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22. Sitzung

Elisabeth zu ihrem Schreibtisch begibt. „Wie war Ihr Thanksgiving?"

„Nett, oder so ähnlich", murmle ich zur Antwort und reibe mir den Nacken. Irgendwie gefällt mir die Vorstellung sich setzten zu müssen nicht wirklich. Stattdessen lehne ich mich mit der Schulter an der Wand ab, halte Elisabeths fragendem Blick stand. Oder versuche es zumindest – was auch immer.

Ihre Frage ist gar nicht mal so schlecht, allerdings hab ich bis jetzt noch kein Fazit für mein Thanksgiving gefällt. Es erinnerte stark an eine Gossip Girl-Folge. Nur dass ich nicht Serena van der Woodsen bin. Dann doch eher Chuck Bass, oder dieses Weib, das von Taylor Momsen gespielt wird.

„Wollen Sie sich nicht setzten, Jack?"

„Ich steh lieber."

Der Gedanke zu Sitzen behagt mir immer noch nicht. Sie nickt, geht nicht weiter darauf ein und schlägt meine Akte auf. Ohne aufzusehen beginnt sie die Sitzung.

„Also, Thanksgiving; mit der Familie oder mit Freunden verbracht?"

Irgendwie wirkt das Ex-Supermodel heute dezent abweisend.

„Mit der Bedienung im Diner."

Jetzt sieht sie auf und runzelt die Stirn.

„Letzte Woche war noch die Rede von einem Essen mit Wade und Olivia?"

„Hm, das gab es auch. Sehr langweilig, anstrengend und der Umstand, dass ich Olivia trotz mehrfacher Gelegenheit noch nicht umgebracht habe, frustriert mich sehr."

„Jack, wollen Sie sich nicht doch setzen?"

„Darf ich auf dem Schreibtisch sitzen?"

Kurz scheint sie echt drüber nachzudenken.

„Was stimmt mit den Stühlen denn nicht?"

„Ich sitze nicht gerne auf Stühlen, die so seltsam aufgewärmt sind."

Als hätte davor ein Walross drauf rumgefurzt und den beiden dicken Frauen nach zu urteilen, die ihre Sitzung vor mir hatten, kann man von dieser Theorie durchaus ausgehen.

„Können Sie sich bitte setzen, Jack. Es macht mich nervös wenn Sie stehen."

Ich sag doch; die steht auf mich. Ich muss grade wohl ziemlich viel Coolness ausstrahlen – nicht, dass sich das im Sitzen ändern würde. Auf furtz-warme Stühle lass ich mich trotzdem nicht nieder.

„Muss ich mich bei dem Mist hier nicht wohlfühlen? Sonst kann ich mich Ihnen ja gar nicht öffnen."

Da ist wieder dieses Augenrollen.

„Zurück zum Thema; Thanksgiving."

Ich nicke zustimmend.

„Thanksgiving. Eins der Feste das ich abgrundtief hasse. Man verbringt es für gewöhnlich mit der Familie – mach ich seit etwa fünf Jahren nicht mehr. Hab's mir angewöhnt mich nur an Weihnachten, Ostern und dem Geburtstag meiner Mutter blicken zu lassen."

Sie notiert sich etwas und schaut dann wieder zu mir auf.

„Wieso gehen Sie Ihrer Familie aus dem Weg, Jack?"

Sie sucht das Kindheits-Trauma, mit dem sie meine 'psychische Störung' erklären kann.

„Die Muster-Ehe meiner Eltern geht mir auf den Keks. Meine kleine Schwester und ihr Milchbubi-Freund sind zum kotzen und ich werde ständig gefragt wie meine berufliche Zukunft aussieht. Außerdem wundern sie sich, wieso die letzte Frau, die ich ihnen vorgestellt habe schon sieben Jahre her ist."

„Kerry, oder? Sie war die letzte Frau, die Sie Ihrer Familie vorgestellt haben, korrekt?"

Wechsel das Thema, Carter.

„Wann haben Sie Ihrer Familie Ihren Mann vorgestellt?"

Elisabeth seufzt, dreht an ihrem Ring herum.

„Als ich der Meinung war mit John eine ernsthafte Beziehung zu führen. Möchten Sie Renee Ihren Eltern vorstellen?"

Schulterzucken.

„Ist doch noch ein bisschen früh dafür."

„Seit Ihrem Date ist ein Monat vergangen. Jack, wenn Sie das wirklich vorhaben dann bin ich gezwungen Sie zu loben. Das beweist, dass es Ihnen ernst ist."

Kopfschütteln. Ich löse mich von der Wand und fange an im Raum umher zu wandern. Allerdings nur ein paar Schritte, denn so viel Platz gibt es zwischen Möbeln und vor allem Elisabeth und mir nicht.

„Wenn es mir so ernst ist, wieso habe ich dann Kerry geküsst?"

Sie seufzt und lehnt sich zurück, beobachtet jeden meiner Schritte aufmerksam.

„Weil sie für einen kurzen Augenblick erreichbar schien."

„Ich hab übrigens zufällig ihren Verlobten kennengelernt."

Jetzt wirkt sie interessiert.

„Es hat mit Thanksgiving zu tun, oder?"

Ich nicke und mit einer Geste weißt mich das Ex-Supermodel erneut darauf hin, sich doch bitte mal mit dem Hintern auf dem Stuhl zu platzieren. Und nachdem ich diesen etwa fünfzehn Sekunden skeptisch betrachtet habe, seufze ich und folge ihrer Bitte. Ist seltsam wieder auf ihrer Augenhöhe zu sein. Ihr hilft das vermutlich mich mit ihrem Psychologen-Blick zu durchlöchern.

„Ich mach eigentlich jedes Jahr dasselbe; nachdem man mich zu irgendeinem Essen geschleppt hat, verzieh ich mich in so eine lausige Bugerbude in East Village. Früher war ich da oft mit Kerry."

Sie nickt, notiert sich etwas und stellt anschließend eine Frage.

„Kann es sein, dass Sie jedes Jahr in der Hoffnung dorthin gehen ebendiese zu sehen?"

„Was? Nein, so erbärmlich bin ich nicht."

Doch. Doch, bist du schon.

„Die haben tolle Burger."

Ja, Carter. Lüg' weiter die Frau an, die sechs Jahre studiert hat um deine Lügen zu durchschauen. Das ist auch sehr realistisch, dass du damit durchkommst.

Schnauze, ich kann das.

„Ich hab Renee also nach dem Essen nachhause gebracht und mich dann von ihr verabschiedet. Bin anschließend dahin und hab mein Thanksgiving-Ritual durchgeführt."

Du hast auf Kerry gewartet, Arschloch.

„Zufällig", dass ich nicht lache „kam Kerry mit Ben."

„Wer ist Ben?"

„Ihr Verlobter."

Sehr verbissen ausgesprochen.

„Eifersucht?"

Das hat Kerry auch gefragt. Bei dem Gedanken daran was sie mir noch alles an den Kopf geworfen hat wird mir allerdings schlecht.

„Worauf? Darauf das er was hat, was ich schon hatte?"

Du hast es bis zu dem Diamant an ihrem Finger aber nicht gebracht, Jack.

„Tut mir leid. Eigentlich ist es sehr offensichtlich, dass Sie eifersüchtig auf Ben sind. Haben Sie auf diese durchaus peinliche Situation wenigstens erwachsen reagiert?"

„Das hat meine 'pubertäre Grenzaustestung' leider nicht zugelassen."

Ich schnalze mit der Zunge und verschränke die Arme vor der Brust.

„Sie haben ihn doch nicht etwa geschlagen, oder?"

„Nein. Der Kerl ist zwei Köpfe größer als ich und ich bin nicht mehr fünfzehn."

„Was haben Sie dann getan?"

Sie spielt mit dem Kugelschreiber. Ich glaub, dass der sogar neu ist. Die anderen waren bis jetzt immer schwarz. Der ist dunkelblau – oder sieht das in dem Licht nur so aus?

„Ich bin gegangen."

'Ben, das ist ein alter Freund von mir; Jack.' Der Kerl mit dem ich dich vor zwei Wochen betrogen habe und an dem ich immer noch irgendwie hänge. Ja, das hat gesessen. Aber das war ja erst der Anfang. Denn als ich die Burgerbude verlassen habe stand sie dann plötzlich alleine vor mir.

'Jack, warte.'

'Worauf?'

'Wegen dem Kuss..'

'Der war bedeutungslos, schon klar.'

'Ich wollte Ben nicht betrügen. Du hast mich geküsst.'

Erster Schlag.

'Bitte, was? Willst du mich verarschen, Kerry? Du hast es doch herausgefordert! Es war klar, dass das passieren wird wenn du auf meinen Geburtstag kommst. Was denkst du dir überhaupt dabei?'

'Anscheinend denk ich ein bisschen mehr als du! Du bist doch derjenige, der seine Freundin gleich mal zu Beginn betrogen hat. Und das mit der Ex. Ich hoffe für Renee, dass sie nicht so verletzt wird, wie du mich verletzt hast.'

Zweiter Schlag.

'Ich hoffe für Ben, dass er sich das mit dem Heiraten nochmal überlegt.'

'Fick dich, Jack.'

'Ich kenne genug Weiber, die das für mich übernehmen würden.'

'Dann kannst du Renee ja nochmal betrügen.'

'Und? Führen wir diese Unterhaltung nur damit du mir Vorwürfe für etwas machen kannst, woran du genauso schuld bist wie ich?'

'Nein, eigentlich wollte ich dir noch ein schönes Thanksgiving wünschen. Aber nachdem du mal wieder beweisen musstest was für ein Arschloch du bist ist es wohl besser, wenn ich dir ein Auf-nimmer-Wiedersehen wünsche.'

Dritter Schlag.

„Sie sind einfach gegangen und das war es dann?"

„Ja."

Elisabeth nickt zustimmend, kauft mir die Lüge ohne Umschweife ab und schielt zu ihrer Armbanduhr.

„Gut, Jack. Sie haben die fünfundvierzig Minuten herumgeschlagen. Überlegen Sie sich das mit Renee doch einmal. Es würde sie bestimmt freuen."

„Ja, bestimmt."

Ich lächle ihr leicht zu, stehe dann auf und schüttle zum Abschied ihre Hand. Dann fällt die Tür hinter mir auch schon wieder ins Schloss.

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