Weihnachtskurzgeschichte
Hier meine Abgabe für HobuchaesJunior22 :D
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Thema: Weihnachten
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Graue Weihnachten
Weihnachten.
Es sollte ein schönes Fest sein - eine Gelegenheit, Zeit mit der Familie zu verbringen. Der Moment, wenn man die Geschenke öffnet, beisammen und glücklich ist, sollte für immer in den Erinnerungen bleiben. Man könnte vom Alltag entfliehen - wie, als würde man plötzlich von einer grauen, öden Welt in eine kunterbunte, fröhliche voller Plätzchen, Liebe und Mistelzweigen eintauchen.
Genau das wollte ich mit dir. Dieses Jahr, 2022, es sollte perfekt sein. Wir hatten alles bis ins kleinste Detail geplant - welche Plätzchen wir backen, welche Filme wir sehen oder welche Outfits wir tragen wollten. Jedes Mal, wenn ich auch nur daran dachte, erschien ein Lächeln auf meinem sonst so ernsten Gesicht.
Es sollte wunderbar werden, der schönste Tag des Jahres!
Und dann... dann warst du weg. Dann war da keine fröhliche Welt mehr, in der wir glücklich waren. Dann waren die Pläne umsonst, die Lächeln verschwanden und das Glück schien weit weg zu sein.
Denn du warst tot.
Es fühlte sich wie ein Messerstich mitten in mein Herz an. Als hätte jemand alles zunichte gemacht, was mir ansatzweise etwas bedeutet hatte. Du warst von einem Moment auf den anderen nicht mehr in meinen Armen, nicht mehr neben mir, nicht mehr meine liebste Person.
Die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, waren nur noch Erinnerungen, Fotos in unserem gemeinsamen Album.
Der Christbaum schien mir plötzlich unnötig, die Lichterketten waren zu hell, die Plätzchen waren ekelhaft. Es war alles falsch. Dabei war mit dir alles richtig gewesen.
Ich feierte am darauffolgenden Tag nicht. Ich tat gar nichts, was man mit uns beiden verbinden könnte. Wieso auch? Es würde nie wieder so sein wie damals, wie vor gefühlt einem Moment.
Und heute, ein ganzes Jahr nach Weihnachten, feiere ich immer noch nicht. Ich esse nichts festliches, ich kleide mich nicht schick, ich lache nicht mehr freundlich.
Die graue, dunkle, traurige Welt der Realität ist alles, was von dir übrig ist. Doch bevor ich mich jetzt wieder trauernd in meinem Zimmer verschanze, wollte ich dir noch eines sagen:
Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich dich getötet habe.
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