Kapitel 1
Hallo, schön das du mein Buch liest. Ich habe ein Musikvideo hinzugefügt. Ich hatte gedacht man könnte es sich anhören, während man das Kapitel liest. Ich finde nämlich das dieser Soundtrack die Gefühle zu diesem Kapitel verstärkt, also hört doch mal rein :)
Es war mitten in der Nacht, als ich schweißgebadet aus einem Albtraum hochschreckte. Ich lehnte keuchend mit dem Rücken an der Wand und versuchte mich zu beruhigen.
Ich schloß für einen Moment die Augen und versuchte wieder klare Gedanken zu fassen. Als ich sie jedoch wieder öffnete, sah ich ein Mädchen mit schwarzem Haar vor meinem Bett stehen.
Ich erschrak fast zu Tode und mir entwich ein ängstlicher Schrei. Das Mädchen sah mich ebenfalls erschrocken an und erstaunt zu gleich. "W-wer bist du?" fragte ich stockend.
"Du siehst mich also?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, dennoch nickte ich. Ihre Stimme wirkte irgendwie traurig, als sie dies sagte.
Ich war verwirrt. Wieso hätte ich sie denn nicht sehen sollen? "Wie bist du hier herein gekommen?" fragte ich. Die dunklen Augen des Mädchens ruhten auf mir. Sie wirkten leer, hoffnungslos wie ein sternenloser Nachthimmel.
"Du hast Angst" ihre klaren Worte hallten durch meinen Kopf. "Wer hätte keine Angst wenn mitten in der Nacht plötzlich ein Fremder in seinem Schlafzimmer steht" antwortete ich.
Ihre Miene blieb gleich, sie schaute genauso ernst wie zuvor, mit diesem leichten Anflug von Traurigkeit im Gesicht. "Du weißt, dass ich das nicht meine" sagte sie.
Ich bemerkte, dass sich eine Gänsehaut auf meiner Haut gebildet hatte. Ich musterte das Mädchen genauer. Ihr schwarzes Haar glänzte geheimnisvoll im Schein des Mondes, der durch das Fenster fiel.
Sie hatte hohe Wangenknochen und ihre dunklen Augen waren von einem dichten Wimpernkranz umgeben und ihre dunklen schön geschwungenen Augenbrauen verliehen ihrem Gesicht einen besonderen Ausdruck.
Das war es was man auf den ersten Blick sah, doch wenn man genauer hinschaute bemerkte man die dunklen Schatten unter ihren Augen, die von schlaflosen Nächten zeugten oder die leicht zusammengesunkene Haltung, die sie kraftlos erscheinen ließ.
Es war fast so, als würde ich mich dort stehen sehen. Ich konnte genau sagen, dass dieses Mädchen genauso einsam war wie ich und eine schwere Bürde zu tragen hatte.
Nachdem eine Weile Stille zwischen uns geherrscht hatte meinte das Mädchen plötzlich:"Ich sollte gehen" Sie drehte sich um. "Warte!" Bevor ich mir im Klaren darüber war, hatte ich es schon gesagt.
Verwundert blieb sie stehen und sah mich an. Ihr Blick, es schmerzte mich ihn zu sehen, weil er mir nur allzu bekannt war. "Du bist wie ich! Ich kenn dich nicht und ich kenn deine Geschichte nicht, aber du hast die gleichen Augen wie ich, denselben Ausdruck. Du weißt was Einsamkeit bedeutet, also bitte bleib!"
Die Worte sprudelte nur so aus mir heraus. Jahrelang zurückgehaltene Gefühle brachen aus mir hervor. Überrascht sah sie mich an. Ich wollte nicht mehr allein sein.
"Ich bin Elsa. Verrätst du mir nun deinen Namen?" fragte ich und streckte ihr meine Hand entgegen. Sie schien einen Moment zu überlegen, dann kam sie auf mich zu und ergriff meine Hand.
"Ich heiße Fear. Schön dich kennen zu lernen" Für einen Moment meinte ich einen Anflug von einem Lächeln auf ihrem Gesicht sehen zu können. So wurden Fear und ich Freunde. Meine erste Freundin seit vielen, vielen Jahren.
Wir vertrauten einander und sie erzählte mir ihre Geschichte. Aufmerksam hörte ich zu. Sie erzählte mir von den Hütern, von North dem Weihnachtsmann, Tooth der Zahnfee, Sandy dem Sandmann, Bunny dem Osterhasen und von Pitch dem Herrn der Albträume...ihrem Bruder.
Pitch bedeutet Pech und Fear Angst. "Egal wo wir auftauchen..es bedeutet immer nur das die Menschen dort Angst haben und dort wo Furcht ist, sind die Menschen unglücklich. Wir sind die, die das Unglück bringen" die letzten Worte konnte ich kaum verstehen, so leise war ihre Stimme geworden.
"Weißt du Elsa, wenn North seiner Bestimmung als Weihnachtsmann nachgeht, freuen sich die Kinder immer über die Geschenke oder wenn Tooth die Zähne von den Kindern abholt und sie am nächsten morgen eine Münze unter ihrem Kopfkissen finden jubeln sie immer ganz laut, sodass man zwischen ihren weißen, kleinen Zähnen ihre Zanhlücke sehen kann.
Ich habe das schon so oft beobachtet, aber wenn ich meinem Schicksal folge, ist das Einzige was auf mich wartet Finsternis. Die Menschen hassen mich für das was ich bin, dafür das ich ihre Ängste an den Tag bringe, das ich sie schwach und verletzlich mache.
Das Einzige was ich mir immer gewünscht habe, war einmal jemanden glücklich zu machen. Einmal zu sehen wie jemand wegen mir lächelt" Ich saß wie versteinert da und starrte sie an. Das Mädchen das vor mir saß, mit hängendem Kopf, sodass ihr ihre rabenschwarzen Haare ins Gesicht fielen, mit einer Seele die in Einsamkeit ertrinkt, Augen die das Licht suchen, aber nichts als Finsternis sehen, Hände die versuchen andere zu erreichen, aber immer nur ins Leere greifen.
Ich schluchzte auf. Spürte wie sich eine Träne aus meinem Augenwinkel stahl. Erschrocken sah Fear mich an. "W-was hast du? Hab ich was falsches gesagt?" besorgt beugte sie sich zu mir.
Ich wischte mir die Tränen weg, doch sofort liefen neue hinterher. Ich schüttelte den Kopf. "Aber was denn dann?" "I-ich weiß auch nicht, aber das was du mir erzählt hast"Ich schluchzte kurz auf "es ist so traurig".
Fear lächelte schwach. "Siehst du? Schon hab ich dich zum weinen gebracht. In meiner Nähe kann niemand glücklich sein. Ich bin bloß eine bedeutungslose Existenz" Ich starrte sie an.
"Nein, das stimmt nicht" entgegnete ich. Fear sah mich einfach nur an. Ihr Blick tat mir weh und ehe ich mich versah, presste ich sie an mich. Ich vergrub meine Hände in ihrem weichen Haar und hielt sie fest, als könne sie mir jeden Moment aus den Finger gleiten.
"Es gibt keine bedeutungslose Existenz. Jede hat ihre eigene Art. Allein schon, dass sie da ist, ist genug um sie zu schätzen, es ist genug für eine Bedeutung. Niemand hat das Recht über sie zu urteilen!" Ich spürte wie etwas Nasses meinen Hals hinab rann und Fears Körper anfing von heftigen Schluchzern geschüttelt zu werden.
So saßen wir noch lange dort und ich hielt sie einfach. Versuchte ihr zu zeigen, dass sie ihr Leid nicht alleine tragen musste.
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