48. Rauchgranaten
Über 1600 Reeds, wahnsinnige 290 Votes und unglaubliche 600 Kommentare. Ich bin echt sprachlos und völlig überwältigt. Vielen, vielen, vielen lieben Dank dafür!!! >3
Weiter gehts ;)
Er lebt! Ich spürte unglaubliche Erleichterung in mir. Bis mir mein Traum wieder einfiel. Nein! Er wird sich nicht bewahrheiten! Carl wird nicht sterben! Die nächsten Sekunden liefen wie in Zeitlupe ab. Geistesgegenwärtig sprang ich zurück, stellte mich direkt vor Carl, als zwei Schüsse fielen. Hinter mir schrie Carl auf. Blut spritze umher, während Gaston bitter auflachte. Ich zielte auf Gaston, als ein weiterer Schuss fiel und Glas klirrte. Gaston wurde von einem Kopfschuss getroffen. Im selben Augenblick drückte ich ab und traf Gaston in der Brust. Er sackte leblos aufs Bett, schnell drehte ich mich um.
„Geht es dir gut? Wurdest du getroffen?" fragte ich panisch und schaute mir Carl genau an. Doch ich konnte keine Wunde entdecken. Erleichtert zog ich ihn an mich. Drückte ihn so fest an mich, wie ich konnte. Schluchzend schlang er seine Arme um mich und klammerte sich fest.
„Du bist gekommen..." schniefte er.
„Natürlich. Ich komme immer zu dir zurück. Ich werde dich immer finden. Ganz egal, wo du auch bist" flüsterte ich leise und kämpfte mit den Tränen, als Daryl und die anderen ins Zimmer gestürmt kamen. Er schaute mich vorwurfsvoll an und ich senkte den Blick. Ich wusste, dass ich mich nicht hätte von der Gruppe entfernen dürfen, doch das war mir jetzt egal. Stattdessen schaute ich aus dem Fenster, dass durch den Schuss in tausend Scherben auf dem Boden lag. Auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses lag Abraham mit einem Scharfschützengewehr und hielt fragend einen Daum hoch. Ich erwiderte die Geste und nickte ihm dankbar zu. Ich wusste, dass er es durch die Zielvorrichtung des Gewehres sehen konnte.
Plötzlich brach draußen ein großer Tumult aus. Stimmen wurden laut. Brüllten umher. Schüsse fielen. Schreie waren zu hören.
„Maggie, du bleibst mit Carl hier. Die anderen mitkommen" gab Daryl knurrend den Befehl. Ich löste mich von Carl, umfasste sein Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sanft wischte ich ihm die Tränen aus seinem Gesicht und lächelte ihn aufmunternd an. Dann rannte ich mit Aaron, Glenn, Daryl und Tara die Treppen hinunter. Ich bezog am Fenster Stellung und öffnete dieses leise. Vorsichtig spähte ich raus und versuchte mir ein Bild von Lage zu machen. Männer rannten wild umher. Brüllten. Die ganze Zeit fielen Schüsse. Ich nahm meine Halbautomatik und zielte auf einen Typen, der auf die Tür zu rannte. Ich schoss einmal. Traf nur die Schulter, schoss ein zweites Mal und traf seine Stirn. Leblos knallte sein Körper auf den Boden. Das Adrenalin durchfloss meinen Körper. Beeinflusste mein Handeln. Aus den Augenwinkeln sah ich Aaron am anderen Fenster stehen. Auch er schoss auf die Bastarde. Knallte einen nach dem anderen ab. Als ich einen von ihnen auf Aaron zielen sah.
„Ey Wichser" rief ich ihm zu. Er drehte sich zu mir und ich erkannte ihn sofort. Das war einer von denen die Samu und die anderen so übel zugerichtet haben. Blind vor Hass und Wut schoss ich immer und immer wieder auf ihn. Er lag schon längst auf dem Boden, doch ich feuerte immer weiter, bis sich eine Hand auf meine Schulter legte.
„Er ist tot, Josie. Danke" flüsterte Aaron mir eindringlich zu. Nickend nahm ich die Waffe runter und atmete tief durch.
„Ihr habt keine Chance. Ihr kommt hier nicht lebend raus. Also ergibt euch lieber gleich. Dann wird es weniger schmerzlich für euch" rief da jemand.
„Wie viele rennen denn hier noch von denen rum?" knurrte Glenn leise.
„Wir müssen uns was einfallen lassen" erwiderte Aaron.
„Gruppe 2, könnt ihr mich hören?" erklang leise Rick seine Stimme aus dem Walkie-Talkie. Schnell fischte es Daryl aus seiner Tasche und bestätigte.
„Gruppe 3 hat Ron und ist eingekesselt und kommt nicht raus. Wir werden sie mit den Rauchgranaten ablenken und ordentlich einheizen. Nutzt die Chance, wenn ihr könnt" erklärte Rick leise.
„Verstanden. Wir haben Carl bei uns. Es geht ihm gut" erwiderte Daryl und ich konnte nur erahnen, was jetzt in Rick vorging. Glenn flitzte hoch zu Maggie und Carl und kam kurz danach mit beiden wieder runter. Immer Deckung suchend an den Wänden entlang.
„Bindet euch Schals oder Tücher vor die Nase und dem Mund. Der Rauch ist schädlich. Versucht so wenig wie möglich zu atmen. Sobald die ersten Rauchgranaten hochgehen, verschwinden wir. Wieder an der Mauer entlang. Bleibt zusammen!" erklärte Daryl bestimmend und alle nickten zustimmend. Ich reichte Carl meinen Schal und zog mir selber meinen Rollkragenpullover über Nase und Mund. Carl tat es mir gleich, dann reichte ich ihm mein Messer und belud meine Waffe neu. Hatte sämtliche Munition an dem Kerl draußen verschossen.
„Haltet euch bereit" flüsterte Daryl leise und ich griff nach Carl seine Hand. Hielt sie fest in meiner und lächelte ihn aufmunternd an. War bis zum Zerreißen angespannt, doch versuchte ich ruhig zu bleiben.
„Los" rief uns Daryl zu und riss die Tür auf. Beißender Nebel kam uns entgegen. Daryl, Tara und Glenn gingen vor. Aaron und Maggie folgten ihnen unweigerlich und Carl und ich bildeten das Schlusslicht. Wir versuchten dicht beieinander zu bleiben. Unsere Sicht war auf ein Minimum beschränkt. Dicht an der Hauswand rannten wir entlang. Das Atmen fiel uns schwer, machten das Rennen fast unmöglich, doch es war unsere einzige Chance. Wir bissen die Zähne zusammen und liefen nun an der Mauer entlang. Gleich müsste das Tor kommen. Wollte hier nur noch raus und weg. Dann erkannte ich die Umrisse vom Tor verschwommen. Die anderen waren gerade um die Ecke verschwunden, als sich uns zwei Männer in den Weg stellten.
„Wo wollt ihr denn so schnell hin?" grinsten sie uns dreckig an und unweigerlich schob ich Carl hinter mich.
„Neuen Pfeffer holen, den wir euch ungebremst in den Arsch schieben werden" fauchte ich die Kerle an.
„Scharfe Zunge. Ich bin mir sicher, dass du damit noch viel Geileres anstellen kannst, Püppchen" lachte mich der eine anzüglich an. Seine grünen Augen schauten mich eiskalt an.
„Das wirst du niemals erfahren" knurrte ich und funkelte ihn wütend an. Bedrohlich nahe kam er mir. Sein Gesicht nur noch wenige Millimeter von meinem entfernt.
„Ich bekomme alles, was ich will. Ich bekomme jede, die ich will" knurrte er und legte seine Hand auf meine Wange.
„Lass es uns langsam angehen. Wir können ja mal locker den Dienstag in sechs Wochen festhalten. Ich melde mich bei dir, okay?" säuselte ich gespielt liebreizend. In mir brodelt es gewaltig. Für einen Augenblick fiel ihm die Kinnlade herunter.
„Harte Nuss" lachte ihn der andere aus und kassierte einen bösen Blick von ihm. Diesen Moment machte ich mir zunutze und trat ihm mit meinem Knie, so kräftig ich konnte, in seine Weichteile. Stöhnend ging er in die Knie, als der andere mit einem Pfeil im Kopf zu Boden ging.
„Was...?" stöhnte der grünäugige gequält, als Glenn auf ihn zu rannte und ihm sein Messer in den Kopf stach.
„Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen" meinte ich und griff nach Carl seiner Hand.
„Lauft!" rief uns Daryl zu, riss den Pfeil aus dem Kopf und Carl und ich rannten los. Daryl lief direkt hinter uns, Glenn vor uns. Nach kurzer Zeit erreichten wir Maggie, Tara und Aaron, die hier gewartet haben und machten eine kurze Verschnaufpause. Ich zog mir außer Atem meinen Rollkragenpullover herunter, um besser Luft holen zu können, als es hinter uns einen ohrenbetäubenden Knall gab. Mehrmals explodierte etwas. Laute schreie halten durch den Wald.
„Das sind die Handgranaten. Das wird Beißer anlocken. Lauft weiter" rief Glenn, nahm Maggie ihre Hand und wir rannten weiter. Ich merkte, dass Carl immer langsamer wurde. Er ist vermutlich am Ende seiner Kräfte.
„Komm. Wir müssen weiter. Es ist nicht mehr weit. Das schaffst du" versuchte ich ihm Kraft zu schenken und er nickte mir leicht zu. Von weitem sah ich schon die Autos. Von den anderen war noch nichts zu sehen. Dort angekommen lehnte Carl sich schnaufend an den silbernen SUV. Ich holte aus meinem Rucksack eine Wasserflasche heraus und reichte sie ihm. Gierig trank er sie aus. Nun konnte ich ihn mir genauer betrachten. Sein Auge war blaugrün unterlaufen. Seine Lippe war blutig und geschwollen.
„Hast du Hunger?" erkundigte ich mich besorgt und reichte ihm eine Dose Kekse, die Carol extra gebacken hatte.
„Wie ein Löwe" erwiderte er und stopfte die Kekse regelrecht in sich hinein.
„Mach langsam. Sonst bekommt das deinem Magen nicht gut" meinte Maggie lächelnd zu ihm und empört schnaufend aß er nun wirklich etwas langsamer.
„Haben sie euch was getan?" knurrte Daryl und legte seine Hand so unter mein Kinn, dass er mein Gesicht betrachten konnte. Seine Augen schauten mich besorgt und kritisch an.
„Außer blöde Sprüche klopfen, haben sie nichts getan" erwiderte ich und lächelte ihn an.
„Und Josie hat sie ordentlich gekontert" grinste Carl und erzählte den anderen davon. Gespannt schien Daryl zu lauschen, denn ein leichtes Grinsen zierte seine Lippen, während er mein Kinn wieder losließ.
„Schade, dass ich das verpasst habe" lachte Maggie und auch die anderen mussten lachen.
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