10
„Bin wieder da!" rief ich durchs Haus.
Nachdem ich meine Schuhe und Jacke ausgezogen habe und in die Küche gelaufen bin, bemerkte ich glücklich, dass mein Vater auch schon zu Hause war.
Ich umarmte erstmal meine Mutter und dann meinen Vater.
„Na wie war's in der Schule?" fragte mein Vater, der am Esstisch mit einer Zeitung in den Händen dasaß.
Meine Mutter stellte gerade das Essen auf den Tisch und keine Sekunde später hatte ich mir schon eine große Portion Spaghetti Bolognese auf meinen Teller geschöpft.
„War ganz oke. Ich muss aber mit einem Klassenkameraden ein Referat machen... also könnt ihr euch drauf einstellen, dass bald ein Junge hierher kommt oder ich an einem Nachmittag bei ihm zuhause bin."
Ich nahm einen Bissen von den Nudeln und schloss genüsslich meine Augen.
„Wow Mama, dass schmeckt ja wieder mal super!"
„Danke mein Schatz. Wer ist denn der Junge?"
Ein arroganter Arschloch, in den ich vielleicht verliebt bin, es aber nicht richtig weiß, da ich selbst keinen Plan von meinen Gefühlen habe, da er mich manchmal bis zum geht nicht mehr aufregt aber mich manchmal auch in Situationen bringt, in denen ich total verlegen bin-
„Ach, der ist ganz normal. Descamps heißt er mit Nachnamen." antwortete ich stattdessen.
„Descamps sagtest du?"
Mir vielen fasst die Nudeln aus meinem Mund, als mein Vater die Zeitung mit einem Krach auf den Tisch klatschte.
Er hat seine geliebte Zeitung weggelegt.
„Ach Pascal und Jeanne! Wir haben die schon so lange nicht mehr gesehen!"
„Wir müssen unbedingt mal wieder etwas ausmachen!"
„Das waren so tolle Zeiten!"
„Und sie waren auch immer so nett zu uns!"
Verwirrt sah ich zwischen meinem Vater und meiner Mutter hin und her.
„Wartet mal. Wer um Himmels Willen sind Pascal und Jeanne?" fragte ich ahnungslos nach.
„Jeanne und Pascale Descamps. Wie heißt der Junge mit Vornamen?" fragte mich meine Mutter.
„Joseph" meinte ich.
„Ja genau, dass sind sie. Das sind die Eltern von dem Jungen mit dem du ein Referat hältst."
„Die Descamps und wir sind gute Freunde weißt du. Wir haben uns schon früher in den Jungen Jahren gut verstanden." mein Vater schenkte sich Wasser ein und legte seine Hand auf die von meiner Mutter.
„Seit dem wir aber Kinder und Arbeit haben, haben wir uns schon länger nicht mehr gesehen." ergänzte meine Mutter.
„Wie toll, dass unsere Kinder sich gut verstehen. Ihr macht auch noch ein Referat zusammen! Besser hätte es nicht kommen können!" meine Eltern lachten glücklich zusammen.
Ja wenn die wüssten...
Ich verschwieg lieber mal, dass die Partner zufällig gelost wurden. Das würde sonst die Stimmung zerstören.
Puh, also werden Descamps und ich ein Referat halten UND uns dann auch nochmal privat begegnen, da unsere Eltern auf jeden Fall ein treffen organisieren würden.
Sieht so aus als würde ich Descamps jetzt öfters sehen.
Störte mich das?
Irgendwie nicht...
Freute ich mich darüber?
Wollte ich vielleicht auch mit ihm Zeit verbringen?
„Ich will den guten Jungen unbedingt mal sehen. Kommt doch morgen hier her. Nach der Schule gleich! Bis wann hast du noch mal Schule? Dann kann ich nämlich früher von der Arbeit kommen." fragte mein Vater nach und sah auf die Uhr.
Scheiße, morgen war Donnerstag... also nachsitzen bei der alten Hexe Giraud...
„Also ich habe noch nachsitzen bekommen... also komme ich etwas später.."
Mein Vater und meine Mutter sahen mich erstaunt an.
„Warum denn nachsitzen?" fragte meine Mutter.
„Naja, Descamps hatte sich am Fuß verletzt, also habe ich ihm bis zum Klassenzimmer geholfen und wir sind beide etwas zu spät gekommen. Und dann hat die Lehrerin uns beiden nachsitzen gegeben." Also ein Teil von der Geschichte stimmte ja auch.
Mein Vater und meine Mutter sahen sich grinsend an und ich wusste, dass dieser Blick nichts gutes bedeutete.
Es war eins zu eins der Blick, den sich auch immer Simone und Michèle zuwarfen, wenn das Thema bei uns 'Descamps und ich' war...
••••
Neues Kapitelll
Voten und folgen nicht vergessen :)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro