Kapitel 55
Auch Tage nachdem Vorfall hatte ich es noch nicht realisiert.
Ich erwartete immer noch das mir Maria schrieb oder mich anrief, mir jemand sagte das alles sei nur ein schlechter Traum gewesen, ein Witz.
Meine beste Freundin hat mir nicht alles vorgespielt, um die Liebe meines Lebens zu Fall zu bringen.
Ihn und sein Rudel auszulöschen.
„Jade."
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und blickte hoch.
„Grübelst du wieder?", wurde ich gefragt und ich zuckte nur mit den Schultern.
„Du wurdest genau wie ich getäuscht. Maria war eine Verräterin!", sagte Kai und wurde zum Ende des Satzes lauter.
„Sie war meine beste Freundin." „Nein das war sie nicht! Sie war eine gute Schauspielerin und hatte wirklich ein gutes Pokerface!", mischte sich Tony ein.
Ich seufzte laut und zog die kuschlige Decker noch enger um mich. „Was machst du hier?", fragte Kai ihn direkt. „Es wird wirklich Zeit das ich mal wieder die Haustür abschließe.", fügte er leise hinzu und ich stimmte ihm zu.
Seid Maria uns alle getäuscht hatte und Kai sie und das andere Rudel ausgelöscht hatte spazierten gefühlt täglich Rudelmitglieder rein und raus.
Jeder wollte wissen, wie es jetzt weitergeht und ob gewisse Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, weil Maria uns so gut täuschen konnte.
Kai und ich wussten das die Angst sich im Rudel schnell verbreitete, weil sie unsicher waren, ob es nicht noch andere Verräter unter uns gab, aber dem war nicht so.
„Ich bin hier, um Bericht zu erstatten." „Was für einen Bericht? Kai hat dir doch nichts aufgetragen.", murmelte ich und schaute zwischen den beiden hin und her.
Hatte Kai etwa hinter meinem Rücken Tony Befehle erteilt?
Nahm mich die ganze Situation doch so sehr mit das Kai mir nicht voll und ganz vertraute?
Ich umfasste den Saum der Decke fester und presste meine Lippen aufeinander.
War ich in seinen Augen nicht zurechnungsfähig?
„Entspann dich Schatz. Es ist Sonntag und heute hat jeder frei.", sagte Kai ernst und versuchte mich damit zu beruhigen. „Du weißt das ich dich nicht anlüge.", fügte er schnell hinzu und setzte sich neben mir hin.
„Willst du jetzt überhaupt den Kakao oder nicht? Wahrscheinlich ist der schon eiskalt, weil wir mal wieder gestört wurden.", sagte er und hielt ihn mir vor die Nase. Tatsächlich hatte ich den Kakao schon wieder ganz vergessen.
Kai hatte ihn vorhin auf meiner Bitte hin gemacht und danach bin ich wohl in meinen Gedanken versunken.
„Danke.", sagte ich und nahm ihm den Kakao ab.
„Also was ist das für ein Bericht Tony? Was hast du angestellt?", fragte er ihn.
„Ich habe Maria ihre echte Familie ausfindig gemacht und ihnen alles erklärt. Sie sind Menschen und stehen in keinerlei Verbindung mit Jäger oder gar Werwölfen. Maria ist damals abgehauen und ihre Eltern hatte relativ schnell mit der Suche nach ihr aufgeben. Sie waren nicht mal überrascht als ich ihnen erzählt hatte das Maria nicht mehr lebte."
Sprachlos schüttelte ich den Kopf. Selbst ihre Vergangenheit war nicht mal echt.
„Keine Jägervorfahren?", hakte Kai nach und Tony verneinte. „Alles erschwindelt und erlogen. Sie hat uns gut manipuliert und das, obwohl wir Nachforschungen angestellt hatten."
Kai der wie wir bis eben nichts sagte beugte sich nun vor und blickte in ihr Gesicht.
„Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob ich dir vertrauen kann oder nicht? Ich habe dich überprüft und auch deine Familie. Ich weiß das deine Vorfahren von Jägern abstammen und ich war mir auch sicher, dass du mir irgendwann auf die Schliche kommen würdest, nur dachte ich nicht daran, dass es so schnell gehen würde."
Er beugte sich noch ein Stück vor und mir entging nicht wie er seine Haltung änderte.
„Muss ich dich töten oder kann ich dir vertrauen?"
Mein Herz rutschte noch tiefer und ich konnte kaum atmen als er das eben aussprach.
Meine beste Freundin stand nun auf und lächelte leicht, sie fühlte sich keineswegs eingeschüchtert.
„Meine Vorfahren waren vielleicht Jäger, aber das wird schon eine Weile nicht mehr fortgeführt, von mir geht also keine Bedrohung aus. Solange es Jade gut geht, kannst du mir vertrauen das versichere ich dir. Außerdem ist der Sex mit einem Werwolf wirklich anders gut das würde ich mir nicht vermiesen wollen.", sagte sie und zwinkerte Tony zu.
Ich erinnerte mich kurz an die Situation zurück als Kai uns zum Abendessen einlud, um sie kennenzulernen.
Sie war gewiss nicht eingeschüchtert und spielte auch nicht verrückt als sie von dem allem erfuhr.
Hätte mir nicht da schon der Gedanke kommen müssen das etwas nicht stimmte?
Sie nahm das ganz locker auf und war auch offen für eine Beziehung mit Tony.
Vielleicht wäre ich selbst darüber gestolpert das was nicht stimmte, wenn ich intensiver mit ihr über Werwölfe gesprochen hätte?
Ich runzelte die Stirn, immer hin war es jetzt eh zu spät dafür.
Sie hatte sich als Verräterin entpuppt und wurde getötet.
„Ist das Thema damit abgeschlossen?", fragte Kai ihn. „Wie meinst du das? Ich habe das für unser Rudel gemacht."
„Das meinte ich damit nicht. Ist das Thema Maria persönlich für dich damit abgeschlossen? Maria ist tot und seitdem verhältst du dich anders.", sagte Kai ernst und auch hier stimmte ich ihm zu.
„Kai hat Recht. Nicht nur Chris oder mich hat das alles mitgenommen, sondern auch dich. Du hast sie geliebt und warst auch dagegen die Beziehung zu beenden, du hast das nur gemacht, weil du keine andere Wahl hattest.", meinte ich und trank einen Schluck aus der Tasse.
„Das ist alles relativ. Mir geht es gut.", winkte er ab und lächelte uns an. Kai und ich waren nicht dumm und erkannten das er es uns nur vorspielte.
Er hatet seine Freundin verloren und auch ihm wurde alles vorgespielt.
Kai atmete lautstark aus und stand auf.
„Wie spät ist es?", fragte er mich und ich schaute kurz auf die Uhr. „Kurz nach siebzehn Uhr.", antwortete ich.
„Ich glaube die Zeit ist gekommen das wir mal die teure Whiskey Flasche aufmachen sollten Tony.", sagte Kai zu ihm. „Komm mit.", fügte er hinzu und klopfte ihn kurz auf die Schulter.
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