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23. Sitzung

Das Schöne an dem Gips ist eindeutig, dass die hübsche Assistentsärztin ihre Nummer drauf notiert hat. Blöderweise hat der vermutlich schwule Pfleger genau das Gleiche getan. Gut hingegen ist die Tatsache, dass ich Renee nur noch zwölf Stunden aus dem Weg gehen muss – dann ist die Verletzung nämlich abgeheilt und ich kann das ätzende Ding abnehmen.

„Wollen wir über die Geschichte hinter dem Verband reden?"

Elisabeth sieht ihn schon seit zwei Minuten aufmerksam an.

„Superheld spielen ist irgendwie nichts für mich."

Sie seufzt und beugt sich interessiert vor.

„Jack, theoretisch sind Sie unverwundbar. Wenn Sie also einen Gips tragen, dann ist da gehörig viel schief gelaufen."

Ich zucke mit den Schultern und sehe auf den weißen Verband. Ich könnte theoretisch damit anfangen die Nummer der Ärztin auswendig zu lernen. Allerdings fällt mir da wieder ein, dass ich eine Freundin habe. Ist irgendwie seltsam und ungewohnt. Vielleicht ändert sich das irgendwann, vermutlich aber nicht. Ich kann nichts dafür, dass ich die Angewohnheit habe mit sämtlichen schönen Frauen zu flirten – oder zu schlafen. Es ist wie mit der Unsterblichkeit; ein Naturgesetz, kann ich nichts gegen machen.

„Jack, wir müssen da übrigens noch über ein paar Themen reden."

„Wir haben da noch etwa vierundzwanzig Sitzungen für."

Ex-Supermodel-Psycho-Doc runzelt die Stirn und wirft einen flüchtigen Blick auf meine aufgeschlagene Akte. Es scheint als hätte sie sich irgendwelche Notizen gemacht – bereits vor der Sitzung versteht sich. Und ein Bild hat sie mittlerweile auch aufgehängt. So ein seltsames Unterwasser-Leinwand-Ding mit Meerjungfrauen und Guppys. Also ich glaub jetzt mal dass es Guppys sind. Das erinnert mich daran, dass ich mal einen Goldfisch hatte. Dann hab ich ihn umgebracht – aus Versehen versteht sich. Da war eine angebrochene Flasche Sprudel und ich wollte das Zeug nicht mehr trinken, also dachte ich dass der Fisch doch etwas Erfrischung gebrauchen könnte. Was mich dann übrigens noch einen Tag vor dem Saubermachen des Aquariums gerettet hätte. Na gut, es war eine gegen den Tierschutz verstoßende Salatschüssel, die zum Goldfisch-Glas umfunktioniert wurde. Tatsache ist aber, dass ich das 'Aquarium' nie wieder sauber machen musste. Goldfische scheinen Kohlensäure nämlich nicht so erfrischend zu finden.

„Also, wie kommt es zu der Verletzung?"

„Lange und seltsame Geschichte."

Bloomfield zückt ihren Kugelschreiber. „Ich bin bereit", lacht sie und irgendwie wirkt sie heute wieder besser gelaunt. Scheint ihre Beziehungsprobleme – oder was auch immer es war – überwunden zu haben. Natürlich kann sie ihren Mann auch mit wem anders betrügen, so etwas hatte die verheirateten Frauen mit denen ich geschlafen habe, auch immer positiv gestimmt. Aber na ja, lag vermutlich eher an mir.

„Erinnern Sie sich an die anderen Freaks?"

Nicken.

„Wir haben gedacht, dass wir außerhalb des Stützpunktes was zusammen machen könnten. Johnny wohnt in Staten Island. Ich meine; was zur Hölle? Staten Island ist echt nicht nah und super langweilig. Irgendwie ist das da schon wieder Vorstadt. Genauso wie New Jersey."

„Jack, Sie kommen vom Thema ab."

Ich gähne und stelle fest, dass es unter meinem Gips juckt. Irgendwo habe ich mal gesehen, dass ein kleiner Junge sich mit einem Stift darunter gekratzt hat. Wenn ich mich richtig erinnere hat er den Stift in seinem Gips verloren. Ob ich das Risiko eingehen sollte? Elisabeth hat hier schließlich überall Stifte.

„Ja, also die Drei kamen vorbei – Wade hing eh bei Olivia herum oder hat kleine Kinder dazu gezwungen hässliche Sachen zu basteln. Ehrlich gesagt sehen wir uns in letzter Zeit nicht so oft. Er nimmt das mit Olivia echt ernst."

„Denken Sie, dass sich Wade mit ihr wohlfühlt und können Sie dieses Gefühl nachvollziehen?"

„Babe, spar es dir. Ich will grade erzählen wie man mir die Hand abgeschnitten hat."

Ich beginne zu grinsen und sie stattdessen verstört zwischen meinen Augen und dem Gips hin und her zu blicken.

„Ihnen ist was passiert?"

Frage einfach ignorieren und erzählen.

„Also, wir hingen auf meiner Couch ab, haben was getrunken und eine halbe Ewigkeit darüber diskutiert wer die besten Superkräfte hat. Ich war der Meinung, dass Johnny das coolste Zeug drauf hat. Gleich nach mir natürlich. Unsterblichkeit ist zwar scheiße, aber die Sache mit dem unverletzlich sein ist ziemlich praktisch. Man sieht immer perfekt aus und wird nicht krank, bekommt keine Pickel und ich bin damit wohl der einzige Mensch für den Rauchen nicht schädlich ist."

„Und dann?"

„Wir haben ein Spiel daraus gemacht; zeig dass du besser bist."

Der Ex-Supermodel schnalzt mit der Zunge.

„Bitte sagen Sie mir nicht, dass es Ihre glorreiche Idee war sich selbst die Hand abzuhacken."

„Nein, das hat dann der anscheinend brutal veranlagte Typ übernommen, als Kerle versucht haben den Japaner zu überfallen."

„Sie waren in einen Raubüberfall verwickelt?"

Ich zucke mit den Schultern und rufe mir den Abend ins Gedächtnis.

„Wir hatten Hunger, sind in die japanische Imbiss-Bude um die Ecke gegangen. Eigentlich ist ja Spiderman für das Verhindern von Verbrechen in New York zuständig. Aber irgendwie ist der nicht gekommen und so waren da fünf Penner, von denen nur einer eine Knarre hatte. Wir, der Besitzer und seine geschätzt fünfzehnjährige Tochter waren natürlich auch dabei."

Ich verschränke trotz Gips die Arme vor der Brust und sehe an der Psychologin vorbei auf eins ihrer Bücherregale, fange an gedanklich die Titel zu lesen. Allesamt Fachbücher. Ich hab auch bezweifelt, dass die sich Fantasy-Romane wie 'Lord of the cruel' in die Praxis stellt.

„Der Rest der Geschichte besteht ehrlich gesagt aus einem Haufen ganz dummer und unsportlicher Handlungen. Endete damit, dass mir der Japaner klar gemacht hat, wie scharf sein Sushi-Messer ist."

Johnny hat als Erster reagiert – der mit seinem beschissenen Helden-Komplex. Oder aber er ist einfach nur ein guter Mensch. Auf jeden Fall ist er auf den Typen mit der Waffe los und hat seine Super-Stärke ausgenutzt. Der Rest ist einfach nur pures Chaos gewesen, wo niemand genau durchgeblickt hat. Inklusive dem dummen Geschäftsführer, der mich dann für böse erklärt hat und mit seinem japanischen Sushi-Messer meine Hand abgehackt hat. Die Typen sind abgehauen, als die gemerkt haben, dass mein Blut blau ist und die Tochter hat los gekreischt. Daraufhin haben die Jungs mich ins Krankenhaus gebracht und mir wurde die Hand wieder angenäht. Es dauert etwa vierundzwanzig Stunden bis abgetrennte Körperteile wieder anwachsen – davon hab ich jetzt die Hälfte herumgeschlagen. Der Gips dient nur um sicherzustellen, dass meine Hand nicht falsch rum anwächst. Sollte das passieren, dann müssten die mir das Teil nochmal abschneiden und wieder dran nähen.

„Gut, dann wäre die Geschichte hinter dem Gips ja einigermaßen erzählt. Aber wenn wir schon bei Superhelden, übernatürlichen Fähigkeiten und Ihren neuen Freunden sind. Sie haben mir meine Frage von vor ein paar Wochen immer noch nicht beantwortet."

„Welche Frage?"

Sie seufzt und trommelt möglichst leise auf der Tischplatte.

„Sie sind plötzlich nicht mehr alleine, Jack. Da muss es doch ein Gefühl von Zusammenhalt geben."

„Niemand hat mich je verurteilt weil ich unsterblich bin. Die verurteilen mich weil ich ein Arschloch bin."

Elisabeth presst die Lippen aufeinander.

„Was hält Renee von Ihrem.. nennen wir es mal Defizit?"

„Wow, Sie glänzen heute wieder mit dummen Fragen. Was soll Renee denn davon halten? Wenn man mal überlegt wie wir uns kennengelernt haben, könnte man sogar meinen, dass sie mich ausnutzt."

Das Ex-Supermodel beugt sich etwas vor.

„Vertrauen Sie Renee?"

Irgendwie bringt mich die Frage aus dem Konzept und ich wende den Blick zu dem Bild – hauptsächlich damit ich Elisabeth nicht ansehen muss. Und während ich so die Meerjungfrauen anstarre, wird mir zum ersten Mal wirklich klar wieso es 'Meerjungfrau' heißen könnte. Schließlich haben die Flossen und so ist alles was sich da unten befindet von Schuppen bedeckt – demnach unerreichbar. Ergo; sind sie auf ewig Jungfrauen. Aber so mal ganz theoretisch könnten die mit ihrem Schwanz andere vögeln. Allerdings würden sie dabei nie selbst kommen. Oh Gott, Meerjungfrauen könnte man als Dildo missbrauchen. Obwohl, bei Querschnittsgelähmten soll das angeblich mit dem Orgasmus funktionieren. So irgendwie. Ich hab da nie so genau drüber nachgedacht. Ich google das nachher mit den Meerjungfrauen und ihrem Sex-Leben.

„Jack?"

Gott, Carter. Du hast das mit dem Zuhören echt nicht drauf.

„Was denn?"

„Entweder Sie ignorieren meine vorige Frage absichtlich, weil ich einen wunden Punkt getroffen habe oder Sie haben eine Aufmerksamkeitsstörung."

„Vermutlich von beidem ein bisschen. Also, wie lautete die Frage?"

Elisabeth seufzt und fährt sich durch die Haare. Dann stellt sie ihre Frage erneut.

„Vertrauen Sie Renee?"

Das ist die Frage, die mich grade schon aus der Fassung gebracht hat und es jetzt erneut macht. Was soll ich dazu denn sagen?

„Ich weiß nicht", stottere ich, reibe mir über den Nacken und werde mit einem Mal unruhig. Das Hier wird unangenehm. Sie nickt, notiert sich etwas und stellt eine zweite Frage.

„Lieben Sie Renee?"

Ok. Hier muss ich einen Schlussstrich ziehen.

„Ey, es ist bisschen früh einen angeblichen Soziopathen mit Bindungsphobie zu fragen, ob er eine Frau liebt."

Sie nickt entschuldigend, allerdings wirkt sie dann plötzlich neugierig.

„Darf ich eine letzte Frage zu diesem Thema stellen, Jack?"

Vorsichtiges Kopfnicken als Antwort.

„Glauben Sie, Sie sind bereit sich auf eine Beziehung einzulassen?"

„Ja, ich denke schon. Ich meine; Renee ist super."

Und Kerry will mich nie wieder sehen.

„Im Gegensatz zu Kerry, ist Renee ein Neubeginn. Ein neuer Lebensabschnitt, für den Sie sich von einem alten Teil Ihres Lebens verabschieden müssen, Jack. Ich bin mir unsicher ob Sie sich darüber im Klaren sind. Kleinigkeiten wie die Handynummer auf Ihrem Gips – vermutlich von einer Frau geschrieben. Ihr Kuss mit Kerry und Ihre Unsicherheit nach der Frage, ob Sie Renee vertrauen. Ich sage es ungern, weil ich Ihnen eigentlich nichts sehnlicher wünsche als eine gewisse Form von Normalität. Und mit Renee beweisen Sie Reife, erlangen das kleine Stückchen Normalität. Ich fühle mich allerdings unwohl bei dem Gedanken, dass Sie bei Ihrer psychischen Labilität mit etwas völlig Neuem und vor allem ungewohnten konfrontiert werden. Andererseits könnte genau diese Veränderung Sie aus Ihrem Loch herausholen. Das kann ich nicht für Sie entscheiden, Jack. Aber ich lege Ihnen ans Herz einmal gründlich darüber nachzudenken. Denn je länger Sie.."

„Keine Sorge, Babe. Ich denke, dass ich eine Beziehung auf die Reihe bekomme. Und zur Information; das ist die Nummer meiner Ärztin, falls was ist und die andere Nummer hat der schwule Pfleger draufgeschrieben als ich im Wartezimmer weggepennt bin."

Fünfundvierzig Minuten sind rum, ihre Ansprache war unnötig und ich bin angepisst. Ich schaff das locker mit Renee. Ich bin Jack Carter – ich kann alles.  

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