Kapitel 11: Ignoranz
„Ich hatte zwar immer gesagt du bist nichts ohne mich aber...
das galt wohl eher für mich."
Iwaizumi POV
Es muss eine Weile vergangen sein in der er vor sich hin schluchzend, auf dem Stuhl im Gang saß. Genau konnte er es aber definitiv nicht ausmachen. Dafür war er viel zu sehr vertieft
in Gedanken
bei Oikawa.
Zumindest bis ihn sein Name zurück in die wirkliche Welt holte.
„Hajime-kun?" Benebelt richtete er seinen Blick in Richtung der Stimme. Er brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren wer da vor ihm stand.
Seine Augen weiteten sich als er das vertraute Gesicht erkannte.
Sprachlos starrte er die Braunhaarige an die sich neben ihn setzte. *Was macht sie hier?* War einer seiner ersten, halbwegs sinnvollen Gedanken, doch bevor er irgendetwas aussprechen konnte, kam sie ihm zuvor.
„Was hat Oikawa gemacht? Die Krankenschwester am Empfang meinte du hättest ihn hierher begleitet."
Der schwarzhaarige war kurz davor wieder in Tränen auszubrechen bei dem Gedanken wie Oikawa blutüberströmt auf den weißen Bad Fliesen lag.
Zusammengekauert
verlassen
blass
Mühsam aber verständlich erzählte er ihr dann vom geschehenen. Sie hatte ein Recht es zu erfahren. Auch wenn sie Touru in der Vergangenheit genau in dem Moment alleine ließ als er sie am meisten gebraucht hätte.
Glücklicherweise unterbrach sie ihn nicht, ließ ihn seine durch Schluchzer und tiefe Atemzüge, etwas stockende Rede fortführen. Bis zu dem Zeitpunkt wo ein Pfleger auf die beiden zuging. Er blieb vor ihnen stehen, schaute erst dem schwarzhaarigen in die Augen und dann seiner Sitznachbarin und meinte: „Iwaizumi Hajime sein Klassenkamerad und ... Aiko Oikawa die Schwester richtig?" ein Nicken beiderseits als Antwort.
„Wir konnten Oikawa Touru stabilisieren und er ist mittlerweile wieder bei Bewusstsein. Wenn sie möchten können sie nun zu ihm gehen. Bedenken sie das es ihm nicht gut geht und verhalten sie sich bitte seinem Zustand entsprechend. Wenn man Suizid versuchte ist es meist nicht sehr erfreulich im Krankenhaus aufzuwachen." (lol need help... ich habe überhaupt keine Ahnung wie es in einem Krankenhaus abläuft. Ich war seit Jahren nicht mehr in einem..-.)
„Herr Iwaizumi geht es ihnen auch wieder besser? Mit Panickattacken, auch wenn sie nur einmal vorgekommen sind, ist nicht zu spaßen." sprach der ältere Mann weiter. Das Ass nickte einfach nochmal als Bestätigung und fügte nach dem skeptischen Blick des Mannes hinzu. „Ja mir geht es wieder gut. Ich war einfach um Oikawa besorgt..." bei dem zweiten Teil wurde er immer leise bis er die letzten Worte nur murmelte.
Der Pfleger seufzte, verbeugte sich kurz respektvoll und machte sich auf den Weg zu einem anderen Patienten.
Still schaute Aiko zur gegenüberliegenden Wand.
„Ich glaube nicht das Touru mich gerade sehen möchte... gehe du zuerst." ihre Unsicherheit und Traurigkeit waren nicht zu überhören.
Er nickte also einfach nur, kommentierte es nicht und stand vorsichtig vom Stuhl auf. Er selber glaubte das Oikawa jetzt wohl keinen von ihnen sehen wollte.
Leise betrat er das Krankenzimmer. Diesen Ekelhaft sauberen und trostlosen Raum. Was würde er nur geben um jetzt zu Hause, in seinem Bett zu liegen?
Alles im Traum zu vergessen und sich um nichts kümmern zu müssen.
Er atmete scharf ein als er Oikawa dort liegen sah. Das zweite mal heute. Nur diesmal war der verletze bei Bewusstsein und sie starren sich in die Augen.
_________________ TwT
Lange sagte keiner von beiden etwas. Sie saßen einfach nur stumm nebeneinander.
Bis der ältere es nicht mehr aushielt seinen Kopf hob und schon beinahe schrie.
„Weshalb hast du das getan?! Verdammt Oikawa!"
Es tut mir leid Oikawa. Ich wollte dich nicht so anschreien. Wie konnte es nur so schnell ausarten?
Der braunhaarige brach den Blickkontakt nicht und fuhr Iwaizumi mit rauer Stimme an: „Weshalb? WESHALB?! Möglicherweise kann ich nie wieder Volleyball spielen. Was bin ich schon ohne Volleyball?! Ich werde kein Kaptain mehr sein können. Kein Zuspieler, einfach nur nutzlos existieren.
Ich bin für meine Familie verdammt nochmal unsichtbar! Die würde es also keinen dreck scheren ob ich weg bin. Vielleicht wären die ja sogar froh weil sie so mehr Geld hätten.
Du hast doch überhaupt keine Ahnung wie ich mich fühle! Du bist gesundheitlich top fit, hast gute Noten und deine Familie kümmert sich um dich und hat dich lieb, alles in deinem Leben ist perfekt! Das einzigste was da nicht reinpasst bin ich!" Rief der jüngere weiter.
Normalerweise konnte Oikawa sich besser kontrollieren.
Normalerweise konnte Iwaizumi sich besser zurückhalten und wusste wie er am besten reagieren sollte.
Genau normalerweise...
Aber diese Situation war nicht normal. Sie war mit lauter Emotionen gefüllt und fast vollständig von ihnen geleitet.
„Also sag mir woher ausgerechnet DU wissen willst wie es mir geht?!"
Ein lautes krachen erhalte im Körper des schwarzhaarigen.
Du hattest mein Herz damit bereits das zweite mal gebrochen weißt du? Und es war auch nicht das letzte mal.
„Du... willst mir also weismachen... du hast versucht dich umzubringen... weil du EVENTUELL mit Volleyball aufhören musst und deine Blutsverwandten zu sehr mit Arbeiten beschäftigt sind?"
Stille...
sein bester Freund schaute ihn nicht an. Er versuchte die Tränen zu unterdrücken und hielt seinen Blick fest auf seine Knöchel fixiert, die sich in die Bettdecke krallten.
„Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch Oikawa aber... IST DAS DEIN SCHEISS ERNST?! Dein Knie ist noch nicht zerstört, es gibt mehrere Optionen wie du weiter machen kannst und das weißt du! Und wegen deiner Familie, du... du bist doch eh fast immer bei mir. Meine Eltern haben dich ins Herz geschlossen und sehen dich bereits als ihren Sohn! Das alles möchtest du also einfach so wegschmeißen?!"
Seine Augen verengten sich. Mit einem schmerzvollen Lächeln und seine Wut und die Tränen unterdrückend antwortete er auf die letzte Frage des jüngeren: „Genau, woher soll ich wissen wie es ist das Gefühl zu haben, das jemand anderes bevorzugt wird und wie es ist etwas geliebtes aufzugeben? Ist es das was du mir mitteilen willst?" Er redete weiter ohne Oikawa eine Chance zu lassen zu antworten. „Dann möchte ich dich erinnern das, auch wenn es nicht so scheint, ich ein Leben abgesehen von dir habe. Ich habe auch Gefühle und sammle auch Erfahrungen. Auch wenn dein Ego etwas anderes sagt, bist du Touru Oikawa nicht die einzigste Person auf diesem Planeten!"
Hätte ich anderes reagiert... wäre das alles wohl nie passiert.
„Du hättest doch etwas sagen können! MEIN GOTT ICH BIN DOCH HIER! Wenn es dir nicht gut geht sag Bescheid! Du musst das doch nicht alleine durchstehen. Du bist so ein Idiot!" Aufgebracht fuchtelte er mit seinen zu Fäusten geballten Händen. Die Atmosphäre war erhitzt nahezu erdrückend und lässt weder die Möglichkeit richtig zu Atmen noch klar zu denken.
„Ich bin dir doch egal, also tu nicht so als wäre das alles meine Schuld Iwaizumi." kam es dann etwas bitter vom Lockenkopf.
Iwaizumi stockte, innerhalb einer Sekunde fielen seine Hände zurück an seine Seiten. Ein leises, kaum hörbares und verletztes „Was...?" war im Raum zu hören. Überrascht bemerkte er das es seine eigene Stimme war, die sein zerbrochenes Inneres gut widerspiegelte. Wie schaffte es der Zuspieler immer wieder ihn von einem Herzschlag auf den nächsten
komplett sprachlos werden zu lassen?
Und dennoch erkannte er ihn nicht wieder. Weder ihn noch sich selbst.
Wäre er nicht so überrascht und geschockt von Oikawas Worten hätte er wohl längst wieder angefangen Tränen zu vergießen oder ihm eine übergezogen.
Er war aufgebracht, traurig aber auch enttäuscht. Enttäuscht über die schmerzenden Worte seines besten Freundes. Enttäuscht über die Abfuhr seiner großen Liebe. Aber vor allem war er enttäuscht über sich selbst. Er hätte es niemals so weit kommen lassen sollen.
Du hattest so recht. Nichts hiervon ist oder war deine Schuld.
„Das habe ich doch nie gesagt." brachte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Immer noch entsetzt und wie in einer anderen Welt versuchte er die eben gesagten Sätze zu verarbeiten. Nicht möglich...
sein Gehirn war auf Standby, also tat er das einzigst logische um diese Situation so schnell wie möglich zu beenden.
Er drehte sich um und lief aus dem Raum.
Das gekrächzte „Iwa-Chan" ignorierte der schwarzhaarige und knallte die Tür hinter sich zu. *Ich muss hier raus.* war sein einzigster Gedanke und er stürmte vorbei an Aiko, die überrascht vom Stuhl aufstand und zum reden ansetzte. Er ignorierte sie.
Weiter durch die langen Gänge des Krankenhauses. Ein paar Pfleger und Krankenschwestern ermahnten ihn, dass er nicht rennen sollte aber das interessierte ihn nicht. Er rannte einfach weiter. Vorbei am Warteraum raus aus dem Krankenhaus und weg von Oikawa. So weit weg wie ihn seine Beine nur tragen würden und alles um ihn herum ignorierend.
Er wollte diesen Tag einfach nur noch hinter sich lassen. Die Sorgen, die Ängste... nur ging das leider nicht.
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Wörter 1440 (glaube ich zumindest 😅)
yay 🎉 geschafft 🛐
Um ehrlich zu sein bin ich stolz auf dieses Kapitel. 👉👈
Und weil ich so gut gelaunt bin lade ich gleich noch ein paar von meinen Selbstgemalten Bildern hier hoch. ;3
Es würde mich sehr freuen wenn ihr mal bei meinen anderen ff vorbeischaut. 🥰
Auf jeden Fall möchte ich euch nicht weiter aufhalten und hoffe das es euch gefallen hat!
Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt, ich werde 1-2 Kapitel im Monat Updaten.
Das liegt daran das ich Nunja einfach Zeit brauche sie zu schreiben und mir mehrmals durchlese dann vielleicht noch eine Idee bekomme wie ich es besser schreiben könnte und do weiter. Bitte um Verständnis 😘
Please take care and remember you are loved!
See you soon Little cuties~ 💕🍵✨💅 ❤️🥰
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