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4. Sitzung

Wieder Sonnenbrille aufgesetzt, wieder kurz vor'm Kotzen und wieder bin ich hier. Jacqueline war nicht am Empfang, ob die Tante sie rausgeworfen hat, weil sie mit mir geschlafen hat, beziehungsweise schläft? Was kann ich denn dafür, dass sie mir ihre Nummer gegeben hat?

„Sie sehen nicht gut aus.“

Och komm schon, wir wissen doch beide, dass ich trotz Kater und blutverkrusteter Unterlippe extrem gut aussehe. Aber letzteres ist in maximal einer Stunde wieder weg, genauso wie der Bluterguss an meinem linken Auge. Ich sollte aufhören Candy zu vögeln oder es ihrem Freund einfach nicht mehr unter die Nase reiben. Vielleicht sollten wir es aber auch einfach nicht mehr bei ihr treiben.

„Jack?“

Will die das ich antworte?

„Wie war Ihre Woche?“

„Beschissen.“

Das ist auch noch wahr. Ich hatte halt einfach schlechten Stoff da, durchgehend. Vielleicht sollte ich meinen Dealer wechseln, der hat sich nämlich in den letzten Wochen radikal verschlechtert, vermutlich geht ihm auch einfach die Kohle für guten Stoff aus.

„Möchten Sie mir davon erzählen?“

Keine Ahnung, will ich? Nein. Andererseits bin ich jetzt einen verdammten Monat bei ihr und je länger ich protestiere, umso länger wird es dauern bis ich hier weg kann.

„Weiß nicht, wo ist Jacky?“

„Sie hat Urlaub.“

„Eh nicht.“

Sie lacht und erst jetzt fällt mir auf, dass meine Akte zugeschlagen ist und das sie bis jetzt noch nichts aufgeschrieben hat. Bin ich jetzt schon so durchschaubar oder hab ich einfach noch nichts interessantes gesagt?

„Sie haben Tinte an der Unterlippe.“

„Nein, das ist Blut. Mein Blut ist blau. Bin halt so eine Art Märchenprinz.“

Jetzt lacht sie schon wieder. Ok, ich muss zugeben, dass sich ihr Lachen gar nicht so schlecht anhört. Aber wenn sie so beim Sex lachen würde, wäre es gelaufen. So Eine hatte ich letztens, die war echt hübsch und nett, aber dann hat sie gelacht. Und dann bin ich einfach aufgestanden, hab mich angezogen und bin mit den Worten 'tu das nie wieder' gegangen. Ich hab ihre Nummer gelöscht und versuche diesen Vorfall seitdem einfach zu vergessen. So etwas ist traumatischer als seine Eltern beim Sex zu erwischen.

„In Ihrer Akte steht zwar wie Sie unsterblich geworden sind, aber vielleicht möchten Sie mir die Geschichte mit eigenen Worten erzählen?“

Sie sucht ein Gesprächsthema, merkt wohl dass ich heute absolut kein Bock habe ihr irgendetwas zu erzählen. Aber gut, wenn sie die Geschichte unbedingt hören will – ist ja nicht so als wäre sie spannend.

„Ich war siebzehn, hab mein Alter hochgeschummelt und da ich Kohle brauchte hab ich mich als Pillentester gemeldet. Allerdings hab ich einen Gen-Fehler, den ich natürlich nicht erwähnt habe und dann haben die mir komisches Zeug gegeben. Ich hab die halbe Nacht gekotzt und das hat so eine chemische Reaktion ausgelöst, meine roten Blutkörperchen blau gefärbt und mich unsterblich gemacht.“

„Wie kam raus, dass Sie unsterblich sind?“

„Dämliche Frage; ich bin gestorben.“

Ich kann mir ein überhebliches Grinsen nicht verkneifen, allerdings ist mir parallel immer noch danach mich einfach auch ihrem Schreibtisch zu übergeben. Ich hätte einfach im Bett bleiben sollen und schlafen, bis ich sterbe. Oh stimmt, das geht ja gar nicht.

„Ein Unfall oder Selbstmord?“

„Ich bin gegen einen fahrenden LKW geknallt – so ganz aus Versehen. Das war auch so ein Arschloch, dass nicht weiß wie man auf die Bremse drückt.“

Scheiße, ich kotze der echt gleich vor die Füße, merke schon wie es meinen Magen hoch wandert. Im Gegensatz zu ihr, denn sie hat meine Akte aufgeschlagen, angefangen zu schreiben und presst nun die Lippen nachdenklich aufeinander.

„Jack, was ist diese Woche vorgefallen?“

„Eine Menge.“

„Erzählen Sie ruhig.“

Jetzt lehnt sie sich zurück und erwartet eine Geschichte, blöderweise will ich es wirklich erzählen. Das hilft hoffentlich den Brechreiz zu unterdrücken.

„Vio war da, ich hab ein Buch gelesen und Kerry stand vor meiner Tür. Der Freund von Candy hat mich verprügelt und mein Dealer ist scheiße.“

„Fangen wir bei Vio an. Sie ist Ihre Schwester, richtig?“

„Ja, sie war irgendwie zwei Tage da. Aber ich war da'n bisschen high und eigentlich hat sie mir nur gesagt, dass ich Mum sagen soll, dass sie bei mir ist. In Wahrheit hat sie allerdings ihren Freund geknallt. Der wohnt bei mir in der Gegend, deswegen.“

„Wie alt ist Ihre Schwester?“

Ich zucke mit den Schultern, keine Ahnung wie alt sie ist. Woher soll ich das denn auch wissen?

„Zwölf? Fünfzehn? Sechzehn? Irgendwie so etwas.“

„Sie scheinen sich nicht nahe zu stehen. Stimmt das?“

Wieder Schulterzucken. Nur weil ich nicht weiß wie alt sie ist? Die Hälfte der Menschheit weiß nicht wie alt die eigenen Geschwister sind. Das ist nichts besonderes, außerdem ist Vio seltsam.

„Ich bin locker fünf Jahre älter als sie. Als Vio in die Pubertät kam bin ich gerade ausgezogen und wir haben einen guten Draht zu einander.“

Ok, das ist gelogen. Ich kann Vio nicht ausstehen, die ist so ein richtig scheinheiliges Weichei. Blöderweise kann ich ihr das nie an den Kopf knallen. Das ist dasselbe Phänomen wie bei manchen Tieren; die Geschwister gehen sich nicht ernsthaft an die Gurgel. Sie kratzen sich nur ein bisschen, anstatt sich gegenseitig zu zerfetzen.

„Und denken Sie, dass Sie für Vio eine Vorbildfunktion haben?“

Das hat Mum mir auch immer vorgeworfen. 'Jack, rauch' weniger. Jack trink weniger. Jack lande weniger im Knast. Jack hör auf mit deiner Lehrerin zu schlafen. Sonst macht dir Vio das Alles noch nach.' – als ob. Die wollte ihre Unschuld bis zur Ehe behalten, tanzt Ballett und ist Mamas Liebling, weil sie ein Mädchen ist. Scheiße, jetzt hört sich das doch glatt nach einem Kindheitstrauma an. 'Der verstoßene Sohn' und so eine Kacke.

„Nein, hab ich nicht.“

Sie nickt, schreibt etwas auf und wechselt dann das Thema.

„Was haben Sie für ein Buch gelesen?“

„Weiß nicht mehr wie es hieß – ich war breit – aber es war gut. Ging irgendwie um ein Mädchen das Krebs hatte und fest davon ausgegangen ist, sterben zu müssen und dann überlebt hat. Irgendwie wollte sie sich die ganze Zeit umbringen, hat aber nie genug Arsch in der Hose dafür gehabt. Auf jeden Fall musste sie halt den Weg zurück ins Leben finden. Darum ging das.“

Sie lächelt, schreibt etwas auf und beugt sich interessiert vor.

„Kann es sein, dass Sie sich mit ihr identifizieren konnten?“

„Würde sie existieren hätte ich sie gevögelt, geschwängert und geheiratet. Die war verdammt gut drauf.“

Ich muss grinsen, dass das Mädchen aus dem Buch vermutlich genauso alt war wie Vio lasse ich mal aus. Das würde einen seltsamen Eindruck vermitteln. Mein Psycho-Doc lächelt, notiert sich etwas und fährt sich durch die Haare. Dieses Mal sind sie geöffnet und fallen ihr locker über die Schulter. Sie sieht echt aus wie ein über die dreißig gekommenes Supermodel. Ok, jetzt denk ich wieder daran sie flachzulegen oder daran was sie für Unterwäsche trägt oder daran wie sie aussieht wenn sie keine Unterwäsche trägt. Scheiße, Carter. Denk an was anderes, irgendwas wovon du keinen Ständer bekommst. So etwas wie der Silikon-Hintern von Kim Kardashian. Das ist gut, das Teil ist echt nicht mehr normal.

„Sie sagten, Kerry wäre da gewesen?“

Oh ja, das war sie und in dem Moment als sie vor der Tür stand hab ich meinen Dealer verflucht, meine Unsterblichkeit und einfach die gesamte Welt.

„Ja, stand verheult und mit Blumen und Pralinen vor meiner Tür. Vermutlich hatte sie auch nur super heiße Unterwäsche an.“

Ja, an dem Abend hab ich es echt verkackt.

„Oh, was ist passiert?“

„Sie hatte irgendwie Stress mit ihrem Freund oder so. Keine Ahnung, hat eine Menge geheult und ich war extrem dicht, hab kaum was mitbekommen und irgendwie hat sie bei mir übernachtet. Hat gesagt, dass sie nicht nach Hause kann und auch gar nicht möchte.“

Meine Therapeutin lächelt nun vielsagend, vermutlich reimt sie sich jetzt etwas zusammen von dem ich mir vergebens wünsche, dass es passiert wäre.

„Ich hab nicht mit ihr geschlafen“, gebe ich zu und offenbare kurzzeitig meine Frustration in dem ich mir durch die Haare fahre. Es war die perfekte Gelegenheit, wirklich. Und ich habs mir kaputt gemacht.

„Ich weiß. Das sieht man Ihnen an. Es scheint Sie sehr mitzunehmen eine Chance nicht genutzt zu haben. Aber denken Sie nicht, dass es besser so ist? Wie Sie bereits bemerkt haben ist Kerry unerreichbar und wenn sie diesen anderen Mann liebt, dann hätte es Sie nur noch mehr verletzt.“

Ok, jetzt klingt es als wäre ich irgendein Teenager. Das ist doch bescheuert.

„Das klingt dämlich, als wäre ich irgendein dummes Außenseiter-Weib, das sich in den Quarterback verknallt hat und er bemerkt sie nicht, weil er zu sehr damit beschäftigt ist die Cheerleader-Fraktion zu nageln“, gebe ich zynisch von mir, schnalze mit der Zunge, verschränke die Arme vor der Brust und kann nicht anders als sie böse anzusehen. Was sie durch die Sonnenbrille hindurch aber nicht erkennen kann.

Sie geht nicht weiter auf das Thema ein, schreibt stattdessen etwas auf und erinnert sich dann daran, dass ich noch etwas über Candys Macker gesagt habe. „Können Sie bitte Ihre Sonnenbrille abnehmen?“, bittet sie mich und ich weiß, dass es ihr um mein blaues Auge geht. Also nehme ich die Ray Ban-Brille langsam herunter, versucht dabei möglichst lässig auszusehen. Sie ignoriert es, betrachtet mit zusammengepressten Lippen die Verletzung.

„Wie lange dauert es bis solch eine Verletzung verheilt?“

„Maximal zwei Stunden. Ich hab mal einen Arm verloren, den haben sie mir im Krankenhaus einfach wieder angenäht und nach ungefähr vierundzwanzig Stunden war alles wieder wie vorher. Es kommt ganz auf die Verletzung an. Das was dann schon eher stört ist halt das blaue Blut. Das sieht immer ziemlich beschissen aus. Wie Tinte halt.“

Sie nickt, schreibt sich etwas auf und stellt dann eine neue Frage.

„Und was war da jetzt genau mit Candy's Freund?“

„Ich hab seine Freundin geknallt, hielt es irgendwie für nötig ihm das mitzuteilen und er hat halt nicht ganz so zurückhaltend reagiert.“

Sie schreibt es sich auf, schielt wieder so auffällig unauffällig auf ihre Armbanduhr und mir fällt auf, dass ich die Pflanze heute noch keines Blickes gewürdigt habe. Da war Ex-Supermodel-Psycho-Doc doch echt der bessere Anblick. Vielleicht kann ich sie irgendwann mal flachlegen, wenn ich nett zu ihr bin. Moment, ich bin doch nicht nett. Ich bin ein verdammtes Arschloch.

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