„Guten Morgen!" Fröhlich schaut mich Bea an, während ich mich bloß seufzend umdrehe.

„Ach komm schon!" Lachend zieht Bea an der Decke. „Es ist Sonntag."

„Ja, da schläft man aus", brumme ich und gähne laut auf.

Sie zieht mir die Decke weg, weshalb ich mich aufrecht hinsetze und sie böse anstarre. Bea hat sich schon frisch gemacht, da sie sich wohl an meinen Kleiderschrank bedient hat.

„Dein Bruder und seine Freundin sind auch schon sehr aktiv gewesen", erzählt sie mir und zeigt mit dem Zeigefinger auf ihren Mund, bevor sie Würggeräusche nachmacht.

Ich lache laut auf. „Sex?", frage ich nach und schüttel mich einmal, sowas will ich gar nicht wissen.

„Ja und ganz ehrlich, dein Bruder scheint wohl gut zu sein", antwortet Bea lachend, während ich mich erneut schüttel.

Das. Ist. Ekelhaft.

„Sowas will ich nicht wissen!", kreische ich schon fast los.

„Was willst du nicht wissen?" Eine verwirrt aussehende Cara steht plötzlich in meinem Zimmer und schaut uns beide komisch an. „Wer ist denn das?", fragt sie dann nach.

Ich schaue zu Bea, die vom Bett aufsteht, da sie vorhin darauf gekniet hat, und schaut zwischen Cara und mir hin und her.

„Das ist nicht relevant", antworte ich auf die erste Frage und schaue dann Bea auffordernd an, damit sie sich vorstellt.

„Ich bin Bea Clark, freut mich", sagt diese und lächelt Cara freundlich an.

„Und was machst du hier?", fragt Cara argwöhnisch nach, was mich ziemlich verwirrt.

Warum fragt sie denn sowas? Kann sie sich nicht auch vorstellen?

„Ich bin eine Freundin von Skye und habe hier übernachtet", erklärt Bea und schaut Cara nicht mehr ganz so freundlich an. „Und du bist?", fragt sie dann extra nach.

Ich muss mir ein Lachen verkneifen, da Bea das schon ziemlich arrogant gefragt hat. Wahrscheinlich tut sie extra so als würde sie Cara nicht kennen, obwohl jeder in der Schule, mittlerweile, Cara kennt.

„Cara Jones, die Freundin von Ian Winston", stellt sich Cara mit einem falschen Lächeln vor.

Da können sich wohl beide nicht leiden oder sollte ich sagen - Cara kann Bea nicht leiden?

„Wollen wir vielleicht frühstücken?", versuche ich die Situation zu entschärfen.

Bea klatscht begeistert in die Hände. „Und wie! Ich habe echt einen großen Hunger!" Sie grinst schief.

Ich muss auch anfangen zu grinsen, da sie einfach einen anstecken kann mit ihrer verrückten Art. Ich stehe auf und schaue die beiden Mädels an. „Ich gehe mich eben umziehen beziehungsweise duschen", erkläre ich den beiden und laufe zu meinem Schrank um mir ein paar Sachen rauszuholen.

Cara nickt bloß. „Ich gehe so lange zu Ian", entgegnet sie und schaut wieder zu Bea.

Bea grinst noch immer. „Ich schaue so lange Netflix. Du hast es mir ja gestern noch gezeigt wie das hier geht." Sie deutet auf meinen Fernseher, der gegenüber meinem Bett hängt.

Mein Zimmer ist allgemein sehr schön und schlicht gehalten. Meine Wände sind in Lila gestrichen außer eine Wand, die ist weiß, da dort mein Balkon ist und nicht sehr viel gestrichen werden konnte. Mein Balkon ist direkt neben mein Bett, obwohl ein bisschen Platz schon da ist, damit ich auch drum herum laufe kann. Mein Bett ist ein Boxspring Bett, was ich über alles liebe, natürlich in schwarz so wie die restlichen Möbel.

Ein Schreibtisch sowie ein Stuhl in weiß. Ein weißer Schrank mit einem Spiegel daran. Unzählige Bilder von Cara und meiner Familie hängen hier auch rum, dazu Lichterketten an der Tür, über meinem Bett und an meinem Schminktisch und das, obwohl ich mich nicht viel schminke. Dann halt noch mein Fernseher dazu, der ziemlich groß ist und ein Schuhschrank. Das war's dann auch.

Cara mustert Bea und schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an, bevor sie mein Zimmer verlässt.

„Bis gleich", sage ich zu Bea nachdenklich, die sich bloß fröhlich auf mein Bett geschmissen hat und meinen Fernseher schon angemacht hat.