52
Jack
Ich fliege noch ein paar Stunden, dann geht jedoch schon die Sonne unter und ich muss mir eine Gelegenheit für die Nacht suchen.
Ich bleibe in der Luft stehen und sehe mich um. Leider fliege ich gerade genau über einem Wald und es ist in der Dunkelheit weit und breit nichts anderes zu sehen, als Wald. Also lande ich einfach im Wald und drücke meinen Stab kurz und schwaches blaues Licht leuchtet auf. Als ich um mich herum sehe, erblicke ich nichts anderes außer Bäume und Schnee. Ich gehe ein paar Schritte, dann sehe ich plötzlich ein rötliches Licht ungefähr zehn Meter vor mir. Ich drücke meinen Stab noch einmal und lasse das blaue Licht erlischen. Dann gehe ich in der Dunkelheit langsam weitere Schritte auf das flackernde Licht zu. Langsam schleiche ich zwischen den Bäumen herum und nähere mich dem Licht. Leider trete ich in der Dunkelheit auf einen kleinen Stock, der sofort unter meinem Fuß knackt und ich selbst zusammenzucke.
Sofort höre ich etwas, ein Knacksen und greife meinen Stab ein bisschen fester. Dann sehe ich einen Schatten und meine Augen weiten sich vor Schreck. Der Schatten bewegt sich auf mich zu!
Ganz ruhig Jack!
Abwarten!
Ich bleibe weiterhin an derselben Stelle und warte einfach ab.
Dann verharrt der Schatten plötzlich und ein mulmiges Gefühl steigt in mir auf.
"Buh!"
Plötzlich springt eine Gestalt auf dem Schatten und ich falle vor Schreck auf den Boden zurück. Als ich meinen Blick wieder nach vorne richte, sehe ich sie. Ein kleines Mädchen steht vor mir und ihre Augen leuchten vor Freude. Sie hat braune Haare, die zu zwei kleinen Zöpfchen geflochten sind und eine Zahnlücke, die man durch ihren offenen Mund sieht.
Sie hat eine Mütze auf und beige Gewänder an.
"Hallo!" ruft sie und hält mir die Hnad hin, um mir hochzuhelfen.
Ich nehme sie an und stehe auf.
"Wer bist du?"
"Hallo Kleines." sage ich und hocke mich zu ihr hinunter.
"Ich bin Jack Frost und du?" frage ich und picke ihr in den Bauch, woraufhin sie belustigt kichert.
"Ich bin Lola. Und ich habe eine Frage: Bist du wirklich der wahre Jack Frost?" fragt sie und ihre Augen leuchten noch mehr.
"Ja." sage ich und lache.
"Hm...das glaube ich nicht. Zeig es mir!" sagt sie und die Hoffnung, die in ihren Augen flackert ist so groß, dass ich nicht Nein sagen kann.
"Gut." sage ich und grinse, dann hebe ich meinen Stab und lasse eine Schneeflocke erscheinen, die um sie herumtanzt. Sie lacht fröhlich auf und möchte die Schneeflocke mit den Händen fangen, doch ich lasse sie zerplatzen und wende mich wieder der wichtigen Frage zu.
"Also Kleines. Wieso bist du denn ganz allein hier draußen und ist das da drüben ein Lagerfeuer?"
Sofort verschwindet die Freude aus ihrem Gesicht.
"Ich sollte für meine Mutter Holz für ein Feuer holen. Dann habe ich mich mit dem Holz verirrt. Zum Glück wusste ich, wie man ein Lagerfeuer macht, aber ich würde gerne wieder nach Hause zurückkehren." sagt sie und blickt traurig zu Boden.
"Hey." sage ich und hebe ganz leicht ihr Kinn an. "Ich kann dir helfen deine Mutter zu finden. Aber du musst mir vertrauen."
"Danke." sagt sie und zieht mich in eine kleine Umarmung.
"Keine Ursache meine Kleine." sage ich und löse mich von ihr, woraufhin sie beleidigt einen Schmollmund zieht und die Arme vor der Brust verschränkt.
"Was ist denn?"
"Nenn mich nicht klein. Ich bin immerhin schon ganze 5 Jahre alt." sagt sie stolz.
"Okay okay." sage ich und lache, dann wende ich mich wieder den wichtigen Dingen zu.
"Also wohnen du und deine Mama in einem Haus?"
"Ja. Es ist zwar eher eine Hütte, aber es ist sehr schön dort." sagt sie und Sehnsucht schwingt in ihrer Stimme mit.
"Gut. Kannst du dich noch erinnern aus welcher Richtung du bekommen bist? Und vor allem wie weit du circa gegangen bist?" frage ich und erst legt sie den Kopf schräg. Dann nickt sie.
"Ja. Ich bin von dort gekommen." sagt sie und zeigt Richtung Süden.
"Und ich bin circa eine oder zwei Stunden gegangen."
"Gut. Toll, dass du dir das gemerkt hast." sage ich und sie zeigt ihr Zahnlückengrinsen.
"Also da lang?" frage ich und zeige in die gleiche Richtung wie sie.
"Ja." sagt sie und lächelt.
"Gut. Dann lass uns dein Zuhause finden." sage ich und stehe auf.
Langsam mache ich einen Schritt vorwärts und sie tut es mir nach.
Dann legt sie plötzlich ihre Hand in die meine, was mich überrascht, aber für sie scheint das ganz normal zu sein.
Dann gehen wir los.
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