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Fallen

I'll dream about you.

Wie so oft an diesem Morgen sitzt Jay dort oben auf seiner gemütlichen Wolke und schaut dem geschäftigen Treiben unten auf der Erde zu. Die Menschen gehen zur Arbeit, zur Schule und machen sich über den süßen Tod keine Gedanken, obwohl sie ab und an mal zum Himmel hinauf sehen. In die Hölle möchte niemand von ihnen kommen.

Ach ja, die Hölle...Luzifer persönlich haust dort ganz tief unten und bestraft all jene, die Böses getan haben. Selbst Engel können dorthin verbannt werden, so steht es im Gesetz.

Jay schüttelt sich bei dieser grausigen Vorstellung, wobei seine eingeklappten Flügel leicht auf und ab wippen. Er verwirft den Gedanken und wendet sich wieder dem Bild von der Welt zu, gerade sieht er eine vertraute Person aus dem Mehrfamilienhaus in Berlin kommen. Arya. Was macht er denn schon so früh auf den Beinen? Oh, er hat nur Müll raus gebracht.

Sein Schützling Arya Lee, sein Freund und heimliche Liebe. Er ist immer da gewesen, wenn Jay gerade eine harte Zeit überstehen musste, sei es Stress mit der Familie oder einfach nur etwas Persönliches. Selbst vor seinem Tod ist er im Krankenhaus anwesend gewesen, hat seine kalte Hand gehalten, bis er endgültig dem Himmel übergeben worden ist. Jays Körper befindet sich auf dem Friedhof, doch seine Seele, seine wahre Natur, wird für immer über Arya wachen. Es ist von Anfang an seine Bestimmung gewesen und so wird es auch bleiben.

Ein Gong in der Ferne reißt den Amerikaner aus seinen Gedanken und er flattert hektisch mit den Flügeln, um sich im nächsten Moment pfeilschnell in die Luft zu erheben. Irgendetwas ist doch heute...ach so, die Zeremonie! Die darf ich auf keinen Fall verpassen.

Jay segelt über die dichte Wolkendecke, die lustige Gebilde von Schafen oder Fischen zeigt. Die göttlichen Maler lassen sich auch immer wieder was Neues einfallen, um die Aufmerksamkeit zum blanken Horizont zu lenken. Vor seinem inneren Auge sieht er seine Mutter, wie sie mit ihm oft Wolken - Raten gespielt und wo ihr Sohn dreimal hintereinander gewonnen hat. Sie ist so stolz auf ihn gewesen.

Die Fanfare ertönt erneut, was Jay dazu veranlasst, einen Zahn zuzulegen und gleich darauf schlitternd mitten auf dem Marktplatz in Heaven City zum Stehen kommt. Dort herrscht große Aufruhr, denn heute ist der Tag der Tage. Heute wird die Zeremonie abgehalten. Das Ereignis, womit der nächste göttliche Vertreter bestimmt werden soll. Sprich, der Vertreter von Gott höchstpersönlich. Und seine Kollegen sind nun mal Engel.

Jay versteht nicht, warum sich alle um diesen Posten reißen. Aus Erzählungen weiß er jedoch, dass dem zukünftigen Auserwählten unbeschränkte Macht und Ehre zuteil wird, größer als die Erzengel zusammen. Niemand hat auch nur eine Ahnung davon, was dies für Fähigkeiten sind und was sie bewirken - nur Gott selbst weiß das.

Dieser hockt bestimmt auch gerade in seinem prächtigen Palast und verfolgt das Spektakel erwartungsvoll, während seine Diener um ihn herum wuseln wie aufgescheuchte Vögel. Bei dem Gedanken muss sich der Rapper ein Grinsen verkneifen. Im selben Moment beginnt die Zeremonie.

WILLKOMMEN, HIMMLISCHE GEFÄHRTEN, ZU UNSEREM ALLJÄHRLICHEN RITUAL!“, begrüßt nun ein kleiner, dicker Engel die Runde, worauf tosender Jubel ausbricht. Selbst Jay stimmt mit ein und klatscht begeistert, nach einer Weile fährt der Veranstalter fort: „WIE JEDES JAHR WIRD AUCH HEUTE EIN ENGEL AUSGEWÄHLT, DER DAS FABELHAFTE GLÜCK HAT, ZU UNSERER EMINENZ DAZU ZU GEHÖREN! NA, WER WÜRDE SICH FREIWILLIG MELDEN?“ Die Frage aller Fragen. Der Amerikaner fühlt sich jedoch als momentaner Beschützer seines besten Freundes pudelwohl und hebt natürlich nicht die Hand, die jetzt alle nacheinander in die Luft gereckt werden. Jeder will den Posten haben - außer Jay. Und manche greifen zu unfairen Mitteln, wie er schon bald feststellen sollte.

Der Leiter des Rituals legt die Stirn in Falten und überlegt angespannt, er redet munter weiter. „GUT, GUT. ES SIND ZIEMLICH VIELE, NICHT WAHR? DOCH MERKT EUCH EINS: JEDER, DEM DIESE EHRE ZUTEIL WERDEN KANN...“, er räuspert sich hörbar, „...WIRD MIT SOFORTIGER WIRKUNG VON SEINEN PFLICHTEN ALS SCHUTZENGEL ENTBUNDEN!“

Getuschel macht sich breit und Jay wird ganz blass um die Nase. Zum Glück hat er sich nicht gemeldet.

Zu früh gefreut. Just in dem Moment schnellt sein Arm in die Höhe, ohne dass er es kontrollieren kann. Seine Augen rollen nach innen und er stößt ein Gurgeln aus, was die Aufmerksamkeit der Umstehenden ruckzuck zu ihm lenkt. Er will sagen, dass dies alles ein Missverständnis gewesen ist, doch Jay bringt keinen Ton heraus. Nur ein Hecheln wie von einer Bulldogge... Was passiert hier gerade?

Der Dicke tritt auf den Lockenkopf zu und sieht ihm prüfend in die nicht mehr vorhandenen Augen. „MHM...GLAUBST DU DENN, DASS DU DIESEM POSTEN WÜRDIG BIST? VERGISS NICHT, DU BIST EIN SCHUTZENGEL...“ Jay möchte den Kopf schütteln, stattdessen öffnet er den Mund und speit dem   Zeremonien - Meister einen gewaltigen Feuerstoß ins Gesicht. Die Menge weicht entsetzt zurück,         Buh - Rufe ertönen im Publikum. Im selben Augenblick verlässt die fremde Macht Jays Körper und er blickt sich verdattert um. Böse Blicke sind auf ihn gerichtet, was hat er falsch gemacht?

Dem Mann vor ihm ist jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und er zischt: „Mach das noch einmal und ich werde...“ Wie zur Antwort landet eine weitere Flamme in seiner bereits vor Ruß geschwärzten Visage, Jay versteht die Welt nicht mehr. Was ist bloß mit ihm los, dass er förmlich nach Aufmerksamkeit schreit?

Bevor er etwas zu seiner Verteidigung erwidern kann, teilt sich die Schar plötzlich und ein muskulöser, arroganter Engel baut sich vor dem Lockenkopf auf. „DU...“, knurrt Jay und ballt die Fäuste, vor ihm steht sein Namens - Vetter. Jay - Rich - O, eine Verballhornung der biblischen Stadt und gleichzeitig sein anerkannter Erzfeind.

Die Zuschauer flüstern noch immer aufgebracht miteinander, jeder hier kennt diesen Kerl. Es geht das Gerücht rum, dass er heimliche Kontakte zur Hölle pflegt und zwar mit dem Teufel in Person. Egal, ob es stimmt oder nicht - Jay selbst findet ebenfalls, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist.

„Was willst du?“, versucht er, sich größer zu machen, doch sein fieses Gegenüber lächelt spöttisch: „Die Frage ist eher...Was machst du hier? Du, ein kleiner, unbedeutender Schutzengel, sogar der Einzige im ganzen himmlischen Reich! Will den Posten als Gottes Vertreter, dass ich nicht lache!“ Er spuckt auf den Boden und brüllt der Audienz zu. „WER MEINT NOCH, DASS DIESER MICKRIGE SCHUTZENGEL ES ZU GROßER MACHT TREIBEN KANN? UND WER VON EUCH WÜRDE LIEBER MICH WÄHLEN? ÜBERLEGT WEISE!“

Jay schluckt, wie kommt er da bloß wieder raus?

Nach kurzer Zeit hat sich die Menge entschieden, wen sie lieber wählen würden. Und der Amerikaner wünscht sich das bekannte Loch im Boden herbei, was er in dieser Situation gut gebrauchen könnte. Fehlanzeige.

Rich - O errötet vor unterdrückter Wut. Er wechselt kurz einige Worte mit dem korpulenten Meister und der verkündet stotternd: „HIERMIT SOLL EIN KAMPF DEN AUSERWÄHLTEN BESTIMMEN. DER VERLIERER WIRD FÜR ALLE ZEITEN VERBANNT UND SEINEN KRÄFTEN ENTZOGEN WERDEN!“

Jay wagt kaum zu atmen, es steht doch ausdrücklich im Gesetz, dass es himmlischen Kreaturen nicht gestattet ist, Gewalt gegen ihre Leute anzuwenden. Außer man wird als halber Teufel geboren...

Ihm bleibt keine Zeit, sich eine geeignete Strategie zu überlegen, schon greift sein Gegner an. In der Hand hält er einen gezackten Dolch, verziert mit rötlich schimmernden Insignien... Eine Waffe, geschmiedet in den Flammen der Hölle.

Jay lässt sich das nicht zweimal sagen und prescht in die Höhe, der Feind wirft ihm das Messer hinterher. Dabei stößt er einen kehligen Laut aus, wie aneinander malmende Steine auf Lava. Das tödliche Geschoss zischt hinter ihm her, ändert seine Bahn nicht, ganz egal, was Jay probiert. Wäre er noch ein Mensch, wäre er hier gerade Harry Potter. Auf der Flucht vor dem Drachen beim Trimagischen Turnier.

Er dreht waghalsige Manöver, Pirouetten, legt sich in Kurven - all das nur mithilfe seiner Flügel. Und der Dolch rast immer noch mit derselben Geschwindigkeit auf ihn zu, während das Publikum ihn angespannt mit den Augen verfolgt.

Nennst du das einen Kampf?“, schreit der Muskelprotz und lacht gehässig. „Mal ehrlich, du und ein Posten von hoher Bedeutung...du flüchtest doch nur anstatt dich zu behaupten. Oder hast du etwa Angst?“

Der Amerikaner bremst mitten in der Luft ab, er wird es diesem eingebildeten Typen schon zeigen. Schließlich hat er als Einziger die Rangordnung eines Schutzengels und das muss was heißen.

Er konzentriert sich mit all seiner Kraft und lenkt das Messer von sich weg, direkt auf Rich - O zu...der ausweicht. Mist!

Sein Angreifer knurrt empört und zückt eine Kugel, die er sogleich aktiviert und blauen Rauch absondert. Tarnungs - Zauber, schießt Jay durch den Kopf und blickt sich hektisch nach allen Seiten um. Für eine Überraschung immer gut.

Der Nebel verdichtet sich und er hustet, kann kaum noch was erkennen. Pech für ihn, denn just in diesem Moment wäre der Zeitpunkt gewesen, abzuhauen. Goldenes Blut schießt aus der Wunde hervor, die ihm der Dolch zugefügt hat, mitten in die Brust. Die Zeichen fangen bei der Berührung mit der Haut zu glimmen an, stärker und stärker...

Jay weiß nicht, wie ihm geschieht. Schreie ertönen im Publikum unter ihm, sein ganzer Körper scheint in Flammen zu stehen. Er reißt die tränenden Augen auf, die sich jedoch durch die fremde Macht in ihm pechschwarz verfärben. Dasselbe mit seinen Schwingen und dem Rest seines Oberkörpers. Bald spürt er kaum noch was und er sinkt kraftlos zu Boden, die Menge weicht zurück. Jay - Rich - O kommt langsam auf ihn zu, wispert in seine tauben Ohren: „Wie fühlt es sich an, nicht mehr dazu zu gehören?“ Und der Richter des Duells fährt fort, doch dies hört Jay nicht mehr. „Hiermit bist du, Jay Samuelz, auf ewig vom Himmel und deinen Fähigkeiten entbunden. Bis du deine Schuld beglichen hast...“ Ewige Finsternis hüllt ihn ein wie ein Teppich, während er - langsam, aber sicher - wieder ein richtiger Mensch wird. Na ja, fast.

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