Kapitel 7
ie Wochen vergingen und in Hogwarts war es immer kälter geworden.
Auch, wenn die Lehrer anscheinend dachten ihre Hausaufgaben seien alles, was wir zu tun hatten, so war es doch schön nun endlich wieder hier zu sein.
Ich konnte es gar nicht richtig glauben, dass wir nun bereits seit zwei Monaten wieder in Hogwarts waren.
Die Ferien, Hermione´s Geburtstag und unser Ausflug nach Hogsmead, all das hatte ich noch so gut vor Augen, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass seit dem schon so viel Zeit vergangen war.
Und doch hatte es scheinbar ewig gedauert bis dieser Tag gekommen war. Schon seit fast zwei Wochen waren Hermione, Ginny und ich voller Vorfreude auf den heutigen Abend und nervten die Jungs mit unseren Gesprächen über Kleider, Frisuren und MakeUp.
„Jette, kannst du mir den Reißverschluss zuziehen?“, fragte Ginny und kam auf mich zu. Sie drehte mir den Rücken zu und hielt ihre Haare hoch, damit ich sie nicht einklemmte.
Vorsichtig zog ich das Kleid zu und kam dabei nicht umhin die vielen kleinen Sommersprossen auf ihren Schultern zu mustern. Irgendwie erinnerten sie mich an Sterne und Sterne hießen für mich Freiheit.
Ich musste schmunzeln. Es passte zu ihr.
Geschäftig eilte sie durchs Zimmer und kramte dann kurz in ihrer Nachttischschublade. Sie zog ein kleines Schächtelchen hervor und öffnete es. Darin lagen eine feine silberne Kette mit einem herzförmigen Anhänger, die Harry ihr einmal zu Weihnachten geschenkt hatte, und ein Paar Ohrringe.
„Mione, schau mal!“, sagte sie, „Das sind die Ohrringe, von denen ich dir erzählt habe.“ „Du hattest recht, der Farbton ist wirklich genau der gleiche!“, stellte ich erstaunt fest. Hermione nahm die kleinen Stecker und befestigte sie vorsichtig an ihren Ohrläppchen.
„Fehlen nur noch die Haare!“, verkündete Ginny und zückte ihren Zauberstab.
Es folgte ein kleiner Kampf um den besten Platz vor dem mannshohen Spiegel, der in einer Ecke des Schlafsaals lehnte. Es dauerte ein wenig, doch schließlich hatten wir eine Position gefunden in der jede von uns sehen konnte, was sie dort eigentlich mit ihren Haaren anstellte.
Es dauerte ein wenig, bis ich eine Frisur gefunden hatte, die mir gefiel. In diesem Moment beneidete ich Hermione für ihr krausiges Haar. Sie hatte nur von der vordersten Partie einige Strähnen genommen und diese wie einen Kranz um ihren Kopf geführt.
Meine Haare hingegen waren so glatt, wie es nur ging.
Ich entschied mich für einen lockeren Bauernzopf, den Ginny anschließend noch mit winzigen Blüten verzierte.
„Lasst uns runter gehen, die anderen warten sicher schon!“, schlug Hermione vor. Sie saß schon eine Weile ungeduldig da und wartete darauf, dass Ginny und ich fertig wurden.
Ich nickte zustimmend und wir verließen gemeinsam den Schlafsaal. Vor der Ecke, hinter der der Gemeinschaftsraum lag, blieben wir kurz stehen. Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Hermione hatte Recht gehabt, Harry, Ron und Dean saßen bereits auf den Sesseln vor dem Kamin und unterhielten sich.
„Geh du zuerst!“, forderte Hermione Ginny auf. „Nein, ich will nicht, geh du!“, flüsterte Ginny. Das Kichern, dass ihr dabei entwich war ganz und gar unginnyhaft. „Ich will au…“, setzte Hermione an, doch ich unterbrach sie: „Hört auf! Wir haben gegen Voldemort gewonnen, da kann das hier doch nicht so schwer sein!“
Ich drehte mich um und trat in den Gemeinschaftsraum. „Wow…“, flüsterte Dean und ich grinste ihn breit an, ehe ich zu ihm lief und ihm einen Kuss gab. Gespannt beobachtete ich Harry´s Reaktion, als nun auch Ginny und Hermione den Raum betraten.
Ginny sah wirklich hübsch aus in ihrem Kleid!
Ich griff nach Dean´s Hand und dann machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur großen Halle.
Plötzlich war ich ziemlich nervös. Warum war McGonagall der Meinung, dass es eine gute Idee sei, dass die Schulsprecher den Tanz eröffnen zu lassen? Weder Harry noch ich waren sonderlich gute Tänzer und ich sah mich schon, wie ich mich vor der ganzen Schule blamierte.
„Hey, mach dir keine Sorgen, das wird schon!“, flüsterte Dean und drückte sanft meine Hand. Dankbar lächelte ich ihm zu. Wenigstens wäre er bei mir und ich würde nicht irgendeinem Typen, den ich kaum kannte auf den Fuß treten.
Die Lehrer hatten ganze Arbeit geleistet! Die Haustische waren verschwunden und an ihrer Stelle gab es nun eine große Tanzfläche, die von kleinen runden Tischen umringt war. Dort, wo sonst der Lehrertisch stand, war nun eine Bühne aufgebaut worden.
Entlang der Wände standen Hagrid´s riesige Kürbisse und einige von ihren schwebten sogar, umringt von winzigen Fledermäusen, über den Köpfen der Menge.
Wir steuerten auf einen der Tische zu und verteilten uns darum herum. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis Professor McGonagall auf die Bühne trat und die Schülerinnen und Schüler begrüßte.
Sie sprach ein paar Worte und bat dann Harry, Ginny, Dean und mich den Tanz zu eröffnen.
Hand in Hand betraten wir die Tanzfläche und stellten uns einander gegenüber. Als die ersten Töne der Musik erklangen, sah ich Dean tief in die Augen. Es brauchte nur ein einziges kleines Lächeln seinerseits um all meine Nervosität zu vertreiben.
Ich ließ mich von ihm leiten. Während wir tanzten verflog die Zeit wie im Nichts. Bereits nach wenigen Minuten füllte sich die Tanzfläche immer weiter, doch das nahm ich nur nebenbei wahr.
Meine Konzentration lag auf Dean und unserem Tanz. Immer wieder lächelten wir uns gegenseitig an. Stück für Stück tanzten wir uns durch den Abend.
Irgendwann brauchten wir eine kleine Verschnaufpause und so gingen wir zurück zu unserem Tisch um uns etwas zu trinken zu bestellen.
Als ich sah, wie Ron und Hermione dort nebeneinander saßen, wusste ich, dass Ron mal wieder nicht getanzt hatte.
Mione tat mir leid. Schon in unserem vierten Jahr hatte Ron nicht tanzen wollen. Damals war es zwar nicht Hermione gewesen, deren Abend dadurch zerstört worden war, aber dennoch hatte sie sich furchtbar aufgeregt.
Wir setzten uns zu den Beiden und ich warf Hermione einen mitleidigen Blick zu, doch sie winkte ab.
Kurz darauf stand Dean wieder auf und streckte mir seine Hand hin. Ich griff danach und er zog mich schwungvoll zu sich hoch.
Ich nahm an, dass wir wieder tanzen würden, doch er führte mich an der herum wirbelnden Menge vorbei, hinaus aus der großen Halle.
Ich sah ihn verwirrt an, doch er lächelte nur leicht und führte mich weiter. Kurz bevor wir das Schloss verließen, blieben wir kurz stehen und er rief unsere Mäntel herbei.
Es stellte sich als etwas schwierig heraus trocken durch den vielen Schnee zukommen auch, wenn Dean ihn mit Hilfe seines Zauberstabs verschwinden ließ.
Etwas abseits vom Schloss blieben wir schließlich stehen.
Er sah mich an und eine Gänsehaut, die nichts mit der Kälte zu tun hatte, wanderte über meine Arme.
Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, kniete sich Dean vor mich und zog eine kleine Schachtel aus der Tasche seines Umhangs.
"Jette... seit vier Jahren sind wir jetzt schon zusammen. Ich liebe dich mehr, als ich es je sagen könnte. Du bist mein ein und alles, meine Welt, mein Leben.“, fing er an, „Deshalb Frage ich dich: Willst du mich heiraten?"
Überrascht schlug ich die Hände vor den Mund und starrte ihn an. Für einen Moment hatte es mir die Sprache verschlagen, doch schließlich rief ich: "JA, Ja natürlich will ich dich heiraten!"
Fast schon erleichtert sprang er auf und küsste mich stürmisch, dann öffnete er das kleine Kästchen und ein Ring kam zum Vorschein. Eine träne lief mir über die Wange, als er meine Hand nahm und den Ring an meinen Finger steckte. Er war schlicht, aber wunderschön.
Ich legte meine Hände an seine Wangen und küsste ihn überschwänglich.
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