~ 𝓣𝔀𝓸𝓢𝓱𝓸𝓽 ~ 𝓢𝓮𝔁-𝓓𝓪𝓽𝓮𝓼 𝓹𝓽.1
Sanft bewegte sich der grazile Körper auf seinem Schoß auf und ab. Jungkook krallte sich am Rücken des Unbekannten fest, so erregt war er. Sein leicht betrunkener Zustand ließ alles wie im Nebel erscheinen und ein stetiges Stöhnen verließ seine Lippen... endlich konnte er abschalten, sich fallenlassen...
„Wie heißt Du?", gelang es ihm irgendwann zwischen den gleichmäßigen und intensiven Stößen zu fragen.
„Ich- bin Ji-", anders als Jungkook musste sich der Jüngere unterbrechen, da er sich ebenfalls seiner Lust hingab und ihm ein sehnsüchtiges Stöhnen entfloh.
„Ich bin Jimin.", konnte er schließlich antworten.
Danach wurden keine Worte mehr gesprochen und beide gaben sich in dieser Nacht dem jeweils anderen bedingungslos hin...
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Jungkook POV
Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Ich wurde den Gedanken an Jimin einfach nicht los und dachte nur noch an unsere gemeinsame Nacht. In ruhigen Momenten wie gerade jetzt, wenn ich allein in meinem Büro saß, wurde ich regelrecht in meinem Kopf davon überrannt. Das ging jetzt schon seit Tagen so. Ich könnte mich selbst dafür ohrfeigen, dass ich an diesem Abend, oder besser gesagt in dieser Nacht, zumindest soweit betrunken war, dass ich mich nicht an bestimmte Details zurückerinnern konnte!
Ständig schweifte ich ab zu dem intensiven und wunderschönen Sex, den ich mit Jimin hatte... das war nämlich das einzige woran ich mich tatsächlich erinnern konnte, wenn auch etwas verschleiert. Es war alles ziemlich schnell zur Sache gekommen, und doch... und doch hatte ich mich schon lange nicht mehr so... geborgen gefühlt wie in Jimins Armen.
Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, mich nach Jimins Kontaktdaten zu erkundigen, denn als ich am nächsten Morgen aufwachte, war er verschwunden. Nur ein kleiner Zettel hatte auf dem Nachtschrank des Hotels gelegen: Danke für die unvergessliche Nacht ♥
Dabei war das alles nicht geplant gewesen. Hoseok hatte mich vorletzten Freitag, zusammen mit seinem Freund Yoongi, in einen Strip-Club der höheren Klasse geschleppt. Um abzuschalten und zu entspannen, denn ich war von meinem Arbeitstag in der Architektenfirma auch nach Feierabend noch total gestresst gewesen. Also wurde ich mehr oder weniger dazu gezwungen, mit den beiden dort hinzugehen.
Nur das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass ich tatsächlich die Möglichkeit zum Entspannen bekommen sollte. Als erstes hatte der Alkohol, verbunden mit der angenehmen Wärme im Club, Wirkung gezeigt, sodass ich relativ schnell angeheitert war. Dann startete auch schon die erste Show... und während ich mich kaum auf die Darbietungen der Tänzer konzentrieren konnte, tauchte Jimin plötzlich neben mir auf. Er war einer der Kellner, denn ohne nachzufragen schenkte er mir ein neues Glas Bourbon ein.
Verdammt, wieso konnte ich mich nicht daran erinnern, was danach passiert ist?, fluchte ich in Gedanken.
Ich weiß nur noch, dass Jimin mich wohl geküsst haben musste -wie war es überhaupt zu diesem Kuss gekommen?- und ich mit ihm dann recht schnell den Club verlassen hatte. Die Kühle der Nacht war zumindest ein wenig ernüchternd gewesen, mit meiner Geschäfts-Kreditkarte hatten wir die Suite in dem Hotel nehmen können, in der ich am nächsten Morgen alleine aufgewacht war. Aber trotz der verblassten Erinnerung war es, als könnte ich Jimins Hände immer noch auf meinem Körper spüren, wie er mich massiert und mir damit die Anspannung genommen hatte...
Das Kissen hatte nach ihm gerochen und obwohl ich wusste, dass es vielleicht Schwachsinn war, hatte ich vor dem Auschecken den Kissenbezug abgemacht und ihn unter meine Jacke mit nach Hause genommen. Einfach, um seinen Duft in der Nacht bei mir zu haben...
Und seitdem drehte sich mein ganzes Denken nur noch um Jimin. Ich wollte ihn wiedersehen und vor allem... wollte ich wieder mit ihm schlafen, diesmal in völlig nüchternen Zustand.
Testosteron- und schwanzgesteuert, wie Yoongi jetzt anmerken würde.
Dabei hatte Yoongi mir in den letzten Tagen geholfen, was die Suche nach Jimin betraf. Allerdings war das gar nicht so einfach, denn auf Nachfrage im Club hieß es, dass bei ihnen keiner mit dem Namen Jimin kellnern würde. Ich selbst hatte mich nicht mal entsinnen können, wie der Strip-Club überhaupt geheißen hatte, aber Yoongi wusste es natürlich.
Auch andere Mitarbeiter von umliegenden Clubs und Bars bestätigten dies. Eine simple Anfrage im Internet hatte auch nichts ergeben... es war, als wäre der Abend mit Jimin nur eine bloße Illusion gewesen...
Und genau das frustrierte mich ja so, weil ich ihn unbedingt wieder sehen wollte...
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Ungefähr zur gleichen Zeit, in der Jungkook seinen Gedanken nachhing, schleppte Jimin den Koffer mit seinen wenigen Besitztümern die Treppe eines Studentenwohnheims hinauf. Aber das hier war seine einzige Chance, um halbwegs über die Runden zu kommen, denn dieses Wohnheim war günstiger als sein vorheriges. Er studierte noch, und um Geld zu verdienen, kellnerte er in den unterschiedlichsten Clubs und Restaurants.
Sein Mund wurde trocken und sein Herzschlag verschnellerte sich, als er an den Abend vor zwei Wochen dachte, wo er mit diesem Jungkook einen One-Night-Stand hatte... es tat ihm leid, dass er nicht noch hatte länger bleiben können, aber um den Zug zu seiner Familie nach Busan zu schaffen, musste er los, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein.
Was für ein Trottel er doch war, dachte sich Jimin, weil er vergessen hatte, Jungkook seine Handynummer zu hinterlassen... und in den letzten zwei Wochen war es in seinem Leben drunter und drüber gegangen, sodass er nicht mal im Stripclub hatte nachfragen können, ob Jungkook dort vielleicht nochmal aufgetaucht war...
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Eine Woche später - Freitag
Jungkook POV
Mit einem entnervten Seufzer packte ich meine Unterlagen zusammen. Seit unsere Firma den ersten Platz beim Architekten-Wettbewerb gewonnen hatte, konnten wir uns vor Aufträgen kaum retten. Einerseits war das mehr als gut, aber andererseits fehlten uns zwei Leute, einer war längerfristig im Krankenstand und die andere Mitarbeiterin befand sich in Elternzeit... ich sagte Namjoon ständig, er solle wenigstens für den Bürokram eine Sekretärin einstellen, aber da ich nur der stellvertretende Vorsitzende war, schenkte er mir diesbezüglich kaum Gehör.
Hoffentlich konnte er wenigstens heute Abend den bisher wichtigsten Auftrag für uns klarmachen. Mit Kim Seokjin, einem der größten CEO's des Landes hatten wir aus genau diesem Grund ein Geschäftsessen heute Abend. Ich verließ mein Büro und überprüfte noch einmal meine äußere Erscheinung im Waschraum, dann fuhr ich mit dem Taxi zu dem Restaurant, wo das Treffen stattfinden sollte.
Freitagabend... und immer noch hatte ich Jimin nicht ausfindig machen können. Obwohl unsere Begegnung nun schon drei Wochen her war, konnte ich den Gedanken an ihn immer noch nicht loswerden...
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Ich war sehr pünktlich, aber Namjoon saß bereits an dem für uns reservierten Tisch und ein Glas Weißwein stand vor ihm. Natürlich, denn im Vorfeld hatte er sich über die Gewohnheiten und Vorlieben von Kim Seokjin informiert, daher wusste er, dass dieser zu Geschäftsessen gerne einen solchen Wein trank. Die Atmosphäre im Restaurant war trotz der luxuriösen Einrichtung sehr gemütlich und ein nervöses Kribbeln breitete sich in meiner Bauchgegend aus. Ich wusste nicht wieso, aber ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass heute Abend irgendetwas passieren würde.
Bevor ich noch länger hier herumstand, gab ich dem Servicepersonal meine Jacke und setzte mich zu Namjoon an den Tisch, denn jede Minute konnte der CEO hier eintreffen.
„Hi Jungkook!", begrüßte er mich lächelnd und rückte ein Stück zur Seite, sodass ich neben ihm Platz nehmen konnte.
„Hi Namjoon!", gab ich die Begrüßung zurück und wollte gerade zu einer Frage ansetzen, da nahm ich aus dem Augenwinkel eine herannahende Gestalt wahr. Eine schlanke Gestalt, die mir seltsamerweise sehr bekannt vorkam...
Moment mal-
„Guten Abend."
Diese Stimme!
Ruckartig drehte ich mich um und sah in das Gesicht von Jimin.
Jimin.
Träumte ich, oder stand er wirklich hier vor mir? Meine Gedanken überschlugen sich, mein Herz raste und ich wusste plötzlich nur zwei Dinge: erstens: ich würde heute Abend stocknüchtern bleiben und zweitens: ich würde Jimin diesmal auf jeden Fall nach seiner Nummer fragen. Dass ich nach drei Wochen die Gelegenheit bekam, ihm erneut zu begegnen...
„Jimin!", brach es schließlich aus mir heraus und sein Gesicht rötete sich, während Namjoon verdutzt zwischen uns hin und her blickte. „Kennt ihr euch?"
„Ja", gab ich geistesabwesend von mir, weil ich mich einfach nicht von seinem Blick lösen konnte. „Wir kennen uns schon seit... ein paar Wochen." Das war zumindest ein Teil der Wahrheit, denn ich konnte Namjoon ja schlecht sagen, dass Jimin und ich uns nur von unserer gemeinsamen Nacht her kannten.
Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und setzte eine möglichst neutrale Miene auf. Jimin bemerkte es natürlich sofort und ging darauf ein.
„Jungkook... schön Dich zu sehen.", antwortete er also, ehe er mich fragte: „Was darf ich Dir zu trinken bringen?"
„Ein stilles Wasser bitte.", kam es wie aus der Pistole geschossen von mir zurück. Keinen einzigen Tropfen Alkohol werde ich heute zu mir nehmen!
„In Ordnung." Er verbeugte sich leicht und entfernte sich dann von unserem Tisch.
„Was war das denn?", fragte Namjoon stirnrunzelnd, „Das war gerade eine echt komische Situation."
„Ich weiß, ich werde es Dir nachher in Ruhe erklären, okay? Nach dem Essen."
Er bedachte mich mit einem seltsamen Blick, aber als plötzlich die Tür des Restaurants aufging und Kim Seokjin höchstpersönlich und mit Gefolge eintrat, warf Namjoon mir nur ein gemurmeltes „Okay." zu, dann erhob er sich, um unseren Gast zu begrüßen. Ich tat es ihm gleich und begrüßte den CEO, dann entschuldigte ich mich für einen kurzen Gang zur Toilette.
Ich hatte den Zeitpunkt gut abgepasst, denn Jimin kam mit meinem Wasser hinter der Theke hervor und ich steuerte direkt auf ihn zu. Erneut zog eine sanfte Röte über sein Gesicht und seine Lippen öffneten sich überrascht.
Lippen, die ich unbedingt noch einmal auf den meinen spüren wollte...
Nur wenige Zentimeter vor Jimin blieb ich stehen, dann sagte ich leise: „Heute Abend verlasse ich dieses Restaurant nicht ohne Dich oder Deiner Handynummer... wann hast Du Feierabend?"
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Well... part two kommt morgen! ^^
I love you, my friends ♥
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