Ich will dir helfen", antwortete ich.
,,Das glaube ich dir, aber du tust mir weh."

Ich kam ins stocken, beschloss dann aber mich nicht so leicht abwimmeln zu lassen und nahm ihn in den Arm. ,,Ich will nicht, dass du all die schönen Erinnerungen einfach verdrängst. Wieso können wir nicht an Allerheiligen zu Abuela?"
,,Dieses verdammte Fest lädt die Untoten zum mitfeiern ein. Denkst du ich will Keichos Geist beschwören?", witzelte Okuyasu und lachte unter all den Tränen. Ich musste mitlachen. Der Gedanke war zu beängstigend. ,,Und zu dem will ich einfach mit all dem abschließen. Mit dem Guten und den Schlechten! Kannst du das nicht verstehen?"

Wir verfielen Beide kurz ins Schweigen. Okuyasu stützte sein Kinn auf seinen Knien ab und schniefte. ,,Zum letzten Dia de los Muertos das ich feierte wurde meine Mutter krank. Später behauptete Papa sogar sie hätte sich mit irgendeiner Krankheit von dort angesteckt, aber mittlerweile wissen wir es besser. Bereits auf dem Rückweg fühlte sie sich unwohl. Das weiß ich, weil sie sonst neben Keicho saß und ihm beim Start und bei Turbulenzen im Arm hielt. Mein Bruder hatte fürchterliche Flugangst, auch wenn er es abgestritten und mir mit einem blauen Auge gedroht hat, wenn ich ihn danach fragte.
Dieses Mal aber schlief sie den ganzen Flug durch und wurde nur wach, wenn sie husten musste.
Ich dachte sie wäre erkältet, aber es wurde Wochenlang nicht besser. Ich habe meiner Mutter beim sterben zugesehen und es erst gerafft, als es zu spät war. Bevor du damals bei unserem ersten Treffen unser Familien Foto wieder ganz gemacht hast, wusste ich gar nicht mehr wie sie aussieht! Ich habe jeden Tag nach ihrem Tod versucht mich an sie zu erinnern, doch irgendwann war ihr Gesicht nur noch verschwommen! Ich konnte Dad nie nach Bildern fragen. Er reagierte empfindlich, wenn wir über Mama sprachen. Ich vermisse sie so sehr, Josuke. Sie muss doch so enttäuscht sein, wenn sie sieht was aus mir geworden ist."

Er vergrub das Gesicht in den Armen und weinte bitterlich. So am Boden habe ich ihn noch nie gesehen und es brach mir das Herz. ,,Sag sowas nicht. Sie muss unheimlich stolz auf dich sein!"
,,Oh ja, Josuke. Ein dummer, gewalttätiger, hässlicher Traum von einem Sohn jeder Mutter. Das glaubst du doch selbst nicht!"
,,Doch."  Ich griff nach seinen Händen und wischte seine Tränen weg. ,,Sie ist stolz auf dich. Du bist ein talentierter Koch und eine gute Seele. Du sorgst dich um deine Freunde und kannst super mit Kindern. Und wenn du noch einmal sagst, dass du hässlich bist, dann werde ich alles an dir aufzählen was ich attraktiv an dir finde, bis du mir glaubst!"
,,Das muss eine kurze Auflistung sein..."
,,Also zum einen sind da deine krassen Augen. Nenn mir einen anderen Menschen mit weißen Augen! Das ist absolut sick, Dude! Dann sind da deine badass Narben. Mir gefällt nicht wie du sie bekommen hast, aber mir gefällt mit wie viel Stolz du sie trägst. Dann wäre da natürlich deine gebräunte Haut und deine Perlenweiße Zähne. Meine lose Zahnspange und ich beneiden dich. Und deine Muskeln erst. Hast du dich mal nur im Tanktop vor den Spiegel gestellt und deine Schulternblätter bewegt? Hättest du es getan, dann wüsstest du was du mir im Gym immer antust. Und dann natürlich noch-"
,,OKAY, DAS REICHT!" Okuyasu war jetzt nicht nur an den puffigen Augen rot. Sein ganzes Gesicht glühte rosig. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und squishte es leicht. ,,Du bist wunderschön und du hast das alles nicht verdient. Deine Mutter ist stolz auf dich und sie will nur, dass du glücklich bist. Also bitte lass deine Abuela nicht allein. Lass uns zu Allerheiligen nach Tokio."
,,Weißt du was ich an dir hasse, Josuke? Du bekommst immer was du willst."
,,Ist das ein Ja?"
,,I guess."
,,Ich liebe dich, Okuyasu!", rief ich und nahm ihn in den Arm.
,,Du Bastard", nuschelte er in meine Brust. I mean, he's not wrong.

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