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7- LESENACHT IV

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          Camanero brachte eine weitere Gruppe Überlebende, doch niemand von ihnen war Evangheline.

Unbewusst suchte Lewi immer wieder in der Dunkelheit der Nacht nach ihrem Gesicht, den kleinen Hörnern in der Lockenmähne, doch jedes Mal wurde seine Aufmerksamkeit zu einer anderen Aufgabe zurückgeholt, ohne dass er aufatmen konnte. Sie musste hier irgendwo sein. Die Vorstellung, dass ausgerechnet die Gazel nicht überlebt hätte, schnürte ihm die Kehle zu. Es fühlte sich wie eine Niederlage an, obwohl es noch so viel gab, für das sie weiterkämpften.
Und dann war da noch dieser Junge. Er immer wieder beobachtete er ihn sprachlos.

„Hier drüben!" Ein ganzes Stück von ihnen entfernt, nahe dem Waldrande fuchtelte Camanero mit den Armen. Sein Zauber hatte gewirkt- er hatte die entflohenen Pferde gefunden. Wenigstens etwas.

Mit ein paar abgehakten Befehlen schickte Lewi drei Männer in seine Richtung. Er kannte die Flüchtigen nicht, doch genau, weil sie noch nie von ihm gehört hatten, zweifelte keiner von ihnen seine Autorität an.

Eine keuchende Kimia drängte sich an Lewi vorbei und hastete zurück zu der Stelle, wo sie Joell gegen die Steine gelehnt hatte. Immer wieder unterbrochen von Verletzten, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnten, entglitt ihr Joell mit jeder Pause mehr. Dabei war der Blutverlust nicht ihr größtes Problem.

Und obwohl Lewi nichts für den nachtragenden Wichtigtuer übriggehabt hatte, spürte er den Kloß, der ihm das Schlucken erschwerte, wenn der Junge es nicht schaffen würde. Es war, als wäre auch er eine kleine Scherbe aus dem Spiegel seiner glücklichen Vergangenheit. Mit ihm verlor Lewi noch ein weiteres Stück dieses wunderschönen Bildes, das er so gerne zurückhätte.

Ein lauter Knall und das erschrockene Keuchen einiger Überlebenden, ließ Lewi zu der Schlucht herumfahren. Staub erhob sich hinter der Klippe, wie der Atem eines Drachens, und brachte mit sich jene Stille, die die Nerven vor Anspannung vibrieren ließ.
Was war jetzt schon wieder passiert?

Lewis Puls rauschte durch seine Ohren, als er sich in Bewegung setzte. Erst zurückhaltend, dann mit immer größeren Schritten, kehrte er zum Abgrund zurück, die Augen im drohenden Unheil weit aufgerissen.

Unten, zwischen verteilten Steinbrocken und schwebenden Staubpartikeln, die um die einzelnen Gestalten tanzten, standen Oidlem und Balthar, die Schwerter hoch erhoben und bereit jeden Moment anzugreifen.
Blut hatte die grauen Haare des Suchers zur Hälfte in der dunklen Farbe getränkt und rann an seinem Ohr vorbei hinunter bis zum Kinn. Ein tiefer Schnitt zierte seinen linken Wangenknochen in der Form eines Pfeils.
Oidlem war dagegen unverletzt. Seine Kleidung war vollkommen dreckverschmiert, doch Lewi war sich sicher, dass es eben nur das war: Dreck und kein Blut.

Sie beide auf den Füßen und immer noch kämpfend zu sehen, schickte eine Welle der Erleichterung durch Lewis Adern, die ihm das Gefühl in seiner Hand zurückgab. Ohne es zu wissen hatte er irgendwo ein Schwert aufgehoben und klammerte sich mit seiner Linken daran, als wäre sein Gewicht alles, was ihn noch am Boden verankern würde.

Dann fiel sein Blick auf die dritte Gestalt inmitten der Staubwolken. Sie stand leicht gekrümmt wie eine alte Frau, gepeinigt von dem Laster der Welt. Jemand hatte auch ihr die Haare geschoren, was ihr ein dämonisches Aussehen gab. Doch Lewi wusste besser als jeder andere, dass diese Hörner noch viel zu klein für eine ausgewachsene Gazel waren.

Um sie herum erbebten die Steine.

Sofort packten Balthar und Oidlem ihre Schwerter fester. Doch die absolute Entschlossenheit blieb bei ihnen aus. Ihre Augen huschten hektisch von Fleck zu Fleck, als wären sie nicht sicher, von wo aus der nächste Angriff kommen würde.

Etwas an dem Bild war falsch. Eve war kein Gegner. Sie war verschreckt, aber sie würde sich doch zumindest an den Sucher erinnern! Sie waren auf ihrer Seite, hier um sie zu retten! Wie hatte sie das nicht bemerkt?
Eine nagende Vorahnung wer die zweite Explosion ausgelöst hatte, höhlte Lewi aus.

Mit der präzisen Drehung ihres Handgelenks riss Eve in diesem Augenblick die beiden Männer von den Beinen. Es war so eine kleine Geste, dass Lewi sie übersehen hätte, doch ihre Wirkung war erschreckend.

Stöhnend kippten die sie zur Seite um. Balthar verlor sein Schwert aus den Händen und Blut aus seiner Kopfwunde spritzte in den Schnee. Er brauchte einen kurzen Moment länger, um zu sich zu kommen, als der Gruppenleiter.

Eve selbst stand fest mit dem Boden und der Erde darunter verbunden. Kraft floss aus den Steinen und dem Staub, dem Eis und den toten Pflanzen durch ihre baren Füße in ihren Kreislauf und erleuchtete ihre goldene Aura. Ihr schwerer Atem schüttelte den dünnen Körper so heftig, dass sogar Lewi die Macht der Magie darin sah.

Das Gefühl des drohenden Unheils gewann in ihm die Oberhand und schoss durch seine Muskeln wie ein Blitzschlag. Was auch immer Eve im Gefängnis zugestoßen war- es hatte mit ihrem Kopf gespielt. Ihre Augen glänzten wahnsinnig, doch dahinter erkannte der junge Mann blanke Panik und Entsetzen.

Ohne auf Balthar zu warte, startete Oidlem einen weiteren Angriff. Gerade kniete er noch nahe zwei riesiger Steinbrocken, die irgendwann das Tor des Gefängnisses gestützt hatten, und im nächsten Augenblick stand er direkt neben Eve.

„Nein." Es war mehr ein Atemzug gewesen, doch das Schwert in Lewis Hand entglitt ihm. Das durfte nicht passieren- Eve durfte nicht sterben. Sie war wegen ihm in dieser Situation. Es war seine Schuld, dass sie Angst hatte.

Oidlem hatte seine Klinge bereits erhoben. Im letzten Moment entdeckte Eve ihn wieder und eine unkontrollierbare Wut verzerrte ihr Gesicht. Es verwandelte sie in ein anderes Wesen. Sie war außer sich und rasend vor Zorn, dass er sie tatsächlich verletzten wollte.
Ihre Ähnlichkeit mit dem unschuldigen Mädchen voller Neugierde, wusch von ihr ab, als wären sie nichts als Dreck im Regen.
Mit einem einzigen Stoß katapultierte sie Oidlem durch die Luft, bis er mitten im Flug verschwand und einige Schritte hinter Balthar wieder auftauchte. Seine alte blaue Priestertunika flatterte um seine Knöchel.

Ihr Kopf fuhr in übernatürlicher Geschwindigkeit herum, ihre Hände ballten sich, bereit für alles, was der Mann ihr entgegenbringen würde.

Für einen kurzen Augenblick holten alle Luft.
Eve war unberechenbar und gefährlich. Er würde sie unter diesen Umständen nicht leben lassen.
Aus dem Augenwinkel sah Lewi Camanero und Kimia die Köpfe zusammenstecken. Sie würden hier oben auch ohne ihn zurechtkommen. Genau genommen würde jeder in dieser Gruppe ohne ihn zurechtkommen, doch das konnten sie nur, wenn Lewi dem Treiben unten Einhalt gebieten würde.

Die Gazel, die dort stand, war ihm gänzlichst unbekannt, doch wenn er ein wenig Glück hatte, würde sie sich an ihn erinnern, bevor sie ihn in die nächste Welt schickte. Es war seine einzige Chance, dass alle lebend von hier fliehen konnten.

„Halt!" Stolpernd und schlitternd kam er den Abhang hinunter. Kleine Steine rollten von seinen Füßen fort und kündigten seine Ankunft an, bevor es seine Worte taten.

Unter einem schmerzverzerrten Stöhnen wälzte Balthar sich zur Seite, um Lewi besser zu sehen. Seine Wunde musste dringend versorgt werden, sonst würde ihn der Blutverlust bald ausschalten.

„Lewi! Bleib wo du bist! Sie ist nicht mehr sie selbst!" Oidlem streckte warnend eine Hand aus, doch Lewi hatte bereits den Grund des Kraters erreicht.
Er spürte Eves Blick auf sich wie glühende Sandkörner auf der Haut.
Kurz gestattete er sich, die Augen zu schließen und sich daran zu erinnern, wie sie sich kennen gelernt hatten. Die friedliche Schlucht, viel breiter als diese hier, mit ihren grünen Bäumen und dem weichen Gras, das sich wie Kissen unter den Füßen angefühlt hatte.
Er hatte für immer dortbleiben zu wollen. Die Ruhe hätte seiner Seele gutgetan. Vielleicht hätte er dort verstanden, mit seinen Kräften zu leben und umzugehen. Vielleicht wäre er dort glücklich gewesen.

Lang genug, um dich durch die Wiese rollen zu sehen ..." Ihre ersten Worte an ihn. So unbedeutend und doch so wichtig. Sie hatten seinen Mund verlassen, ehe er wirklich den Gedanken zu Ende gebracht hatte. Ganz langsam hob er das Kinn und begegnete Eves stechenden Augen. Das nervöse Kribbeln in seiner Handfläche und die weichen Knie rückten in den Hintergrund, als er in die Untiefen ihrer Angst und Verwirrung sah.
Sie hatte Schreckliches durchlebt. Alles, weil sie ihn damals hatte begleiten wollen. Nur, um zu sehen, dass die Welt doch ganz genau der grausame Ort war, den Lewi ihr beschrieben hatte.

„Du hattest mich erwartet", fuhr er nach einer kurzen Pause fort und hob absichtlich seine Arme, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
Ihre ganze Haltung war rastlos, während sie und jeder andere hier unten versuchte seinen Gedanken zu folgen.

„Du hattest auf mich gewartet und mich dabei beobachtet, wie ich das letzte Stück meines Kletterabstiegs wie ein Stein zu Boden gefallen bin. Ich habe mich gefragt, wie lange du da schon sitzt und deine Antwort war-..."

„Lang genug, um dich durch die Wiese rollen zu sehen." Es war nur ein Flüstern, so rau und brüchig wie ein trockenes Herbstblatt im Wind. Für einen Herzschlag entspannten sich ihre Muskeln ein wenig. Ihre Züge wurden weicher und verletzlicher. Aber im nächsten Moment wechselte die Windrichtung und ihre Schulter rollten zurück. Mit einem Ruck hob sie beide Fäuste und ließ die Steine am Boden neuerlich beben.
Das Geräusch war laut wie Donnergrollen und machte ihn beinahe taub.

Erschrocken wich Lewi zurück, fing er sich jedoch. Sie erinnerte sich also an ihn. Sie hatte ihn nicht vergessen. Selbst wenn ihre Erscheinung, die eines wilden Tieres war, so steckte tief in ihr drinnen doch noch das neugierige Mädchen, das Lewi befreien wollte.

Mit einem tiefen Atemzug, der ihnen beiden ein wenig Ruhe bringen sollte, tat Lewi einen langsamen Schritt auf sie zu. Ein paar Steine hoben sich einige Handbreit vom Boden ab, doch er schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Allein die aufgebrachte Gazel stand im Tunnel seiner Konzentration. Er würde alles wieder gut machen, was er ihr angetan hatte.

„Verschwinde", zischte sie ihn an, die Hände zitternd vor Anstrengung, „Ich hätte damals auf meine Familie hören sollen! Du bringst nichts als Leid für alle, die deinen Weg teilen!"

Sie hatte recht. Er hatte seinen Freunden und seiner Familie nichts als Unglück gebracht. Die Bücher hatten seine Art so beschrieben und es war unsinnig, auf etwas anderes zu hoffen. Er war grausam, selbst wenn er es nicht sein wollte.

Oben an der Klippe tauchten Camanero und Kimia auf. Aus besorgten Gesichtern beobachteten sie, wie Lewi der offensichtlichen Drohung zum Trotz noch einen Schritt auf die Gazel zu tat.

„Verschwinde!", kreischte sie und eine unsichtbare Luftwand stieß Lewi fort. Er stolperte und landete ungebremst auf dem Rücken, die verlorene rechte Hand hilfesuchend ausgestreckt.
Mit einem weiteren schweren Atemzug richtete er sich auf. Egal wie erniedrigend das hier für ihn werden würde, Eve hatte es verdient, dass sie nach Hause kam. Das hier war seine Schuld und er würde es wieder gut machen.

Neben ihm krachten einige Steine in der Luft gegeneinander und erzeugten einen noch ohrenbetäubenderen Lärm. Splitter und Kanten brachen von ihnen weg, so heftig vibrierten sie, ohne sich wirklich von ihrem Fleck zu bewegen.

Auch Eve wurde von der Kraft geschüttelt, die sie durch ihren schwächlichen Körper leitete. Lewi wollte sie nicht so leiden sehen.
„Wir sind hier, um zu helfen."

Ein krächzendes Lachen quälte sich aus der Gazel heraus, das die Steine nur noch heftiger tanzen ließ und den Lärm unerträglich machte. Beinahe hätte Lewi ihre Worte nicht mehr gehört, die sie alle in den Abgrund rissen.
„Menschen helfen nicht. Menschen verdienen keine Hilfe. Ihn steht allein die Strafe Eribs zu."
Und um ihre Aussage noch zu unterstreichen, beugte sie sich herunter und entriss einem gefallenen Soldaten seine Waffe.

Für den Bruchteil eines Herzschlags fand Lewi Oidlems vielsagenden Blick. Dann verschwand der Mann und hinterließ nichts als dünne Luft hinter Balthar.

„Nein!" Lewi hörte sein Brüllen, doch der Gruppenleiter stand schneller neben der Gazel, als Lewi sich zu ihnen umdrehte. Blut tropfte auf den Boden, frisch und leuchtend rot.

Eve hatte sich zu Lewis Schrei umgedreht, nur ein kleines Stück weit, doch es hatte gereicht. Oidlem war exakt in ihrem Schwert wieder aufgetaucht. Es hatte ein ausgefranstes Loch in seine Mitte gerissen und sandte einen wachsenden Schatten um die Ränder herum.
Erschrocken sprang Eve zur Seite und zog mit sich die Waffe aus dem wankenden Mann heraus.
Für einen kurzen Moment starrte er geradeaus, dann gaben die Knie nach und er brach in sich zusammen.

Nichts als Leere.

Lewi glaubte, an seinem eigenen Atem zu ersticken.

„Nein!"

Der helle Schrei schnitt durch die Stille und in Lewis Herz. Er hatte nicht bemerkt, wann die Steine zu Boden gefallen waren und dort regungslos liegen blieben, doch Kimia sandte neue in Bewegung, als sie den Abhang hinunterstürzte.

Eine merkwürdige Taubheit breitete sich in Lewi aus. Was hatte er getan? Es war, als baue sich eine Welle des Grauens vor ihm auf, bereit ihn zu verschlingen. Und er sah nur zu, wie es geschah.

Eve taumelte von dem Mann fort, weder wirklich entsetzt über seinen Tod, noch erleichtert. Ihre Finger zuckten schon wieder, willig auch Kimia zu stoppen, sollte sie ihr zu nahekommen. Doch die Heilerin hatte dafür in diesem Moment keinen Sinn. Haltlos stolperte sie auf die Gazel zu.

In einer mechanischen Geste, die Lewi Oidlem abgeschaut hatte, bedeutete er Camanero, Eves Kräfte von ihr abzublocken. Die Bewegung in der Schlucht stoppte jäh.
Die Gazel duckte sich, als hätte man eine Glaskuppel über sie gestülpt. Erst energisch, dann immer panischer versuchte sie, die Steine in Regung zu zwingen, doch zu Lewis kleinen Erleichterung tat sich zwischen ihnen nichts mehr.

Ohne Eve anzusehen, stürmte Kimia an ihr vorbei und fiel neben Oidlem auf die Knie. In fahrigen Bewegungen probierte sie, sein Hemd zu lösen und eine Hand auf die Blutung zu legen.

Betäubt starrte Lewi zu ihr hinüber, unfähig auch nur einen Muskel zu spannen. Die Welle hatte inzwischen Turmhöhe erreicht und nahm ihm die Sicht auf alles, was um ihn herum geschah. Er hatte Eve gerettet- vorerst. Doch zu welchem Preis. Sie würden ohne Gruppenleiter zu den Rebellen zurückkehren. Gerade als er geglaubt hatte etwas gefunden zu haben, womit er leben konnte, wofür er sterben würde, war es ihm entrissen worden.

Camanero war unterdessen ebenfalls heruntergekommen und dazu übergegangen Eve in magische Fesseln zu legen. Sie leistete noch nicht einmal mehr Gegenwehr. Ihr Kopf hing hinunter auf ihre Brust, als erwarte sie eine Hinrichtung. Und als sie doch aufsah, war ihr Blick leer. Der kurze Geschmack der Freiheit verwehte und ließ sie gebrochen zurück. Kaelchon hätte es nicht besser vermocht.

Tyana tauche so plötzlich neben Lewi auf, dass er zusammenzuckte. Sie stieß eine unterdrückte Reihe an Flüchen aus, die sich gegen jede Gottheit und jeden Menschen wandte, von denen er jemals gehört hatte.

Camanero strich Kimia behutsam über den Kopf, ehe er sie am Ellenbogen griff und entschieden auf die Füße zog. Glitzernde Spuren zeichneten ihre Wangen. Widerwillig, als müsse sie damit ein Schicksal bestätigen, schüttelte sie den Kopf.
Oidlem war tot.

„Wir sollten von hier verschwinden", murmelte der Magier, kaum da er auf Höhe von Lewi stand. Mit einem Wink schickte er Kimia weiter zu Balthar, der zunehmend flacher im Schnee atmete.
„Wir haben nicht alle Soldaten erwischt. Der König wird bald hiervon erfahren."

Lewi nickte mechanisch und schaffte es für einen kurzen Augenblick, seine komplette Starre zu bekämpfen. Camanero wirkte so, als erwarte er immer noch Anweisungen. Und kurz darauf gesellten sich ebenfalls ein wackeliger Balthar und Kimia dazu, die beide ungeduldig von einem Bein auf das andere traten.
„Und jetzt?"

Erwarteten sie wirklich, dass er das wusste? Lewi wollte die Frage gerade zurückgeben, als ihm Oidlems letzte Worte wieder einfielen.
‚Während ich nicht da bin, übernimmst du die Führung.'
Sie echoten in seinem Kopf wie ein Fluch. Doch sie zu wiederholen, drängte die Welle der Panik ein wenig fort. Er hatte eine Aufgabe. Und er würde sie nicht im Stich lassen.

„Wir werden ihn mit nach Hause nehmen, damit er eine anständige Beerdigung bekommt", entschied er, ohne die eigene Trauer vor den anderen Gruppenmitgliedern zu verheimlichen.

„Und was ist mit ihr?", Balthar nickte zur gefesselten Eve hinüber, die auf ihren Fersen vor und zurück schaukelte, die Augen fest geschlossen und die Hände so fest in ihre Kleidung gekrallt, dass ihre Knöchel weiß im Mondlicht schimmerten.

Lewis Magen drehte sich bei dem Anblick beinahe um, doch er spürte, wie mehr als nur die Blicke der drei Anderen auf ihm lagen. Am Rand der Klippe hatten sich alle Überlebenden versammelt, die noch laufen konnten. Sie alle waren jetzt seine Verantwortung. Und er würde lieber sein Leben geben, als nur einen von ihnen auf dem Weg nach Hause zu verlieren.
Deshalb nahm er sich zusammen und kämpfte die Galle zurück.

„Wir werden sie mitnehmen und zusehen, was wir für sie tun können. Aber unter keinen Umständen werden diese Fesseln gelöst oder der Bann aufgehoben. Sollte sie sich noch einmal befreien, werden wir sie töten."

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