Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

29. Sitzung

„Guten Abend, Jack", lächelt das Ex-Supermodel. Sie scheint ihren Gefühlsausbruch von letzter Woche wohl überwunden zu haben und wirkt gewohnt professionell. Allerdings fällt mir trotzdem auf, dass sie den Ehering nicht trägt. Ob sie mit der Sache abgeschlossen hat und nicht mehr daran denkt zurück zu blicken?

„Wegen diesem Termin bin ich extra früher aufgestanden und hab diese ekelhafte Pampe aus Schnee und Dreck an der Hose kleben."

New York im Winter ist einfach entzückend beschissen.

„Ja, man sieht es. Ich hoffe, dass es nicht den Boden ruiniert."

Daraufhin ein Zungenschnalzen und dann lasse ich mich auch schon auf den selben Stuhl fallen wie sonst auch.

„Also, dann erzählen Sie mir mal von Ihrer Woche, Jack."

„War ausgezeichnet. Ich hab Stress mit den Öko-Freaks von gegenüber – geht immer noch um die Katzenbabys. Die haben mir zwei von vier in die Hand gedrückt und gesagt, dass ich die entweder behalten oder verschenken soll. Oder aber ich kastriere meinen Kater. Aber der Gedanke daran Little Jack seine Männlichkeit zu rauben.. Na ja, auf jeden Fall ist das nicht mein Ding. Ach und am Wochenende bin ich laut Wade 'abgestürzt' – Schwachsinn, ich hab mich nur besoffen und Zac und Danny zu Sex verholfen. Außerdem ist Wade momentan sauer auf mich – er hat das mit Kerry rausbekommen beziehungsweise hab ich es ihm erzählt."

Bloomfield nickt verständnisvoll.

Vielleicht sollte ich doch zu Batman werden? Wäre schließlich extrem cool und ich bin besser als er. Ich meine; ich bin Jack Carter. Ich kann nur besser sein und außerdem bin ich unsterblich.

Am Wochenende hab ich besoffen mit Danny darüber diskutiert was wäre wenn wir Superhelden wären – wir müssen übrigens alle so scheiße viel trinken, damit der Stoffwechsel länger braucht um es zu verarbeiten. Umso praktischer wenn man genug Geld hat, es zu finanzieren. Zac und Danny haben es. Die können sich schließlich auch ein Luxusapartment in einem schicken Hochhaus-Komplex leisten. Da kostet so eine Bude locker 42 Millionen Dollar und trotz dem eigentlich vorhandenem Zimmerservice, Privatkoch und den auf Bestellung kommenden Putzfrauen hat man dem Baby angesehen, dass dessen Besitzer Single sind – aber nicht diese Charlie Harper-Sorte, eher Alan.

'Willkommen im Paradies', hatte Zac mit großer Handgeste verkündet und ich und Johnny sind aus dem Staunen nicht raus gekommen. Zum einem weil da eine Unordnung war, die man in einem Luxusapartment nicht erwartet hat und zum anderen weil man den Luxus nicht erwartet hat.

Im Ernst, die haben einen Pool und gleichzeitig einen Ausblick auf den Central Park. Man kann den Sonnenaufgang und dann wieder den Sonnenuntergang sehen. Und theoretisch ist es der perfekte Ort um Frauen zu nageln. Theoretisch.

'Das ist nicht das Paradies, sondern die Hölle.'

'Ach komm schon, Jack. Ich hab deine Wohnung gesehen und du hast Hanf-Pflanzen rumstehen.'

Ich hab zustimmend genickt und den beiden dann den Unterschied zwischen meiner und ihrer Wohnung erklärt.

'Erstens; ich hab Wade als Mitbewohner und der Kerl steht auf Ordnung. Zweitens; man kann Frauen nicht in einer unordentlichen Wohnung flachlegen, das machen die nicht mit und drittens; In meiner Küche ist zwar Gras, aber keine einzige Ameise. Und überhaupt; wie zur Hölle kommen die ins siebzigste Stockwerk?'

Dann hab ich angefangen die hohe Quadratmeterzahl zu erkunden und dabei den Pool entdeckt – derweil auch festgestellt, dass der Spaß locker für zweihundert Menschen ausreicht. Also bin ich vor dem Wasserbecken stehen geblieben und hab die Jungs angegrinst.

'Zac? Danny? Wann hattet ihr nochmal das letzte Mal etwas weibliches im Bett?'

Daraufhin Schulterzucken bei beiden – zeugt davon, dass es so lange her ist, dass sie es nicht mehr wissen. Ich hingegen weiß es genau. Letzten Freitag war mein letztes Mal etwa sechs Stunden her.

'Vier Jahre. Vielleicht?', bemerkte Danny murmelnd und ich hab genickt. 'War mir klar', erklärte ich und sah fordernd zu Zac.

'Ehrlich gesagt; noch nie.'

Ich hab ihn ausgelacht, bin ausgerutscht und in den Pool gefallen.

„Das klingt doch nach einer spannenden Woche", stellt Elisabeth fest und ich zucke mit den Schultern. „Na ja, wenn man so darüber nachdenkt, dass Zac sein erstes Mal hatte, dann ist es schon gleich viel spannender."

Sie notiert sich etwas und beugt sich dann interessiert vor. Irgendwie scheint das Ex-Supermodel keinerlei andere Posen zu besitzen und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr zweifle ich ihre Qualitäten als Model an. Sie sollte sich mal hinstellen und nochmal ihren Hintern präsentieren, oder ihre Beine und anfangen ihre Haare offen zu tragen. Und dann sollten wir vögeln. Ob ich es hinbekomme mit drei Frauen gleichzeitig eine Beziehung zu führen? Wobei man sagen muss, dass ich und Renee eine Beziehung führen. Und ich und Kerry haben einfach nur Sex und sind parallel befreundet. Aber was hätten ich und Elisabeth dann? Ich hab es übrigens endlich auf die Reihe bekommen das zu googlen. Es stellte sich heraus, dass wenn man 'Was passiert wenn man mit seinem Psychologen Sex hat?' eingibt da keinesfalls das raus kommt was man braucht oder wissen will. Erster Artikel hatte da allen Ernstes die Überschrift 'Was bei der Liebe im Körper passiert'. Und fast wäre ich so blöd gewesen und hätte drauf geklickt. Dann ist mir eingefallen, dass ich nicht die Sorte Mensch bin die sich für Liebe interessiert und dann hab ich es gelassen.

„Sie haben mir nie von Ihrem ersten Mal erzählt, Jack."

Fast muss ich loslachen, belasse es aber bei einem breiten Grinsen.

„Und wir werden auch nie über mein erstes Mal reden. Ein Gentleman genießt und schweigt."

„Aber natürlich. Weil Sie was Ihre Eroberungen betrifft auch so schweigsam sind."

Sie lacht. Meine Therapeutin lacht mich aus.

'Du bist ein noch größerer Idiot als gedacht, Carter', bemerkte Johnny und zog mich aus dem Pool. 'Ja, aber immerhin bin ich keine Jungfrau.' Trotz lauwarmen Pool-Wasser und durchnässter Kleidung hab ich nicht aufgehört zu lachen. 'Im Ernst, Zac. Du bist zweiundzwanzig. Da ist man keine Jungfrau mehr, vor allem nicht wenn man so viel Kohle hat, einen verdammten Pool und Superkräfte. Scheiße, was hast du falsch gemacht?'

Ehe Zac antworten konnte, meldete Danny sich zu Wort.

'Er verbringt zu viel Zeit mit sich selbst.'

'Halt die Klappe, Arschloch.'

Daraufhin hat Zac Danny in den Pool geschubst und ich und Johnny haben angefangen zu lachen.

'Also, heute ist der Tag an dem du aufhören wirst dir vor Internet-Pornos einen runterzuholen. Heute ist Freitag, ihr habt hier scheiße viel Platz und da es noch Nachmittag ist, rufen wir jetzt das Putzkommando an und verpissen uns.'

Johnny zog fragend die Augenbrauen hoch.

'Wieso das?'

'Weil ich keine Lust habe mich von irgendwelchen illegalen Einwanderinnen aus Mexiko für das Chaos hier entschuldigen zu müssen. Außerdem müssen wir eine Party vorbereiten und die Zwillinge brauchen einen Crashkurs in Sache; Wie vögelt man. Ach und Johnny; du musst von deinem ersten Mal erzählen.'

'Wieso machst du das nicht? Spielst doch bereits den Experten.'

Ich hab gelacht und mit dem Kopf geschüttelt.

'Zac braucht eine rosige Erzählung; von wegen Jugendliebe und all dem Scheiß. Alles was ich über mein erstes Mal erzählen würde, würde ihn verstören und er würde Angst bekommen.'

Sie legt den Kopf schief und lächelt. Irgendwie wirkt sie frisch – hatte vielleicht so eins von diesen Wellness-Wochenenden? Die mit der Schlammmaske und den kleinen Fischen, die einem die Hautzellen von den Füßen fressen. Ich frag mich, ob die meine Füße überhaupt anknabbern würden? Ich hab ja keine abgestorbenen Hautzellen. Und wenn die meine Füße doch fressen würden; was passiert dann? Scheiße, ich brauche so ein Wellness-Wochenende.

Jetzt ist ihr Lächeln übrigens vergangen und sie wirkt wieder professionell. Nach einem kurzen Blick auf ihr Blatt erinnert sie sich wieder daran, dass ich von meinem Stress mit Wade erzählt habe.

„Was ist das mit Wade?"

„Kinsella ist enttäuscht von mir."

Wie zu erwarten war, hatten die Putzfrauen alles wieder auf Hochglanz gebracht und das Apartment hatte seinen strahlenden Luxus wieder – so konnte man dann auch die 42 Millionen erkennen, die das Baby kostet.

'Jetzt sieht man euch die Kohle an.'

'Toll, und übers Flachlegen hast du immer noch nichts gesagt', grummelte Zac unzufrieden. Ich hab mir eine Zigarette angezündet und mich auf das Sofa geworfen. 'Du willst die drei goldenen Regeln des Jack Carters hören?'

'Jetzt bin ich gespannt', grinste Johnny und ließ sich auf dem Sessel gegenüber nieder.

'Erstens; Charakter. Zweitens; Selbstvertrauen. Und drittens; entweder ehrliches Interesse an ihr oder aber verdammt gut gespieltes Interesse.'

Dann herrschte erst mal Stille.

'Ich bin verwirrt. Hast du da grade aus der Cosmopolitan zitiert?', grinste Johnny.

'Ich glaube eher; es ist die Cosmo-Girl', bemerkte Danny.

'Carter, bist du high?', fragte von Zac.

Ich hab mit dem Kopf geschüttelt.

'Ich dachte, dass du irgendwas oberflächliches von dir gibst. Irgendwas über dein Aussehen oder deine Schwanz-Länge.' Zac schien zu dem Zeitpunkt wirklich verwirrt und nach dem ich an meiner Kippe gezogen hatte und den Rauch in die nach Zitronen-Spülmittel verseuchte Luft geblasen hatte. Ja, dann erst antwortete ich ihm.

'Jeder Kerl entwickelt seine eigene Taktik, aber das sind die Prinzipien. Und ich meine, klar achten Weiber auf das Aussehen und die haben eh ihr eigenes Ausschlussverfahren – da kann man nichts gegen machen. Aber ein Kerl der gut aussieht und sich trotzdem benimmt wie der letzte Scheiß ist mit Dreißig wahrscheinlich trotzdem noch Jungfrau.'

Kopfschüttelnd meldete sich Johnny zu Wort.

'Tiefgründige Ratschläge. Und das von Jack Carter.'

„Sie haben Wade also von dem, was Sie mit Kerry haben, erzählt und er ist damit vermutlich nicht sonderlich einverstanden?"

„Im Grunde ist es scheißegal was er denkt. Er redet halt nicht mit mir und das ist nicht sonderlich praktisch wenn der Mistkerl mein Mitbewohner ist."

Elisabeth nickt erneut so beschissen verständnisvoll und presst dann nachdenklich die Lippen aufeinander.

„Ist es zwischen Ihnen zu einem Streit gekommen?"

„Kann man so sagen, aber dazu gibt's eine Vorgeschichte – in der ich ziemlich besoffen bin und paar dumme Dinge sage."

Wieder Nicken. Gott, langsam mutiert das Ex-Supermodel zum Ex-Möchtegern-Supermodel. Wie so ein Casting-Sternchen von America's Next Top Model. Macht das eigentlich immer noch Tyra Banks oder haben sie die mittlerweile ausgewechselt?

„Erzählen Sie mir davon, Jack."

Betrunken ist die falsche Bezeichnung für meinen Zustand gewesen. Das war irgendwo zwischen 'scheiße, ich kotz gleich', 'ich fühle mich so gut' und 'wie bin ich hier hingekommen?'. Deswegen weiß ich auch reichlich wenig von meinem Fehlverhalten, aber dank einigen Erzählungen lässt es sich ziemlich gut vorstellen.

„Ich hab da ehrlich gesagt wenig Erinnerung an den Abend."

'Kinsella! Du kommst ja wirklich zu einer Upper East Side-Party, die nicht so pervers lahm ist. Und wo hast du deinen Hausdrachen gelassen?'

'Die hat viel zu tun und du riechst alles andere als nüchtern, Carter.'

Da war noch alles in Ordnung und Wade hat über meinen angetrunken Zustand gelacht. Ich hab ihn anschließend den Freaks vorgestellt.

'Wade, das sind die Pfeifen mit der genmanipulierten Scheiße. Pfeifen, das ist Wade Kinsella. Der Typ hat eine Armee von Kindergarten-Kindern hinter sich und auf dem College war er Meister jeglicher Trinkspiele. Er ist ein Ninja.'

Woran ich mich verdammt gut erinnere ist, dass ich den letzten Satz gespielt warnend gezischt habe und dann angefangen habe zu kichern.

„Versuchen Sie es, Jack", bittet mich Bloomfield. Schulterzuckend werfe ich einen Blick zur Zimmerpalme.

„Es war eine verdammt große Party bei Zac und Danny. Da hat jeder einen zu viel gehabt und so ist das auch nicht aufgefallen, dass ich hackedicht war", erkläre ich schulterzuckend. „Allerdings war ich irgendwann so fertig, dass ich kotzen musste – und dafür braucht es echt eine Menge Alkohol. Da Wade blöderweise schon extrem viel intus hatte, konnte er mich nicht nach hause bringen und alleine hätte ich es nicht mal aus dem Haus geschafft. Und mich kann man besoffen einfach nicht alleine lassen – das endet immer damit, dass ich in Queens bei irgendwelchen Nutten aufwache."

Kurz werde ich still, fahre dann aber fort.

„Ich hab ihm da noch nichts von Kerry und mir erzählt. Und da sie halt meine beste Freundin ist, die weiß, wie man mit einem besoffenen Jack umgeht, hat mich meine Ex-Freundin – Schrägstrich – Affäre abgeholt."

Daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Aber es muss wohl irgendwie so abgelaufen sein, dass sie in Jeans und Pullover mit einem angetrunkenem Wade über mich diskutiert hat. Anschließend hat sie mich vermutlich zwischen irgendwelchen echt heißen Weibern gefunden und die Damen erst mal verscheucht, sich neben mich gesetzt und ich hab einen dummen Kommentar abgelassen. Daraufhin hat sie bestimmt gefragt wie es mir geht und ich hab gelacht. Kerry hat mir vorgeschlagen nach Hause zu fahren und sich auszuschlafen. Vermutlich hab ich dann gemeint, dass sie ja mit mir schlafen könnte – besoffen kann ich nur primitive Anmachen von mir geben. Auf jeden Fall hat sie dann bestimmt das getan, was sie immer tut, wenn ich betrunken bin und sie mich nach Hause bringen muss; sie legt meinen Arm um ihre Schulter und schleppt mich nach draußen. Dort verweilen wir in der Regel immer etwa fünfzehn Minuten, in der ich Zeit habe ein wenig auszunüchtern – damit ich die Fahrt über nicht erbreche – und erst dann ruft sie ein Taxi.

Bevor es jedoch soweit gekommen sein muss, habe ich laut Wade groß ausposaunt, dass ich mit ihr schlafe. Und im Gegensatz zu dem Rest der Anwesenden hat meiner bester Freund spätestens am nächsten Morgen endgültig gewusst, dass das stimmt. Auch wenn Kerry nicht neben mir lag.

Das ist nämlich noch so eine Angewohnheit von ihr. Wenn ich betrunken bin schläft sie nie mit mir, sie legt sich zu mir bis ich eingeschlafen bin und verschwindet dann. Kann ich ihr auch nicht verübeln, schließlich hat sie schon gemeint, dass ich furchtbar küsse, wenn ich was intus habe.

„Jack, Sie wirken abwesend."

„Ich erinnere mich nur daran was Wade gesagt hat."

Der nächste Morgen war in Ordnung. Nur ist es verwirrend im eigenen Bett aufzuwachen und sich zu fragen, wie zur Hölle man da gelandet ist. Ich hab mich also in die Küche begeben und dann stand da Wade.

'Morgen, Carter.'

'Morgen, Kinsella.'

'Stimmt das mit Kerry?'

Wade neigt zur Direktheit.

'Das wollte ich dir..'

'Bist du jetzt eigentlich endgültig durchgedreht, Jack?!'

Ich bin unter der ungewohnten Härte seines Tonfalls zusammen gezuckt.

'Was?'

'Ich war immer auf deiner Seite und das weißt du. Ich bin dein bester Freund – mir kannst du jeden Scheiß erzählen. Und Jack, du hast extrem viel Dreck am Stecken. Und ganz ehrlich, ich bin froh dass du die Sache mit dem Dealen überhaupt ernst nimmst. Das du überhaupt irgendetwas ernst nimmst. Aber Kerry.. ich dachte, das ist etwas womit du abgeschlossen hast. Ich hab mich für dich gefreut – dafür, dass du mit Renee irgendwie an Reife gewonnen hast. Das du langsam in der Realität angekommen bist.'

„Jack?", ruft mich Elisabeth aus meinen Gedanken heraus und ich schüttle den Kopf. Wade hat so viel gesagt – so viel womit er Recht hat. „Er muss etwas sehr verletzendes gesagt haben, oder?" Sie klingt vorsichtig, besorgt und versucht bloß nicht den Bogen zu überspannen.

„Er hat nur die Wahrheit gesagt und ich hab nicht erwartet, dass es so weh tun wird es zu hören."

'Wie lange geht das schon?'

'Seit Silvester.'

'Und wie oft hast du mit ihr geschlafen?'

Ich hab so getan, als ob ich es nicht wüsste und Wade hat gelacht.

'Ich weiß, dass du es zählst. Also?'

'Sechs, sieben Mal – vielleicht.'

'Dann beende es jetzt.'

Stirnrunzeln und der Griff zur Kaffee-Tasse. Kinsella schien sich derweil immerhin einigermaßen beruhigt zu haben. Zumindest wirkte er beherrschter, andererseits ist er auch einfach furchtbar drauf wenn er einen Kater hat.

'Wieso denn das?'

'Jack, du hast einen Hang zur Selbstzerstörung. Nur zerstörst du gerade nicht nur dich, sondern auch Kerry und vor allem ihre Zukunft mit Ben.'

Ich wollte etwas erwidern, aber Wade ließ mich nicht aussprechen.

'Jack, Kerry kannst du nicht glücklich machen. Du weißt das, sie weiß das und ich weiß das. Und solange du sie nicht loslässt, solange wird sie auch an dir hängen und ihr werdet genau das tun, wieso eure Beziehung gescheitert ist; ihr verletzt euch gegenseitig, solange bis der andere vor Schmerz schreit.'

Und irgendwie hat mich das wütend gemacht. Was weiß Wade denn schon über mich und Kerry? Woher will er wissen, dass es so ausgeht? Wieso glaubt er nicht, dass es gut endet?

'Ganz ehrlich, Wade; du hast keine Ahnung, also halt dich da gefälligst raus.'

'Ich hab keine Ahnung? Scheiße, Jack hast du überhaupt einen Plan was du da in Moment bereit bist aufzugeben, nur weil dir der Gedanke gefällt, Kerry irgendwie zu haben? Was ja noch nicht mal der Fall ist. Sie gehört nicht dir, sondern Ben! Alles was sie an der Sache reizt ist die Tatsache, dass du Jack bist.'

'Und wenn sie mich liebt? Ich kann sie glücklich machen.'

Er hat den Kopf geschüttelt und je länger ich an diesen Moment denke umso mehr glaube ich daran, dass er Recht hat.

„Wade hat gesagt, dass ich sie nicht glücklich machen kann. Er hat mich darum gebeten es zu beenden."

„Und werden Sie das tun, Jack?"

„Nein."

„Sie stellen Ihr eigenes Glück, über das Glück der Frau von der ich überzeugt bin, dass Sie sie lieben. Wieso?"

Ich schüttle den Kopf, will mich verteidigen, aber ich bringe es nur zu einem Schulterzucken.

„Ich habe in ihrer Gegenwart jedes Mal das Gefühl angekommen zu sein. Ich bin glücklich und das will ich nicht verlieren."

Elisabeth seufzt, lehnt sich nach hinten und aus unerfindlichen Gründen notiert sie sich nicht meine Emotionen. Dabei klang der Satz grade doch so poetisch.

„Es ist nicht gerecht, dass nur einer von beiden glücklich ist während dem anderen alles genommen wird, Jack. Ist es für Sie denn keine Option sie loszulassen und stattdessen mit Renee einen Neuanfang zu wählen?"

Ich presse die Lippen aufeinander, denke kurz über diesen Vorschlag nach und antworte dann.

„Wissen Sie was, Elisabeth. Ich will nicht drüber reden. Nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Wochen. Ich will nicht einmal darüber nachdenken und es stattdessen einfach genießen. Und damit beende ich den Scheiß hier jetzt. Denn ich werde mir ganz sicher nicht nochmal anhören, dass ich nicht genug Wert für Kerry habe."

Ich stehe auf und meine Hand umschließt schon die Türklinke bevor Ex-Supermodel-Psycho-Doc eingreift.

„Warten Sie, Jack. Haben Sie das Ganze schon einmal aus Renee's Blickwinkel betrachtet? Sie ist diejenige, die sich auf Sie eingelassen hat – wohl wissend, dass Sie Probleme haben. Sie haben sie Ihrer Familie vorgestellt und vor Silvester schien es Ihnen sogar ernst. Möchten Sie das Alles fallen lassen – einfach so?"

Ich antworte nicht, verdränge die Gedanken aus dem Kopf und schlage kurz darauf schon die Tür hinter mir zu.  

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro