4- "Das ist mein Mädchen."
"Der Fluch der Mörder: Es wird angenommen, dass die Gesetze der Natur jeden Mörder seiner eigenen Gattung unter einen besonderen Fluch stellt, der ihn davon abhalten soll wieder Glück zu finden. Ähnlich wie in den Schriften der Religionen, glaubt man, dass natürliche Geister jeden Versuch auf Glück vereiteln, sei es in der Liebe, im Beruf oder im Ansehen der Gesellschaft.[...]"
(- Auszug aus den theologisch-biologischen Sammelschriften der königlichen Kapelle. Autor unbekannt)
✥✥✥
Meine Motivation ließe sich als unterirdisch beschreiben, wenn überhaupt welche vorhanden gewesen wäre.
In den letzten Tagen hatte ich erst meinen Bruder, dann den Rest meiner Familie verloren. Man hatte mich verfolgt und einen Wasserfall hinunterfallen lassen. Und ganz langsam begann ich an den Fluch der Mörder zu glauben. Egal was ich versuchen würde, es würde mir nicht gelingen.
Und als Ravn eine einsame Hütte an einer Kreuzung im Nirgendwo, als das langersehnte Ziel unserer Reise enthüllte, gingen meine Blicke als weiteren Attentat auf sein Leben durch.
„Und da drinnen sitzt dein Informant?", selbst wenn ich gewollt hätte, die Skepsis ließ sich nicht aus meiner Stimme verdrängen.
„...Und ertränkt seine letzten drei Gehirnzellen", erwiderte Ravn und streckte einen Arm aus, um mir von Cairi zu helfen. Entgegen meiner sonstigen Einstellung zu solchen Gesten ließ ich es zu.
„So lange noch die vorhanden sind, die wissen, wo meine Eltern sind ...", ich ließ den Satz auslaufen. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sich diese Reise als unnötig entpuppte. Und genau danach sah es gerade aus.
Wenn man die Hütte im Ganzen betrachtete, wäre mein erster Schluss ‚erstaunlich großes Trollhäuschen' gewesen. Es wuchs mehr Moos auf den Dachschindeln, als im gesamten Umland auf dem Boden. Dafür lagen die meisten Fensterläden abgerissen vor den Fenstern und Glasscheiben hatte es ebenfalls kaum. Falls doch, war durch die hindurch schauen unmöglich, da sich eine satte Staubschicht auf ihnen gebildet hatte.
Wer da hinein ging, fand den Weg nie wieder nach draußen.
„Es ist nicht ganz so schlimm, wie es bei Tageslicht aussieht. Ich kenne die Leute da drinnen. Sie... sie stellen keine Fragen, deren Antworten ihnen nicht passen würden", erklärte Ravn ermutigend und nahm mir Cairis Zügel ab.
Ich seufzte. Übersetzt hieß das: Genträger mussten den Kopf geduckt halten. Sollte das hier eine Sackgasse sein, würde ich mir nicht verzeihen so viel Zeit verschwendet zu haben, die ich genauso gut auf die Suche nach meinem Bruder verwenden hätte. Mit unsicherem Blick folgte ich Ravn, der wieder meine Gedanken las.
„Lewi kann sich im Zweifelsfall problemlos alleine verteidigen. Er ist momentan das zweitmächtigste Wesen in diesem Land. Wenn er sich fangen lässt, dann aus Überzeugung."
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn, wie er die Pferde an einem halbzerborstenen Pfahl befestigte. Ich hatte ihn noch nie so positiv von irgendjemandem reden hören. Aber seine Lippen waren schmal und angespannt. Er fürchtete dieses Treffen genauso, wie ich den Ausgang.
Und zu meinem größten Unmut, wollte er es alleine durchziehen.
„Lewi konnte sich problemlos gegen eine Gruppe unausgebildeter Schüler wehren. Wie es gegen Beannas Sucher oder die Männer des Königs aussieht-...", murmelte ich mehr, um der Aufregung keinen Platz in der Stille zu geben.
„Unausgebildete Schüler? Ich dachte, man hätte die Elite der Burg hinter mir hergeschickt?", unterbrach Ravn mich gespielt empört und lief an mir vorbei zum Eingang des Gasthofes. Ganz beiläufig berührte er dabei meinen Ärmel und sandte einen einzigen Schauer über meinen Arm. Hastig schüttelte ich ihn aus.
Er gab sich zweifelsohne Mühe meine Sorgen nicht an mich heranzulassen.
Ich rollte mit den Augen, bestrebt normal zu wirken, folgte aber trotzdem. „Klar doch, ganz besonders Glorya lässt jedes Verfluchte Kind vor Angst erzittern. Angst, dass sie dein Gehirn mit ihrem Gerede verflüssigt. Wenn sie die hinter uns hergeschickt hätten, wäre ich freiwillig in den Fluss gesprungen."
„Das ist mein Mädchen", grinste Ravn und öffnete mir die Tür. Erwartungsvoll sah er zu mir herüber und für einen Moment nahm er meinen ganzen Körper in Augenschein. Sein Blick hinterließ brennende Spuren unter meiner Haut. Wie hypnotisiert trat ich näher. Seine Haare waren komplett durcheinander, weil er ständig mit der Hand hindurch fuhr und ich war versucht es ihm gleichzutun.
Kurz verfinsterte sich sein Ausdruck, ehe er sich hastig abwandte und ich an ihm vorbei trat.
Der widerliche Geruch von saurer Milch und schalem Bier schlug mir entgegen. Gesichter, ähnlich schön wie Bartani-Halblinge ohne Bart, drehten sich zu uns um, gestört von dem Tageslicht, das hinter uns durch die Tür fiel. Ihre Blicke fielen sofort zielsicher auf mich.
Hey- ich war nicht diejenige, die hier so leuchtete! Das nannte sich Sonne und die bekam man außerhalb des Bierkrugs hin und wieder zu Gesicht.
Was mich darauf brachte: achtundzwanzig Tage ohne plötzlichen Lichtmangel.
Eine Gänsehaut stellte meine Nackenhaare auf und drückte mich einen Schritt zurück gegen Ravns Brust. Ich wollte da nicht rein. Nicht wirklich. Ich wollte mich begraben und darauf warten, dass jemand anderes meine Probleme für mich löste.
Leider ging das heute nicht.
Die Versammlung der Gäste besaß weniger Zähne als ich. Und auch weniger Scham mir diese in den schrägsten Grinsen zu zeigen. Freundlich waren sie ja.
Mit einem aufmunternden Schubsen beförderte Ravn mich ins Innere.
Es kostete mich alle Willenskraft, nicht unhöflich die Nase zu rümpfen. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, nicht nach links oder rechts zu starren, während ich in den Raum hinein ging. Jeder Schritt ein Peitschenknall in der Stille.
Dumpfe Augen aus tiefen Höhlen folgten mir. Jemand in einem Eck schnalzte, als wäre ich ein Jagdpferd. Vielen Dank.
Hätte Ravns Hand nicht auf meinem Arm gelegen, ich hätte mich für diese Respektlosigkeit umgedreht und ihm pferdemäßig eine gewaschene Kopfnuss verpasst. Ich war grundsätzlich in der Stimmung dazu.
Stattdessen dirigierte mich meine Begleitung zielsicher zum Tresen und drückte mich auf einen erhöhten Stuhl.
„Du darfst bestellen, was du willst, aber keinen Streit anfangen."
Seine hellen Augen fixierten mich, als beschwöre er ein Kind.
Meine Miene verfinsterte sich nachträglich.
„Warum denken alle, dass ich angriffslustig wäre?"
Nicht, dass ich es nicht befürchtet hatte. Gewalt löste durchaus einige Probleme und ich scheute vor nichts und niemandem zurück der eine Probe davon wollte.
Doch Ravn hatte sich einem anderen Mann zugewandt, der ihn unter buschigen Augenbrauen mit einem merkwürdigen Ausdruck musterte.
Er war mir zuvor nicht aufgefallen und hätte ich in dieser Kneipe nach einem Mann des Königs gesucht, ich hätte nicht auf ihn getippt. Entweder färbte der Schmutz der Inneneinrichtung ab, oder aber die Geschichten der Rebellen über den Reichtum der Krone stimmten nicht im Mindesten. Zumindest sah er aus, als könne er die Flüssigkeit in seinem Krug nicht mehr bezahlen, so heruntergekommen war seine gesamte Erscheinung.
Der Gedanke, alleine im Wirtschaftsraum zurückzubleiben, während Ravn über Informationen verhandelte, gefiel mir nicht. Ich wollte mehr über diesen zipfelmützigen Kerl wissen, der sich wortlos von seiner Bank erhob und Ravn ins Nebenzimmer verfolgte.
„Bist wohl 'ne ganzschöne Kratzbürste, hä? Wenn Ravn das sagt", nuschelte der Barmann mich von der Seite an, sodass sich ein Sprühregen aus Speichel an meiner Wange sammelte.
Ich würde dieses Etablissement auch nicht sauberer verlassen.
Betont langsam wischte ich mit dem Ärmel meiner Jacke darüber und rückte mit dem Hocker ein Stück ab. Meine Kleidung roch ohnehin nach Moor und Flussschlamm, aber man musste es ja nicht schlimmer machen.
Ihm war das gleichgültig. Ohne aufzusehen, polierter er ein Glas, das wenig an Dreck unter seinem schmuddeligen Lappen einbüßte. Von Wasser hatte er also noch nicht gehört. Die Krusten in seinem Gesicht sprachen zumindest dafür.
Entschlossen, Ravn keinen Anlass zu einem weiteren Streit zu geben, kämpfte ich den Ärger und das Selbstmitleid herunter und zwang mich zu einem unverbindlichen Lächeln.
„Ich bin einfach keine hilflose Dame."
„Siehst auch nich' aus wie'n Fräulein", erwiderte der Mann prompt und stellte das Glas vor mich.
Das war für mich? Oh je. Ich probierte es ebenfalls zu ignorieren.
„Du auch nicht."
Für einen kurzen Moment starrte mich der Mann aus gelben Augen an, als überlege er, ob er den Streit mit Ravn suchen und mich direkt aus seiner Kneipe werfen sollte. Dann entschied er dagegen und brach in bellendes Gelächter aus.
Jeder Kopf im Gasthaus, der sich freundlicherweise seinen eigenen Geschäften zugewandt hatte, drehte sich neuerlich zu uns um. Freut mich sie alle zu unterhalten! Ich bin auf einer super bedeutsamen, hoch illegalen und vor allem unglaublich geheimen Mission unterwegs! Bitte merken sie sich mein Gesicht, es könnte wichtig für sie werden!
„Und hier dacht' ich, ich würd' bald für meine Schönheit zum Hofe eing'laden werd'n!", prustete der Mann, „Hast das g'hört, Herkinn? Ich seh nich aus wie'n Fräulein, sagt se!", winkte der Wirt mit dem Lumpen einem anderen Mann, der gerade von klebrigen grauen Brocken getroffen wurde.
Ich rutschte vorsichtshalber ein Stückchen weg. Nicht, dass ich für all den Mief noch zahlen musste, wenn ich das Haus verließ.
Mit einem Plumpsen ließ sich neben mir ein ähnlich bulliger Kerl mit Glatze und Vollbart auf einen der schmalen Hocker fallen und schlug mir mit seiner Pranke kräftig auf den Rücken.
Sympathisch.
Im letzten Moment verhinderte ich eine weniger schöne Kollision meines Unterkiefers mit dem Tresen, indem ich panisch mit den Armen ruderte und das gräuliche Glas vor mir umstieß.
Keiner der beiden Kerle nahm sonderlich Notiz davon. Der Barmann stellte ebenfalls ein Glas vor Herkinn und ließ eine zäh-goldene Flüssigkeit hineintropfen.
„Trink das schnell, Klene, sonst brennt's dir nen Loch inne Zunge", informierte er mich und setzte die Flasche an.
Kritisch beäugte ich mein Glas. Wenn das Zeug so hochprozentig war, würde es wenigstens auch die Bakterien darin erledigen.
Und nach allem, was zuletzt passiert war, hatte ich mir einen Drink verdient. Eigentlich sogar mehr als das. Ich hatte mir einen Rausch verdient.
Mit einem Ruck legte ich den Kopf in den Nacken und kippte das Zeug herunter.
Es brannte im Übrigen auch ein Loch in den Magen. Das sagte mir davor natürlich niemand.
Keuchend und hustend beugte ich mich auf meinem Stuhl nach vorne, Herkinn schlug mir auf den Rücken und der Wirt schenkte mir hastig nach.
„Schell kipp's nach, dann wird's weniger!", nötigte er mich und drückte mir das Glas an die Lippen.
Er lag falsch.
Sehr sogar. Aber ich kam nicht dazu, ihn darauf hinzuweisen, denn diesem Drink folgten schnell zwei weitere, ehe ich genug Luft bekam, um eine Pause zu verlangen.
Inzwischen hing ich über dem Tresen, ignorant dem Umstand gegenüber, dass meine Kleidung sofort am Holz festklebte und sich nie wieder lösen würde.
Die beiden Männer hatten fleißig mitgetrunken und amüsierten sich köstlich über meinen lädierten Zustand, was mehr knochenbrechendes Schulterklopfen und Ermutigungen zum Weitertrinken beinhaltete. Selbst als Herkinn einwarf, dass Ravn es nicht gutheißen würde, wenn sie seine Begleitung reiseunfähig machten, ebbte ihr Spaß nicht ab.
Grinsend schnappte mir der Barmann die Flasche weg, die ich davor kaum beachtet hatte.
„Woll'n uns nicht mit Ravn anlegen, hä?", er wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen, „Hat mir enmal die Bude zerlegt."
Der Kommentar ließ mich aufhorchen. Ravns war hier öfter? Das erklärte, wie er wusste, wo er seinen Kontaktmann finden würde, aber nicht warum dieser annahm, dass er für den König arbeite?
„Woher ...", ein Hustenanfall pausierte den ersten Kommunikationsversuch und zwang mich zu einem zweiten Anlauf, „Woher kennt ihr Ravn?"
Herkinn unterbrach sein Gelächter und der Barmann, dessen Name meines Wissens Tomrel lautete, stellte die Flasche ab.
„So wie sich alle hier drin' kennen. Hat sich versteckt", zuckte er abweisend mit den Schultern, weniger erfreut über den Themenwechsel. Kein sonderlich redseliger Mann.
Herkinn grinste schief.
Einer Eingebung folgend, deutete ich schwankend auf mein Glas, das einfach nicht still auf den Tresen stehen bleiben wollte.
„Nene, Klene. Wenn Ravn sagt, du darfst nicht betrunken sein, musste dich fügen." Tomrel wackelte mit einem seiner wurstigen Zeigefinger vor meinen Augen herum, bis mir schwindelig wurde.
„Er hat gesagt, ich darf bestellen, was ich will, so lange ich keinen Ärger mache", korrigierte ich ihn mit einem teuflischen Grinsen, „Und mache ich Ärger?"
Die Begeisterung meiner Kumpane kehrte umgehend und mit doppelter Wucht zurück. Beide Männer stürzten noch Einen mit mir und das haltlose Bedürfnis zu kichern, blubberte in mir hoch.
Eine ansteckende Krankheit.
Von ganz alleine lehnte Herkinn sich über den Tresen und deutete noch einmal auf sein Glas.
„War es nicht irgendein gescheiterter Auftrag, über den er nicht reden wollte? Er war herrlich betrunken an dem Abend. Gleich ganz anderer Typ!"
Tomrel rollte mit den Augen und füllte uns beiden auf. Wir kippten noch einen. Ich bekam es mit der Übelkeit zu tun, aber das Zeug brannte weniger, wenn man mehr davon trank.
„Hatte immer Probleme mit seinem Vater. Ätzender Mann", warf der Barmann knapp ein und wollte eine neue Runde schmeißen, als auf ein lautloses Zeichen hin alles Licht um uns herum erlosch.
Sorge, oder das Wissen, dass ich mir Sorgen machen sollte, zog in meinem Verstand auf und verschwand mindestens genauso schnell. Die Gedanken trieben ungestört vor sich hin, unberührt von der Alarmglocke in meinem Kopf, die ihre Bedeutung verloren hatte.
Dann verloren wir auch das Sonnenlicht von draußen.
„Und wieder zurück auf null", nuschelte ich in das verstummte Wirtshaus hinein und ließ mich vom Stuhl gleiten. Elegant ging ich dabei komplett zu Boden, rappelte mich auf und freute mich zum ersten Mal, dass wirklich niemand etwas sah.
Zeit Ravn zu holen. Jemand musste die Pferde, den netten Wirt und Herkinn vor einem sicheren Tod zu bewahren.
Die Finsternis und meine unkoordinierten Bewegungen hoben sich irgendwie gegenseitig magisch auf und so brauchte ich lediglich doppelt so lange zu der niederen Tür, hinter der Ravn vor gefühlt einer Ewigkeit verschwunden war. Was machte er noch mal da drinnen?
Ich klopfte, doch sie schwang unter dem leichten Pochen ein Stück auf. Dahinter konnte ich zwar nichts sehen, doch sehr wohl Ravns Stimme hören.
Und die seines Freundes.
„Und du glaubst, dass mich das beeindruckt, Ravn? Ich habe dir geholfen, aber meine Bedingungen sind unumstößlich."
Die Erinnerung holte mich ein. Wir waren auf geheimer Mission!
Ravns Informant klang nicht sonderlich glücklich. Was auch immer Ravn ihm erzählt hatte, keiner der Männer bemerkte, dass sie nichts mehr sahen. Oder es interessierte sie nicht.
Wahrscheinlich Letzteres ... Verflucht waren meine Gedanken wirr!
„Und warum sollte ich deinen Forderungen folgen?"
Das war Ravn. Ein unglaublich angepisster Ravn, der nicht begeistert sein würde, wenn ich jetzt die Verhandlungen störte. Er war sowieso viel zu selten begeistert von mir. Leider. Aber wie er mich manchmal ansah-...
Hinter mir stolperte im Dunkeln ein Kerl gegen den Nächsten und verschüttete seinen Drink. Stimmen hoben an und irgendjemand schlug zu. Ob er sein Ziel traf, war eher unwahrscheinlich und für mich momentan auch noch uninteressant.
„Du kennst die Befehle. Wenn du dich nicht auf die Suche nach dem Jungen machst, werde ich gezwungen sein das Mädchen zu erledigen, um dich daran zu erinnern, dass du einen Auftrag hast."
Im Wirtshaus warf jemand einen Stuhl, der unter lautem Bersten von der Wand abprallte und Ravns Antwort verschluckte. Noch mehr Menschen brüllten durcheinander und schubsten und rempelten einander an.
Im nüchternen Zustand hätte ich mir mehr bei allem gedacht, doch gerade schaffte ich es nur, weg zu stolpern und fast von einem umfallenden Tisch mitgerissen zu werden.
Jemand fing mich auf und kassierte dafür den nächsten Kinnhaken. Allerdings nicht von mir.
Er taumelte zurück und ich kippte ins Leere.
In diesem Moment ging das Licht an und erleuchtete ein wachsendes Durcheinander, das sich auch mit besserer Sicht nicht aufhalten ließ.
Mitten im Raum hatte sich ein Handgemenge aus sechs Männern gebildet, die sich im Dreck der verschütteten Drinks suhlten und aufeinander eindroschen. Drum herum standen Andere, meist in aberwitzige Zweikämpfe verstrickt, die Stühle und Tische in ihrem Weg umschlugen oder als Waffen verwendeten.
Ganz hinten im Eck saß ein einbeiniger Kerl, der alles, was er in seine knochigen Finger bekam, nach den Leuten warf.
Herkinn schlug mehrfach den Kopf eines anderen Trinkers auf den Tresen und verfehlte ihn mindestens genauso oft. Tomrel stand daneben und verteidigte seine Flaschen Alkohol gegen besonders Trinkwütige, die die Gunst des Chaos nutzten.
Ravns verärgerter Gesichtsausdruck schob sich in mein Sichtfeld und ließ das Spektakel in den Hintergrund rücken. Er sah überhaupt nicht glücklich aus.
„Habe ich nicht gesagt: Keinen Streit anzetteln?"
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Puh, das hat jetzt aber ein bisschen gedauert. Sooooo viel zu schreiben, sooo viel zu tun :D Meine neue Story ist online und ich bin einfach so begeistert :D
Also danke ich euch schon einmal für eure Geduld. Ihr seid super cool!
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