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4- "Mir tut es auch leid."

✥✥✥

          Das Einzige, was es schlimmer machte, als dass ich Calean nicht sagen konnte, warum ich gegangen war, war die Tatsache, dass er genauso wenig darüber reden wollte. Es hing zwischen uns, wie dichter Nebel, der mir meine Worte zu den ungünstigsten Momenten stahl.

Calean hatte schnell herausgefunden, dass Maze auf dem Weg zurück zu Mr. Nacat war. Das Problem mit seinen eigenen Kräften wurde dabei am deutlichsten. Calean wusste nicht einfach Dinge. Er musste sich gezielt Fragen stellen, um eine Antwort darauf zu bekommen. Und so lange Maze selbst nicht wusste, wo er hingehen sollte in seinem Zorn, war die Antwort auf Caleans Frage ebenfalls: Ich weiß es nicht.

Doch jetzt waren wir alle auf dem Weg zurück in den Süden. Maze mit bald zwei Tagen Vorsprung; Calean und ich auf einem offenen Reisewagen.

„Ich kann nicht glauben, dass du diese Leute einfach gefragt hast, ob wir mit ihnen mitfahren dürfen." Calean machte ein Exempel daraus, mich nicht anzusehen. Stattdessen glitten seine grauen Augen über die weiße Landschaft hinter mir. Sie rollte in gemütlichem Tempo an unserem Wagen vorbei, hüpfte und sprang mit der unebenen Straße.

Ich erlaubte mir ein Lächeln.
„Ich kann nicht glauben, dass sie ja gesagt haben."
Die Welt war nicht so grausam, wie alle sie sahen. Man musste nur die richtigen Leute finden, deren Licht für einen die Schatten vertrieben.

Es war nicht so, dass ich zuletzt viel zu Lachen gehabt hätte. In Caleans Nähe zu sein und ständig darüber nachzudenken, was ich alles nicht sagen durfte, bereitete mir Kopfschmerzen. Und wenn ich mich nicht daran aufhielt, raubte mir Angst um meine Schwester den Schlaf. Und Sorge um Maze.

Der Grund, warum ich das ältere Pärchen mit dem Holzwagen aufgehalten hatte, war simpel: Ich konnte nicht mehr. Keinen einzigen weiteren Schritt. Und irgendeine Göttin hatte Erbarmen gezeigt, denn sie hatten uns hinten auf die Ladefläche zwischen mehrere Koffer Gepäck und einen erstaunlich großen Vogelkäfig klettern lassen.

„Wo wollt ihr zwei Süßen hin?", lehnte sich die Frau vom Kutschbock zu uns zurück. Sie trug schlichte, warme Kleidung, deren dunkle Färbung das Grau ihrer Haare leuchten ließ. Erste Linien zeichneten sich auf ihrer Stirn ab und gaben ihr einen freundlichen Ausdruck.

Ihr Mann warf ihr bewundernde Seitenblicke zu, während er mit Ruhe und Geduld die zwei Pferde die Straße hinunter leitete und unseren Gesprächen in zufriedener Stille lauschte. Ich stellte mir prompt vor, wie sie ihr unwiderrufliches Ende finden würden, wenn Iza Nacat einen Weg fand, die Waffe der Nebelflüsterer einzusetzen. Er hatte nicht-magische Menschen gehasst.

Calean dachte vermutlich dasselbe. Statt einer Antwort, drehte er den Kopf weg und starrte zurück zu dem Wald, den wir am heutigen Morgen verlassen hatten. Meine Anwesenheit machte ihn schweigsamer als sonst.

Aber das war kein Grund, die nette Dame nicht freundlich anzulügen. Höflichkeit. Seit Caleans Rückkehr hörte ich die Stimme meiner Mutter wieder deutlicher.
„Wir wollen meine Familie besuchen." Und retten. Ich würde sie alle retten.

Die Brauen der Frau hoben sich und ihr Blick fiel auf meinen Bauch. Sogar Calean bemerkte das.
„Große Neuigkeiten überbringen, für die kein Brief reicht?"

Was auch immer das heißen sollte.
Ich fühlte mich nicht danach, ihr zu widersprechen. Vor allem nicht, wenn ich nicht wusste, was mein Gewicht mit dem Besuch zu tun hatte. Und so sagte ich gleichzeitig, „Ja", wie Calean ein schockiertes „Nein!", hervorbrachte. Gleichermaßen irritiert wechselten wir einen Blick.
Was denn?

Auch unsere Gastgeberin runzelte die Stirn und wandte sich mit geschürzter Lippe an meinen Freund.
„Du solltest sie in diesem Zustand nicht laufen lassen. Du hättest die Reise alleine antreten können."

Warum? Was hatte ich verpasst?

Caleans Ausdruck vollbrachte das Wunder noch düsterer zu werden.
„Glaubt mir, wenn das möglich gewesen wäre, hätten wir nicht diese Unterhaltung. Und alleine lassen, kann man sie auch nicht."

Hey! Ich war jahrelang alleine mit Garcy zurechtgekommen. Die meisten meiner Probleme hatten erst begonnen, als sich andere in mein Leben eingemischt hatten.
Ich war ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, den die ältere Dame gleich auffing.

„Ach, junge Liebe", seufzte sie zufrieden und berührte versonnen ihren Mann an der Schulter, „Wir würden normalerweise nie Fremde in unserer Kutsche mitfahren lassen, aber mein Gefühl hat mir gesagt, dass ihr zwei die Pause benötigen würdet. Und mein Instinkt hat mich noch nie im Stich gelassen. Ist das nicht so, Mr. Herkinn?"

„Beinahe übernatürlich", stimmte er ihr in seinem tiefen Bariton zu, ohne die Augen von den Pferden zu nehmen.

Ich biss mir auf die Lippe. Sie waren so friedlich. Hatten nichts mit all meinen Problemen zu tun.
„Wir sind ihnen in jedem Fall dankbar, Mrs. Herkinn", sagte ich schließlich, als das Schweigen drohte unangenehm zu werden.

Die ältere Frau schenkte mir über ihre Schulter ein wohlwollendes Lächeln.
„Ach, bist du nicht ein Goldstück? Nichts zu danken. Wenn unser Sohn heiraten würde, würden wir dasselbe für ihn hoffen. Aber ich befürchte, er ist ein hoffnungsloser Fall. Hat kein Händchen für Frauen."

Calean stieß scharf die Luft aus. Oh, das war ein Treffer ins Bärvenhund-Auge gewesen.
„Wie soll man sie auch verstehen? Die ganze Zeit spielen sie einem vor, dass sie dich mögen und dann..."

Der Kommentar traf mich. Ich hatte niemandem etwas vorgespielt. Egal was Nacat ihm eingeredet hatte, wie konnte er sowas-... Ich unterbrach mich selbst. Er wusste es nicht besser. Vielleicht hatte er mich doch nicht so gut gekannt, wie ich angenommen hatte.
„Vieles wäre anders gelaufen, wenn gewisse Männer sich mehr anvertraut hätten, über... sagen wir ihre Talente und deren Ausmaß."

Er hätte es mir sagen können. Ich hätte alles daran gesetzt, dass Mr. Nacat ihn nicht in die Finger bekommen würde. Aber nein. Er hatte alles alleine machen wollen. Und jetzt gab er mir die Schuld.
Unsere Blicke trafen sich und ich knirschte mit den Zähnen. Hier kam sie. Die Konfrontation, auf die ich den ganzen Weg gewartet hatte.

Mrs. Herkinn drehte sich verwirrt zu uns um.

Caleans Nasenflügel blähten sich. Die Sehnen seiner Hände traten hervor, so fest ballte er sie zusammen.
„Rückblickend können Frauen das den Männern kaum übelnehmen. Oder hätten sich die Frauen mehr Vorsprung gewünscht, zum Weglaufen?"

Oh bitte. Er wusste, dass ich niemals, NIEMALS einfach so weggelaufen wäre. Er musste wissen, dass es dafür einen weiteren Grund gab. Aber anstatt seine wundervollen Kräfte zu nutzen und uns beiden jede Menge Schmerz zu ersparen, machte er es sich leicht und fiel zurück in seine alten Muster.
„Manchmal fragen sich diese Frauen, warum Männer sie nicht haben erschießen lassen, wenn sie ohnehin gedenken den Rest ihrer Existenz so unangenehm wie möglich zu gestalten!"

In einer abrupten Geste warf Calean die Arme in die Luft.
„Bitte! Dein Wunsch ist mir Befehl! Das nächste Mal zeige ich Maze, wo er hinzielen soll."

„Hoffentlich auf dich."

„Wenn mich das von dir erlöst, gerne!"

„Halten Sie an!" Ich sprang so ruckartig von meiner Bank auf, dass Mr. Herkinn die Pferde zügelte. Ohne einen weiteren Kommentar schwang ich mich über die Seitenwand der Kutsche und landete im Schnee.

Ich wusste jetzt, wo Maze war. Ich würde ihn alleine finden. Aber die Person, zu der ich gerade wurde, war für mich unerträglich. Denn wenn wir weiter so miteinander umgingen, wurde das Risiko zu groß, dass ich etwas sagte, dass Calean noch tötete. Und das wollte ich nicht.

Mrs. Herkinn rief mir hinterher, aber ich verstand sie in meinem Zorn nicht mehr. Die Kutsche rollte hinter mir von dannen und ich setze meinen Weg fort.

Die Straße unter meinen Stiefeln war in ihrer Unebenheit gefroren. Tiefe Rillen von Wagenrädern erforderten meine Konzentration, um mir nicht etwas zu brechen. Ich würde Maze finden und ich würde ihn in meinen Freund zurückverwandeln. Calean konnte tun und lassen, was er wollte.

„Wenn du das tust, wird Nacat jeden normalen Menschen in dieser Welt vernichten."

Ich wurde nicht langsamer, auch wenn Caleans Stimme näher geklungen hatte, als mir lieb war. Das Problem war nur... er war der Wissende. Und es war irgendwie dumm, ihn zu ignorieren.

„Nacat plant Magie, alte Magie, in jedes Lebewesen dieser Welt zu schicken, weil er glaubt, dass zumindest für den Bruchteil eines Moments, alle gleich sein werden. Alle magisch", redete er weiter und als ich mich zu ihm umdrehte, bemerkte ich, dass er mitten auf dem Weg stand. Seine Hände waren in den Hosentaschen vergraben und die dunkelbraunen Haare fielen ihm in die Stirn. Er sah mich nicht an. Aber zur Abwechslung gab er sich keine Mühe mich zu hassen.
„Er nennt es seine finale Vorstellung."

Ich nahm mir einen kurzen Moment, um die Idee in meinem Kopf hin und her zu drehen.
„Nicht-magische Menschen sind körperlich nicht in der Lage Magie zu halten. Es würde sie zerreißen." Ungewollt wanderten meine Gedanken zu Caleans jüngerer Schwester Suan, die davon betroffen wäre.

„Die Wenigsten von uns sind in der Lage solche Kräfte zu halten. Ich bin mir sogar sicher, dass Nacat die Meisten von ihnen in seinem Wunschzirkus gesammelt hat."

Ich wusste, was er damit sagen wollte. Einige von uns würden schneller brennen, andere langsamer. Er würde überleben. Ich wahrscheinlich nicht.
„Es tut mir leid, Calean", meine Stimme klang klein zwischen uns und ich war mir nicht einmal sicher, was ich meinte. Dass ich ihn hier mit hinein gezogen hatte, als ich ihn damals im Waldversteck aufgesucht hatte? Oder dass ich ihm all das nicht erklären konnte? Alles was ich wusste, war die Tatsache, dass mir eine unmögliche Entscheidung bevorstand. Entweder ich gab Nacat die Waffe und rettete Garcy, oder ich würde meine Schwester verlieren. So wie er.

Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, aber schließlich kam sie.
„Mir tut es auch leid."

Unruhig kaute ich auf der Innenseite meiner Backe. Wie konnte ich ihm zeigen, dass ich auf seiner Seite war? Ohne gefährliche Worte zu verwenden?
„Vielleicht können wir mit der Waffe der Nebelflüsterer ja Hillows Erinnerungen an dich zurückholen", schlug ich kleinlaut vor.

Er schüttelte den Kopf und der winzige Moment zwischen uns verflog.
„Oder ich lösche meine von dir. Ich weiß nicht, was ich bevorzugen würde." Mit einem tiefen Seufzen drehte er sich um und lief den verschneiten Wagenspuren hinterher.

„Bitte tu das nicht." Ich hatte Mühe zu ihm aufzuschließen. Vielleicht lag ich ja falsch und wir konnten von hier aus weitermachen.

„Tu das nicht?", er blieb abrupt stehen. Mit einer Hand riss er den Schal vom Mund und ballte ihn energisch zusammen, „Ich habe dir vertraut, Gwinn. Bei allen Göttinnen, ich habe mich in dich -... egal. Vergiss es. Wenn du meine Hilfe für Garcy nicht brauchen würdest, wärst du längst fort und ich kann kaum erwarten, wenn es so weit ist."

„Calean-...." Die verletzte Wut hinter seinen Worten stahl mir meine eigenen. Ich wollte nicht, dass er das dachte. Ich wollte nicht, dass er sich so fühlte. Aber wieder einmal stand mir Nacats Fluch im Weg. Und noch während ich eine Möglichkeit drum herum suchte, hob Calean den Kopf und sah sich verwirrt um. Er hatte etwas bemerkt, dass ihn entschieden die Stirn runzeln ließ. Winzige Nebelschwaden sammelten sich hinter seinen Augen.

„Er ist ernsthaft wieder nach Primwood Hall zurückgekehrt? Ist das der einzige Ort, den er kennt?"

Keine Frage. Er meinte Maze.

✥✥✥

„Will ich wissen, wie du ein so geheimes Versteck gefunden hast, dass es selbst von der Begründerin dieses taubstummen Musikvereins verloren wurde?"

Caleans Schwester war in jedem Sinne anders, als Amila sie sich vorgestellt hatte. Was an ihm dunkel, kantig und schlecht gelaunt war, machte sie mit einer hellen, amüsierten Fassade wieder wett. Leider konnte Amila dahinter sehen. Sie wusste, was das Mädchen getan hatte.

Gerade war sie allerdings mehr an dem großen Palisadenzaun interessiert, der ihr den Blick auf das sagenumwobene Rebellenlager versperrte. Zwei Gestalten beobachteten sie von oben herab wie Raubvögel auf der Jagd. Zwei Kerle, die gleichzeitig mit Hillow aufgetaucht waren und wie schwarze Krähen unbewegt zwischen dem Holz warteten. Als wüssten sie, wer sie war.

„Du bist die Informantin der Vogelfänger", bestätigte Hillow Amilas Gedanken, „Wir haben keinen Grund, dir zu trauen."

Natürlich nicht. Amila hätte gerne die Augen verdreht, doch Hillow sprach weiter.
„Du hast drei Sätze, um zu erklären, wie du uns gefunden hast und was du von uns willst. Das ist alle Höflichkeit, die wir für eine Knotenkröte übrig haben."

Amila schnaubte. „Drei Sätze? Das ist Blödsinn." Sie war nicht hier für ihre Vergebung. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie in irgendeiner verlassenen Höhle und genoss den Frieden in ihrem Kopf. Aber manchmal hatte man keine Wahl, wenn man wirklich Frieden im eigenen Kopf wollte.

Hillow lehnte sich entspannt zurück gegen das breite Tor und grinste schief.
„Das waren zwei. Ich hoffe, du bist verdammt gut mit Worten."

Am liebsten hätte Amila sie gepackt und über den Zaun geworfen. Noch lieber hätte sie mit ihr den einen Typen dort oben erwischt, damit es keine Zeugen gab, wenn sie sich in aller Ruhe mit dem Dritten unterhielt. Aber sie war leider nicht hier, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Oder in einer der unterirdischen Zellen der Organisation zu landen. Allein die Vorstellung dort unten ihre Zeit zu schinden, während über ihr tausende Menschen innerlich tagein tagaus ihr Leid bejammerten, wäre Grund zur Neuüberlegung gewesen.

Sie konnte sie hören, teilweise sehen. Niemand von ihnen war frei von Qual. Niemand von ihnen ohne innere Narben. Denn sonst wären sie nicht alle bereit, ihre Haut zu riskieren, nur damit ein anderes Kind nicht dasselbe erleben musste. Es war ein Kanon immerwährender Folter. Amila musste sich konzentrieren, um eine bestimmte Stimme heraus zu picken. Um ein Bild aus dem Farbenstrudel zu machen.

Es war nicht leicht. Die Verletzung war verwischt von Zeit und dem Umstand, dass sie ein Kind gewesen war. Die Ränder der Wunde heilten und sie war ausgesprochen gut darin, nicht ihre gedanklichen Finger ständig darüber fahren zu lassen. Aber da war noch etwas anderes. Einer Blockade, nicht direkt gegenüber der Erinnerung, sondern...

Amila verzog den Mund. Gwinn hatte recht gehabt. Caleans Schwester konnte sich nicht an ihn erinnern. Und was auch immer sie geprägt hatte- er war dabei gewesen. Jetzt wusste sie selbst nicht mehr zu genau, warum die Erinnerung so weh tat. Warum sie Schuldgefühle verspürte.

Wenn sie das durchziehen und diese ganzen Idioten retten wollte, musste sie einen besseren Plan finden.

✥✥✥

"Wir haben ein Problem."- Gwinn
"Nein, du hast ein Problem. Ich hab einen Haufen Idioten, der Probleme macht." - Amila

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