Kapitel 7
„Wehe du beißt mich, wenn ich das Stofftuch entferne", murmelte Izuna, nachdem er mich auf einen Stuhl abgesetzt hatte.
Böse funkelte ich ihn an, er soll ruhig wissen, dass ich ihn sogar fressen würde. Naja, fressen jetzt nicht unbedingt, aber ich würde es ihm heimzahlen. Alles, was er mir und meiner Schwester angetan hat und antun wird.
Denn ich bin nicht mein Vater. Woher hätte ich seine Handlungen vorhersehen können.
Izunas Finger berührten meinen Hinterkopf und lösten den Knoten des Stofftuches. Sofort wollte ich ihm in den Finger beißen, doch er wich geschickt zurück.
„Ich dachte, wir hätten eine Vereinbarung", murrte er.
„Die ich nie bestätigt hatte", entgegnete ich. Izuna zuckte mit den Schultern. „Du bist wirklich eine Wilde. Na, dann muss ich wohl dich an deinem Stuhl fesseln, wenn du mir nicht gehorchst."
„Warum sollte ich dir gehorchen?" Verächtlich lachte ich auf. „Nur weil ich eine Frau bin, denkst du wohl ich müsste dir gehorchen!"
Er grinste breit. „Nein, ich denke eher du musst mir gehorchen, weil du meine Gefangene bist."
„Oh." Ich schluckte, seine Gefangene, soweit hatte ich tatsächlich nicht gedacht. „Ach, privatisiert ihr jetzt schon eure Gefangenen. Und wen muss ich töten, um meine Schwester befreien zu können."
Izunas Grinsen verflog. „Meinen Bruder, Madara. Also kannst du dir einen Fluchtversuch abschminken. Ohne die Einverständnis meines Bruders kommt ihr nicht weg."
„Wir werden sehen."
„Hör mir zu, Rou. Jeder im Clan hat gesehen, dass du die Mutigste und wohl Stärkste von deinen Schwestern bist. Man wird eher dich bewachen als Lika."
„Das ist gut, dass ist wirklich gut. Dann kann nämlich Lika, die übrigens viel stärker als ich ist, jeden aus dem Uchiha Clan im Schlaf umbringen."
Ein Lächeln bildete sich wieder auf Izunas Lippen. „Netter Versuch, aber du täuscht mich nicht. Du bist die Gefahr. Lika kann höchstens mit Beleidigungen um sich werfen, dass haben viele schon bemerkt."
Ich biss mir auf die Lippe. Vielleicht wurde es Zeit für eine Verhandlung. „Was wollt ihr von mir und meiner Schwester?"
„Von euch beiden nicht wirklich etwas. Eher von deinem Vater."
„Da muss ich Euch leider enttäuschen. Um meinen Vater eins auszuwischen, habt Ihr zweifellos die falschen Töchter entführt. Er wird sicherlich Euch dafür bezahlen, mich losgeworden zu sein."
„Du täuscht mich nicht."
Ein Klopfen an der Tür ließ uns beide zusammenzucken. „Izuna?", sagte eine tiefe Stimme hinter der Tür.
„Ach, der Heiler! Komm rein." Er öffnete die Tür und trat hinein.
Der Heiler war alt, besaß struppiges graues Haar und starke Stirnfalten.
„Sie hat sich am Kopf verletzt, untersucht sie bitte dort."
Der Heiler nickte und wollte gerade meine Stirn berühren, als ich knurrte. „Fasst mich nicht an oder Ihr werdet ein blaues Wunder erleben!"
Izuna seufzte laut hörbar im Hintergrund auf. „Es ist zu deinem Besten, Rou. Du hast dir deinen Kopf verletzt. Mori, ist für seine Heilkünste bekannt."
„Ich bezweifle stark, dass er euren Kopf und der der anderen Uchihas ansatzweise heilen konnte, wenn man bedenkt wie leer er ist." Laut lachte ich über meinen eigenen Witz auf.
Der Heiler schaute völlig entsetzt rein und schien die Reaktion von Izuna abzuwarten.
Triumphierend schaute ich in Izunas Richtung, doch als ich seinen zornigen Blick auffing, wusste ich zu weit gegangen zu sein.
Blitzschnell stand er neben mir, bog meine Arme nach hinten, dass es fürchterlich weh tat.
„Untersucht das Biest jetzt!", befahl Izuna.
Sofort fing der Heiler an, meinen Kopf mit seinem Chakra zu heilen. Es dauerte auch nicht lange bis er fertig war. „Sie wird sich nur ein paar Stunden ausruhen müssen, dann ist alles wieder wie vorher."
„Wunderbar." Sobald der Arzt den Raum verließ, ließ Izuna meine Arme los. Sofort rieb ich über meinen schmerzenden Arm. So gut es ging unterdrückte ich mein von Pein geprägtes Gesicht. Den Gefallen würde ich ihm nicht tun.
Ich hatte ihn unterschätzt. Deutlich. Er war weder nett noch mein Freund. Die Personifikation des Bösen.
„Steh auf", befahl er.
Ich tat es wortlos, denn eine weitere Verletzung wollte ich nicht kassieren. „Man wird dich und deine Schwester bei den Bediensteten einquartieren. Morgen werdet ihr beide auch als solche arbeiten."
„Ach steckt uns lieber in einen Kerker. Dort müssen wir wenigstens nicht arbeiten."
„Du redest, wenn man es dir erlaubt", fauchte Izuna und funkelte mich wütend an. Auch wenn mir seine Wut Angst bereitete, schluckte ich meinen Stolz hinunter. Wenigstens für einen kurzen Moment.
Tonlos folgte ich ihm aus dem Raum hinaus. Wir gingen einige Gänge weiter bis er vor einer großen hölzernen Tür stehen blieb. „Ach ja, die andern Bediensteten werden dich hassen, denn der Verrat des Sarutobi Clans ist schon überall im Uchiha Clan bekannt."
„Schön, ich werde auch nicht mit den anderen reden", fauchte ich.
„Dass ist deine Sache." Er öffnete die Tür und stieß mich hinein. Im selben Atemzug schloss er die Tür auch wieder.
Irritiert starrte ich in wütende Frauengesichter. Sie alle hassten mich nicht nur ein bisschen, sondern wohl sehr. Im hintersten Teil entdeckte ich meine Schwester.
Sie saß auf der Fensterbank und hatte ihre Arme um die Beine geschlungen.
„Hallo", murmelte ich leicht verwirrt. Verdammt! Jetzt redete ich doch mit ihnen!
„Sarutobi Göre", fauchte eine der Ältesten, dein Schlafplatz ist bei deiner Schwester auf der Fensterbank.
„Auf der Fensterbank?" Ich hob eine Augenbraue. „Seid Ihr noch ganz bei Trost?"
„Du hast kein recht in unserem Clan auch nur ansatzweise etwas zu äußern", entgegnete eine andere.
Mit einem gefälschten Lächeln ging ich an ihr vorbei bis mir auffiel, dass es zwei Betten gab, auf denen nur Kleidung lag.
„Schläft den jemand in diesen beiden Betten?", fragte ich.
„Nein, aber wir brauchen Platz für unsere Kleidung." Triumphierend grinste die Ältere, mit den erdbraunen Haar.
„Natürlich." Ich ging auf die Kleidungsstücke zu, nahm sie alle in meine Hand und wand mich an meine Schwester. „Lika, mach das Fenster auf."
Sie grinste wissentlich, sprang auf und öffnete das Fenster. Mit einem Satz stand ich davor und warf all die Klamotten aus dem Fenster hinaus. „Schwester, ich schätzte soeben sind für uns zwei Betten freigeworden."
„Wunderbar." Lika grinste breit.
„Aber...aber! Was habt ihr getan, meine Kleider!" Rief die eine mit den erdbraunen Haaren entsetzt.
„Also bitte bei diesen hässlichen Kleidern, war das jetzt kein großer Verlust", murmelte Lika und bekam dafür ein High-Five von mir.
„Gana, was wirst du nun tun?", fragte die Kleinste der Frauen. Sie trug eine rote Hornbrille.
Die mit den hässlichen braunen Haaren, hieß wohl Gana. Wütend stampfte sie auf mich zu, holte mit voller Wucht aus und gab mir eine Backpfeife. Ich wurde wortwörtlich nach hinten geschleudert, wäre Lika nicht da um mich aufzufangen. Puh, ich wäre wohl aus dem Fenster gefallen.
„Autsch!" Ich hielt mir meine Wange fest. „Was fällt dir ein!" Wütend sprang Lika auf, „Meine Schwester einfach zu schlagen!"
Sofort sprang ich auf. „Lika, es ist alles gut. Es hat nicht einmal wehgetan." Ich versuchte Lika soweit es ging zu beruhigen, denn sie durfte unter keinen Umständen die Kontrolle verlieren.
Ich hatte Izuna tatsächlich nicht angelogen, als ich sagte, Lika sei stärker als ich, denn das ist sie. Eigentlich wäre Mito der Jinchuuriki des Neunschwänzigen geworden, doch da mein Vater unbedingt auch im Sarutobi Clan eine Bijuu Macht haben wollte, wurde Lika einer.
Der Uchiha Clan durfte davon niemals etwas wissen! Nicht, dass sie meine Schwester benutzten!
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